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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 05/2018
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Michel
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Beitrag26.05.2018 09:02

von Michel
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traumLos hat Folgendes geschrieben:
Ein Polit-Thriller aus der Beobachtung einer Hausfrau mittleren Alters erzählt. [...]Doch was ist hier Un-Gewiss? Frau Schenebeck jedenfalls ist alles klar.
Stimmt. Die ist ganz schön überzeugt. Ungewiss bleibt, was sie tatsächlich beobachtet hat. Kim Jong Un? Elvis? Oder irgendein banales Auto mit dunklen Scheiben? [/quote]Die Beobachtung nicht einschätzen zu können, liest sich für mich als Behauptung, die sich im weiteren Verlauf nicht bestätigt.[/quote] Stimmt. Behauptet allerdings von der Figur, die ich selbst als unzuverlässigen Erzähler einstufe, siehe Reaktion auf kritische Nachfragen.  
Zitat:
Soll beim Leser Un-Gewissheit erzeugt werden. Kim ausgetauscht in der deutschen Provinz? Hm.
Nein, eher Vergnügen, wenn man Abstruses mag. Ich habe jahrelang Rosendorfer gelesen und dieses Abgleiten ins Absurde immer geliebt, auch wenn er es manchmal sehr übertrieben hat.
Zitat:
Hier passt einiges nicht zusammen. Schon dass der Wagen mit hoher Geschwindigkeit erst auf dem Kopfsteinpflaster die Fahrt verlangsamt.
Stimmt, das war den Vorgaben geschuldet und fügt sich nicht so recht. Stimmiger wäre es gewesen, erst wegen der Hunde zu bremsen. Da habe ich zu wenig überarbeitet. Danke für den Hinweis! [/quote]Höchst unprossenielle Austauscher.[/quote]Eher höchst unzuverlässige Beobachterin. Oder...? Laughing
Zitat:
Oder soll einfach nur die Frage auftauchen, ob es nun tatsächlich Kim ist, oder ein Double oder nur eine zufällige Ähnlichkeit.
Frage wäre mir schon zu viel. Eher ein vergnügt-absurdes "was wäre wenn".
Zitat:
Das hat der Text bei mir leider nicht geschafft. Schade, weil die Figur der Frau Schenebeck wunderbar entwickelt wurde.
Schade. Wenigstens hat es Frau Schenefeld geschafft. Ich denke intensiv über Heckenscheren nach. lol
Danke fürs Kommentieren!
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Michel
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Beitrag26.05.2018 09:04

von Michel
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rieka hat Folgendes geschrieben:
Ja das ist ja mal eine abgefahrene Idee mit lebhafter Fantasie und stimmig aufgebaut. Eine interessante und ungewöhnlichen Umsetzung. Mit viel ‚wenn‘ und ‚ob‘ und ‚Verschwörung‘. Eine interessante Mischung zwischen Ernst und skurrilem Humor. Eine Parabel für Geschwätzigkeit und Gerüchteküche?
"Parabel" wäre mir bereits zu hoch gegriffen, aber danke für die Bezeichnung.
Zitat:
Die vorgegebene Szene ist nicht vor- oder nachgesetzt sondern macht die ganze Geschichte aus...
... aber der Kern ist im ersten Absatz komplett enthalten.
Zitat:
... alle Momente sind stimmig enthalten und alles ist ungewiss und keiner weiß Bescheid, denn vielleicht ist es ja auch nur eine blühende Fantasie der geschwätzigen Frau Schenebeck.
Oder es war doch Elvis, ich bin mir da nicht ganz sicher. lol
Danke für Deine Rückmeldung!
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Literättin
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Beitrag26.05.2018 09:08

von Literättin
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Michel hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
Eröffnet oder schließt die vorgegebene Szene den Text und bleibt ihr Charakter erhalten? Weder noch, auch leider. Die kurze Erzählung kreist von Anfang bis Ende um den Wagen, die Insassen das vorbei und wieder zurück kommen und eröffnet weder, noch schließt sie die Geschichte - und bleibt deren Charakter erhalten?, - nee auch nicht.  Mr. Green
Hmm. Sehe ich anders. Die geforderte Sequenz im engeren Sinne liegt komplett im ersten Absatz. Alles Weitere ist dann darüber hinaus ausgestaltet, Frau Sch. nimmt noch mehrfach Bezug darauf. Aber die Szene selbst ist abgeschlossen. Oder?


Da musste ich gerade selber stutzen, weshalb ich das so formuliert habe und ich meine, dass diese Szene: Auto verlangsamt, Hunde bellen usw... eben weder die Geschichte der schnackenden Frau Schenebeck eröffnet oder schließt noch die Geschichte in der Geschichte: die verschworene Umtauschaktion.

Schenebeck bequasselt diese Szene halt ausgiebig. Aber es beginnt oder offen-endet keine Geschichte mit dieser Szene. Das war gemeint.
smile

Danke für die Auflösung deiner Un-Assoziation zum Un-Gewissheits-Thema übrigens Laughing , so hat das nochmal Spaß gemacht.


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Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
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Michel
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Beitrag26.05.2018 09:08

von Michel
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
eine Geschichte, komplett im Bericht-Stil geschrieben, viel Konjunktiv eins. Das liest sich sehr distanziert, ist aber wohl beabsichtigt.
Korrekt.
Zitat:
Problem dabei: Die vorgegebene Szene findet nicht wirklich statt, sondern wird auch nur berichtet und dadurch ändert sich die Atmosphäre oder geht verloren. In diesem Punkt sehe ich die Vorgaben nicht ganz erfüllt.
Ich muss nachher die Vorgaben noch mal lesen: Ist gefordert, dass die Atmosphäre übernommen wird? Dann hätte ich das überlesen. Mir ging es eben nicht um Atmosphäre, sondern v.a. um diesen abstrusen Unterton, das Bizarre im Bericht der Frau Sch.
Zitat:
Thema Ungewissheit ist da, und (zumindest für die Frau, von der erzählt wird) auch eine Un-Gewissheit.
Sie selbst ist ja fest von ihrer Beobachtung überzeugt, kontert aber Nachfragen mit Gegenangriffen, sobald ihre Darstellung infrage gestellt wird.
Zitat:
Letztendlich frage ich mir nur, was dieser Bericht (könnte aus einer Polizei- oder Krankenakte sein) mir als Leser jetzt sagen soll. Das ist wohl die finale Ungewissheit.
Die ich gern auflöse: Nichts. Da ist keine Message.
Obwohl: Wenn's doch Elvis war ...? lol
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Michel
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Beitrag26.05.2018 09:09

von Michel
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Amarenakirsche hat Folgendes geschrieben:
Dieser Text hat ganz knapp keine Punkte von mir bekommen. Ich kann es nicht logisch begründen, du schreibst flüssig und auch die indirekte Rede hat mich (nach kurzem Einlesen) nicht mehr irritiert, leider haben mich 10 andere Texte jedoch mehr angesprochen.
Was völlig in Ordnung ist, da gebe ich mich Besseren gern geschlagen.
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Michel
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Beitrag26.05.2018 09:13

von Michel
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Akiragirl hat Folgendes geschrieben:
Dieser Text hat mir die Bewertung wirklich schwer gemacht. Einerseits fand ich die Idee sehr originell und eine tolle Abwechslung im Wettbewerb. Verrückt, überdreht, aber auch interessant. Ich mag Geschichten, die mal etwas „anderes“ versuchen und nicht so konformistisch sind.
Ich hatte einfach diesen Einfall beim Lesen der Vorgaben - und wenn sich so etwas im Kopf festsetzt, ist keine andere Geschichte mehr möglich. Kim Jong Un musste rein. Das ging nur über absurd.
Zitat:
Leider hat die Umsetzung mich nicht so ganz überzeugt. Der Tonfall des Textes ist extrem distanziert und spiegelt die Komik der absurden Situation überhaupt nicht wieder. Mir erscheint das wie verschenktes Potential.
Da hätte ich befürchtet, den Bogen kräftig zu überspannen und zahllose Rückmeldungen im Stil von "Ist mir zu platt" zu riskieren. Persönlich liebe ich absurde Geschichten, die mit großer Ernsthaftigkeit und Konsequenz erzählt werden, sehr. Ich erinnere mich noch an eine Rosendorfer-Kurzgeschichte über einen Rom-Besucher, der aus Angst vor Diebstählen sein gesamtes Gepäck mit sich herumschleppt oder anzieht, incl. dickem Mantel (in Rom, im Sommer) - minutiös geschildert, kaum auszuhalten - für mich genial.
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lebefroh
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Beitrag26.05.2018 11:15

von lebefroh
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Michel hat Folgendes geschrieben:
Die UN-Gewissheit war der Auslöser für die Entwicklung der Geschichte. Frau Sch. ist sich ja gewiss, dass Kim Jong UN durch den Ort gefahren ist. (Hm. Ein Witz, den man erklären muss, war keiner.) Ich habe also eher den Titel als die inhaltlichen Ausführungen des Wettbewerbs wörtlich genommen. An ziemlich langen Haaren herbeigezogen, ich weiß. Aber Spaß hat's gemacht.


Oh, dass die Un-Gewissheit sich auf den Namen bezog, darauf wäre ich wirklich nicht gekommen. Dabei war mir schon klar, dass es um Kim Jong Un geht.

Und schon beginnt sich in meinem Kopf eine Geschichte über die UN-Gewissheit zu spinnen, eine neue Art von einstimmiger Resolution bei den Vereinten Nationen... Laughing
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Malaga
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Beiträge: 826



Beitrag27.05.2018 11:52

von Malaga
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Zitat:
Zitat:
Sprachlich gibt die indirekte Rede, die Zeugenaussage einen gewissen Reiz.
Übersetzt: Netter Versuch. Embarassed Laughing

Nein, so war das nicht gemeint. Das "gewiss" bezieht sich eigentlich eher darauf, dass ich normalerweise den konsequenten Einsatz von indirekter Rede als Effekthascherei abgetan hätte (Motto: Man merkt die Absicht und ist verstimmt), aber hier hat es mir tatsächlich gefallen.
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Eliane
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Beiträge: 823



Beitrag27.05.2018 23:21

von Eliane
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Michel hat Folgendes geschrieben:
englischen Rasen und formgeschnittene Koniferen


Da freu ich mich drauf! Cool
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Aneurysm
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Beiträge: 462



Beitrag27.05.2018 23:32

von Aneurysm
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Michel hat Folgendes geschrieben:
Aneurysm hat Folgendes geschrieben:
Jedenfalls, aus meiner Sicht funktioniert es. An keiner Stelle holpert der Text; es gibt einen schönen Lesefluss, der mir bei den anderen bisher von mir kommentierten Texten fehlte. Die indirekte Rede passt absolut zum Inhalt. Die Vorgaben sind voll erfüllt: Die Szene ist umgesetzt, und die Ungewissheit darüber, was Kim Jong-Un an der Ostseeküste macht, ist ein zentrales Thema.
Interessant, andere fanden das ja viel zu un-ungewiss. Ich selbst sehe Frau Schenefeld eher als, naja, unzuverlässigen Erzähler.

Das trifft es ganz gut, denke ich, obwohl ich es nicht so geschrieben habe. Wenn ich als Leser davon ausgehe, dass der Mann nicht Kim Jong-Un war, muss ich mich fragen, wie viel von Frau Schenebecks Geschichte stimmt. Hat sie sich das Gesicht nur eingebildet, oder saß da ein Mann, der Ähnlichkeit mit Kim Jong-Un hat? Hat sie die Limousine wirklich gesehen? Existiert Frau Schenebeck überhaupt, und wenn ja, warum heißt sie plötzlich Frau Schenefeld?
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hobbes
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Beitrag27.05.2018 23:48

von hobbes
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Ausgetauscht? Shocked
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Michel
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Beitrag28.05.2018 13:31

von Michel
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Zitat:
Existiert Frau Schenebeck überhaupt, und wenn ja, warum heißt sie plötzlich Frau Schenefeld?
Verdammt. Jetzt ist mir auch klar, woher ich den Namen habe. Nächstes Mal nenne ich sie gleich Hannover. Oder Bielefeld, um die Ungewissheit noch zu verstärken. Beck, Beck, Schenebeck, alle Felder müssen weg! Embarassed
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Beitrag29.05.2018 08:37

von Michel
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Literättin hat Folgendes geschrieben:
Schenebeck bequasselt diese Szene halt ausgiebig. Aber es beginnt oder offen-endet keine Geschichte mit dieser Szene. Das war gemeint.
Jetzt fehlt mir das literaturtheoretische Besteck, um qualifiziert auszudrücken, was ich meine. Für mich gibt es die Geschichte in der Geschichte, nämlich die Erzählung der Frau Schenebeck. Und in der steht das Auto und alles Weitere ganz am Anfang. Aber das sind vielleicht auch nur Peanuts.
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Beitrag29.05.2018 08:44

von Michel
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Mist. Die Ungewissheit ist beendet ...
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Literättin
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Beitrag29.05.2018 10:26

von Literättin
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Michel hat Folgendes geschrieben:
Literättin hat Folgendes geschrieben:
Schenebeck bequasselt diese Szene halt ausgiebig. Aber es beginnt oder offen-endet keine Geschichte mit dieser Szene. Das war gemeint.
Jetzt fehlt mir das literaturtheoretische Besteck, um qualifiziert auszudrücken, was ich meine. Für mich gibt es die Geschichte in der Geschichte, nämlich die Erzählung der Frau Schenebeck. Und in der steht das Auto und alles Weitere ganz am Anfang. (...)


Macht nichts, das Besteck fehlt mir auch und irgendwie scheint es mir nur ein Unterschied in der Betrachtung - ohne dir deinen Ansatz kaputt reden zu wollen, denn als Geschichte funktioniert dieser ganz eigene satirische Text in meinen Augen smile.

Äh, was wollte ich sagen: Frau Schenebecks Geschichte beginnt ja nicht mit dem Auto, sondern mit ihrer Gelegenheit, jemanden zu zu quatschen. Für mich steht diese satirsche Szene als die eigentliche Geschichte da: Schenebeck "überfällt" jemanden, sei es ein arglos vorbeilaufender Nachbar oder ein von ihr aufgescheuchter Lokalreporter, oder ihren Psychiater mit dieser Geschichte.

Es ist also Schenebecks Geschichte. Und nicht Kim Jong Uns. Das meine ich.

So lese ich das. Obwohl der Clou im Un-Umtausch liegt und dass die Schenebeck sich so daran festbeißt. Aber der Fokus beim Lesen liegt bei mir auf der Schenebeck und ihrer Story und nicht eigentlich auf der Umtausch-Story, denn für mich ist die Schenebeck die herrlich absurde, so abstrus ihre Story, die sie da gesehen zu haben meint halt ist.

Äm. Also die eigentliche Story, die ich da lese, die beginnt in meinen Augen nicht mit dieser Szene des Autos, sondern mit dem im Text unsichtbaren atemholen der Frau Schenebeck, die erbarmungslos ihrem unsichtbaren Gegenüber ihre Story ins Ohr drückt.

Ich glaube das war die Diksussion aus dem letzten Zehntausender: Wann beginnt eine Geschichte?

Und diese Geschichte, die ich lese beginnt quasi mit einem tiefen Luft holen der Schenebeck (und endet mit ihrem weiter gesponnenen Beweis einer potenziellen Leiche am Strand).

Und wie gesagt: den Text an sich stellt das gar nicht in Frage, nur die Aufgabenerfüllung. Streng genommen. Und erst einmal nur in meinen Augen. Der Text an sich funktioniert in meinen Augen ja ganz fabelhaft. smile


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Beitrag29.05.2018 10:58

von Michel
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Ah, jetzt hab ich's verstanden. Vielen Dank. Ja, unter diesem Blickwinkel wäre die Aufgabe nicht erfüllt. (Zum Glück scheint es da auch andere Betrachtungsweisen zu geben. Laughing )
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