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[KuGe]Wolfsklinge

 
 
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Felizitas Boie
Gänsefüßchen
F


Beiträge: 46



F
Beitrag11.10.2006 18:14
[KuGe]Wolfsklinge
von Felizitas Boie
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

So, ich bins mal wieder. Hab natürlich wieder Fantasy auf Lager, aber diesmal ne Kurzgeschichte. Will nur ganz ganz ehrlich von euch wissen, wie ihr sie findet. Die ist nämlich für nen Wettbewerb und ich denk mal ihr könntet sie ja mal beurteilen.
Ich horfe sie ist gut Sad

Ist aber ziemlich viel, hoffe abertrotzdem, dass ihr sie lest. Fänd ich echt klasse.

Wolfsklinge

Langsam ging die Sonne auf. Wie ein flackerndes Feuer warf sie ihre Strahlen auf ein kleines Dorf, sodass die Dächer der Häuser in ihrem orangenen Licht lagen. Der Marktplatz war auch zu der frühen Stunde schon von allerhand Händlern und Streunern bevölkert. Alte Mütterchen verkauften Obst und Gemüse, Zigeuner boten ihre Ware an und Straßenmusikanten ließen fröhliche Melodien durch die Gassen schallen. Nach und nach öffneten die Läden, es roch nach leckerem Brot und frischen Schnittblumen. Nun wurden auch die letzten Langschläfer wach und gingen ihrer täglichen Arbeit nach. Nur in einer Dachkammer herrschte noch Dunkelheit und aus einer Ecke erklang leises Schnarchen. Als die ersten lauten Geräusche von heranrollenden Kutschen ertönten, riss das Schnarchen abrupt ab. Kurze Zeit später wurde das Dachfenster geräuschvoll aufgerissen. Frische Luft drang in die Dachkammer und das Morgenlicht erhellte ein Mädchengesicht, das mit neugierigen Augen, dem Geschehen auf der Straße folgte. Dunkle Augen in einem blassen Gesicht, das von wirren braunen Haaren umrahmt wurde, verliehen dem Mädchen einen wilden Ausdruck. Als ihr Blick auf den Stand der Sonne fiel, schlug sie sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
>>So ein Mist! Ich habe verschlafen. Wie konnte das nur passieren?<<
Eilig durchquerte sie ihre kleine dämmrige Kammer und stürmte eine knarrende Treppe hinunter. Natürlich wusste das Mädchen ganz genau, warum sie so lange geschlafen hatte. Fast die ganze Nacht hatte sie wach gelegen, kein Auge zu bekommen und über einen geeigneten Namen für ihr Schwert nachgegrübelt. Irgendwann war sie dann wohl doch eingenickt, jedoch ohne sich vorher zu entkleiden. In ihrem bodenlangen Rock, den ein schwarzes Ledertuch in der Taille zusammenhielt und einem grauen Wolloberteil, stand sie nun in einem schmalen Flur.
>>Warum hat mich denn niemand geweckt?<<, schrie das Mädchen aufgebracht. Natürlich hörte sie keiner. Ihre Tante Gwin verkaufte auf dem Marktplatz ihre handgeflechteten Weidenkörbe, wie jeden Morgen und Gwins Mann Ahkim und ihr Sohn Fjawin waren wie immer seit Morgengrauen in der Schmiede. Schnell schlüpfte das Mädchen in ihre braunen Lederstiefel und warf sich ihren langen Mantel über. Dann verließ sie das Haus. Direkt als ihr der erste Schwall kalte Luft entgegenschlug, wusste sie, dass es mit großen Schritten auf den Winter zuging. Es roch unweigerlich nach Schnee und die eisige Feuchtigkeit ließ ihre Haut prickeln. Während sie durch ein Gewirr von Gassen rannte, dachte sie unablässig an ihr Schwert. Im letzten Sommer hatte sie begonnen, bei Ahkim die Schmiedekunst zu erlernen. Denn in Flammburg, wie die Leute das kleine Dorf nannten, war es eine alte Tradition, dass die Mädchen und Jungen ihr erstes Schwert selbst schmiedeten. Das erste Schwert war ein kostbarer Schatz, es galt bei den Flammburgern als Seele des Menschen. Um jedoch eine solche Kraft entwickeln zu können, musste man es im Alter von 15 Sommern mit der eigenen Kraft und Energie schmieden und dem Schwert einen Namen geben. Ja, dachte das Mädchen, einen Namen. Doch ihr wollte einfach keiner einfallen. Sie hielt erst an, als sie vor einem großen Gebäude mit einem eisernen Schornstein stand. Aus dem Schornstein quoll schwarzer Rauch, also waren Ahkim und Fjawin am Arbeiten. Bevor sie an die Tür klopfte, versuchte sie ihren Herzschlag wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bringen und machte sich gleichzeitig für eine von Ahkims Standpauken bereit. Als sich die Tür öffnete, erschien ein älterer Mann mit grauen Ansätzen im ansonsten roten Haar und Bart. Er machte ein ernstes Gesicht.
>>Du bist zu spät<<, grollte er mit tiefer Stimme. >>Du störst uns mitten in unserer Arbeit.<<
>>Ich weiß, ich weiß, Onkel Ahkim. Es tut mir ja auch Leid, aber mein Schwert?<<, meinte sie, in ihrer Aufregung viel zu schnell. Der Mann seufzte und nickte ergeben, dann trat er zur Seite. Das Mädchen betrat eine schmucklose Eingangshalle in der ein Tisch mit vier Stühlen stand. Ahkim zog sie am Arm durch den ansonsten leeren Raum zu einer Tür. Dahinter, das wusste sie genau, lag die Schmiede. Dort hatte sie gearbeitet und geschwitzt, um ihrem Schwert die magische Kraft zu geben. Sie wollte es endlich wieder in der Hand halten. Ahkim zog sie in die Schmiede und schloss hinter ihr die Tür. Augenblicklich schlug ihr eine Wand heißer und trockener Luft entgegen. Sie hatte es schon fast vergessen, diesen einen kurzen Moment, in dem es einem fast die Luft abschnürte. Doch Ahkim hatte ihr nicht nur beigebracht, wie man ein vernünftiges Schwert schmiedete, sondern auch, wie man dabei richtig atmete. Schon nach kurzer Zeit war es kein Problem mehr für sie.
>>Synja? Wie komme ich denn zu der Ehre deines Besuches?<<, fragte ein blonder Junge, der am heißen Ofen stand und mit etwas herumhantierte.
>>Wie kommst du denn darauf, dass ich wegen dir hier bin? Verbrenn dir doch die Finger<<, motzte sie Fjawin an, konnte jedoch nicht verhindern, dass sie rote Wangen bekam. Der 2 Sommer ältere Junge machte bei seinem Vater die Lehre als Schmied. Denn die wahre Kunst des Schmiedens gab der Meister nur an seinen jüngsten Sohn weiter, auch das war Tradition.
Später würde Fjawin die Schmiede erben.
>>Onkel Ahkim, wo ist es denn, mein Schwert?<<, fragte Synja ungeduldig. Vom Ofen her erklang ein kehliges Lachen.
>>Du kannst es wohl kaum abwarten, was?<<, meinte Fjawin und grinste sie breit an. Ihr blieben die Worte im Hals stecken und sie konnte nur mit großen Augen nicken, wobei ihr die struppigen Haare ins Gesicht fielen. Endlich war es soweit, Ahkim kam mit einem in Leinen gewickelten Gegenstand zu Synja und überreichte ihr ihn feierlich.
>>Auf das dir ein guter Name einfällt.<<
Ungeduldig zappelnd riss sie Ahkim den Gegenstand fast aus der Hand. Als sie ihn endlich zu fassen bekam, war er ziemlich schwer. Behutsam legte sie das Schert frei. Ihr stockte der Atem. Das letzte Mal, als sie es gesehen hatte, da hatte es noch rot geglüht und war unglaublich heiß gewesen. Doch jetzt war es kalt und glänzte silbrig. Sie fand es wunderschön. Es war gebogen wie ein Dolch und Synja fand, es sah aus wie der der Zahn eines Wolfes. Und da war er, wie ein Blitz schoss ihr der Gedanke in den Kopf. Endlich hatte sie einen Namen gefunden.
>>Und was jetzt? Was muss ich jetzt tun?<<
>>Ist dir denn ein Name eingefallen?<<, fragte Ahkim. Synja nickte wie wild mit dem Kopf.
>>Nun gut. Dann halt dein Schwert am Griff vor dich und lege deine ganze Kraft in den Namen. Stelle dir vor, du würdest dein Kind taufen<<, erklärte der Schmiedemeister. Wieder nickte das Mädchen, wenn auch leicht verwirrt.
>>Und Synja, konzentrier dich<<, meinte er scharf.
Sie tat, was Ahkim ihr gesagt hatte; hielt ihr Schwert am ledernen Griff von sich, wandte ihren gesamten Geist nur auf das Schwert. Sie blendete Ahkim aus, der vor ihr stand und sie blendete Fjawin aus, der sich neugierig umgedreht hatte und sie mit seinen strahlend grünen Augen musterte. Sie schloss zur vollen Konzentration die Augen und sendete ihren Geist in das Schwert, bis sie das Gefühl hatte eins zu sein mit dem kühlen Eisen. Dann kam ihr in klarem Ton ein Name über die Lippen: >>Wolfsklinge!<<
Ein Kribbeln lief durch ihre Finger, arbeitete sich weiter vor, bis es sich in ihrem ganzen Körper ausgebreitet hatte. Es fühlte sich an, als würde ihr Blut dicker durch ihre Adern fließen, wie eine Welle aus Energie.
>>So, so. Wolfsklinge. Ich habe eine Schwertscheide für dich angefertigt.<<
Mit diesen Worten überreichte er ihr eine silberne Scheide mit schwarzen und goldenen Verzierungen.
>>Danke, Onkel Ahkim.<< Erfreut nahm sie ihm die Schwertscheide aus der Hand und ließ Wolfsklinge hineingleiten. Dann band sie sich ihr Schwert an ihr Ledertuch. Sie konnte es noch gar nicht glauben, ihr eigenes Schwert, endlich. Wie oft hatte sie sich diesen Moment vorgestellt, ihr größter Wunsch war in Erfüllung gegangen. Sie fühlte sich, als wäre sie vor der Schwerttaufe nur der halbe Teil ihrerselbst gewesen und nun der ganze.
>>Meinen Glückwunsch<<, meinte Fjawin lächelnd und Synja stieg wieder ungewollt das Blut in die Wangen. Innerlich verfluchte sie sich. Die beiden vernahmen plötzlich einen Aufschrei aus Richtung Ofen.
>>Fjawin, du lässt dich zu leicht ablenken. Ich weiß, dass Synja ein nettes Mädchen ist, mein Sohn. Aber als Schmied musst du dich konzentrieren. Solche Missgeschicke dürfen dir später nicht passieren<<, sagte Ahkim und zeigte auf die knisternden Flammen, in denen der Schmiedestein lag. Synja fühlte sich richtig gut, als sie sah, dass Fjawin errötete. Der Tag fing wirklich gut an, fand sie und grinste frech.
>>Tut mir Leid Vater. Das war nicht meine Absicht<<, entschuldigte sich Fjawin.
>>Ich weiß, mein Sohn, ich weiß. Aber wir brauchen einen neuen Schmiedestein<<, meinte Ahkim nachdenklich. >>Und den bekommst du nur in den Wolfeshöhn. Ich hab dir ja beigebracht, wie du ihn erkennst. Also, siehst du dich in der Lage, einen zu finden?<<
>>Natürlich.<< Fjawin ballte die Hände zu Fäusten. Er wusste, dass es gefährlich war. Die Wolfsrudel in der Wolfeshöhn konnten sehr aggressiv sein, mit denen war nicht zu spaßen. Während Fjawin ein paar Sachen zusammen packte, huschte Synja unbemerkt an die frische Luft. Sie lehnte sich gegen die Hauswand und wartete. Kurze Zeit später ging die Tür auf und der Junge trat auf die Straße. An seinem Gürtel baumelte sein Breitschwert Funkenschlag.
>>Na endlich, ich dachte schon du kommst gar nicht mehr. Los, los, ab in die Wolfeshöhn<<, meinte sie freudig. Zuerst wollte Fjawin es dem Mädchen verbieten, doch innerlich wusste er, dass Synja ihren Dickkopf so oder so durchsetzen würde. Wenn es um ein Abenteuer ging war sie nicht zu bremsen. Und so fügte sich der Junge. Es war ja nicht so, dass er sich nicht über die Gesellschaft des Mädchens freute, er machte sich nur einfach immer Sorgen, wenn etwas gefährlich werden könnte. Die beiden durchquerten das Dorf, liefen über Feldwege an den brachen Äckern und leeren Weiden der Flammenburger vorbei. Das Vieh hatten die Leute an diesen kühlen Tag im Stall gelassen. Umso näher sie dem Wald kamen, in dem die Wolfeshöhen lagen, desto mehr Nebel stieg vom Boden auf. Und obwohl es schon auf den Mittag zuging, waberte er den beiden bald schon bis zu den Knien. Während Fjawin sich unwohl fühlte und bei jeden Rascheln oder Knacken zusammenzuckte, hielt Synja gespannt Ausschau, ob sie vielleicht einen Wolf entdeckte. Doch je später es wurde, desto enttäuschter wurde sie auch. Kein Wolf hatte sich blicken lassen, wofür Fjawin sehr dankbar war.
>>Synja? Hast du dir eigentlich schon überlegt, was du machen möchtest? Ich meine bald zählst du schließlich schon 16 Sommer.<< Das Mädchen blickte ihn überrascht an. Ja genau, was wollte sie machen? Sie hatte so ein tolles Schwert und tief in ihrem Innern, wusste sie schon längst, was sie werden wollte. Während sie so nachdachte stiegen sie eine Anhöhe hinauf. Konnte sie Fjawin wirklich davon erzählen? Oder würde er sie auslachen?
>>Ich möchte eine Kämpferin werden. Vielleicht sogar am Hofe des Königs<<, stieß sie die Worte schnell heraus. Doch der Junge lachte nicht, er schaute sie nur ernst von der Seite an.
>>Was ist Fjawin?<<, fragte sie nervös und zupfte sich an den Haaren herum.
>>Wenn du Kämpferin wirst, muss ich mir ja immer Sorgen um dich machen.<< Sie wandte sich mit roten Wangen von ihm ab. Musste er sie immer so in Verlegenheit bringen? Als könne sie nicht selbst auf sich aufpassen.
>>Du hast doch bestimmt schon, na ja, einen Verehrer an der Hand, der vorhat, dich zu heiraten. Oder nicht?<<, fragte Fjawin leise und wieder sah Synja rote Flecken in seinem Gesicht.
>>Das geht dich ja wohl gar nichts an. Und wer hier was vorhat, das bestimme immer noch ich selbst<<, sagte Synja patzig und fühlte sich in ihrem Stolz verletzt. Ein lang gezogenes Heulen unterbrach ihr Gespräch. Waren sie zu laut gewesen?, fragte sich Fjawin. Hatten die Wölfe sie gehört?
Der Laubbedeckte Waldboden war nun zu einem felsigen Abhang übergegangen. Mehrere Stimmen fielen in das Heulen mit ein, ließen es anschwellen bis sich der Junge und das Mädchen umzingelt glaubten.
>>Komm, wir holen schnell einen neuen Schmiedestein und dann verschwinden wir.<<
>>Aber jetzt wird es doch grade spannend<<, maulte das Mädchen, doch Fjawin zog es schon weiter vorwärts, auf den Felsenabhang zu.
>>Die Schmiedesteine befinden sich meistens in kleinen Höhlen. Achte auf schwarze Steine<<, meinte der Junge noch, dann war er über den Rand des Abhangs verschwunden. Als sie sich vorbeugte und hinunter guckte, sah sie ihn behände über Steine klettern. Ganz nah hörte sie wieder das Heulen der Wölfe. Aber noch zeigten sie sich nicht.
>>Komm Synja, hier ist eine Höhle<<, rief Fjawin ihr zu. Ohne groß zu überlegen schwang sie sich über den Abhang und kletterte zu ihm hinunter. Als sie vor ihm stand, hielt er ihr grinsend einen schwarzen Stein entgegen.
>>War gar nicht so schwer.<< Beide lachten erleichtert auf. Sie drehten sich um und wollten gerade gehen, als sie merkten, dass etwas nicht stimmte. Es war ungewöhnlich still, zu still. Noch bevor sie das Rudel sahen, hörten sie ihren Anführer Knurren und die Zähne fletschen.
Was jetzt? Das hatte Fjawin gerade noch gefehlt. Doch Synja konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Das war ein Abenteuer nach ihrem Geschmack. Fjawin überlegte fieberhaft was er tun sollte. Bevor er jedoch einen klaren Gedanken fassen konnte, stürzte eines der Tiere auf Synja zu. Mit einem gewaltigen Satz schmiss sich der Junge dazwischen und landete unsanft auf dem Boden. Der massige Körper des Wolfes drückte ihm die Luft ab. Tu doch was Synja, flehte er innerlich, war jedoch zu stolz, es laut auszusprechen. Aber auch so wusste Synja, dass sie etwas unternehmen musste. Mit einem lauten Schrei zog sie Wolfsklinge.
>>Geht zur Seite!<< Sie versuchte einen der Wölfe mit ihrem Schwert zu erwischen, verfehlte ihn jedoch. Die Wölfe schienen erstarrt, sie konnten die gelben Augen nicht von Wolfsklinge abwenden. Und dann passierte das Unglaublichste, was die beiden jemals gesehen hatten. Die Wölfe legten sich flach auf den Boden und senkten die Köpfe, gerade so, als würden sie sich verbeugen. Synja war einen Moment so verdutzt, dass sie sie sich nicht bewegen konnte. Doch dann stürzte sie auf Fjawin zu. Er hatte tiefe Kratzer an den Schultern, dort, wo sich die Krallen des Wolfes hineingebohrt hatten. Mit Synjas Hilfe schaffte er es, sich aufzurichten. Die Wölfe hatten während der ganzen Zeit keinen Mucks von sich gegeben. Sie ließen die beiden Menschen gehen. Mit aller Kraft schob Synja Fjawin die Felsenwand hinauf. Zu ihrem Glück war sie nicht allzu hoch. Der Nebel hatte sich wieder etwas gelegt, doch die Sicht war immer noch schlecht. Trotzdem schafften die beiden es zurück in die Stadt. Unter größter Anstrengung trug Synja ihn das letzte Stück. Es war immerhin auch ihre Schuld, dass er verletzt war. Der Schweiß lief ihr trotz der Kälte in Bächen von der Stirn. Als sie endlich vor der Schmiede standen, konnte sie sich selbst schon fast nicht mehr bewegen. Grimmig öffnete Ahkim auf Synjas Klopfen hin die Tür, doch als er die beiden Kinder sah, wich dieser Ausdruck einer besorgten Mine. Synja verfrachtete Fjawin auf einen der Stühle in der Eingangshalle und Ahkim holte Verbandsmaterial und eine heilende Salbe. Als Synja ihren Kusin gerade allein lassen wollte, umfasste der ihre Hand.
>>Du bist wirklich ein ganz besonderes Mädchen<<, flüsterte er leise und zuckte zusammen. Er musste unglaubliche Schmerzen haben.
>>Es tut mir Leid.<< Doch er schüttelte nur mit dem Kopf.
>>Übrigens habe ich noch keinen Verehrer an der Hand<<, meinte Synja und lächelte leicht. Auch Fjawin lächelte, wenn auch eher gequält. Synja beugte sich vor und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Dann verließ sie die Schmiede. Sie musste über sehr vieles nachdenken.

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Gast







Beitrag11.10.2006 20:12

von Gast
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Wie alt bist du? 14?
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Rio
Wortedrechsler
R


Beiträge: 88
Wohnort: Deutschland


R
Beitrag11.10.2006 20:28
Wolfsklinge
von Rio
Antworten mit Zitat

Hallo Felizitas,
da du diese Geschichte ja für einen Wettbewerb geschrieben hast verzichte ich auf eine höfliche Antwort und gebe dir dafür eine ehrliche.

Wolfsklinge, der Titel klingt gut aber warum kommt dein Einstieg in die Geschichte dann so behäbig daher? Bei einer KG musst du kurz, knapp und fesselnd erzählen. Vor allem deine Flut an Informationen erschlägt den Leser fast. Neugierige Augen, dunkle Augen, blasses Gesicht, wirre braune Haare,wilder Ausdruck und das in zwei Sätzen. Kurze Zeit später folgt dann der bodenlange Rock, das schwarze Ledertuch und das graue Wolloberteil. Diese Masse an Adjektiven ist ein typischer Anfängerfehler und jeder halbwegs gute Lektor streicht die das gnadenlos zusammen. Wenn also deine KG nur für den Freundeskreis gedacht ist, okay. Aber bei einem öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerb, schlechte Karten.
"So ein Mist! Ich habe verschlafen, wie konnte das nur passieren?"
Zwi Sätze weiter behauptest du, das Mädchen wisse sehr wohl warum sie verschlafen hat. Das eine hebt also das andere auf. Für einen ausführlichen Roman okay, für eine KG, nicht passend.
Dann wieder kleine, dämmrige Kammer, knarrende Treppe, du weißt schon was ich damit meine.
Ab der Stelle mit älterer Mann, graue Ansätze und rotes Haar höre ich auf, dich auf diese Wörter hinzuweisen.
Behutsam legte sie das Schert frei, also nicht nur an dieser Stelle solltest du unbedingt noch einmal deine KG nach Rechtschreibfehler und und ähnlichem durchsuchen. Macht sonst nämlich ein schlechtes Bild. Ist wie bei einer Bewerbungsmappe, schließlich willst du ja als Autor etwas an den Leser bringen, dich und dein Werk anpeisen.
Übrigens schießt einem ein Gedanke durch den Kopf und nicht in denselben.
Dann dieses Ende. Sie drückt ihrem Kusin einen Kuss auf die Wange, offenbart das sie ansonsten keinerlei Verehrer hat und macht sich plötzlich so ihre Gedanken. Kommt irgendwie wie Liebe unter Verwandten daher, ist vielleicht nicht so gemeint, jedenfalls hast du hier bei gewissen Lektoren ebenfalls Schwierigkeiten.
Das sind jetzt mal aufdie schnelle ein paar Anmerkungen die mir zu deinem Text eingefallen sind. Ich hoffe, es ist etwas dabei das dich zum Nachdenken bringt. Würde mich jedenfalls auf eine überarbeitete Version freuen.
Rio
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joharst
Eselsohr
J


Beiträge: 322



J
Beitrag12.10.2006 00:05

von joharst
Antworten mit Zitat

Eigentlich hat Rio schon alles Wichtige gesagt, doch das ist mir zusätzlich noch aufgefallen:

Zitat:
also waren Ahkim und Fjawin am Arbeiten


Hm, solche Formulierungen solltest du besser vermeiden. Es gibt noch ein paar andere von dieser Sorte. Achte also darauf, dass du beim Schreiben nicht dem Umgangston verfällst (außer in wörtlicher Rede natürlich).

Was mich am meisten gestört hat, war die Frage, aus welchem Grund ein normales Mädchen ein Schwert besitzt. Auch falls es sich um eine Fantasygeschichte handeln soll, kann es dennoch nicht als normal (oh gott, das hört sich jetzt vielleicht machohaft und dämlich an  Wink  ) vorausgesetzt werden, dass ein Mädchen ein Schwert besitzt. Du solltest vielleicht noch mit einem Satz darauf eingehen.

@Gast:
Solche dümmlichen Kommentare kannst du dir sparen. Wenn du schon in dieses Forum posten musst, dann sollte es auch etwas Konstruktives sein.
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Vettza
Wortedrechsler
V


Beiträge: 73



V
Beitrag12.10.2006 11:24

von Vettza
Antworten mit Zitat

Ich finde die Geschichte gut. Aber gut ist noch lange nicht sehr gut. Rio und mein Vorposter haben dir ja schon einiges mit auf den Weg gegeben. Ich denke du besitzt Talent. Doch Talent alleine reicht noch nicht um diesen Wettbewerb zu gewinnen. Du kannst ja die überarbeitete Version nochmal posten.

Gruß Vettza
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Felizitas Boie
Gänsefüßchen
F


Beiträge: 46



F
Beitrag12.10.2006 12:44
ich nochmal
von Felizitas Boie
pdf-Datei Antworten mit Zitat

puh danke leute. Ich hasse Kurzgeschichten...da muss man sich immer so beschränken. naja und ich darf nunmal nur max 4 seiten abschicken  Sad
ich nehm mir eure Kritik zu Herzen, war im nachhinein auch ziemlich unsicher. oh man, ist die story denn so im groben und vom inhalt einschickenswert??? bis zum 10. November muss alles perfekt sein. wenns nämlich totaler murks ist dann fang ich besser nochmal ganz von vorne an. Freue mich immer über verbesserungsvorschläge.
Und danke nochmal wegen der Kritik. Danke, danke, danke! Smile
lg Felizitas
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Hänschenklein
Gänsefüßchen
H


Beiträge: 23
Wohnort: Radevormwald


H
Beitrag12.10.2006 14:32

von Hänschenklein
Antworten mit Zitat

Halt,

bitte nicht neu schreiben. Die meisten der Anmerkungen meiner Vorredner (-schreiber) kannst Du doch anwenden. Da zu musst Du doch nicht alles wegwerfen!
Ehrliche und kostruktive Kritik ist etwas unerhört wichtiges bei unserm "Handwerk".
Ich hoffe die Kritiker gehen mit meiner ersten, hier eingetragenen KuGe ähnlich ehrlich um.

Gruss
Hänschenklein Very Happy


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