18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 01/2019
Nichts und Niemand

 
 
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3  Weiter
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag27.01.2019 10:07

von Literättin
Antworten mit Zitat

Ich schreib jetzt einfach mal ein paar Worte im Allgemeinen zu meinem Text, der angesichts der Aufgabenstellung einfach so entstanden ist, einfach so raus wollte, wie er da steht. Ohne große Überlegungen. Und eigentlich sind das immer meine Besten. Jedenfalls machen sie mir am meisten Freude.

Und dieser hier sowieso.

Weil ich eine Form für mich gefunden habe, Dinge sagen, mitteilen zu können, die einen realen Hintergrund in meinem Leben haben, ohne dass es zu sehr Drama wird.

Das reale Fragment im Text ist der Anruf der sterbenden Großmutter, der tatsächlich so stattgefunden hat: eine schmollende Tirade gegen Gott und die Welt und speziell gegen den Großvater, die Ärzte, das Leben an sich, bis einschließlich zur Aufforderung, ich solle mich um das Kind (meine Mutter) kümmern.

Das wollte einfach endlich mal literarisch verpackt in die Welt hinaus. Und da ist es nun. Und hat für mich sehr schön funktioniert.

Literarisch ist es mir so wenigstens gelungen, meinen Großvater in der Weise zu adeln, dass er jetzt tatsächlich über das Mittelmeer geflogen ist. Verewigt sozusagen, denn als Figur habt ihr ihn für glaubwürdig befunden.

Im echten Leben geisterte er bis dato als irritierende Verrücktheit meiner Großmutter herum.

Bis ich seine Wehrmachts-Laufbahn in Berlin recherchierte. Und feststellen konnte, dass er in El Alamein tatsächlich verwundet und anschließend in Spanien im Lazarett behandelt wurde.

Den Transport konnte ich nicht recherchieren. Der bleibt schlichtweg phantasierter Wahn meiner sterbenden Großmutter. Und ja: sie sind alle verrückt, die Frauen in meiner Familie und ja die Männer traf zu früh der Schlag.

Das Erbe des Weltkrieges Nummer zwei.

Also es stimmt: die Mär vom fliegenden Großvater, seinem Flugtrauma und den verweigerten Urlaubsflügen. In dieser Weise wurde meinem kriegstraumatisierten Opa von der ebenso kriegstraumatisierten Oma jede Menge an Schuld für ein wenig amüsantes Leben aufgebürdet: man reiste nur im Auto trotzig in den Urlaub.

Jetzt bin ich mal wieder ins Nähkästchenplaudern gekommen. Einfach weil ich diesen Text so wenig literarisch verteidigen kann. Er ist eben einfach so aus mir herausgekommen.

Ich habe da nicht überlegt und konstruiert oder irgendein literarisches Handwerkszeug bewusst eingesetzt. Es ist halt einfach was zusammengekommen: mein Familienerbe, die Themen, die mich von daher permanent beschäftigen und die sich in der Aufgabenstellung ohne Reibungsverluste wiederfanden. Das war halt alles so eins. Ich bin in diesem Sinne keine fähige Schreiberin, die wüsste, was sie da tut. Wenn ein Funke Sauerstoff bekommt, durch irgend eine Inspiration wie in einem solchen Wettbewerb, und wenn der Windhauch dann günstig steht, dann flammt der Funke hin und wieder auf. Oder auch nicht. Ich gestehe: ich benutze das Schreiben einfach. Wie ich es brauche.

Und technisch noch was erklären oder verteidigen oder irgend etwas an diesem Text noch verbessern kann ich nicht.

Selbst den monierten Schluss nicht. Einfach, weil er hervorragend zur Mutter passt. Auch wenn der wirklich frei erfunden ist. wink


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Catalina
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 51
Beiträge: 427
Wohnort: Kehdingen


Beitrag27.01.2019 10:13

von Catalina
Antworten mit Zitat

Verrätst Du uns noch, was Renates Motivation für ihre Lebensweise ist? Der Wunsch nach Beständigkeit, oder der Wunsch nach dem Außergewöhnlichen? Das wurde ja ganz gegenteilig von den Lesern verstanden. Ist es gar beides?

Tolle Geschichte, das mit dem Großvater!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag27.01.2019 10:19

von Literättin
Antworten mit Zitat

Catalina hat Folgendes geschrieben:
Verrätst Du uns noch, was Renates Motivation für ihre Lebensweise ist? Der Wunsch nach Beständigkeit, oder der Wunsch nach dem Außergewöhnlichen? Das wurde ja ganz gegenteilig von den Lesern verstanden. Ist es gar beides?

Tolle Geschichte, das mit dem Großvater!


Es ist gar beides! Aber so was von.


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag27.01.2019 18:34

von Literättin
Antworten mit Zitat

Ich muss mich gerade noch selbst korrigieren: ich wusste natürlich schon, was ich da tue, mit der Inspiration durch das Thema und die Vorgaben. Aber beim Schreiben geschieht das bei mir mehr so aus dem Bauch, dass ich es hinterher kaum verteidigen kann. Technisch-handwerklich.

Wüsste ich nicht, was ich da tue beim Schreiben, hätte ich nicht gewusst, dass dieses Thema jetzt in diese Form gehört. Und auch in diese sprachliche Form, die manchem altbacken erscheint. Aber hach, aber es braucht wohl noch etwas Zeit und Abstand hier zu diesem Wettbewerb, bevor ich mich wirklich konkret äußern kann. Zu einzelnen von euch aufgeworfenen Fragen.


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag28.01.2019 11:11

von Literättin
Antworten mit Zitat

lebefroh hat Folgendes geschrieben:
Hhm, schwierig.

Solide geschrieben, aber richtig packen konnte es mich nicht. Die Bezeichnungen der Familienmitglieder fand ich schwierig auseinanderzuhalten. Die selbe Person wurde mal mit "Kind", mal mit "Mutter" bezeichnet?

Außerdem fehlte mir etwas der rote Faden. Klar, Renates Leben, aber warum wird mir davon erzählt?

Der letzte Satz hat mir gefallen, da musste ich lachen. Der Titel sagte mir nicht viel.


Ich fang dann mal an:

Tatsächlich freue ich mich über das "solide geschrieben", weil das ist ja schon mal was, was ich für mich durchaus für erstrebenswert halte. So als Basis, als Fundament meines Schreibens, dass ich mich da nicht mehr so wahnsinnig drauf konzentrieren muss nicht einfach umgangssprachlich zu salbadern.

Packen konnte es dich nicht. Kann ich nachvollziehen, denn so richtig packend ist der Text auch nicht gemacht.

Ebenso nachvollziehbar: die Zumutung mit der Zuordnung der Personen. Urgroßmutter, Großmutter, Mutter, Kind - das sind schon viele. Tatssächlich hatte ich die Unterscheidung des "Mutter-Kindes" zunächst einfacher im Text, betonter, mehr darauf herum geritten. Dann fand ich das zu penetrant und nicht stimmig.

Weil dieses Identitäts-Durcheinander inhaltlich dazu gehört.

Dein Lachen zum Schluss freut mich. Das sollte mit rein, ein Lachen. In all dem Drama.

Danke fürs Lesen und Einlassen und für deinen Kommentar.

Ach so, der Titel! Dann füge ich das jetzt schon mal ein: Nichts und Niemand, das äußert die Mutter mitten im Text:

Zitat:
(...)und die Kindheit sei einfach eine Etappe, die zu überstehen sei und am besten sei es, diese nicht allzu wichtig zu nehmen. Das Leben selbst aber ließe sich nicht auf später vertagen, wegen irgendwelcher vermeintlicher Nöte und Pflichten, schließlich habe man immer nur diesen einen Augenblick, der in der Vergangenheit verschwand, ehe man sich versah und den müsse man nutzen und auskosten so gut es ginge, und Renate und Berlinde sollten es sich später von nichts und niemandem nehmen lassen, es ihr nachzutun.


Und das ist es, was selbst mir erst mit Verzögerung dann endlich (wieder) aufgefallen ist: sie sagt es zu ihren Kindern, die im selben Augenblick, in dem sie das sagt, zu jenem "Nichts und Niemand" werden, von denen die Mutter sich nicht abhalten lässt ...


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag28.01.2019 11:18

von Literättin
Antworten mit Zitat

hobbes hat Folgendes geschrieben:
spontane Erstleseeindrücke:
Den Anfang finde ich ein wenig behäbig. Behäbig wie: ich komme nicht so recht hinein in die Geschichte. Werde auch nicht herausgeworfen, aber es ist eben ein wenig zäh. Irgendwann hast du, oder nein: Renate, mein Interesse dann aber doch geweckt.
Das Ende sackt dann wieder ab, diese Mutter-im-Cockpit-Aktion, die gerät mir zu klamaukig und entzieht der Geschichte durch den Klamauk einiges an Kraft.

...

- weiteres Lesen -

Zitat:
Er sei Schuld gewesen, stöhnte die Großmutter unter Schmerzen, als sie sich per Telefonanruf von den Lebenden zu verabschieden anschickte, er sei Schuld gewesen, dass sie in ihrem Leben keine einzige Flugreise hätte unternehmen können. Wegen seines ewigen zu spät Seins bei allen Gelegenheiten und der daraus folgenden halsbrecherischen Aktionen. Nicht eine Flugreise in ihrem Leben. Wo alle Welt sich aufmachte, das ihre endlich in vollen Zügen zu genießen.

Kapier ich nicht. Was hat das Blaue damit zu tun, dass sie keine Flugreise machen kann? Gar nichts und es ist nur die Ausrede, die sie benutzt?
Das mit den Zügen, das ist mit diesem Bezug eher witzig, vermutlich war das nicht so gedacht - man könnte es aber durchaus so verstehen, dass der Rest der Welt in vollen Zügen (also buchstäblichen) in Urlaub fährt. Überhaupt dieses das ihre in diesem Satz - das ist auch so ein unklarer Bezug. Von der Reihenfolge her müsste es zur Großmutter gehören, das macht aber keinen Sinn, also ist wohl das Leben gemeint, ihr Leben, das der anderen. Das ist dann aber arg holprig.

Diese Lebensgeschichte ist nun auch wieder völlig anders erzählt als die der anderen Texte, mehr mit dem Augenmerk auf "wie wir wurden, wer wir sind", also in Richtung Vergangenheit, wer sind die Eltern, Großeltern, was macht das aus uns. Schon interessant, diese unterschiedlichen Herangehensweisen.

Hier nimmt der Ahnen-Teil viel mehr Platz ein als Renate selbst, was ja nun irgendwie wieder logisch ist. Andererseits finde ich es dann doch nicht ganz stimmig.
Oh, grad fällt mir auf, dass das beschriebene Leben eventuell gar nicht das von Renate ist, sondern das ihrer Mutter? Oder gar das aller Menschen in dieser Familie.

Nun, wie dem auch sei, der Text erreicht mich leider nicht.


Zäh. Och Menno. Crying or Very sad  Zäh sollte er nicht sein. Hat sich beim schreiben auch nicht so angefühlt, da er mir so leicht von der Feder ging. Allerdings habe ich, vermute ich, nach dem schreiben zu viel Zeit auf den ersten Absatz verwandt - obwohl (sofern er das ernst meint) Eredor dem glattweg widerspricht. Was mich rätseln lässt.

Aber wie auch immer: ich wollte dieses verdammte Bild da drin haben, das mit der Welle, die ins unbewusste Hirn schwappt. Das habe ich nicht so perfekt hinbekommen, sagt mir mein eigenes Gefühl, dass es nicht leicht konstruiert wirkt, jetzt, wie es da steht. Ich bekam das nicht ganz zu packen. Das widersetzte sich beim Feinfeilen. Es gab aber auch leider keine frischere Version, die ich hätte stehen lassen können. So war ich am Ende selbst nicht ganz glücklich. Aber immerhin zufrieden. Na ja.

Zur Ahnenreihe steht ja oben schon was. Mir was klar, dass da ein Stück Zumutung drinsteckt, aber irgendwie war es wichtig, dieses rückwärtige sich dran abarbeiten reinzubringen, dieser "Erb-Clan" dem man nicht entrinnt und der erste Verweis, dass wie es auch immer umschlägt, es immer nur eine Gegenreaktion ist und keine Befreiung.

edit: Der blaue Satz! Es sind die halsbrecherischen Aktionen, die aus seinem zu spät sein folgen. Sie muss ihm halt ihren Strick draus drehen und den "besseren Grund" für sich finden, um ihm ein Verschulden anlasten zu können, da es in ihrer Psycho-logischen Argumentation, obwohl sie so haarsträubend schon ist, nicht um sein Leid, sein Trauma gehen kann.


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag28.01.2019 11:24

von Literättin
Antworten mit Zitat

Eredor hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Ein elektromagnetisches Kräuseln - die Druckwelle, die der abgesendeten Nachricht vorauslief - erreichte Renate Alsleben im ruhelosen Schlaf des Morgengrauens. Die Frauen in der Familie waren sämtlich seit Generationen verrückt, die Männer traf ebenso regelmäßig der Schlag, und so ahnte Renate Alsleben schon vor dem Erwachen nichts Gutes, als die Druckwelle das limbische System ihres Gehirns traf und dort kleinere Signalgewitter auslöste. Im Dunkel ihres Kopfes flackerte das Bild des Großvaters auf: schmal und jung in Wehrmachtsuniform, wie er am Fahrgestell eines Transportfliegers zappelnd, den wüstensandigen Boden unter den Füßen verlor.


Ganz ehrlich? So fangen Romane an, die Preise gewinnen. Heb dir das auf und schreib daraus ein Buch. Die Zusammenfassung davon hast du ja praktischerweise unten schon geschrieben. Laughing
Die Zeitraffung ist manchmal anstrengend, ich komme nicht hinterher. Es fehlt an Ruhepunkten für die Leser*in. Alles in allem finde ich den Text sehr gut - mit der ein oder anderen Schwäche.


Nee, echt jetzt? Meinst Du das ernst? Das mit dem Romananfang und den Preisen? Laughing (Vielleicht sollte ich ja dann doch wieder mal anfangen mich diesem Projekt Schlafen zuzuwenden).

Das "sehr gut" glaub ich dir einfach mal, die Schwächen, das "anstrengend" natürlich auch. Und die Ruhepunkte - klar, hast recht.


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4299

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag28.01.2019 15:39

von hobbes
Antworten mit Zitat

Literättin hat Folgendes geschrieben:
Allerdings habe ich, vermute ich, nach dem schreiben zu viel Zeit auf den ersten Absatz verwandt - obwohl (sofern er das ernst meint) Eredor dem glattweg widerspricht. Was mich rätseln lässt.

Ja, diese rätselhaften, sich widersprechenden Rückmeldungen. Schlimm. In diesem Fall musst du natürlich unbedingt Eredor glauben, das sehe ich sofort ein smile

Literättin hat Folgendes geschrieben:
Aber wie auch immer: ich wollte dieses verdammte Bild da drin haben, das mit der Welle, die ins unbewusste Hirn schwappt. Das habe ich nicht so perfekt hinbekommen, sagt mir mein eigenes Gefühl, dass es nicht leicht konstruiert wirkt, jetzt, wie es da steht. Ich bekam das nicht ganz zu packen. Das widersetzte sich beim Feinfeilen. Es gab aber auch leider keine frischere Version, die ich hätte stehen lassen können. So war ich am Ende selbst nicht ganz glücklich. Aber immerhin zufrieden. Na ja.

Ich neige ja in solchen, sich widersetzenden Fällen dazu, das, was sich widersetzt, komplett rauszuwerfen (na gut, nicht immer. Manchmal ignoriere ich es auch einfach). Kill your darlings, nicht wahr. Aber nun ja, ich verweise noch mal auf Eredor smile
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag28.01.2019 20:41

von Literättin
Antworten mit Zitat

hobbes hat Folgendes geschrieben:
Literättin hat Folgendes geschrieben:
Allerdings habe ich, vermute ich, nach dem schreiben zu viel Zeit auf den ersten Absatz verwandt - obwohl (sofern er das ernst meint) Eredor dem glattweg widerspricht. Was mich rätseln lässt.

Ja, diese rätselhaften, sich widersprechenden Rückmeldungen. Schlimm. In diesem Fall musst du natürlich unbedingt Eredor glauben, das sehe ich sofort ein smile

Literättin hat Folgendes geschrieben:
Aber wie auch immer: ich wollte dieses verdammte Bild da drin haben, das mit der Welle, die ins unbewusste Hirn schwappt. Das habe ich nicht so perfekt hinbekommen, sagt mir mein eigenes Gefühl, dass es nicht leicht konstruiert wirkt, jetzt, wie es da steht. Ich bekam das nicht ganz zu packen. Das widersetzte sich beim Feinfeilen. Es gab aber auch leider keine frischere Version, die ich hätte stehen lassen können. So war ich am Ende selbst nicht ganz glücklich. Aber immerhin zufrieden. Na ja.

Ich neige ja in solchen, sich widersetzenden Fällen dazu, das, was sich widersetzt, komplett rauszuwerfen (na gut, nicht immer. Manchmal ignoriere ich es auch einfach). Kill your darlings, nicht wahr. Aber nun ja, ich verweise noch mal auf Eredor smile


Ich sehe ein, ich glaube Eredor. Komplett rauswerfen - Du bist ja brutal Shocked ! Der schöne erste Absatz *heul*.

Eredor, sag endlich was, das sich das glauben gut anfühlt. Ich glaub der liest hier gar nicht mit. Tse.

Ansonsten: ich mach hier morgen weiter, hatte einen anstrengenden und echt schrägen Tag.


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Eredor
Geschlecht:männlichDichter und dichter

Moderator
Alter: 32
Beiträge: 3415
Wohnort: Heidelberg
Das silberne Stundenglas DSFx
Goldene Harfe Pokapro III & Lezepo I


Traumtagebuch
Beitrag29.01.2019 19:54

von Eredor
Antworten mit Zitat

Klar lese ich hier mit! Ich habe deine Frage, ob das wirklich ernst gemeint sei, aber für eine rhetorische gehalten. Laughing Nein, ich bleibe dabei, dein erster Absatz gefällt mir wahnsinnig gut. Das liegt vor allem an den Bildbewegungen, die er vollzieht. Angefangen bei einem elektromagnetischen Kräuseln (schon allein diese Bezeichnung ist Hammer), das auf Textebene die Druckwelle darstellt, ein zwar physikalisches, aber dennoch abstraktes Bild, erreicht die Exposition Renate. Im Schlaf. Die ahnt, bevor sie wach ist, die durch kleinere Signalgewitter plötzlich bei ihrem Großvater landet, der im Krieg den Boden unter den Füßen verliert. Zwischendrin ganz lapidar, fast beiläufig eine Generationen überdauernde Krankengeschichte erwähnt. Das fließt einfach richtig gut von Bild zu Bild und öffnet den Text für eine sehr lange Zeit: Zwischen Renate und ihrem Großvater im Krieg...da liegen schon einige Jahre dazwischen, die aber sprachlich sehr gekonnt ineinander verhakt werden.

Falls du also den Absatz komplett rauswerfen willst, nehme ich ihn bei mir auf und adoptiere ihn.


_________________
"vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag30.01.2019 09:13

von Literättin
Antworten mit Zitat

Eredor hat Folgendes geschrieben:
Klar lese ich hier mit! Ich habe deine Frage, ob das wirklich ernst gemeint sei, aber für eine rhetorische gehalten. Laughing Nein, ich bleibe dabei, dein erster Absatz gefällt mir wahnsinnig gut. Das liegt vor allem an den Bildbewegungen, die er vollzieht. Angefangen bei einem elektromagnetischen Kräuseln (schon allein diese Bezeichnung ist Hammer), das auf Textebene die Druckwelle darstellt, ein zwar physikalisches, aber dennoch abstraktes Bild, erreicht die Exposition Renate. Im Schlaf. Die ahnt, bevor sie wach ist, die durch kleinere Signalgewitter plötzlich bei ihrem Großvater landet, der im Krieg den Boden unter den Füßen verliert. Zwischendrin ganz lapidar, fast beiläufig eine Generationen überdauernde Krankengeschichte erwähnt. Das fließt einfach richtig gut von Bild zu Bild und öffnet den Text für eine sehr lange Zeit: Zwischen Renate und ihrem Großvater im Krieg...da liegen schon einige Jahre dazwischen, die aber sprachlich sehr gekonnt ineinander verhakt werden.

Falls du also den Absatz komplett rauswerfen willst, nehme ich ihn bei mir auf und adoptiere ihn.


Hach, jetzt bin ich erleichtert. Nein - rausfliegen sollte er dann doch nicht, aber ich war vor lauter mit der Nase so dicht an so vielen Texten kleben und der Bewegung, die dann im eigenen Kommentieren entsteht, so weit weg von meinem ursprünglich so "frischen fabelhaften großen Wurf" Laughing , dass ich schlichtweg nicht mehr wusste ...

Das ist schon wild, was mit dem eigenen Text so passiert, im Lesen all der anderen und der intensiven Beschäftigung mit dem, was wie wirkt.

Und so hätte das von dir auch leichthin heiter hingeworfenes Amüsement gewesen sein können, über ein durchscheinendes eifrig-ernsthaftes Textgeschraube, als das ich selbst diesen Absatz zwischendurch mal las.

So wie dessen Ton - also der meines Textes - inzwischen zwischen leisem Ernst und völligem Klamauk zu schwanken begann. Ich werde den mir mit Abstand noch mal schwarz auf weiß vornehmen, ausgedruckt, auf Papier, an die Wand geheftet, mit drei Metern Abstand gelesen.

Es war verrückt, dass der in dieser Sprache so aus mir herauskam. Eine schöne Erfahrung. Und ich war natürlich sehr gespannt, wie der ankommt.


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag30.01.2019 09:18

von Literättin
Antworten mit Zitat

firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Das ist ein 1) Text, also ein Lebenstext. Ich muss mir das von nun an immer ganz deutlich machen.

Sehr flüssig und anschaulich beschrieben, das bisherige Leben der Renate.

Und doch, und doch: Vielleicht erscheint mir sie und ihr Lebenslauf zu erfunden, zu ausgedacht. Das Bild der Flieger zu strapaziert, der Horizont zu sehr darauf bezogen.

Zeitraffung: ja.

Zitat:
Die Mutter verschwand unbemerkt irgendwo am Horizont


Der Schluss rückt mir das ein wenig zu sehr in Richtung Genre, irgendwie.


Freut mich, das flüssig und anschaulich beschrieben.

Dass Renates Lebenslauf zu erfunden sein könnte, kam mir angesichts des grotesken Klammerflugs am Fahrgestell übers ganze Mittelmeer erst gar nicht in den Sinn. Klar ist der Lebenslauf überzogen, aber vor dem grellen familiären Hintergrund schien mir das literarisch durchaus angemessen.

Und ja der Schluss -der macht vielleicht kein Genre daraus, aber wohl durchaus eine klassisch gebaute Kurzgeschichte.

Danke dir fürs Lesen und Einlassen und deinen Kommentar smile.


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag30.01.2019 09:27

von Literättin
Antworten mit Zitat

Tape Dispenser hat Folgendes geschrieben:
Renate Alsleben: Hauptprotagonistin, ist nie geflogen.

Großmutter: Ist nie geflogen, verheiratet mit Großvater, dem im 2. Weltkrieg bei der Flucht, an einem Flugzeug hängend, die Füße zerschossen wurden.

Urgroßmutter: Wurde von Großmutter gepflegt, spielt aber weiter keine Rolle, außer, stocksteif dazusitzen.

Großmutter hat eine Tochter, die namenslos bleibt, und die die Mutter von Renate und Berlinde ist. Sie beklagt sich darüber, dass sie sie nicht pflegt, bittet aber Renate darum, sich um sie (das Kind) zu kümmern.

Die namenlose Mutter fliegt anscheinend schon ihr ganzes Leben lang um die Welt und hat Renate und Berlinde schon seit kleinauf bei ihren Eltern abgeladen.

Renate versucht sich in verschiedenen Berufen, die eine außergewöhnliche Bandbreite besitzen (Raumfahrtechnik, Geologie, Kinderkrankenschwester) und endet schließlich als Hilfsgärtnerin. Sie wählt ein Leben, dass ihr keine Reisen abverlangt. Sie schlägt drei Heiratsanträge aus, weil sie immer die Worte ihrer Mutter in den Ohren hat, dass sie ihr Leben nicht verpassen dürfe, und sich deshalb von nichts und niemandem (Titel!) davon abhalten lassen dürfe. Von keinem Ehemann und von keinem Job.

Während Berlinde es sich hinter Opas Bauch gemütlich macht, verschlingt Renate die Beine (Halt suchend) um ihren Stuhl. Auch später "tastet" sie sich auf ihrem Weg zur Arbeit oder nach Hause "mit gesenktem Blick und mit ausgestreckter Hand an Hauswänden, Zäunen, Hecken entlang…"
Auch in ihrem Job als Hilfsgärtnerin das gleich Bild. Renate ist jemand, der Halt sucht. Sie wirft einen "Bodenanker" senkt den Kopf Richtung Grasnarbe und versucht "tiefer zu graben".

Natürlich fragt man sich, was aus den Männern der Familie geworden ist. Aber der Autor/die Autorin lässt uns schon am Anfang wissen, dass diese (bis auf den Großvater) "früh vom Schlag getroffen wurden."


Bleiben also Renate und Berlinde, die sich unterschiedlich entwickeln. Berlinde schlägt dem Opa nach, während Renate ihr Leben lang wurzellos bleibt, obwohl sie am Anfang der Geschichte eine Erkenntnis hat, die sie jedoch am Ende vergisst, weil ihre Mutter in San Paolo am Flughafen festgenommen wurde, weil sie in ihrem Bestreben (und ihr eigenes Ableben vor Augen habend), darauf besteht, weiterzufliegen, weil sie noch nicht alles gesehen hat. Die Mutter von Renate also ist das genaue Gegenteil – letztendlich haben beide ihr Ziel nicht erreicht und sind auf ihre jeweils eigene Art vereinsamt.

Das alles in wirklich gelungene Sprache verpackt, der man anmerkt, dass jemand sich Gedanken gemacht hat.



Ich bin sehr angerührt, positiv, von deinem Kommentar, dem anzumerken ist, wie konzentriert Du dich durch meinen Text getastet hast. Du ehrst damit diesen Text, den ich sofort so stehen lassen will, wie er da steht. Was mir bleibt, sind vergleichsweise dürre Worte meiner Freude über diesen, deinen Kommentar, der mir meinen eigenen Text gerade selbst wieder näher bringt.

Ich danke dir für dieses konzentrierte, tastende und nachvollziehende Lesen, Einlassen und Kommentieren. Das diesen Text auf diese Weise regelrecht ehrt. Mann, das geht runter wie Öl! smile

edit: Und Scheiße Mann, jetzt gerade sehe ich erst, wie viele Punkte Shocked ! Laughing  Argh, jetzt muss ich mich glatt schon wieder erholen für 'ne Weile. Dieser Wettbewerb macht mich echt fertig.


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag30.01.2019 16:32

von Literättin
Antworten mit Zitat

Mardii hat Folgendes geschrieben:
Ein Text zum Thema Biographie, und sehr an den Vorgaben orientiert. Stilistisch gut umgesetzt, die Idee von der einfachen Frau und dem Besonderen an ihrem Leben gut umgesetzt. Da bleibt etwas hängen.


Danke, Mardii, das ist kurz und knackig ausgedrückt. Die vier fabelhaften Punkte sind die Tüpfelchen auf den Is smile! (Wie konnte ich bloß von Gummipunkten reden?! Schäm dich, Rättin.)


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag30.01.2019 16:40

von Literättin
Antworten mit Zitat

d.frank hat Folgendes geschrieben:
Weiß nich, mir geht es hier in etwa ähnlich wie mit einem anderen, an sich gut gemachtem Text. Plakativ hat einer im Smalltalkfaden gesagt.
Der Märchenopa, die filmreife Mutter, Frauen, die seit Generationen verrückt werden, Stammväter, die mit bloßen Händen und zerschossenen Füßen am Flugzeug hängen. Ich versteh schon, was der Text mir sagen will. Aber irgendwas fehlt mir hier auch. Schön fand ich die Erdung, wie Renate ihr heil im Gärtnern sucht. Weil das gerade hier so schön passt von wegen E. Steht das E nicht für ernste Literatur? Sollte die nicht auf neuen Wegen vom Alltäglichen erzählen? Insgesamt sehe ich eine beachtenswerte Botschaft, aber die ist mir ein bisschen zu grell verpackt.


Na jaa, aber ernst, also im Sinne von nicht die Spur komisch, kann man so was absurdes nicht wirklich erzählen, ohne dass es kippt. Das klappt nicht, - zumindest ich scheitere da immer wieder dran - diese verfluchte Generationen übergreifend weiter vererbte Kriegssache ernst anzupacken. Und um Alltägliches geht es doch schon?

Grell, auch ein bisschen zu grell, finde ich da eigentlich ein ganz positives Urteil.

Aber ich verstehe schon, was Dir da quer zu liegen kommt. Und dass das so nicht jedermanns Sache ist.

Danke fürs Reinschauen, Lesen und Kommentieren. Ein bisschen Feilerei kann der Text ja irgendwann vertragen und dann werde ich sicherlich auch diesen Kommentar bedenken. smile


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag30.01.2019 16:49
Re: Nichts und Niemand
von Literättin
Antworten mit Zitat

Heidi hat Folgendes geschrieben:
Sprachlich ist der Text ausgereift, mehr noch, er ist sehr bemüht in seiner Sprache. Stellenweise altbacken, wegen der gehäuften indirekten Rede (ich mags ja eher flapsiger), aber doch beeindruckend, was da so rauskommt an gehobenen Worten.

Inhaltlich finde ich hier eine Biografie wieder, zwar nicht bis zum Tod, aber doch einen Umriss einer Figur, oder eigentlich mehrerer Figuren. Renate Alsleben sollte im Mittelpunkt stehen, vielleicht, aber im Grunde ist es ihre Mutter, die - für mich jedenfalls - klar im Mittelpunkt steht. Diese Sache zum Schluss, einfach die Maschine nach Ägypten zu schicken hat mich schon beeindruckt, eine starke Frau, entgegen Renate, die ein recht tröges Leben führt.
Einen Mehrwert entdecke ich bei dieser Geschichte nicht für mich, sie beschäftigt mich nicht über das Lesen hinaus, das finde ich etwas schade.

Das Thema schwingt im Text mit, auch das Motto finde ich (etwas aufgesetzt am Ende) auch vor.

Es wird Punkte geben, eher mittlere bis untere, aber doch, der Text wird nicht leer ausgehen, was größtenteils an Ägypten liegt.

---

Nun sind es untere Punkte geworden.


Waaah, Heidi! Hättest Du nicht einfach alles nach den ersten fünf Worten tapfer runterschlucken können?

Wie soll ich denn dagegen anargumentieren?! Geht nicht. Ist nicht dein Ding, dieser Text.

Aber ich werde es bis Hamburg verschmerzt haben. Denke ich.


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag30.01.2019 17:54

von Literättin
Antworten mit Zitat

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Hallo Inko,
eine Geschichte, die mir recht gut gefällt, auch wenn hier das Leben von mehreren Personen beschrieben wird. Auf jeden Fall ist es eine Geschichte, die für sich allein stehen kann und nicht merklich nur für die Umsetzung der Vorgaben geschrieben wurden, wie bei den letzten drei, die ich gelesen habe.
Sprachlich fehlt mir der E-Aspekt ein bisschen, das ist recht konventionell geschrieben, aber dafür ist das Thema der gestundeten Zeit doch sehr gut umgesetzt. Ich mag den Opa, der muss ein cooler Typ gewesen sein. Mutter und Tochter sind mir eher unsympathisch, aber das soll wohl so.

Jedenfalls gerne gelesen, mal sehen, ob es am Ende für Punkte reicht. Aber die verteile ich erst, wenn ich alles gelesen habe.

Beste Grüße,
Veith


Nee soll natürlich nicht so: unsympathisch. Dafür steckt viel zu viel von mir drin, in der Tochter. Laughing Aber ich nehm's nicht persönlich.

Ich konzentriere mich einfach auf das Lob der Eigenständigkeit dieses Textes. Und auf die vier Punkte, die es dann doch geworden sind. smile


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag31.01.2019 14:17

von Literättin
Antworten mit Zitat

Municat hat Folgendes geschrieben:
Moin Inko smile

Renate Alsleben erwacht ... ob nun vom Anruf der Großmutter, die im Angesicht ihres Todes eine letzte Runde Vorwürfe loswerden will, oder von einem flüchtigen (unhaltbaren) Traum, der ihr endlich den wahren Sinn es Lebens aufzeigt, aber verblasst, bevor sie ihn greifen kann ... und sieht ihr bisheriges Leben (sowie das Leben ihrer Mutter) an sich vorüberziehen. Drehscheibe ihres gedanklichen Rückblickes ist ihre Mutter, die sie sowohl aus ihrer eigenen Perspektive, als auch aus dem Blickwinkel der Großmutter (also als Tochter) sieht. Alleine dadurch ist das Thema schon zu 100 % getroffen, wie ich finde. Du setzt die Vorgaben aber noch in einem weiteren Punkt um: Renates Mutter wird als ein Mensch dargestellt, der nie die Gegenwart genießen kann, sondern immer weiter getrieben wird - aus Angst, das Leben zu verpassen. Genau das passiert aber: sie verpasst ihr eigenes Leben, das Leben ihrer Familie und kommt nie wirklich an.

In jedem Detail stecken Hinweise auf neue Baustellen, die selbst wieder eigene Geschichten liefern könnten:

Der Großvater mit seinem Trauma und seinem Herz für die Enkel

Das Gefühl, wichtige Dinge im Leben verpasst zu haben, das sich von der Großmutter über die Mutter bis zu Renate fortpflanzt

Berlinde, die die Geborgenheit des Großvaters annimmt und in ihrem eigenen Leben umsetzt (sie wird wohl eher vom Schlag getroffen als verrückt)

und das sind nur die ersten, die mir einfallen.

Trotz dieser ernsten Themen sind in dem Text auch Stellen zum schmunzeln versteckt wie zum Beispiel
Zitat:
Die Männer verließen sie rechtzeitig, bevor der Schlag sie traf.


Die Bilder, die der Text bei mir erzeugt, sind stark. Dieser Text bleibt mir in Erinnerung, so viel steht fest.

Punkte vergebe ich erst, wenn ich alle Beiträge kommentiert habe.

ediTier
7 Punkte


Das ist einfach schön kommentiert. So schön, dass ich den immer mal wieder lesen kann, wenn mir mein eigener Text abhanden kommt. Und hier gar nicht viel mehr sagen kann als Danke love . Vor allem auch für deinen Blick aufs Detail, der dich schmunzeln lässt, der sie rechtzeitig verlassenden Männer wegen und der Wahrscheinlichkeit, dass Berlinde wohl auch eher der Schlag treffen wird. Macht Spaß, die Leichtigkeit in deinen Zeilen wieder zu finden, die ich beim Schreiben selbst an diesen Stellen inne hatte smile. Also noch mal: Danke!


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag31.01.2019 14:31

von Literättin
Antworten mit Zitat

Nihil hat Folgendes geschrieben:
Bei diesem Text habe ich als Einzigem das Bedürfnis, ihn nur mehrere Male lesen zu wollen, ohne ihn kaputt zu deuten. Ich finde hier viel Originalität und Witz, die mir sehr gefallen, sowohl in sprachlichen Kleinigkeiten (mit dem Kinn ein Nein zucken) als auch in einzelnen Szenen. Mein Favorit:
Zitat:
Während Berlinde Großvaters Schoß erklomm und sich von der Großmutter mollig füttern ließ, blieb Renate ein dürres, blasses Kind dem ständig schwindlig war und das von unguten Ahnungen heimgesucht wurde, die es stumm erduldend in sich barg. Und während Berlinde zu einer sanften, molligen Frau wurde, die den Kindern auf ihrem Schoß verrückte Geschichten von verrückten Abenteuern vorlas und ihnen beibrachte, viel Leben in wenig Zeit zu pressen, blieb Renate hager, blass und schwindlig und versuchte, ihre Füße der Erdanziehung gemäß auf den Boden zu bekommen, während unkontrollierbare Fliehkräfte an ihr zerrten.

Das ist einfach schön erzählt, trotz des anklingenden Determinismus. Renate versucht ihr Leben lang, ihren Weg zu finden, bewegt sich dabei von der Gärtnerei bis zur Raumfahrt, eifert damit in ihren verschiedenen Rollen dem nach, was die Mutter mit ihren zahlreichen Reisen erfüllt.

Das Ende ist mir aber entschieden zu platt. Auch wenn bereits angekündigt wurde, dass alle Frauen der Familie irgendwann durchdrehen, stehen mir hier ein übertrieben gezeichneter Hedonismus, der sich in total entgrenzter Reisewut äußert, und ein Leben, das nur über die Runden kommen will, zu krass gegeneinander. Man kann darin natürlich sowas wie konzentrierte Sittenbilder sehen, alle auf der Flucht vor irgendetwas und dabei das Eigentlich verpassend. Ich wünschte nur, das wäre nicht ganz auf die äußerste Spitze getrieben, weil der Text dadurch etwas Karikatureskes bekommt. (Eigentlich nicht erst am Ende.)

Dennoch, Thema erfüllt, und das deutlich, ungleich vieler anderer Texte im Wettbewerb und viel Schönes dabei. Ist das
Nihil hat Folgendes geschrieben:
und viel Schönes dabei
eigentlich noch ein Lob oder schon eine verkrüppelnde Aussage mit Nullwert? Ach, immer dieses Antwortensuchen.


Nach deiner "Generalschelte"  war ich ja doch einigermaßen erleichtert, dass mein Text so glimpflich davonkommt, erwartete ich doch von beredtem Schweigen bis zur Teerung alles Mögliche. Nachvollziehbar: deine Kritik. Wobei ich auch gleichzeitig die Verteidigung gelten lassen würde: dass das auf die Spitze Getriebene eigentlich sein muss, genau wie das vermeintlich Platte am Schluss.

Über den hatte ich mir lange keine Gedanken gemacht, weil ich auch eigentlich kein Ziel im Auge hatte, zu dem das Ganze führt oder führen sollte oder könnte. Ein offener Schluss passte jedoch gar nicht. Überhaupt nicht. Dann hing ich eine ganze Weile an der Idee fest, die Mutter in die Tante Ju zu setzen und mit derselben ... aber das wurde zu dramatisch, zumal die echte Tante Ju tatsächlich ... Ja und das war mir dann zu makaber.

Das Platte habe ich dann ganz profan herausformuliert, weil mir alles weiter Gedrechselte zu viel geworden wäre. Und doch hat die Mutter so immerhin quasi im letzten Moment noch eine Kehrt- und Hinwendung in die eigene Familiengeschichte versucht: nach Ägypten, wo El Alamein liegt, was immerhin ein versteckter Wink im Holzhammertum des Schlusses sein sollte.

Ich muss aber selbst mit mehr Abstand noch einmal versuchen festzustellen, wie sich der Text nun eigentlich liest: Klamauk, Ernst, beides? Mal sehen, was noch draus wird.

Für mich bleibt sowieso die Frage, wie man es schafft, eine eigentliche Tragödie so zu verpacken, dass kein Melodrama draus wird, ohne sie so zu vergrellen, dass gleich aller ernster Kern begraben wird. Für mich war das schon mal ein Schritt in diese Richtung. Mehr oder weniger gelungen.

Auf alle Fälle aber: freut mich, dass Du da warst, dich diesem Text ein wenig zu widmen. Danke smile!

edit. Und Mann, ich vergess immer die Punkte Shocked . Ui! Danke noch mal!


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag31.01.2019 14:35

von Literättin
Antworten mit Zitat

Kiara hat Folgendes geschrieben:
Dies ist eine Standard-Antwort: Vielen Dank für deinen Text! Ich bitte um Verständnis, dass ich (momentan) keine Begründung dafür abgebe, warum du von mir Punkte bekommen hast. Das liegt unter anderem daran, weil die (sogenannte) Klassifizierung von E-Literatur wenigstens teilweise subjektiv ist.


Kurz und bündig: Ich danke auch dir! So Standard dein Kommentar, so wenig Standard sind die Sieben von dir, die meinem Text doch glatt die Ehre geben love !


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag31.01.2019 14:38

von Literättin
Antworten mit Zitat

a.no-nym hat Folgendes geschrieben:
Hallo Inko,
was mich an Deinem Text immer wieder begeistert hat, ist die besondere Stimmung, die sich bei jedem Lesen aufs Neue einstellt - eine Mischung aus nachdenklicher Betrachtung aus der Ferne, gepaart mit Nähe zu den Figuren, weil der Text an eigene Erinnerungen rührt. Leider kann ich mal wieder nicht richtig beschreiben, was ich meine... Auf jeden Fall werde ich Punkte dalassen, da bin ich sicher.

Für Text und Inko alles Gute!
Freundliche Grüße
a.

edit: Was mich jedesmal ein wenig aus der oben beschriebenen Stimmung herausschubst, die ich so gern noch etwas länger genießen würde, ist die Komik des Schlusses. Ich glaube, den lasse ich beim nächsten Lesen probehalber einfach mal weg, auch wenn sich dann die schöne Klammer zum Anfang nicht schließt Wink


Jau, zum Textschluss siehe oben bei Nihil, dort habe ich ihn erstmals verteidigt. Spannend finde ich das "nachdenkliche Betrachtung aus der Ferne" über das ich glaube ich nachdenke, seit ich es mit einem Auge erhascht habe. Denn da habe ich mich tatsächlich deutlicher als vage ahnend gefragt, ob dieser text sich nicht auch eben so lesen lässt: distanziert und nachdenklich betrachtend. Ich weiß es bis heute nicht. Danke für das Einlasse und auch für die vier Handgefilzten smile.


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Literättin
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 58
Beiträge: 1836
Wohnort: im Diesseits
Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
Lezepo 2015 Lezepo 2016


Beitrag31.01.2019 14:42

von Literättin
Antworten mit Zitat

Catalina hat Folgendes geschrieben:
Bei Deinem Text schrieb ich beim ersten Lesen an den Rand, dass mir der Schluss nicht gefiele. Jetzt, beim zweiten Lesen, finde ich erst die Verbindung zu Renate und auf einmal gefällt er mir ziemlich gut.

Du beschreibst das Leben einer Frau, das bestimmt davon ist, nicht so zu werden wie das ihrer Mutter. Renate bekämpft ihre Anlagen, für eigene Wünsche und Bedürfnisse gibt es da anscheinend keinen Platz mehr. Ein Nichts und Niemand?

Sehr schöner Schreibstil, liest sich absolut rund.

Die Vorgaben sind gut umgesetzt, die gestundete Zeit liegt deutlich und schwer über dem Text.

"viel Leben in wenig Zeit zu pressen", gefällt mir. Auch das Kinn, das ein Nein zuckt.

Dass es keine Punkte gibt, ist der harten Konkurrenz geschuldet, deren Ideen besonders waren, mich mehr zum Nachdenken gebracht und/oder mich mehr berührt haben.


Hey Catalina, ich könnte auf der Stelle beschließen, dass deine Lesart für den Schluss schlichtweg die passende ist. Und trotz Null Punkten doch eine echt schöne Kritik muss ich sagen. Nehm ich gerne. smile Danke dir!


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 2 von 3 Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3  Weiter

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 01/2019
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Formsache und Manuskript / Software und Hilfsmittel
Satzzeichen vor und nach kursivem Wor...
von Golovin
Golovin Formsache und Manuskript / Software und Hilfsmittel 23 27.04.2024 13:45 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Rechtschreibung, Grammatik & Co
Semikolon und Apostroph
von Golovin
Golovin Rechtschreibung, Grammatik & Co 13 25.04.2024 22:56 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Profession Schriftsteller (Leid und Lust)
freie Lektoren und Testleser
von Colina
Colina Profession Schriftsteller (Leid und Lust) 22 23.04.2024 22:41 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Trash
Nichts, sei gepriesen
von Inkognito
Inkognito Trash 0 23.04.2024 10:37 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Verlagsveröffentlichung
SPRINGS OF THE YELLOWSTONE RIVER und ...
von Alfred Wallon
Alfred Wallon Verlagsveröffentlichung 1 22.04.2024 19:39 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlung

von Beka

von Schmierfink

von Bananenfischin

von fancy

von KeTam

von fancy

von Charlie Brokenwood

von madrilena

von BiancaW.

von Maria

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!