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Autor |
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stubelos Gänsefüßchen
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Beiträge: 46 Wohnort: Berlin
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S 26.06.2018 12:15 Herr Niemand von stubelos
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Herr Niemand will leben:
Nachdem Ihm seine Lehrer sagten, dass er nie
etwas begreifen wird. Nachdem Ihm seine Chefs
erklärten, dass er zu nichts taugt. Nachdem
seine Freunde meinten, dass sie ihn nicht brauchen.
Nach all dem will Herr Niemand leben. Er will in
Büchern den einen Satz finden. Den einen Satz
der Wahrheit sagt. Er will am Himmel den einen
Stern finden. Den einen Stern, der alle Träume
erklärt. Er will, in der Stille, die eine Sekunde finden.
Die eine Sekunde, die allen Reichtum besitzt.
Herr Niemand will leben:
Nachdem Ihm seine Kontoauszüge beweisen,
dass er absolut Pleite ist. Nachdem ihm seine
Frau sagt, dass sie Ihn endgültig verlassen
wird. Nachdem Ihm sein Psychiater erklärt, dass
er völlig durchgeknallt ist. Nach all dem, will
Herr Niemand leben. Er sieht sich Filme an. Um
etwas neues, über das Chaos auf der Welt zu
erfahren. Er sieht sich Kunst an. Um seine
Gedanken wieder, mit Liebe, zu erleben. Er will
seine Wahrheit finden. Um der Traum zu sein,
der ohne Ihn fehlt.
Herr Niemand will leben:
Denn er weiß es gibt mehr. Mehr als das, was
die Menschen, über Ihn, sagen. Mehr als das, was
die Menschen Ihm antun. Mehr als das, was die
Menschen, von Ihm, denken. Mehr als das, was
die Menschen, von Ihm, wissen. Und er hört wie
die Welt singt. Und er tanzt dazu. Und er sieht wie
sich das Leben verschenkt. Und er lächelt dazu.
Und er ahnt, warum es den Mensch gibt. Und was
wirklich schön ist. Herr Niemand will verstehen!
Herr Niemand will lieben! Herr Niemand will
leben!
(C)Klaus Lutz
Weitere Werke von stubelos:
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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26.06.2018 23:27
von firstoffertio
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Das sind sehr viele Worte, und viele Erklärungen. Zu viele.
Dies gefällt mir:
Herr Niemand will leben,
um der Traum zu sein, der ohne ihn fehlt.
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Tr1ckSh0t Wortedrechsler
Alter: 23 Beiträge: 81 Wohnort: NRW
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27.06.2018 00:39
von Tr1ckSh0t
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Hey stubelos
Mir gefällt die Widerholung
"Herr Niemand will leben:"
Am Anfang jeder Strophe, und dass die Verse in jeder Strophe gleich viele sind^^.
Die erste Strophe, vor allem diesen Teil:
"Er will in Büchern den einen Satz finden. Den einen Satz
der Wahrheit sagt. Er will am Himmel den einen
Stern finden. Den einen Stern, der alle Träume
erklärt. Er will, in der Stille, die eine Sekunde finden.
Die eine Sekunde, die allen Reichtum besitzt."
Allgemein finde ich den Parallelen Satzbau und die ganzen Wiederholungen im ganzen Gedicht etwas zu viel.
"absolut Pleite,endgültig verlassen,völlig durchgeknallt."
Das sind alles unnötige Steigerungen.
Die Wortwahl an dieser Stelle, hat mich extrem gestört, da sie mit der erzählenden, fast schon märchenhaften Atmosphäre bricht.
In der letzten Strophe wird es noch schlimmer mit dem vorhin genannten, jedoch reissen diese wirklich schönen Zeilen es für mich wieder raus:
"Und er hört wie die Welt singt. Und er tanzt dazu.
Und er sieht wie sich das Leben verschenkt. Und er lächelt dazu.
Und er ahnt, warum es den Mensch gibt. Und was wirklich schön ist."
Den Schluss würde ich streichen.
(Herr Niemand will verstehen!
Herr Niemand will lieben! Herr Niemand will
leben!")
Brich da lieber mit der Versanzahl.
Ich schließe mich auch firstoffertio an, insbesondere was den letzten Satz der zweiten Strophe betrifft.
ansonsten
gern gelesen
Lg
Trickshot
_________________ NVRMND |
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Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 27.06.2018 17:53
von Aranka
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Es gibt hier ein paar sehr schöne poetische Zeilen: Zeilen, in denen die Poesie "äußerlich" wird in denen ich so etwas finden konnte wie „Leben“.
Ich zitiere die Sätze, auf die ich mich gerne eingelassen habe und streiche die einschränkenden Nachsätze einmal heraus. Ich versuche zu erklären, was ich meine:
Zitat: | Nach all dem will Herr Niemand leben. Er will in
Büchern den einen Satz finden. Den einen Satz
der Wahrheit sagt. Er will am Himmel den einen
Stern finden. Den einen Stern, der alle Träume
erklärt. Er will, in der Stille, die eine Sekunde finden.
Die eine Sekunde, die allen Reichtum besitzt. |
Diese "Nachsätze" nehmen dem einen Satz, der einenSekunde, dem einen Stern die Luft zu atmen, die Chance sich in eine Offenheit weiter denken zu lassen.
Inhaltlich glaube ich folgendes zu lesen: Da ist ein Herr Niemand, der sich als solcher fühlt, weil er als solcher gesehen wird, weil er sich selbst bisher in den Beschreibungen der Anderen gesehen hat.
Mit diesen Vorbestimmungen konnte er nicht leben, konnte er sich nicht leben. Nun geht er selbst auf die Suche, sucht sich in seiner Auseinandersetzung mit der Kunst, der Natur.
Aber! - (und hier liegt für mich der „Denkfehler“ des Herrn Niemand oder des Textes?) - wenn ich mit einem vorgefertigten Ziel suche, mit dem Glauben, zu wissen, was der eine Satz, der eine Stern, die eine Sekunde ist oder sein sollte, bin ich schon wieder mit einer „Vorbestimmung“ unterwegs.
Ob das dazu führt, dass ich lebe? Dass ich mich finde?
Warum muss die eine Sekunde die sein, die allen Reichtum besitzt. Vielleicht besitzt sie das blaue Blau eines Veilchens und das kann dann Reichtum, Freude, Überschwang, was auch immer bedeuten.
Mir gefällt die Idee, auf die Suche nach dem „einen“ zu gehen, immer wieder neu, um zu leben. Und der Text beinhaltet da ein paar feine Sätze. Er bräuchte jedoch eine Menge weniger Sätze. Es würde jedoch lohnen, die Idee umzusetzen.
Auch hier eine sehr schöne Stelle:
Zitat: | Und er hört wie
die Welt singt. Und er tanzt dazu. |
Ich würde sie geringfügig ändern.
Zitat: | Und er hört wie das
die Welt singt. Und er tanzt dazu. |
Das wäre für mich eine poetische Beschreibung von „Leben“.
Vielleicht kannst du mit meinen Gedanken etwas anfangen.
LG Aranka
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
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stubelos Gänsefüßchen
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Beiträge: 46 Wohnort: Berlin
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