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Grenzland (FFF-Text ^^)


 
 
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Mr. Curiosity
Exposéadler

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Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag08.01.2012 16:51
Grenzland (FFF-Text ^^)
von Mr. Curiosity
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Mit starker Verspätung reiche ich meinen FFF-Text nach Razz  
Ich konnte leider dieses Mal nicht mitmachen, war durch ein Weihnachtsessen verhindert.
Ich habe dann versucht, den ganzen Wettbewerb während des Urlaubs so gut es ging auszublenden, um unter gleichen Bedingungen nach dem Urlaub zu schreiben. Da natürlich dennoch die ein oder andere Idee aufblitzte (immerhin hatte ich das Thema zumindest gesehen) habe ich mir eine seeeehr großzügige halbe Stunde von der Schreibzeit abgezogen (vermutlich wäre höchstens die Hälfte angemessen gewesen, aber sicher ist sicher). Dementsprechend entschuldige ich mich im Voraus für alle möglichen Rechtschreib - und/oder Grammatikfehler.  
Außerdem die Eid-Erklärung: Das ist tatsächlich in knapp 2 Stunden so entstanden (Schreibzeit 1 1/2 Stunden), auch wenn der Text echt lang geworden ist. Ich tippe einfach recht schnell (und meistens ohne nachzudenken Laughing).
Guten Appetit!

Grenzland

500 Meter. Vielleicht mehr. Der Gipfel schien in noch ungreifbarer Höhe, ironisch umspielt von Wolkenfetzen. Es war der vierte Tag unserer Wanderung. Wir alle wussten, dass hinter dem Bergpass ein Stück Zivilisation folgen musste oder zumindest eine Stelle, an der sich genügend zu essen auftreiben ließe. Wir setzten uns auf einen Kreis von Steinen, ich, Jack, Louis und Sam und kramten die letzten Brote aus unseren Taschen. Der Hunger brannte in meinem Körper wie ein Feuer, Rauch trieb in meinem Kopf, der mich keine klaren Gedanken mehr finden ließ, außer diesem einen: Essen; das Knistern hinten im Gaumen ignorieren. Ich kaute das Weißbrot, bis es süß und eklig war.
Das Schlucken hinauszögern, solange es ging.
„Wie spät haben wir?“, wisperte Louis.
Sein Blick war umnebelt wie der Gipfel des Berges und er wippte vor und zurück mit dem Oberkörper.
Jack schrie: „Zum tausendsten Mal: Wir wissen es nicht. Die einzige Uhr, die von Garry, ist bei dem letzten Angriff kaputt gegangen.“
Jack brüllte ihn so laut an, dass ihm die Spucke ins Gesicht spritzte.
„Ich muss wissen wie spät es ist …“
Keiner sagte etwas. Eine Tageszeit war nicht erkennbar auf E200. Die neue Welt drehte sich nicht, stand starr im Weltall. Im Himmel schienen zwei Monde, breiteten ihr blasslila Licht über das Tal, über den Bach, der sich verloren hindurch schlängelte, über die braunen Bombenkrater, die brennenden Bäume, deren Rauch vom warmen Wind umhergewirbelt wurde. Von fernher donnerten weiter die Artillerien, peitschten Schüsse. Wir mussten weg hier. Wir durften nicht lange warten. Das Ende des Passes: Das war unser Ziel.
Jack sprang auf und stampfte einige Male im Gleichschritt im Kreis umher. Dann blieb er stehen. Er redete nie im Gehen. Das würde seinen Worten eine Beiläufigkeit geben.
„Wir sollten zurückgehen, sage ich euch. Nicht wie Feiglinge rummarschieren und irgendwo am scheiß Hunger verrecken. Wir sollten untergehen wie Helden! Ich weiß, das klingt aufgeblasen, aber was wir hier machen ist einfach nicht richtig.“
„Und was denkst du, wofür wir kämpfen? Weißt du überhaupt, wer der Feind ist?“
Sam redete ruhig und bedacht. Während Jacks Worte wie Marschieren klangen, ähnelten seine einem Schleichen. Er beobachtete die Dinge immer von allen Seiten und suchte sich dann seinen Weg hinein.
„Der Feind ist das, was aus dieser Richtung kommt“, antwortete Jack
Er zeigte auf einen Punkt im Gebirge irgendwo hinter dem Tal.
„Und wie wollen wir den Feind erkennen?“
„Daran, dass er schießt.“
Sam stieß ein gellendes Lachen aus. Er ließ es nur langsam ausklingen, während er den Kopf nach hinten lehnte. Ich wurde unruhig. Jacks Backen zuckten wie wild und seine Hand schloss sich um das Messer an seinem Gürtel.
„Du verdammter Trottel“, sagte Sam.
Es geschah im Bruchteil einer Sekunde.
Jack sprang auf, zog Sam an den Schultern hoch und schleuderte ihn in das hüfthohe Gras. Sam rollte einige Meter nach unten. Er hielt sich den Bauch und ächzte.
Jacks Messer blitzte auf. Er stampfte auf Sam zu. Louis wimmerte, schaukelte immer hektischer hin und her. Jack trat Sam in den Magen. Er beugte sich hinab.
Meine Hand zuckte von selbst zu der Pistole, riss sie in die Luft, drückte wie von selber ab.
Der Schuss peitschte überlaut in die Stille.
Jack ließ das Messer vor Schreck fallen. Meine Hand zitterte weiter in der Luft, noch Sekunden danach. Ich hatte genau in die Stille zwischen zwei Artillerieschüssen gefeuert. Ich erkannte es in Jacks und Sams Augen, als sie mich beide anstarrten: Sie dachten dasselbe wie ich. Gleich würden sie feuern, die Explosionen uns zerfetzen. Der Klang meines Schusses löste sich unendlich langsam in der Luft auf.
Mein Herz pochte. Minuten, gefühlte Stunden.
Nichts.
Es war die letzte Patrone gewesen. Ich hoffte inständig, Jack hatte bei unserer Flucht nicht mitgezählt. Ich fixierte seine Augen. Ich versuchte meinen Blick zu versperren, damit er nicht darin lesen konnte. Die Entscheidung um Leben und Tod. Langsam erhob er sich. Schritt auf mich zu. Meter für Meter.
Dann blieb er stehen.
„Du bist vollkommen verrückt“, sagte er, seine Stimme fast so ruhig, wie der Wind, der durch die Stille nach dem Schuss wehte. Ich holte tief Luft. Ich wollte so wenig verunsichert wie möglich wirken.
„Wir gehen weiter.“
Wir stiegen nur noch knapp zweihundert Meter. Wir hatten das Gefühl, dass es Nacht geworden war, obwohl die ewige Dämmerung sich unentwegt über das Land legte, wie ein dünnes Leichentuch.
Erst seit drei Wochen befanden wir uns auf dem neuen Planeten. So ganz hatte sich der Tagesrhythmus in unserem Blut noch nicht aufgelöst. Vielleicht auch deshalb, weil wir kaum geschlafen hatten. Es war fast zynisch: Der fehlende Schlaf machte uns zum einen wahnsinnig, zum anderen bewahrte er uns vor dem Wahnsinn, denn was konnte es schlimmeres geben, als in einem ständigen zeitlichen Grenzland zu leben? Es würde uns umbringen.
Die Kanonen schwiegen. Auch die Feinde mussten fühlen, dass es Nacht war. Lediglich der wimmernde Louis störte die Ruhe. Ich legte mich nieder in das leuchtende Gras: Dunkelgrün, blassblau und Lila wechselten sich ab. Es wiegte umher, obwohl kein Wind mehr wehte. Sam pflückte einige Halme und zerrieb sie vorsichtig. Er war der einzige, der geschickt genug war. In meinen Händen zerbröselten die feinen in den Halmen verborgenen Körner stets und verloren damit ihre Wirkung. Sam gab Louis einige der Körner und er aß sie. Ihre halluzinogene Wirkung hatten wir schnell erkannt. Sie halfen Louis, die Schusswunden in seinen Schultern und Oberarmen zu vergessen. Auch wenn man die Körner daraus nicht aß, wirkten die Leuchtgräser nach einer Weile. Süß dufteten sie, ein bisschen wie Vanille. Sie erinnerten mich an den Kuchen, den Katherine, meine Frau, so gerne buk. Beim Gedanken an sie lächelte ich.
Mein Blick folgte der Bewegung der Halme, die ihn wie ein Boot auf einem ruhigen See hin- und herwiegten. So sank ich leise seufzend in den Schlaf.
In meinem Traum erlebte ich den Tag wieder, an dem der Frieden endete. Keiner wusste warum. Nach der Zerstörung unserer alten Heimat hatten alle auf einen Neuanfang hier auf E100 gehofft. Wir glaubten, die Klippe unseres alten Denkens überwunden und ein neues Eden gefunden zu haben.
Die Wirklichkeit holte uns schnell ein. Bilder kamen auf: Der Mann, der sein brennendes Pferd zwischen den Holzhäusern durchzureiten versuchte, um nicht noch mehr Brände zu legen. Das Pferd brach zusammen und eine Stampede aus Feuer rannte über die Stadt. Schreie schnitten durch die Luft, von dem Rauch hustete und schwindelte ich. Ich warf mich auf den Boden und blickte hektisch umher. Katherine … irgendwo unter den flüchtenden Menschen musste sie sein. Ich brüllte ihre Namen wie Asche aus meinen Lungen. Einer Frau brannten die Haare. Der Rauch tanzte im Himmel. Der kalte Wind schnitt wieder und wieder durch ihn hindurch. Die Bezüge lösten sich auf. Unsere über das ganze Leben so mühevoll errichtete Sprache zersplitterte und zerfetzte mein Gehirn. Ich sah sie. Ich rannte hinterher. In meinem Rücken das Feuer. Ich stürzte und knickte mir den Fuß auf. Stöhnend lag ich im Staub. Jack und Sam packten mich und halfen mir fort.

Gleißender Schmerz.
Ich schrak aus dem Schlaf hoch und wälzte mich auf dem Boden.
Ein Gewitter blitzte durch die Nerven in meinem Arm.
Doch da war nichts. Ich wartete ein paar Minuten, bis es etwas verklungen war und richtete mich aus dem Gras auf. Jack und Sam waren weg. Nur Louis lag zuckend auf dem Boden.
„Jack! Sam!“
Ich schaute ins Tal runter. Auf der Ebene, lediglich mit den Kratern und den wenigen Bäumen, hätte ich sie sofort erkennen müssen. Dort waren sie nicht. Als mein Blick zu Louis schweifte, durchfuhr mich der Schreck.
Louis drückte sich sein graues Hemd gegen den Arm. Sie hatten ihm eine Hand abgeschlagen. Jack musste vor Hunger durchgedreht sein.
Ich rannte zu ihm und beuge mich hinab.
„Jack … er …“
„Ich weiß. Es wird alles gut. Wir werden Versorgung für dich finden.“
Ich sagte die Worte halb zu mir selbst, in der Hoffnung, mir glauben zu können. Im Tal war es weiterhin ruhig. Vielleicht könnten wir uns hinter die Front schleichen. Es würde nicht auffallen. Wir hatten alle keine Uniformen, kannten nur die Richtungen, in die wir schießen mussten. Ich schüttelte den Kopf. Zu riskant.
„Komm, wir müssen uns beeilen.“
Ich packte Louis unter dem Arm. Jedes Mal, wenn wir ihm geholfen hatten, hatte ich Angst gehabt, ihn zu zerbrechen, so dünn war er. Auf seinem nun freien Oberkörper konnte man alle Rippen sehen.
Wir humpelten den Bergpass hinauf. Mit jedem Schritt erschien der Gipfel weiter. Vielleicht lag es nur daran, dass die Wolken immer dichter waberten. Verdünnte die Luft sich, konnte ich aus Anstrengung nicht mehr atmen? Ich wusste es nicht. Der Rauch des Hungers und die warme Luft des Schwindels füllten mein Hirn. Die Welt reduzierte sich auf ein Netz aus Punkten: Der Gipfel, das Tal, der Körper, das Gras. Keuchte Louis oder keuchte ich?
„Jack! Sam!“
Ich schrie es ab und an noch. Fast oben fehlte mir die Luft. Es waren warme Wolken, viel fester als die auf der Erde. Sie tasteten mich ab, schienen an mir zu zerren, als wollten sie mich zu sich ziehen. Louis sackte zu Boden. Ich zerrte ihn wie einen Sack hinter mir her. Die letzten Meter. Dann der Pass. Eine Stadt, ein zweiter Sternenhimmel auf der Erde. Ich taumelte, fiel, kugelte den Hang hinunter. Schwarz.

Das erste, was ich sah, als ich aufwachte, war Katharines Gesicht.
„Gott sei Dank!“
Sie umarmte mich. In ihren blauen Augen blitzten Tränen. Ich befand mich in einem Krankenhaus, spärlich errichtet. Nur einige braune Vorhänge, in denen der Staub von Jahren stecken musste, trennten mich von den anderen Kranken. Sie stöhnten oder säuselten, vermutlich betäubt von den Leuchtgräsern. Auch hier war ihr Geruch allgegenwärtig.
„Wo ist Louis?“, fragte ich sie.
Ich wunderte mich, dass dies meine erste Frage war und nicht etwa wie es ihr ergangen war oder dergleichen.
„Wer ist Louis?“
Sie runzelte die Stirn.
„Du kennst doch alle, die mit hierhin gekommen waren. Ich war mit Jack, Sam und Louis geflüchtet.“
Sie schüttelte hektisch den Kopf und sah mich verstört an.
„Schatz, wer ist Jack? Wer ist Sam?“
In mir machte sich eine Leere breit. Ich schaute zu dem grün leuchtenden Tropf, der mir die aufgelösten Graskörner ins Blut einflößte. Als ich sah, dass meine Hand fehlte, kugelten mir zum ersten Mal Tränen über die Wangen.
Ein Arzt trat ein.
„Wir haben eine gute Nachricht. Wir glauben, den Feind endgültig zurückgedrängt zu haben.“
Lisa starrte mich an, während er den Tropf prüfte. In ihren Augen erkannte ich, dass wir der Feind waren.
„Wissen sie überhaupt noch, wer der Feind ist?“, fragte ich müde.
„Ja, klar!“
Seine Augen funkelten wie die von Jack.
„Der Feind kommt aus dieser Richtung!“
Er wies irgendwo hin.
Ein zweiter Arzt traf ein. Er schaute resigniert.
Er holte tief Luft und sagte: „Hast du es etwa noch nicht gehört? Die Truppen sind gerade eingetroffen …“
„Na und?“, meinte der erste.
„Sie kamen aus der anderen Richtung. Sie haben E100 einmal umrundet in den letzten vier Tagen. Der Feind ist in unseren Reihen.“
„Dann sollten wir ihn verdammt nochmal erschießen!“
Der zweite Arzt, Katharine und ich starrten den ersten Arzt an. Dann senkte sich auch sein Blick und er sah verstört ins Leere.
Niemand sprach mehr ein Wort.



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"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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Akiragirl
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Beitrag17.01.2012 12:19

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Mich wundert ja, dass bisher noch niemand die Geschichte kommentiert hat. Vielleicht wollte nach dem ganzen FFF-Trubel einfach niemand mehr etwas über Berge und Chaos lesen wink

Die Idee mit dem fremden Planeten gefällt mir, und du hast am Anfang sehr schön Atmosphäre und Spannung aufgebaut. Mich hat bisschen gestört, dass ich die 3 anderen Figuren (Louis, Sam und Jack) andauernd verwechselt und durcheinander gebracht habe. Wenn sie sich stritten, hatte ich dadurch kaum ein Bild vor Augen. Mir hat hier ganz konkret gefehlt, relativ früh die 3 Figuren kurz auch äußerlich zu beschreiben, damit man sie vor sich sieht.

Am Ende schließlich hast du wieder das typische David-Problem, dass ich zwar spüre, dass du hier irgendeinen Twist, eine Art Auflösung liefern wolltest, ich aber nicht verstanden habe, worum es nun eigentlich ging. Ein paar deutlichere Hinweise, ruhig ein wenig Holzhammer-Methode, musst du hier und da verwenden, damit Leser deine Texte auch verstehen.
Ich habs jetzt so verstanden, dass er die ganze Zeit unter Drogen war und den Einsatz mit den 4en nur geträumt hat ...? Aber mit dem "Wer ist der Feind?", das hat sich mir nicht erschlossen. Welche 2 Parteien kämpfen da überhaupt? Die "Natives" des Planeten und die Menschen? Ist es dann nicht eindeutig, wer der "Feind" ist?

Soviel zum Ersteindruck. Wenn du das echt in 1,5 Stunden geschrieben hast ist es eine beachtliche Leistung, denn die Fehlerquote ist sehr niedrig und der Text ist lang. Hättest du das beim FFF eingereicht, wären es sicher 6-7 Federn von mir geworden smile

LG
Anne


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Mr. Curiosity
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Beitrag17.01.2012 18:17

von Mr. Curiosity
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Den Text hatte ich schon wieder ganz vergessen ^^ Danke für den Kommentar.

Zitat:

Mir hat hier ganz konkret gefehlt, relativ früh die 3 Figuren kurz auch äußerlich zu beschreiben, damit man sie vor sich sieht.


Ja, hätte ich machen können. Irgendwie dachte ich eben, bei Jack denkt jeder sofort an einen muskelbepackten Riesen, bei Sam eher an jemand schmächtigeres und bei Louis schließlich an einen totalen Schwächling. Aber stimmt, das ein oder andere Detail hätte ich da einstreuen können.

Zitat:
Ich habs jetzt so verstanden, dass er die ganze Zeit unter Drogen war und den Einsatz mit den 4en nur geträumt hat ...?


Ja ... ist doch richtig. Da kommt alles mögliche zusammen. Einmal die halluzinogene Wirkung der Gräser, dann der Hunger, Erschöpfung .. insofern hat nicht Louis seine Hand verloren, sondern er selbst. Das bemerkt er ja auch am Ende. An der verlorenen Hand sieht man dann auch, dass er nicht die ganze Zeit jetzt im Krankenhaus war, sondern schon gewandert ist. Außerdem wird er ja bewusstlos, indem er stürzt. Wenn er wirklich nur dagelegen hätte, wäre das als Übergang unrealistisch klar gewesen.
Die Halluzinationen sind eines der Elemente in dem sich der Titel "Grenzland" begründet, nämlich als Grenze zwischen Wirklichkeit und Wahnsinn. Bildlich verankert ist die Allegorie in der ewigen Dämmerung und eben in dem Bild des Bergpasses allgemein.
Zitat:
Aber mit dem "Wer ist der Feind?", das hat sich mir nicht erschlossen. Welche 2 Parteien kämpfen da überhaupt? Die "Natives" des Planeten und die Menschen? Ist es dann nicht eindeutig, wer der "Feind" ist?


Genau deshalb sind es ja Menschen, die hier gegeneinander kämpfen. Die brauchen Erkennungszeichen, um sich im Krieg untereinander auseinanderhalten zu können. Das ist doch gerade das Absurde an der Situation, dass sie sich bei der Definition des Feines auf Richtungen beschränken müssen. Hier dann ein weiteres Element, warum es "Grenzland" heißt, nämlich das Grenzland zwischen Feind und Freund.
Abgesehen davon könnte er am Ende doch gar nicht mit den Ärzten der feindlichen Partei reden. Wäre ja ein großer Zufall, wenn die dieselbe Sprache hätten. Und da er ihnen auch vom Aussehen her aufgefallen wäre, hätten sie ihn wohl nicht behandelt, sondern getötet. Weiterer kleiner Hinweis im Text:
Zitat:
Die Kanonen schwiegen. Auch die Feinde mussten fühlen, dass es Nacht war.

Für jemanden, der schon immer auf dem Planeten gelebt hätte, spielt die Unterscheidung zwischen Tag und Nacht gar keine Rolle.

Von daher ... ich hätte natürlich in einem Satz schreiben können, dass hier Menschen gegeneinander kämpfen, aber wirklich nötig ist es auch nicht, weil die Hinweise ausreichen. Spätestens beim zweiten Lesen wären sie dir aufgefallen. Insofern, diesmal kein "typische[s] David-Problem", sondern Zufall wink  
Was nicht heißen soll, dass nicht der ein oder andere kleine Widerspruch drin ist, aber die sind eher weniger handlungstragend.

LG David


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Hardy-Kern
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Beitrag17.01.2012 21:14

von Hardy-Kern
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Akiragirl hat Folgendes geschrieben:
Mich wundert ja, dass bisher noch niemand die Geschichte kommentiert hat. Vielleicht wollte nach dem ganzen FFF-Trubel einfach niemand mehr etwas über Berge und Chaos lesen wink
Anne


Wer hätte die Geschichte kommentieren sollen? Ist doch heute, den 17. 01. erst reingestellt, trotzdem oben das Datum 08. 01. 2012 steht.

@Curiosity

Wie auch immer. Die Geschichte ist nicht schlecht, aber es fehlen einige Zusammenhänge. Das ist leider so, wenn man innerhalb kurzer Zeit was zurecht zimmern will, was dann Fragen hinterlässt.

Ich hätte nicht erwähnt, dass es ein Beitrag für das FFF werden sollte
(wen interessiert das?), sondern hätte die Geschichte weiter ausgebaut, mal einige Teile draus gemacht und in die Prosa gestellt. Mal was trauen. Klappt das nicht, haste es nicht drauf?

Mit deinen kleinen Zeilenkommentaren kannst du bestimmt nichts lernen.
Tut mir leid, iss so.Smile

Hardy
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Mr. Curiosity
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Beitrag17.01.2012 21:23

von Mr. Curiosity
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Zitat:
Mit deinen kleinen Zeilenkommentaren kannst du bestimmt nichts lernen.
Tut mir leid, iss so.


Hä?

Es ist sogar möglich, dass ich den überarbeite und die von Anne erwähnten Dinge eben noch etwas klarer mache ..
ich fand es halt schade, nicht am FFF teilnehmen zu können und wollte mich an die Aufgabe wagen, etwas in 2 Stunden zu schreiben. Das Produkt sieht man nun hier ..
Ansonsten kapiere ich deinen Kommentar auch z.T. nicht, vor allem, was die Sache mit den Einstellungsdaten angeht.


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Beitrag17.01.2012 21:40

von Hardy-Kern
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Mr. Curiosity hat Folgendes geschrieben:

Hä?


Habe ich's doch geahnt, bist nun schon bei einem Wort gelandet und hast meinen Hinweis nicht beantwortet. Was soll das? Hatte dir eine klare, sachliche Frage gestellt.

, sage ich nicht mal zu meinem Freund. Smile

Hardy
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Mr. Curiosity
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Beitrag17.01.2012 21:43

von Mr. Curiosity
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Wollte meinen Kommentar gerade weiterschreiben, aber du hattest zwischenzeitig schon geantwortet ...
Welche "sachliche Frage" meinst du? Ich sehe keine. Du beziehst dich ja wohl kaum auf die Frage, ob ich fähig wäre, etwas mehrteilig einzustellen ..


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Beitrag17.01.2012 21:55

von Hardy-Kern
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Mr. Curiosity hat Folgendes geschrieben:
Wollte meinen Kommentar gerade weiterschreiben, aber du hattest zwischenzeitig schon geantwortet ...
Welche "sachliche Frage" meinst du? Ich sehe keine. Du beziehst dich ja wohl kaum auf die Frage, ob ich fähig wäre, etwas mehrteilig einzustellen ..


Ist was schiefgelaufen, habe es gemerkt. Auch egal, weißt schon wo ich hin will. Natürlich hättest du die Geschichte jetzt weiter ausbauen können.
Was hätte ich sonst meinen können? Witzbold. (Trommeln?)

Akarigirl hat geschrieben, dass sie nicht richtig daraus klug wird. Nun denn mal ran. Erklärungen, Protas vor, Aktion machen! Bist doch nicht im FFF.Smile

Hardy
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Beitrag17.01.2012 22:06

von Mr. Curiosity
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Normalerweise hätte ich die Geschichte auch ausgebaut. Mir ging es aber nunmal darum, jetzt, hier, in diesem Thread, eine FFF Situation zu simulieren. Natürlich habe ich "FFF-Text" drüber geschrieben, damit auch berücksichtigt wird, dass dies ein 2-Stunden-Produkt ist.  
Unabhängig davon habe ich später die Möglichkeit, mich nochmal ohne Zeitdruck dranzusetzen und alles, was klarer gemacht werden könnte, klarer zu machen. Nur nicht jetzt.


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Hardy-Kern
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Beitrag17.01.2012 22:11

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Geht doch. Das war mal eine Ansage, ist in Ordnung. Klare Linie, O.K.!

Hardy
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