|
|
Autor |
Nachricht |
TheSpecula
Eselsohr
 Alter: 27 Beiträge: 250 Wohnort: Großalmerode
|
Verfasst am: 30.08.2011 17:13 Titel: Blindheit
|
|
|
Inbrünstig und mit ungezügelter Stimme:
Blindheit
Siehst du dein selber nicht?
In deinen Wiesen und Wäldern
Von deinen Menschen beherrscht,
Niemand schachmatte den Dunst.
So die mit sanfter Leere,
schön gemischte Luft verstarb
Ach! elendes, unnützes Trauern ist’s.
Aber
Sei gewappnet, Oh! Herr
Wenn Neugier für dein Werk
Ja, dein Werk! Sollt’s das nicht sein?
Eben dieses Werk, dein Werk,
In tiefsten Pein dich stürzt,
Denn zerfleischt wards
In Fetzen gerissen, neu gesteckt
In andere Richtung gesteuert;
Gewendet vor dem Ideal
der Harmonie.
Weitere Werke von TheSpecula:
|
|
Nach oben |
|
 |
EdgarAllanPoe
Poepulistischer Plattfüßler
 Alter: 28 Beiträge: 3309 Wohnort: Greifswald

|
Verfasst am: 30.08.2011 18:44 Titel:
|
|
|
Blind bin ich nach dem Lesen dieses Gedichts. Es enthält für mich nichts, weder Sinn noch eine Idee, hinter der ich irgendein wie auch immer aussehendes Sein vermuten kann.
Zunächst erscheint es mir wie ein Monolog. Wessen? Da bin ich mir nicht im Klaren. Dieses Selbstgespräch verläuft ins Leere. Die Sprache ist blind, die Silben tragen keine Augen, die den Leser fixieren. Das ist kein Theater, sondern ein herabgelassener, verstaubender Vorhang.
Ich muss mich an dieses Gedicht tasten wie jemand, der nicht sehen kann. Das ist interessant, aber mehr auch nicht, denn das Ideal, das du verfolgst, bleibt hinter der fragmentarischen Sprache zurück (die durchaus beabsichtigt sein kann): gewollt und nicht gekonnt. Als Beispiel z. B. wäre der (!) "tiefste Pein" zu nennen.
Von einem Blinden weiß man, dass er nach und nach lernt, sich in seiner ewigen Dunkelheit zurechtzufinden. Das geschieht hier nicht. Der Leser hat keinen Stock, den du ihm als Arzt mitgibst: Das ist sein Verhängnis. Auf der nächsten Straße wird er überfahren. Das hermeneutische Dreieck beträgt in seiner mathematischen Summe hier nicht 180, sondern 181 Grad. Da muss man doch ratlos zurückbleiben.
|
|
Nach oben |
|
 |
firstoffertio
Show-don't-Tellefant

Beiträge: 6146 Wohnort: Irland
|
Verfasst am: 30.08.2011 22:28 Titel:
|
|
|
Laut lesen, Edgar Allen Poe,
"Inbrünstig und mit ungezügelter Stimme".
Ich denke, da kann man schon etwas verstehen.
Persönlich hab ich nur Probleme mit der Existenz des Herrn, der da angesprochen wird. Deswegen wirkt es nichts so auf mich, wie es andernfalls könnte.
Ich könnte das Gedicht aber als insgesamt ironisch verstehen. Dann würde es wieder funktionieren.
|
|
Nach oben |
|
 |
Mr. Curiosity Papiertiger
 Alter: 32 Beiträge: 4485 Wohnort: Köln
|
Verfasst am: 30.08.2011 22:43 Titel:
|
|
|
Ich lese es irgendwie als Satire auf religiös-romantisch geprägte Schöngeistelei.
Sonst noch einer?
|
|
Nach oben |
|
 |
|
|
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum herunterladen
|
|
Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|