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TheSpecula
Eselsohr
 Alter: 29 Beiträge: 250 Wohnort: Großalmerode
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 01.12.2012 15:19 Theorie | Prolog von TheSpecula
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Stelle hier mal das erste Kapitel, sozusagen den Prolog meines neuen Werkes ein. Freue mich auf Kritik, Rezessionen!
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Er begann zu schreiben:
"Ich bin schuldig. Ich, der Erzähler dieser Geschichte, Ich bin der Täter. Ich bin Kern und Ursprung jeder Erzählwürdigkeit, jeder Brutalität und jedes Wahnsinns. Doch ich bereuhe Nichts: Denn Ich bin kein guter Mensch. Die Geschichte beginnt so:
-1-
Der '27 November 2011 22:11' war ein schrecklicher Moment für Mike Samson. Hätte man ihn einige Tage später danach gefragt, wäre dieser Moment von ihm als der Schrecklichste seines Lebens bezeichnet worden. Wohlmöglich hätte Mr. Samson diese Meinung auch noch einige Wochen später vertreten, wenn auch nicht mehr mit der selben Überzeugung und Gewissheit. Aber die erste Nachfrage ließ ohnehin über sechs Monate auf sich warten. Und zu diesem Zeitpunkt war dieser doch durchaus schreckliche Moment, dieser '27. November 2011, 22:11' für Mr. Samson nur noch der Beginn eines schrecklichen Alptraums. Eines Alptraumes, der noch lange nicht zu Ende geträumt seien sollte.
An jenem besagten Abend, am 27 November 2011 saß Mike Samson gerade vor seinem Fernseher. Aber er tat dies nicht mit derselben selbstgefälligen Gelassenheit, wie er sie für Samstagabende zu haben pflegte. Schuld daran war unter Anderem ein Mahnschreiben der "FinancialSecure"-Bank, welche erst vor vier oder fünf Jahren aus einer größeren Bank ausgekoppelt wurde und seitdem mit Krediten umsich warf wie ein neue eröffnetes Drogeriegeschäft mit Duftproben und Geschenkartikeln. In einem sehr knapp gefassten Text mit aufgedruckter Unterrschrift des Bankvorsitzendem wurde er knapp daran erinnert dass dies eigentlich gar nicht sein Fernseher war, über welchen soeben die ersten Minuten seines Lieblingskrimis flimmerten. Ebenso wenig war es seine Ledercouch, auf der er mit seinem beleibtem Körper saß, sein Flokatiteppich auf dem er lief und auch nicht sein Wickeltisch, auf dem seine Frau Lisbeth gerade ihren Sohn Lucas die Windeln wechselte. Eigentlich konnte man von den Samsons ohne schlechtes Gewissen behaupten, dass ihnen rein gar nichts wirklich gehörte.
Trotzdem gab es in ganz Köln wohl nur einen bescheiden kleinen Anteil an Menschen, der nicht gerne ein so selbstzufriedenens Leben geführt hätte wie es die Samsons taten. Zumindest bis zu diesem Moment taten. Denn in genau Jenem war etwas passiert dass sie alle hatte erstarren lassen: Mike Samson, mit einer selbstgestopften Zigarette in der einen Hand, dem Mahnschreiben der hier ansässigen Bank in der Anderen, sein Blick in Richtung der großen Fensterfront des Wohnzimmers gerichtet. Lisbeth Samson, ihren Kopf am Türrahmen zum Wohnzimmer vorbeigestreckt, die volle Windel ihres zwei Jahre alten Sohnes noch in den Händen. Auch Dieser unterließ plötzlich jegliche Abwehrarbeit gegen seine Mutter und verstummte. Dabei sah er doch gar Nichts. Er sah nicht das Blut, nicht die Eingeweide, dass seine Eltern sahen. Er sah nicht die Scherben des zerbrochenen Fensterglases, den Humus der über dem Teppich verteilt war, er sah nicht den brennenden Körper, der zwischen Fensterrahmen und Sessellehne hing. Er sah Nichts davon. Und das war durchaus schade.
Weitere Werke von TheSpecula:
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Nordlicht
Waldschrätin

Beiträge: 4198
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 01.12.2012 16:39 Re: Theorie | Prolog von Nordlicht
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Hallo,
ich tippe mal drauf, dass du entweder ziemlich jung an Jahren oder jung in der Schreiberei bist
Es steckt einiges an Rechtschreibfehlern drin, gerade in den ersten Sätzen, was besonders unglücklich und leserabschreckend ist. Dabei finde ich die ersten Sätze eigentlich einen ganz guten Einstieg, würde allerdings das "Er begann zu schreiben" und "Die Geschichte begann so" weglassen - das ist unnötig und verwässert den Impakt.
Was den Rest des Textes angeht, erklärst du zu viel und umständlich. Statt dem Leser zu sagen, dass der 27.11. ein schrecklicher Moment für Mike war, zeig es. Wirf uns in diesen schrecklichen Moment rein, ohne zu erklären, dass es das sein soll. Dein Text soll für sich selbst sprechen, ohne Begleiterklärungen, wie er wirken soll.
Konzentrier dich auf die Dinge, die wirklich wichtig sind - so Einzelheiten wie das mit den Duftproben und Geschenkartikeln tun nix weiter zur Sache. Je mehr du einen Text mit beschreibenden Details vollstopfst, desto langsamer wird er. Das will man ja durchaus an diversen Stellen, aber nicht überall. Spannung erzeugst du eher mit Tempowechsel, Action lebt von kurzen, atemlosen Sätzen.
Für einen Thriller funktioniert das hier für mich daher nicht. Versuche auch, die Sätze weniger umständlich zu formulieren und dich aufs Wesentliche zu konzentrieren.
Zum Beispiel:
Inkognito hat Folgendes geschrieben: | Aber er tat dies nicht mit derselben der üblichen selbstgefälligen Gelassenheit, wie er sie für Samstagabende zu haben pflegte. Schuld daran war unter Anderem ein Mahnschreiben der "FinancialSecure"-Bank, welche erst vor vier oder fünf Jahren aus einer größeren Bank ausgekoppelt wurde und seitdem mit Krediten umsich warf wie ein neue eröffnetes Drogeriegeschäft mit Duftproben und Geschenkartikeln. |
Hoffe, das hilft
_________________ If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood |
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In-love-with-words
Erklärbär
I
Beiträge: 3
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I 07.12.2012 15:02
von In-love-with-words
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Hi
Ich schließe mich der Meinung von Nordlicht an.
Das "Er begann zu schreiben" und "Die Geschichte beginnt so" haben am Anfang nichts zu suchen. 1. weiß man nicht, was du meinst, wenn du schreibst, dass er zu schreiben begann, weil es ja der komplette ANfang des Buches ist und 2. erinnert das "Die Geschichte beginnt so" an einen Märchenerzähler. Und wenn jemand einen Thriller aufschlägt, möchte er vieles, bloß ganz sicher nicht an ein Märchen erinnert werden!
Dein Schreibstil bleibt den Text über ziemlich gleich, allerdings gibt es daran auch noch viel zu arbeiten, insbesondere solltest du lernen, dich etwas klarer auszudrücken, und nicht um die Dinge, die du beschreiben willst, herumzureden. Der Leser möchte beim Lesen ein Bild vor dem inneren Auge haben, das, was er liest, will er veranschaulichen können.
Allerdings wird das durch das Umschreiben schwierig und der Leser schneller gelangweilt.
In deinem Text hast du ab und zu Wörter eingeworfen, die zwar einerseits nicht ganz zu deinem Stil passen, mir aber andererseits recht gut gefallen.
"Kern und Ursprung jeder Erzählwürdigkeit, jeder Brutalität" gefällt mir zum Beispiel sehr gut. Es macht den Leser aufmerksam darauf, wie viel "Denken" hinter dem Anfang, wie viel Wichtigkeit hinter den ersten Sätzen des Buches steht.
"(...) Beginn eines schrecklichen Alptraums. Eines Alptraumes, der noch lange nicht zu Ende geträumt seien sollte." (Es heißt übrigens sein nicht seien.)
Ist zwar etwas klischeehaft und üblich, allerdings immer wieder flüssig zu lesen, und meistens auch etwas neugierig-machend.
"Zumindest bis zu diesem Moment taten. Denn in genau Jenem war etwas passiert dass sie alle hatte erstarren lassen." Diese zwei Sätze gefallen mir gar nicht. Sie lassen sich nicht gut lesen, sind nicht flüssig, nicht bildhaft oder aussagekräftig. Im zweiten Satz wird "Moment"; um nicht zum dritten Mal in sehr kurzer Zeit verwendet zu werden, durch "Jenem" ersetzt... keine gute Idee, wie ich finde, der Moment verschwindet irgendwie und macht die gerade etwas aufgebaute SPannung wieder zunichte. Ersetze dieese Satzgruppe durch eine komplett andere oder lasse sie einfach weg.
"Und das war durchaus schade." ...- Der SChlusssatz ist wirklich nicht gut.
Als Satz mitten in der Gecshichte oder kurz vor dem ENde ist er zwar in Ordnung, aber auch nicht toll. Man erwartet, dass noch etwas kommt. etwas abschließendes. Vielleicht soll durch den letzten Satz feine Ironie ins SPiel gebracht werden, dieses "durchaus schade", da der kleine Junge das schreckliche, grauenvolle nicht sah... vielleicht wäre es auch gelungen, wäre es nicht der letzte Satz. Einen solchen Prolog würde ich mit etwas beenden wie z.B. (nach dem "durchaus schade-Satz"):
"Und die Flammen erreichten just in diesem Moment das Gesicht der Leiche, auf deren Lippen so etwas wie ein Lächeln lag..."
Es muss alles offen lassen. Manch einer möchte jetzt vielleicht sagen, das tut "Und das war durchaus schade." doch auch... ja, aber er schließt nicht auch gleichzeitig ab! Du redest ja schließlich von einem Moment, der schon etwas her ist, über ein Jahr... im Prolog bzw. 1 Kapitel erzählst du etwas davon...ud ich nehme an, dann springst du in die Gegenwart? Dann würde ich definitv einen anderen SChlusssatz wählen!
Ich hoffe, ich konnte dir helfen, LG[/quote]
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Trearu
Eselsohr
 Alter: 15 Beiträge: 347 Wohnort: Jenseits der Legenden
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 10.12.2012 15:54
von Trearu
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Der Text wirkt etwas 'aufgeblasen'.
Mir dauerte es schon zu lange, bis etwas passierte.
Außerdem kam es mir irgendwie vor, als würden zwischendurch 'Halb-Sätze' einen Punkt bekommen.
Der letzte Satz macht mich sehr neugierig, wirkt aber fehl am Platz.
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