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Nur eine Wohnung


 
 
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Pencake
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 55
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Beitrag30.10.2010 14:09
Nur eine Wohnung
von Pencake
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wir suchen eine neue Wohnung. Das ist die dritte, die wir uns ansehen. Eine Dreieinhalb-Zimmer-Wohnung. Mit Dielenboden, einem kleinen Balkon und dem halben Zimmer als Kinderzimmer. Die Anbieter hatten hiervon ein Bild im Internet. Darauf war auch ein Foto neben dem Fenster zu sehen, ein Babyfoto.
Ich stehe im Kinderzimmer vor dem Originalfoto, es ist gößer als gedacht und mit Reißzwecken neben dem Fensterrahmen befestigt. Auch du siehst dir dieses Bild an, du wirst später sagen, dass du nie ein Foto deines Kindes in einem Wohnungsangebot zeigen würdest. Und der Grund sei nicht, dass du prominent wärst oder so, dabei wirst du lachen.
Draußen fährt eine Straßenbahn vorbei. Unten schlägt eine Tür. Auch diese Wohnung werden wir nicht beziehen.

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Ralfchen
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 76
Beiträge: 375



Beitrag30.10.2010 14:30
Re: Nur eine Wohnung
von Ralfchen
Antworten mit Zitat

Pencake hat Folgendes geschrieben:
...Unten schlägt eine Tür...


wen schlägt die - den türrahmen?

ich lese den text und frage mich: was will der mensch uns mitteilen? ich sehe da nur nen wochenbucheintrag.


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Alles, was überhaupt gedacht werden kann, kann klar gedacht werden. Alles, was sich aussprechen lässt, lässt sich klar aussprechen. (L. Wittgenstein)
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prophet
Klammeraffe


Beiträge: 515
Wohnort: überall


Beitrag30.10.2010 14:44

von prophet
Antworten mit Zitat

Zitat:
wen schlägt die - den türrahmen?

Intransitiv heißt hier das Zauberwort
Zitat:
ich lese den text und frage mich: was will der mensch uns mitteilen? ich sehe da nur nen wochenbucheintrag.

Hierzu später!

Lg p.


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Ich habe es stets abgelehnt, verstanden zu werden. Verstanden werden heißt sich prostituieren. Fernando Pessoa

Sprüche klopfen ist leichter als Worte dichten. prophet

Ich fordere nichts von Dir außer Deinem Respekt. prophet

Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. Kurt Tucholsky
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Ralfchen
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 76
Beiträge: 375



Beitrag30.10.2010 15:09

von Ralfchen
Antworten mit Zitat

prophet hat Folgendes geschrieben:

Intransitiv heißt hier das Zauberwort


das kann schon sein, nur ich komme mit intransitionellem nicht gut zurecht, weil es mir zuviel zertrennt und ich lieber lesen würde

unten knallt eine tür.

aber das ist sache des autoren.

damit habe ich schon alles gesagt was ich mitteilen wollte,


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prophet
Klammeraffe


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Beitrag30.10.2010 15:32

von prophet
Antworten mit Zitat

Hi Pencake,

nun ja, als "Wochenbucheintrag" wirst Du es vermutlich nicht sehen, kommt halt darauf an, welche  Brille man gerade auf hat.
Ganz ohne psychologische Hintergrundbeleuchtung ist die Geschichte wohl schwer zu knacken.
Du wechselst die Erzählerperspektive vom "Wir" zum "Du" und zurück zum "Wir".
Für mich ist der Angelpunkt des Textes da, wo das "Wir" die Meinung des "Du", das nie ein Foto seines Kindes ins Internet stellen würde, introjiziert, scheiß Fremdwort, ist mir schon klar.
Will sagen, das Einzelindividuum einverleibt sich die Meinung der Masse, hier stellvertretend durch das Du" dargestellt. Anders ausgedrückt, wenn der Hammel blökt, stimmen die Schafe ein.
Also wird nichts aus der Wohnung.

Schöne kleine tiefgründige Geschichte.
Sorry! Muss zum Augenarzt.   Very Happy

Lg p.


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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag30.10.2010 18:39

von The Brain
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Mmmmh, das ist ja sehr verschlüsselt. Lass mich raten, weil so recht erschließen kann es sich mir nicht - die Wohnung hat der Mann ausgesucht? In der Lyrik mögen so vage Andeutungen und Interpretationsspielräume gut funktionieren - hier in der Prosa hätte ich mir etwas "mehr" gewünscht.


Liebe Grüße

The Brain


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Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz

(Laotse)

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Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.

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Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.

(Hermann Hesse)
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Jocelyn
Bernsteinzimmer

Alter: 59
Beiträge: 2251
Wohnort: Königstein im Taunus
Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag30.10.2010 19:17

von Jocelyn
Antworten mit Zitat

prophet hat Folgendes geschrieben:

Will sagen, das Einzelindividuum einverleibt sich die Meinung der Masse, hier stellvertretend durch das Du" dargestellt. Anders ausgedrückt, wenn der Hammel blökt, stimmen die Schafe ein.
Also wird nichts aus der Wohnung.

Ich denke, es liegt daran, dass das Foto größer ist als gedacht. Das Folgende ist entschuldigend.
Die zuschlagende Tür ist für mich ein Symbol für die Unannehmbarkeit der Wohnung.

Mir gefällt die Klarheit der Sprache im Text.


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If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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derSibirier
Reißwolf
D


Beiträge: 1250



D
Beitrag30.10.2010 20:42

von derSibirier
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Hallo Pencake

Zitat:
Draußen fährt eine Straßenbahn vorbei. Unten schlägt eine Tür. Auch diese Wohnung werden wir nicht beziehen.


Vorschlag: "Draußen fährt die Straßenbahn vorbei. Unten schlägt eine Tür. Auch diese Wohnung werden wir nicht beziehen. Nichts wird sich ändern."

derSibirier grüßt
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Pütchen
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Beitrag31.10.2010 02:19
Re: Nur eine Wohnung
von Pütchen
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Lieber Pencake,

nun wage ich mich mal an meine Interpretation, die mir beim Lesen sofort kam:

Dieses Paar, dass hier eine Wohnung sucht, hätte gerne ein Kind. Entweder haben sie eine Fehlgeburt hinter sich oder sie versuchen es schon länger verzweifelt.

Nun ist da dieses Gefühl, diese Blockade, die "sie" daran hindert, in eine Wohnung einzuziehen, in der entweder ein Kinderzimmer ist oder vielleicht auch ein glückliches Kind gelebt hat o.ä. Oder vielleicht auch die Angst, dieses Kinderzimmer nie belegen zu können.

So etwas in der Art.

So, das lese ich aus dieser kurzen Geschichte. Und nun korrigiere mich lol2


Einige Verbesserungsvorschläge aus meiner Sicht hätte ich noch. Ich würde folgende beiden Sätze jeweils trennen - einfach aus meinem Lesegefühl und (Mit-)Empfinden heraus.

Pencake hat Folgendes geschrieben:
Auch du siehst dir dieses Bild an. (Punkt) Du wirst später sagen, dass du nie ein Foto deines Kindes in einem Wohnungsangebot zeigen würdest. Und der Grund sei nicht, dass du prominent wärst oder so. (Punkt) Dabei wirst du lachen.


Nun bin ich gespannt wink

Liebe Grüße, Pütchen


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(Isaac Newton, 1642-1726)

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Gast







Beitrag31.10.2010 03:56

von Gast
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Hallo Pencake,

ich hatte den Gedanken, dass dieses wohnungssuchende Paar ein Kind erwartet und deshalb eine (grössere) Wohnung sucht. Von der Schwierigkeit, sich mit einer schützenden Hülle zu umgeben, die ja schon eine Geschichte hat, könnte hier die Rede sein?

Wenn das Paar nicht im Einklang ist mit dem, was hier schon "vorgelebt" wurde, dann ist der Lärm von aussen noch weniger akzeptabel.

Und dann klingt noch ein seltsames Zögern des Erzählers mit, als treffe die Entscheidung sowieso der/die andere, es fühlt sich wie Hierarchie an?

anja
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lady-in-black
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Beitrag31.10.2010 07:54

von lady-in-black
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Ich möchte auch mal versuchen zu interpretieren! In der Schule war ich zwar grottenschlecht darin, aber diese kleine Geschichte von Pencake gefällt mir sehr. In diesem kurzen Text ist eine ganze Menge verpackt:

Für mich geht es auch ganz klar um einen bisher unerfüllten Kinderwunsch der Frau.  

Beiden werden in der Wohnung durch das Kinderbild ("größer als gedacht") damit konfrontiert.
Er erkennt entweder, dass der Wunsch seiner Frau größer als gedacht ist, und/oder der Kinderwunsch erdrückt auch ihn zunehmend.
Sie hat vor Augen, dass es (noch? Mal wieder?) nicht geklappt hat.

Daher läuft sie weg (unten schlägt eine Tür). Er bleibt resigniert zurück.

Sie will ihm später durch die "lustige" Erklärung für ihr Verhalten sagen, dass mit ihr alles wieder o.k. ist. Aber in Wahrheit ist es das überhaupt nicht!
Und daher werden sie auch diese Wohnung nicht beziehen...


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- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
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Gast







Beitrag31.10.2010 07:54

von Gast
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Hallo Pencaker,

ich habe eine ganz andere Meinung als meiner Vorschreiber. Vielleicht eine zu einfache?
Wenn man mal den ganzen Psychokrempel usw. beiseite lässt und auch nicht ins Rätselraten verfällt, frage ich mich: Wer will denn in so eine Gegend ziehen?
Wieder einmal ist das kleinste Zimmer, nämlich das halbe, ein Kinderzimmer. Die Vorbewohner hängen ihre Bilder mit Reißzwecken auf! Solche Sachen sagen eine Menge aus. Und dann ist es ihnen auch noch völlig egal, dass das Babyfoto mit ins Internet kommt. Sehr einfach gestrickte Leute, die natürlich auch ihr Umfeld repräsentieren. Warum sollte die Prota ein Problem haben? Sie lacht doch, als sie von ihrem (zukünftigen) Baby erzählt.
Dazu kommt der Lärm der Straßenbahn und die Mitbewohner knallen mit den Türen. Nein! Da würde ich garantiert auch nicht einziehen.

Liebe Grüße
Monika
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Pencake
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Beitrag31.10.2010 13:12

von Pencake
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Moin Ralfchen,

Zitat:
wen schlägt die - den türrahmen?

Zitat:
unten knallt eine tür.

aber das ist sache des autoren.


Du sagst es.

Zitat:
ich lese den text und frage mich: was will der mensch uns mitteilen? ich sehe da nur nen wochenbucheintrag.


Wocheneintrag ok, aber von wegen mitteilen bin ich enttäuscht. Der Text war speziell für dich codiert. Hier der Originaltext. Aber Vorsicht, wenn du sehr reinfühlst, könntest du mitten in der Faltung meines Cortex cerebri landen.

Sternzeit4567zweistrichacht.
Meine Mykelfolozen heisern sich an das Andockfirom. Es wird Zeit für ein Fallabeno (die Jungs vom Marfstern hatten den Riegel eingeführt, als die Pupussonne inpenoriert worden war.)
Schwester Xafo betritt den Regeltromraum.
"Honey, wo ist dein Stralvektorgürtelorg?"
Xafo findet das nicht tannotanno. Sie reißt mir das Fallabeno aus meinem Kiriovstutzen.
"Hast du die Vektralbilder vom Halvenhahnsirup mitgebracht?"
Ihr Ton ist jetzt weder tannotanno noch imperbniert mit Grongatomen. Sie ist schlicht pissed.
"Aber sicher", ich lächle sie über den Schpamusspiegel gewinnend an. "Und du weißt doch, vektral ist ist meine Lieblingskalligaspermika-Methode.
Draußen dockt das Penil66 an den Mutterfraus des Vegino99 und ein leichtes Schaben erfüllt den Aqualbereich.
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prophet
Klammeraffe


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Beitrag31.10.2010 13:17

von prophet
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Very Happy

Jetzt habe ich Dich verstanden, Pfannkuchen!

LG p.


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Pencake
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Beitrag31.10.2010 13:18

von Pencake
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Moin zusammen,

vielen Dank für die Antworten, Kommentare und Verbesserungsvorschläge (die treffend sind).

Der Text ist der Versuch, einen größeren Zusammenhang in ganz wenige Sätzen zu packen. Wohl zu wenigen Sätzen. Carver, ein von mir hochgeschätzter Autor, war darin Meister. Unerreichbar, aber warum nicht experimentieren.

Ein Paar sieht sich eine Wohnung an. Vielleicht eine erste gemeinsame Wohnung, vielleicht eine neue, größere. Das "Bild im Bild" verweist auf die Wünsche, die jeder für sein eigenes Leben und für das gemeinsame Leben hat. Sie als Frau ist sehr sicherheitsbedacht, in ihm wohnt eine kaum artikulierbare Skepsis. Dieser Widerspruch führt zu einer Lage, die sich tatsächlich (deshalb, guter Vorschlag und danke Sibirier) kaum verändern lässt.

Wie gesagt, wohl zu sehr um die Ecke und nicht klar genug rausgearbeitet. deshalb umso mehr Dank für euer ernsthaftes Sich-Beschäftigen in alle Richtungen.

HG, Niko
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Gast







Beitrag31.10.2010 17:42

von Gast
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Hallo Niko,

mir drängt sich gerade die Frage auf welche Zielgruppe du erreichen möchtest. Und, ob das noch Belletristik ist ...???

Liebe Grüße
Monika
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Pencake
Geschlecht:männlichExposéadler

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Beitrag31.10.2010 19:45

von Pencake
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Nabend monika.
Das dsfo-forum.
Hg, niko
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Pencake
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Beitrag31.10.2010 19:46

von Pencake
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Jau, belletristik
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derSibirier
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Beitrag01.11.2010 06:52

von derSibirier
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Dieser Text geht mir nicht mehr aus dem Kopf, Pencake. Als ich ihn das erste Mal las, hatte ich ein seltsames Gefühl in mir, aber ich wusste nicht was es war, es brauchte eine Weile, bis ich ihn verstand.

Weshalb ich nochmals einen Kommentar schreibe?

Weil ich sagen möchte, dass dieser Text für mich ein Stück Literatur ist, wie sie sonst nur die ganz Großen zu schreiben vermögen. Es kommen keine besondere Worte in ihm vor, der Text ist nüchtern, beinahe sachlich von dir geschrieben worden. Man taucht in ihn ein, auf der Suche nach ein bisschen Unterhaltung, liest ihn zuende und steht, anstatt zu träumen, mitten im Leben, bei der Frage: Was ist der Sinn allen Lebens, des Seins. Leben wir, um irgendwann einmal belanglos zu sterben, oder wollen wir etwas verändern?

derSibirier grüßt

Edit:

Zitat:
dass du prominent wärst oder so,

damit legst du eine falsche Fährte, brauchst du das wirklich?
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Gast







Beitrag01.11.2010 07:14

von Gast
Antworten mit Zitat

Guten Morgen Pencake,

mich lässt dieser Text auch so schnell nicht los. So euphorisch wie der Sibirier bin ich nicht, aber es ist ernsthaftes Interesse.

Du hast ihn unter „fertige Prosa“ eingestellt, deshalb gehe ich davon aus, dass du ihn nicht ändern willst. Schade. Ich würde mir wünsche, dass du ihn so gestaltest, dass auch nicht lyrikerfahrene Prosaleser zumindest auf den Weg geschoben werden, den du verstanden wissen willst. Leider ist es ja so, dass viele Leser einen Text überfliegen und wenn sie ihn nicht auf den ersten Blick verstehen – war es das. Deshalb meine ich, es müsste etwas (und frag mich nicht was) drin sein, was auf Anhieb so fesselt, dass man sich Gedanken machen muss. Ist das nicht die Kunst des Minimalismus?

Liebe Grüße
Monika
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Jocelyn
Bernsteinzimmer

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Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag01.11.2010 08:29

von Jocelyn
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Ich lese wieder diesen Text und wieder kommen mir neue Ideen. Ich denke, eine Wohnungssuche ist auch eine Suche nach einem neuem Zuhause. Wir wohnen alle auch in uns selbst. Manchmal kann es sein, dass wir unsere innere Heimat ein Stück verlieren und erst wiederfinden müssen. Wir betrachten uns von außen wie auf einem Bild und sehen, dass wir mehr sind als nur ein Bild, eins, in dem andere Bilder ihren Platz haben oder auch hatten. Mal sind diese Bilder größer, mal sind sie kleiner. Mal scheinen sie sich nicht mehr einfügen zu können.
Oder manchmal ist es, als würden Menschen aus ihnen heraustreten und tatsächlich das Wort an uns richten. Vielleicht sind das die Wünsche.

Vielleicht ist diese Interpretation weit hergeholt. Aber für mich ist sie eine Möglichkeit.

Gruß, Jocelyn


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The Brain
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Beitrag01.11.2010 08:35

von The Brain
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Guten Morgen,

irgendwie geht es mir ebenso, auch ich lese hier immer wieder auf's Neue.
Empfinde es aber eher so wie Paloma. Ein klein wenig mehr, nicht viel - und ich wüsste nicht einmal was genau ...
Zumindest ist dir Eines auf alle Fälle vortrefflich gelungen. Etwas in die Köpfe deiner Leser zu pflanzen.
Vielleicht reicht ja schon der von Sibi vorgeschlagene Schlusssatz?


Liebe Grüße

Brain


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In dich selbst zurück.

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