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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 07/2010
Urlaub mit Schlagzeilen

 
 
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Aknaib
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 64
Beiträge: 740
Wohnort: Dresden
DSFo-Sponsor Lezepo IV


Beitrag02.08.2010 19:00
Urlaub mit Schlagzeilen
von Aknaib
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Seit zwanzig Jahren reiste Wally Köhler als Single durch die Welt. Heute, am vierten Tag der Wanderung in den Alpen, hatte sie die Orientierung verloren.
 Dies geschieht der Geierwally recht, hörte sie ihre Angestellten höhnen. Wally wusste, dass sie heimlich so genannt wurde, weil sie Geiern gleich auf Mitarbeiter stürzte, um diese zu maßregeln.
Jäh durchbrachen Schüsse einer Schrotflinte ihre Gedanken. Als Schützin, die Tontauben vom Himmel holte, folgte sie erleichtert dem Zeichen menschlicher Nähe. Dreißig Minuten später passierte sie eine Felsspalte. Von ihr abgewandt schoss ein Mann auf Zielscheiben. Unter einem Vorsprung stand eine Holzhütte.
 „Hallo“, rief Wally, „können Sie mir helfen?“
Abrupt drehte der Mann sich um.
 „Verschwinde“, zischte er.
Das Gewehr im Anschlag, lief er ihr entgegen. Auf dem verfilzten Haar trug er einen Robin Hood Hut. Durch die Falten des wettergegerbten Gesichtes zogen schmutzige Spuren. Die Hände bedeckten saubere   Gummihandschuhe.
Das gibt’s nicht, dachte Wally und folgte dem Zeigefinger, der am Abzug zuckte. Um Himmels Willen, was hat der Kerl vor?
Jener Zorn den sie spürte, wenn sie ihren Angestellten schlampiges Arbeiten nachwies, ließ sie losstürmen. Bevor er reagieren konnte, prallte sie gegen ihn. Zusammen fielen sie zu Boden. Der Mann unter ihr stöhnte. Aus einer Platzwunde an der Schläfe strömte Blut. Wally sprang hoch und ergriff die Flinte.
„Steh auf!“
 „Meine Beine … spüre sie nicht.“
„Willst mich reinlegen, was?“
„Schlampe, du kannst …“, brach er bewusstlos geworden ab. Kaum sichtbar hob und senkte sich sein Brustkorb.
Erst jetzt merkte Wally, wie sie zitterte und roch den eigenen Angstschweiß. Mit dem Gewehrlauf stieß sie gegen seinen Hals. Er rührte sich nicht. Rückwärts lief sie zur Holzhütte, öffnete die Tür und trat einen Schritt hinein. Bestialischer Gestank schlug ihr entgegen. Im Licht der Dämmerung erblickte sie auf dem Geröllboden neben einzelnen Knochen Skelette an denen Fleischfetzen hingen. Sie rannte hinaus und erbrach die Reste einer Obstmahlzeit. Es dauerte eine Weile, bevor sie das Klingeln aus der Hemdtasche des Mannes wahrnahm. Schluchzend zerrte sie ihr Handy aus dem Rucksack und rief die Notrufnummer an.
Ein Hubschrauber brachte sie und den Bewusstlosen nach Bozen.
Die folgenden Stunden glichen einem weiteren Albtraum. Wally landete in einem Polizeirevier.
„Frau Köhler, keine Märchen!“, brüllte der Beamte während der Vernehmung. „Ist es nicht so gewesen, dass Sie Ihren Kumpanen erschlagen haben?“  
Angeekelt schrie Wally zurück: „Was fällt Ihnen ein, mich mit diesem Abschaum auf eine Stufe zu stellen.“
Obwohl Wally eine Mittäterschaft an den gefundenen Knochen energisch von sich wies, steckte die Polizei sie vorübergehend in Untersuchungshaft.
Am nächsten Morgen gab ihr ein grinsender Wachmann die Bild- Zeitung. Die Schlagzeile des Tages verkündete:
Moderne Geierwally legt den Räuber des Handels mit Skeletten bedrohter Tierarten flach.

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Sir Charles Blackwood
Gast






Beitrag02.08.2010 19:13

von Sir Charles Blackwood
Antworten mit Zitat

Sehr schon geschrieben. Spannung, Tat und Auflösung gut umgesetzt.

GLG
Sir Charles
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Melody
Gast






Beitrag02.08.2010 19:47

von Melody
Antworten mit Zitat

Hat mir gefallen

GLG Melody
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Micki
Geschlecht:weiblichVampirprinzessin

Alter: 44
Beiträge: 2241
Wohnort: mit dem Kopf in den Wolken


Beitrag02.08.2010 20:00

von Micki
Antworten mit Zitat

Also hier mein erster Komentar.

Allein schon die Tatsache das die Stadt Bozen richtig geschrieben ist, verdient schon mehrere Federn!(bezieht sich auf meinen Nachnahmen, der so ähnlich geschrieben wird und den kaum einer auf die Reihe kriegt Very Happy )

Ließ sich gut lesen und lässt noch ausreichend Platz für Fantasie. Geierwalli finde ich klasse!

So, wo kommen jetzt die Federn hin? Ich würde sieben geben

LG Micki Botzem smile extra


_________________
--------------------------------------------------
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SylviaB
Geschlecht:weiblichSchnupperhasi

Alter: 58
Beiträge: 6332
Wohnort: Köln
DSFo-Sponsor


Beitrag02.08.2010 20:26

von SylviaB
Antworten mit Zitat

Ich musste schmunzeln obwohl ich wußte was kam. Geierwally war doch vorhersehbar. Allerdings finde ich es sehr gut geschrieben. Es war packend, zog mich rein und ich konnte mir gut vorstellen, wie sich Wally übergeben musste.

Allerdings kommt mir die Ohnmacht des "Bösen" doch etwas überspitzt vor. *grübel* Da fehlt mir was... ein Grund, denn so wirkt es etwas unlogisch.

Lieben Gruß
Sylvia


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Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. wink
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Gast







Beitrag02.08.2010 21:43

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo liebe(r) Postkartenprosaist(in),

bei meiner Bewertung habe ich folgende Kriterien berücksichtigt:

Stil und Sprache: Nicht schlecht, wenn auch an manchen Stellen für meinen Geschmack etwas holprig. Der Dialog zwischen Wally und dem Skelett-Dealer wirkt auf mich zu abrupt und nicht authentisch.

Idee: Hm. Daraus hätte man schon was machen können, die Idee mit dem Skelett-Dealer finde ich ganz witzig. Allerdings finde ich, dass sowohl er als auch Wally als auch die Polizei etwas unmotiviert daherkommen. Überzeugt mich nicht ganz so.

Bezug zur Themenvorgabe: Ja, der ist definitiv gegeben.

Fazit: Mir zu erzählt und oberflächlich. Ganz unterhaltsam, aber so richtig überzeugend finde ich die Geschichte nicht.


LG,

Soraya
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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag02.08.2010 22:39

von The Brain
Antworten mit Zitat

Hallo,

Zitat:
Wally wusste, dass sie heimlich so genannt wurde, weil sie[b] sich[/b ]Geiern gleich auf Mitarbeiter stürzte, um diese zu maßregeln.  


... da fehlt doch was?

Zitat:
„Schlampe, du kannst …“, brach er bewusstlos geworden ab.


... das hört sich merkwürdig an!

Das Ende ist etwas ...
Die Schlagzeile holprig formuliert ...

Nette Idee!


_________________
Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz

(Laotse)

***********

Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.

***********

Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.

(Hermann Hesse)
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gepuzzelt
Eselsohr
G


Beiträge: 289
Wohnort: Australien


G
Beitrag03.08.2010 06:48

von gepuzzelt
Antworten mit Zitat

Liest sich ein bisschen wie ein Prisma-Beitrag.
Es ist sehr erzählend und mir fehlt ein Spannungsbogen.
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Old
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 68
Beiträge: 351
Wohnort: Georgien


Beitrag03.08.2010 07:53

von Old
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Der Vorhang öffnet sich. Der Lärm beginnt abzuflachen.
Ich trete mit einem vierköpfigen Team auf die Bühne. Wir nehmen an den vor uns stehenden Tischen platz. Hin und wieder ein räuspern aus dem Publikum, so dass ich mich gezwungen sehe, einen stechenden Blick hinunter zu schicken. Befriedigend nehme ich zur Kenntnis, dass der letzte Räusper, verschreckt im Hals stecken geblieben ist.  

Darf ich vorstellen, das Bewertungs-Komitee.
Zu meiner Rechten, Frau Schlauberger.
Daneben, Herr Besserwisser.  
Zu meiner Linken, Frau Dr. Prosa
Und Herr Schund

Wenn ich kurz die Kriterien erläutern darf. Jeder Kandidat bekommt grundsätzlich 3 Punkte, es denn, beim Lesen der Kurzgeschichten wird einem vom Bewertungs-Komitee so übel, das er oder sie, einen unnatürlichen Farbton annimmt.
Außer Bewertung steht vorab das Zählen der Wörter. Dafür ist Hilfsbewerter Nihil zuständig. Später wird dann, unabhängig, der Klasse des Textes, über eine Disqualifizierung entschieden.

Wieder ein räuspern, wieder ein entschiedener Blick der sofort für Ruhe sorgt.

Weitere Punkte gibt es für den Begriff „Urlaub“, im weitesten Sinn.
Für die Bezugnahme auf das vorgegebene Bild.
Für das Szenario Verbrechen
Für Spannung, oder Witz.
Für die Idee.
Für Logik und Glaubwürdigkeit
Maximal sind somit 9 Punkte zu erreichen.

Wir beginnen mit: „Urlaub mit Schlagsahne“

Begriff „Urlaub“, im weitesten Sinn. - 0,3 Punkte
Bezugnahme auf das vorgegebene Bild. - 0,7 Punkte
Szenario Verbrechen. - 1,0 Punkte
Spannung, oder Witz. - 0,6 Punkte
Idee. - 0,6 Punkte
Logik und Glaubwürdigkeit. - 0,2 Punkte   ->   3,4 + 3 = 6,4

Der Komitee-Leiter erhebt sich und gibt eine kurze Bemerkung ab:

Seit zwanzig Jahren reiste Wally Köhler als Single durch die Welt. Heute, am vierten Tag der Wanderung in den Alpen, hatte sie die Orientierung verloren.
Dies geschieht der Geierwally recht, hörte sie ihre Angestellten höhnen […]
Hmm …, also doch nicht im Urlaub.

Rückwärts lief sie zur Holzhütte […]
Durch den Wald rückwärts laufen, klingt etwas ungläubig.

Der Saal jubelt, das Komitee erhebt sich. Kurze Pause.
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OceanChild
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 36
Beiträge: 272
Wohnort: Köln


Beitrag03.08.2010 08:12

von OceanChild
Antworten mit Zitat

Nachdem ich den Text nun ein paar Mal gelesen hab, versehe ich ihn jetzt etwas besser. Aber richtig warm werde ich damit leider nicht.

_________________
Kleine Meise, großes Herz.
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag03.08.2010 11:35

von Nihil
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Liebe/r Autor/in von „Urlaub mit Schlagzeilen“,
dies waren die Kriterien, die meine Bewertung beeinflusst haben:
1) Umgang mit dem vorgegebenen Thema
(Einbindung der Vorgaben, Einfallsreichtum, Umgang mit der Wortbegrenzung)
2) Dramaturgie
(ansprechender und sinnvoller Titel, Organisation der Handlung, Spannung)
3) Form und Sprache
(Rechtschreib- und Grammatikfehler, Wortschatz, stringenter Stil, Perspektive)
4) Fazit
(Vergleich mit anderen Einsendungen, persönliche Meinung)

1)
Du hast alle Vorgaben in deinen Text eingebaut. Eine ältere Dame reist durch die Alpen und kommt ungewollt einem Knochenhandel auf die Spur. Du kommst mit der Wortbegrenzung zwar ganz gut zurecht in dem Sinne, dass Du nicht im letzten Satz noch zehn offene Fragen klären musst (denn das Vorlegen einer Zeitungsüberschrift finde ich als Idee gut – auch wenn Du sowohl Polizei als auch die Presse fast irreal schnell arbeiten lässt). Allerdings finde ich die Pointe schon zu übertrieben. In einem so kurzen Text wirkt es immer etwas übertrieben, wenn ein groß angelegter Komplott aufgedeckt wird. Das hättest Du bei deiner Ideenfindung berücksichtigen können. Außerdem bezweifle ich, dass sich mit bloßem Knochenhandel Geld machen lässt. Museen der Alpenregion würden sich nicht darauf einlassen. Für andere „Konzepte“ bräuchte ich mehr Details. Und wie kommt der Mann mitten im Nirgendwo überhaupt an die Tiere heran, wenn selbst Menschen mit einem Helikopter abgeholt werden müssen? Hier lässt Du leider zu viele Fragen offen.

2)
Das bringt mich zur Dramaturgie, denn wo Du an der einen Stelle nötige Informationen weglässt, erzählst Du an anderen Stellen zu viel. So ist es für den Leser überhaupt nicht von Belang, ob Wally in ihrer Arbeit Geierwally genannt wird und ihre Mitarbeitenden wie Tiere behandelt. Ebenso ist es unnötig zu wissen, dass sie Tontauben schießt oder vorhin Obst gegessen hat. Da gibt es viel wichtigere Dinge, wie etwa die oben angeschnittenen offenen Fragen, auf die Du dich hättest konzentrieren müssen.
Ein erkennbarer Aufbau ist vorhanden, man kann den Text in eine Einleitung, einen Höhepunkt und eine Pointe einteilen. Spannung fehlt leider selbst auf dem Klimax, da Du hier nicht eindringlich genug beschreibst und den Konflikt zu schnell und zu unlogisch löst. Wenn ein Mann mit einer Schrotflinte auf jemanden zielt, dann rennt man sicher nicht mit vollem Anlauf auf ihn los, denn dann drückt der bestimmt ab. Die Distanz zwischen dem Mann und Wally dürfte auch mehr als 50 Zentimeter betragen haben. Einige weitere Dinge haben mich gestört, wie etwa, dass Wally in der Brusttasche des Mannes ein Handy hört, es dann aber ignoriert und ihr eigenes rausholt. Oder die Untersuchungshaft, in die man nur mit richterlichem Beschluss überführt werden kann und nicht wegen bloßer Vermutungen.

3)
Sprachlich ist Dein Text leider nur Durchschnitt. Selbst Zeichensetzung und Groß- und Kleinschreibung sind nicht hundertprozentig, vor allem bei den Dialogen fällt das auf (wenn Wally „schreit“, sollte am Ende des Satzes ein Ausrufungszeichen stehen). Außerdem fand ich ein, zwei Stellen verwirrend, wie etwa, dass sie ihre Mitarbeitenden über sie lästern hört. Denn im Satz zuvor sagst Du, dass sie alleine unterwegs ist. Dass es sich dabei nur um ihre Gedanken handelt, hättest Du genauer beschreiben können. Außerdem stören mich die Dialoge auch an sich. Wally redet, als könnte sie Rot nicht von Blau unterscheiden und die Unterhaltung nach dem „Kampf“ kommt mir zu aufgesetzt daher. Die Dummheit Wallys ist leider nicht das einzige, was Deinen Text in meinen Augen manchmal an die Grenze der Lächerlichkeit bringt, siehe den Knochenhandel oder die Beschreibung des Kampfes. Außerdem ist die Schlagzeile, die du als Pointe verwendest, alles andere als journalistisch in ihrem Stil, sehr überladen und dazu noch voller Genitive. Hinzu kommt, dass vielleicht die Mitarbeiter sie Geierwally nennen, aber ganz sicher nicht die Presse. Hier zeigt sich, dass Du im letzten Satz einen Knüller bringen wolltest, aber die Fülle an Informationen, die man noch braucht, machen dem einen Strich durch die Rechnung. Eines hat mich noch gestört: Du willst Spannung aufbauen, als der Mann auf Wally zielt, doch dann hat sie die Zeit und Ruhe, sein Äußeres genauer zu betrachten (bzw. der Erzähler tut es). Das steht deiner Intention im Wege.

4)
Deine Geschichte finde ich leider nur unterdurchschnittlich. Weder Inhalt, Aufbau noch Sprache können mich überzeugen, von den Charakteren einmal ganz abgesehen. Neben den Logiklöchern stört vor allem die mangelnde Ernsthaftigkeit, denn der Mix aus vielleicht beabsichtigtem Humor (Wally vs. Angestellte) und Aufklärung eines Verbrechens gelingt meiner Meinung nach nicht. Ich finde an Deinem Text leider nichts, was mich von seiner Qualität überzeugt. Daher auch nur eine spärliche Bewertung.
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag03.08.2010 12:43

von Alogius
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Hi,

ich beschränke mich ob der Textmenge auf kurze Kommentare. Falls notwendig, kann ich später detaillierter werden.

Der Beginn Deiner Geschichte hat mich irgendwie fasziniert. Die Sprache und auch die Ausgangsidee gefielen mir. Doch bei fortschreitender Handlung erscheint mir das alles, sorry, immer fader. Das Ende ist irgendwie keine Pointe.
Da hätte man mehr machen können, tut mir leid.

Gruß,

Tom


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Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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Lejonina
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

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Beitrag03.08.2010 13:09

von Lejonina
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Hallo unbekannte(r) AutorIn!

Deine Geschichte habe ich gerne gelesen. An ein paar Stellen bin ich ein wenig gestolpert und musste die Sätze zweimal lesen. Deine Hauptfigur kann man sich sehr gut vorstellen, auch wenn sie einem nicht unbedingt sympathisch ist.
Das Aufeinandertreffen mit dem Tiermörder finde ich nicht so gelungen. Klar, erschreckt der sich erst mal, dass Wally so unvermittelt auftaucht. Aber wieso wird er gleich aggressiv? Noch weiß Wally ja nicht, was sich da in der Hütte befindet.
Ein bißchen unlogisch ist auch, dass Wally nachher einfach ihr Handy zückt und die Sanitäter zu sich lotst. Eigentlich weiß sie ja nicht, wo sie ist, oder?
Naja, das sind nur ein paar Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind.

Letztendlich ordne ich Deinen Text im Vergleich zu den anderen Beiträgen dem mittleren Drittel zu.

LG, Lejo
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sweety1610
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Beiträge: 47
Wohnort: 48496


Beitrag03.08.2010 15:22
Tolle Schlagzeile
von sweety1610
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Ich habe den Kurzkrimi gerne gelesen. Er ist flüssig geschrieben und baut in der Kürze Spannung auf. Was mich etwas gestört hat, war das Vorstürmen zu dem Schützen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so etwas wagen würde, wenn jemand mit dem Gewehr auf einen zielt. Gelungen fand ich den Schlusssatz: Moderne Geierwalli ...
Allerdings, wie kam die Zeitung auf diesen doch recht ausgefallenen "Spitznamen", den doch nur der Arbeitskollege kennt.
Trotzdem eine schöne und von der Handlung her schlüssige Geschichte.
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Gast







Beitrag03.08.2010 17:15

von Gast
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Liebe/r Autor/in,

die Idee zu Deiner Story finde ich, genauso wie den Handlungsaufbau recht gut.

Aber, selbst wenn man voraussetzt, dass es einen Handel mit Skeletten bedrohter Tierarten gibt, was mir nicht bekannt ist (ich kenne nur den Handel mit bedrohten Tierarten oder mit fossilen Skeletten), weist Deine Geschichte doch einige Mängel auf.
Mir stellen sich ein paar Fragen:
Warum sollte ein Mann, der sich versteckt halten will, grundlos vor seiner Hütte Lärm machen, in dem er auf Schießscheiben ballert?
Warum stirbt der Mann, nachdem er doch nur mit der Wally zusammengestoßen und umgefallen ist? Und warum kann er seine Beine nicht bewegen?
Wieso klingelt das Handy in der Brusttasche des Mannes und Wally kramt aus ihrem Rucksack dann ihres?
Der letzte Satz ist dann vollkommen verwirrend: Moderne Geierwally legt den Räuber des Handels mit Skeletten bedrohter Tierarten flach.
So wie Du es schreibst, hat der Mann den Handel geraubt.

Nichts für ungut, aber ich halte die Geschichte für sehr überarbeitungsbedürftig.

Liebe Grüße
Monika
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Fao
wie Vendetta

Alter: 33
Beiträge: 1994



Beitrag03.08.2010 21:07

von Fao
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Hallo,
lieber Pokapro-Autor,

Die Begrenzung der Wortanzahl auf so wenige, macht das Schreiben (für einige) nicht leicht, aber genau darin liegt ja die Kunst, es hinzubekommen, dass die Geschichte nicht zu überladen, aber auch nicht fade ist.
Bei dir finde ich, ist ersteres der Fall. Du erzählst hier meiner Meinugn nach in einem Tempo, dass ich mir beim lesen wie auf einem Marathon vorkam wink

Einige Sachen finde ich nicht so schön, wie z.B "Er trug einen Robin Hood Hut"... ich hätte eher geschrieben "Mit dem Hut, den er trug, sah er aus wie Robin Hood, oder "einen Hut, der an den von Robin Hood erinnerte" oder "trug einen grünen Hut mit Feder, der wie der von Robin Hood aussah" , oder so in der Art, ist jetzt vielleicht persönlicher Geschmack und mehr Wörter sinds natürlich auch.

Die Idee, haut mich nicht um, war aber auch nicht langweillig.
Nur, ich war teils etwas verwirrt (war es beabsichtigt?) und finde ein paar Sachen unlogisch. Ich erzähl mal, was ich so dachte, als ich las:

"ls Schützin, die Tontauben vom Himmel holte, folgte sie erleichtert dem Zeichen menschlicher Nähe"

Muss man Schützin von Tontauben sein, damit man Schüsse als menschliches Zeichen erkennt?
Ich finde diese Information unwichtig (auch für den weiteren Verlauf), hier hättest du Wörter einsparen können.

Zunächst fand ich die Reaktion der Wally etwas unlogisch, zuerst "Um Himmels Willen" denken, und dann jäher Zorn?
Aber gut, ein etwas außergewöhnlicher Charakter vielleicht wink

"Meine Beine...spüre sie nicht"
och, nö, Klischee, dachte ich nur bei mir.  Rolling Eyes

Das du dann nur von Skeletten redest, finde ich schlau gemacht, ich ging nämlich von Menschenkadavern aus wink
Das Wally sich erbricht, finde ich etwas, hm schwierig. Ich hätte sie als jemand eingeschätzt, dem es nicht sofort bei einem solchen Anblick schlecht wird (ich finde sowiso, erbrechen ist auch so ein Klischee, irgednwie haben auch alle Regisseure gelernt, dass man das in einem Film einbauen muss ^^), andererseits braucht man eine Aktion, die erschütternd genug wirkrt (damit , wenn gewollt, der Gedanke an den Menschenmörder aufrecht erhalten bleibt).

Dürfen Polizisten einen wegen soetwas einfach in U-Haft stecken? Keine Ahnung wink

Bewerten werde ich zum Schluss.
Unabhängig zu den anderen würde ich sagen...

 4 oder 5, da geschickte Irreführung, hat mich aber im ganzen nicht so sehr überzeugt.


_________________
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Beitrag03.08.2010 22:35

von Dienstwerk
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Etwas ausführlicher vielleicht später.

LG, Ana
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andrea jutta
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A
Beitrag04.08.2010 00:01

von andrea jutta
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Hi,

du hast kein Blatt vor den Mund genommen. Als Leserin war ich dicht an deiner Protagonistin dran. Die Entwicklung mit dem Verrückten war aber nicht so geschildert, dass sie wirklich schockierend überraschend kam. Da hättest du vielleicht noch irgendwie mehr Spannung rein bringn können. Vielleicht in dem er erst den Anschein erweckt freundlich zu sein, und dann durchdreht. Am Schluss hat mir der Wortwitz ganz gut gefallen. Den Sinneswandel des Inspektors konnte ich aber nicht so richtig nachvollziehen.
Ich bewerte den Beitrag mit 3.
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

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Beiträge: 2356
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Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag04.08.2010 11:19

von EdgarAllanPoe
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Hallo Autor,

ich dachte zunächst, es handele sich bei dem Hinterwäldler um einen Serienmörder, das erschien mir aber zu simpel. So, wie der Text ist, bekommt er einen hübschen Wilderer-Alpen-Charme, obwohl die Handlungen des Mannes natürlich zu verurteilen sind.
Der Stil hakt an einigen Stellen. Das ist ärgerlich. Manchmal wäre Kontrolllesen wirklich angebracht gewesen. So kann ich also nur eine durchschnittliche Wertung geben: fünf Federn.

Liebe Grüße,

Eddie


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(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

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Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Leene
Eselsohr


Beiträge: 448



Beitrag04.08.2010 16:50

von Leene
Antworten mit Zitat

Die Idee der Geschichte gefällt mir sehr gut. Allerdings verstehe ich das Ende nicht ganz: Erst liegt er ohnmächtig am Boden, dann wurde er erschlagen, und in der Zeitung heißt es „legte flach“ – was ist denn nun geschehen, lebt er noch? Außerdem ist unklar, ob die Polizei inkompetent ist (weil sie Wally in die falsche Richtung befragt) oder ob die Zeitung nur um der Schlagzeile Willen dichtet.
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag04.08.2010 19:44

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Eine etwas seltsame Geschichte mit teilweise seltsamen Formulierungen (Obwohl Wally eine Mittäterschaft an den gefundenen Knochen energisch von sich wies – wie kann man an Knochen eine „Täterschaft“ haben?). Der Text ist für mich ein Sammelsurium aus anderen, bekannten Quellen und kommt mir an vielen Stellen sehr „romanhaft“ und wenig realistisch vor. Dein Schreibstil hat etwas konsequentes, nach Vorne gerichtetes.
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Rosanna
Richter und Henker

Alter: 30
Beiträge: 1055

Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag04.08.2010 20:40

von Rosanna
Antworten mit Zitat

Hmm...
Erst dachte ich, die gute Frau wäre einem Massenmörder begegnet, Gott sei Dank wars dann aber nur ein Trapper.
Der vielen anderen Geschichten wegen nur kurz die Federn, ausführliche Rezension, wenn du willst, später wink

LG,
Rose


_________________
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nadelihremendepunkt
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