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Sir Charles Blackwood Gast
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03.05.2010 19:18 Wat mutt, dat mutt von Sir Charles Blackwood
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Die Böe war brutal. Schwer legte sich der Schoner in allen Fugen und Spanten ächzend nach Backbord über. Das Segel, knallte wie eine Peitsche, laut, hell – unheilverheißend, bevor es im nächsten Moment in Fetzen ging. Dem Druck des Segels beraubt, kam das Schiff wieder hoch. Saugend, schmatzend gab es die See widerwillig frei, ließ es sich ein letztes Mal aufbäumen.
Während die nächste Wasserwand bedrohlich größer werdend, immer schneller auf die Alberta zuraste, gab Roland ein letztes Mal „SOS - Save our Souls - Rettet unsere Seelen!“ in das Funkgerät. Schrie die Worte gleichzeitig, während sein Zeigefinger über die Morsetaste flog. Jedoch außer Rauschen, statischem Knistern, gab es keine Antwort in seinem Kopfhörer. Längst hatte er die Schwimmweste an, den Notsender klar, doch – was sollte ihm dies in diesem Inferno helfen?
Während die Monsterwelle die Alberta erfaßte, klomm eine kleine Hoffnung in ihm auf. Hob sie sich wirklich? Schaffte sie es, dem Unvermeidlichen zu entkommen? Da drehte sich auf einmal alles um ihn. Wassergewalten schmetterten die Funkkabine vom Deck des Schoners, als wäre es ein Papierhaus.
8 Wochen später konnte er seine erstaunliche Rettung immer noch nicht fassen. Begreifen, daß er über die Welle hinaus direkt in die Nähe der Fregatte, die ihnen zu Hilfe lief, ins Meer geplumpst war.
Sein Blick vom Balkon des See-Krankenhauses verlor sich in der Endlichkeit des Brackwassers, mit den sich sanft im lauen, würzigen Wind, wiegenden Gräsern. Weiter hinten, dort auf der Düne, schienen Wattläufer Futter zu suchen. Eine friedliche Idylle, die ganz im Gegensatz zum Erlebten stand. Kleine, Wellen, kaum lebensfähig, schienen widerwillig das Bild beleben zu wollen. So friedlich, so still, so ruhig…
Tief atmet er ein, die Rippen tun noch weh. In seinen Händen knistert der Brief der Reederei. Das neue Schiff, das wartet schon: flüstert es leis in seinem Ohr.
Weitere Werke von Sir Charles Blackwood:
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*Gast* Klammeraffe
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Beiträge: 504 Wohnort: Rheinland-Pfalz
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* 03.05.2010 20:51
von *Gast*
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Der Kampf mit den Elementen lässt sich ganz gut miterleben. Sprachlich sind allerdings ein paar unschöne Schnitzer im Text.
LG
Sabine
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Alogius Kinnbeber
Alter: 47 Beiträge: 3206
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03.05.2010 20:55
von Alogius
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Hallo,
dass das Foto erst am Ende des Textes Gegenstand wird (ich meine die Aufgabe), ist nicht tragisch. Der Text entwickelt sich - als Erinnerung - quasi rückwärts. Finde ich gut. Sprachlich solide.
Die eigentliche Geschichte, es ist schwer, über wenige Zeilen Spannung zu erzeugen, sagt mir weniger zu. Schwerer Seegang, Mann über Bord, Rettung. Ok.
Lg
Tom
(Ich werte, weil Wettbewerb, etwas strenger als sonst. Der Kommentar ist relativ kurz gehalten, und meine Federung setzt sich zusammen aus: Sprache und Stil, Inhalt, Umsetzung der Aufgabe, eventuelle Fehler. Falls später Fragen sind, kommentiere ich gern ausführlicher.)
_________________ Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt. |
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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03.05.2010 22:31
von anuphti
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Jou, endlich mal eine Rettung und nicht der Tod im Wasser.
Gefällt mir
Sprache ist nicht wirklich nautisch
aber bemüht!
5 Federn
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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03.05.2010 23:25
von Dienstwerk
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Beruf ist Beruf, nicht wahr?
Ich würde nach so einem Erlebnis kein Schiff mehr betreten!
Mittig ein paar sprachliche Unebenheiten, aber sonst ordentlich.
LG, Ana
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mondblume Reißwolf
Alter: 45 Beiträge: 1138 Wohnort: Costa Brava
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04.05.2010 15:43
von mondblume
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Die Geschichte hat eine Struktur, das ist schon mal gut. Für meinen Geschmack ein paar Adjektive zu viel, für die lange Zeit, die zum Schreiben zur Verfügung stand, ein paar Kommafehler zu viel.
Die Panik, die Roland empfunden haben muss, kommt wird aber zuwenig transportiert, da zuviel Gewicht auf die äusseren Beschreibungen gelegt wurde.
Den Zeitwechsel im letzten Absatz kann ich nicht nachvollziehen.
_________________ Die Frau des Spatzen
Die Spanien-Saga:
Wir sind für die Ewigkeit - Hoffnung
Wir sind für die Ewigkeit - Erinnerung
Wir sind für die Ewigkeit - Berührung
Dort, wo die Feuer brennen (Tolino Media Newcomerpreis 2022) |
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pripri Eselsohr
Alter: 51 Beiträge: 281 Wohnort: Schweiz (Zürich)
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04.05.2010 21:10
von pripri
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Abgesehen von ein paar Komma-Hackern (glaub mir, ich hass die Dinger auch ) sind ein paar gute Ansätze sind drin, finde ich. Es hätte sich aber noch ein Spürchen mehr daraus machen lassen.
lg pripri
_________________ -Das Herz des Sternenbringers - März 2014 (Thienemann)
-Die Herrscher von Dhaleth/Der Feueropal - August 2014 (Thienemann)
-TBN - Frühjahr 2017 (Droemer/Knaur) |
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Ilona Klammeraffe
I
Beiträge: 558 Wohnort: irgendwo in Hessen
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I 04.05.2010 21:23
von Ilona
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Das klingt wie ein alter Seemannsroman. ISt zwar nicht meine Welt, kommt mir aber gut umgesetzt vor.
Grüße
Ilona
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Michael Anti-Lyriker
Beiträge: 734
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05.05.2010 02:31
von Michael
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Gefällt mir ehrlich gesagt, nicht so, Sorry. Ich finde die ersten beiden Sätze irgedwie irreführend und langatmig.
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7306 Wohnort: NBY
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05.05.2010 07:16
von BlueNote
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Nicht schlecht erzählt, ein wenig mit Adjektiven überladen, der Text. Es muss wohl am Thema (Meer) liegen, dass mich die Geschichte nicht so richtig fesselt. Durchschnitt, würde ich sagen.
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Melody Gast
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05.05.2010 11:06
von Melody
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Ganz großes Kopfkino! Ich schmecke sogar das Salz des Meeres auf meinen Lippen.
LG Melody
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Gabi Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1216 Wohnort: Köln
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05.05.2010 21:42
von Gabi
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Kapitän Blaubär spinnt sein Seemannsgarn.
Die Dramatik des Sturmes stimmt, und das "Plumpsen" bestätigt es.
Herrlich!
L.G.
Gabi
_________________ "Das hier ist mein Dach und mein Tag!" (Oma Thea macht die Fliege) |
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Michael Lüttke Cholyriker
M Alter: 60 Beiträge: 621 Wohnort: Duisburg
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M 06.05.2010 08:08
von Michael Lüttke
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Bezug zur Vorgabe, aber hat mich kaum interessiert
_________________
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lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3913 Wohnort: wien
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06.05.2010 12:12
von lupus
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gefällt mir sehr gut.
eine echte Geschichte und auch noch ziemlich spannend erzählt und schön geschrieben auch noch.
und: sie is positiv. wat Wunder: der Kapitän lebt!! (selten heutzutag')
nur das 'geplumpst' halt ich für unpassend
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
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derSibirier Reißwolf
D
Beiträge: 1250
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D 06.05.2010 18:27
von derSibirier
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Ein wirklich guter Text.
derSibirier
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halcyonzocalo Einsamer Trancer
Alter: 34 Beiträge: 1202 Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo
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06.05.2010 19:33
von halcyonzocalo
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Die Handlung finde ich bei dieser Geschichte prinzipiell gar nicht allzu schlecht, wenngleich das Ende etwas schwach geraten ist.
Leider liest sich der Text katastrophal. Derartig viele Kommafehler, die den Sätzen teilweise die komplette Logik nehmen, haben jegliche Stimmung gnadenlos zunichte gemacht.
Sorry, aber der Text war wirklich fast unleserlich. Deswegen kann ich nur 1 Feder geben.
_________________ Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum. |
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Tamar Leseratte
Beiträge: 123
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06.05.2010 21:51
von Tamar
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Die Geschichte wäre besser in einem längeren Text aufgehoben gewesen. In einem 300-Wörter Text zwei Szenen mit Zeitsprung einzubauen finde ich nicht gut. Dadurch wirken Beide Szenen abgehackt.
Das wird verstärkt dadurch, dass du beim Höhepunkt einfach ausblendest. Das fand ich immer schon bei Horrorfilmen schlecht gelöst: die Zombies kommen ins Haus, und dann wird abgeblendet, nächste Szene, die Helden sitzen am Feuer, und unterhalten sich, wie gut es war, dass die Army genau in dem Moment vorbei kam. Dann fühlt man sich um den Höhepunkt betrogen, das ist die Extremform von "Tell" anstatt "Show".
Insofern, gefiel mir nicht gut.
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Andrea F. Leseratte
A
Beiträge: 154 Wohnort: München
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A 07.05.2010 14:12
von Andrea F.
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Also dieser Satz hat mir jetzt besonders gut gefallen.
Kleine, Wellen, kaum lebensfähig, schienen widerwillig das Bild beleben zu wollen.
Ansonsten sind mir ein paar kleine Fehler aufgefallen (daß, klomm, erfaßte), die Erläuterung von SOS (- Save our Souls - Rettet unsere Seelen!) finde ich nicht nötig und mit dem letzten Satz kann ich mich nicht so recht anfreunden. Vielleicht so:
Tief atmet er ein, die Rippen tun noch weh. In seinen Händen knistert der Brief der Reederei: Ein neues Schiff wartet schon auf ihn.
So in der Art.
Liebe Grüße
Andrea
_________________ Lesen ist in einer immer schneller lebenden Welt die einzige Methode der Verlangsamung. |
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EdgarAllanPoe Poepulistischer Plattfüßler
Alter: 32 Beiträge: 2356 Wohnort: Greifswald
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07.05.2010 16:28
von EdgarAllanPoe
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Lieber Autor!
Die Vorgabe ist zwar etwas freier umgesetzt worden, man erkennt sie aber dennoch anhand der Bilder, die du zeichnest.
Die Seenot Rolands hast du überzeugend beschrieben, opulent, packend, aber was danach kommt, ist leider zu sprunghaft, ohne Überleitung; auch der Tempuswechsel am Ende erscheint mir zu plötzlich. Ferner sind ein paar ärgerliche Zeichensetzungs- und Rechtschreibfehler in deinem Text vorhanden, die den Gesamteindruck leider noch weiter trüben.
Insgesamt betrachtet hättest du dir vielleicht noch mehr Gedanken darüber machen können, wie du die Ebene Seenot - Krankenhaus - neuer Berufseinstieg besser miteinander verbindest. Sonst entsteht der Eindruck, es handele sich um drei unterschiedliche Geschichten.
Deshalb gebe ich dir fünf Federn, weil ich den Text doch noch recht gerne und schnell gelesen habe.
Liebe Grüße,
Eddie
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
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Gast
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07.05.2010 20:47
von Gast
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Hallo lieber Wettbewerbsteilnehmer,
aus Gründen der Übersichtlichkeit gibt's von mir dieses Mal auch ein Bewertungsschema, allerdings ohne Angabe der Federnanzahl - die ändere ich erfahrungsgemäß garantiert noch ein paarmal...
Stil und Sprache: Sprachlich überzeugt mich das nicht ganz so - da gibt's doch einige Holperstellen und Kommafehler, die mich einfach stolpern lassen. AUßerdem, und ich hätte nie gedacht, dass ich das mal schreibe , finde ich den Text arg adjektiv-überladen. Ich bin auch ein kleiner Adjektiv-Junkie und muss mich da selbst ständig bremsen, und eigentlich bin ich in Texten anderer da auch eher schmerzfrei. Aber hier war's selbst mir zu viel.
Idee: Gefällt mir gut, das ist spannend und die Moral von der Geschicht', dass er wohl trotzdem die Finger nicht davon lassen, ja, das finde ich wirklich aus dem Leben gegriffen und gut.
Fazit: Klasse Idee mit ein paar Schwächen in der sprachlichen Umsetzung - da kegelt's mich dann doch öfter mal raus, obwohl das ansonsten spannend geschrieben ist.
LG,
Soraya
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Biggi Klammeraffe
Alter: 52 Beiträge: 782 Wohnort: BY
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07.05.2010 22:36
von Biggi
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Liebe(r) Autor(in),
diese Seefahrer-Schiffbrüchigen-Geschichte reißt mich trotz der Dramatik nicht mit. Das Bild als Brackwasser untergebracht.
Adjektiv-beladen, stellenweise nicht ganz sichere Wortwahl.
Der Text konnte mich leider nicht überzeugen.
Gruß,
Biggi
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Hoody Exposéadler
Beiträge: 2273 Wohnort: Alpen
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08.05.2010 09:46
von Hoody
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Aus mangelnder Zeit verschiebe ich das Kommentieren der Texte auf nächste Woche.
Aber eins möchte ich hinzufügen-: Tolle Geschichte.
_________________ Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D
Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.
"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant
"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer |
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