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Guy Incognito Wortedrechsler
Alter: 70 Beiträge: 76
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18.06.2009 22:25 Wunschbrunnen 3 von Guy Incognito
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Wunschbrunnen
Ich spüre Dich
schweigend
ruhe ich in deinen Armen
erwarte deine Liebe
Der Hauch deines Atems
berührt mein Ohr
läßt mich erzittern
Wege
die deine Finger
auf meine Haut brennen
tragen mich über die Wipfel der Bäume
lassen Vogelstimmen erschallen
in meinen Tiefen
werden Wünsche Wahrheit
Du trinkst aus meinem
Brunnen
süchtig nach mir
nach meiner Wärme
nach dem leisen Beben
welches
ausgelöst durch deine Lippen
durch meine Adern
fließt.
du erlebst
was mich erfüllt
mein Körper ist
dein Wunschbrunnen
Weitere Werke von Guy Incognito:
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Gast
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19.06.2009 13:16
von Gast
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Lyrik ist ja gemeinhin nicht so das meine, aber dieses Gedicht spricht mich an - was vor allem in Hinblick auf Themen- und Wettbewerbsvorgabe ziemlich verwunderlich ist. Vor allem die letzte Strophe gefällt mir sehr.
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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19.06.2009 14:21
von Nihil
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Mich spricht das Gedicht auch an, da gibt es einige schöne Stellen. Im Allge-
meinen missfällt mir aber der unehrliche Ton des Textes (ich kann es gerade
nicht besser ausdrücken). Die Gefühle, die geschildert werden, hören sich
zwar echt an, aber warum kann das lyrische Ich nicht über die eigenen
Gefühle sprechen? Es hört sich einigermaßen arrogant an, wenn gesagt wird
"Ich bin dein Wunschbrunnen, du bist süchtig nach mir" (Subtext). Trotzdem
gibt es ja auch Passagen, die dennoch das eigene Gefühl reflektieren, etwa
die schöne Stelle mit den Berührungen, die ein Weg über Wipfel und Gipfel
sind.
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i-Punkt Klammeraffe
Alter: 46 Beiträge: 512 Wohnort: Baden-Württemberg
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19.06.2009 15:21
von i-Punkt
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Bei Lyrik bin ich nur ahnungslose Konsumentin. Aber für ein "Gefällt mir" oder "Gefällt mir nicht" reicht's wohl...
Gefällt mir
_________________ Schreiben ist einfach, man setzt sich nur hin, starrt auf ein weißes Blatt Papier, bis sich Blutstropfen auf der Stirn bilden. |
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halcyonzocalo Einsamer Trancer
Alter: 34 Beiträge: 1202 Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo
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19.06.2009 15:48
von halcyonzocalo
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Dies ist eine objektive Nachricht, die die anderen User nicht bei der Bewertung beeinflussen soll. Sie dient lediglich dem Zweck, mich der Fähigkeit der Federvergabe zu ermächtigen.
_________________ Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum. |
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Pütchen Weltenbummler
Moderatorin
Beiträge: 10312 NaNoWriMo: 40788 Wohnort: Im Ländle
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19.06.2009 16:07
von Pütchen
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Ich halte mich mal neutral, um niemanden zu beeinflussen mit meiner Meinung
Die Begründung folgt
_________________ ****************************************************************
"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)
**************************************************************** |
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Zitkalasa Reißwolf
Z
Beiträge: 1088
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Matt Gambler Leseratte
Alter: 35 Beiträge: 174
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19.06.2009 20:38
von Matt Gambler
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Nicht, dass jemand wie ich es nötig hätte, Federn zu vergeben.
_________________ Ich will der Wind sein. Irgendwann. |
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Maria Evolutionsbremse
Alter: 52 Beiträge: 5998
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19.06.2009 20:41
von Maria
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`;;´
_________________ Give me sweet lies, and keep your bitter truths.
Tyrion Lannister |
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Dichternarzisse Eselsohr
Beiträge: 217 Wohnort: Banghazi-Bruessel-Zürich
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19.06.2009 21:08
von Dichternarzisse
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Schön
_________________ Nimm das Unveränderbare an und ändere das, was unannehmbar ist. Und sei klug genung den Unterschied zu kennen. |
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Fahrender Gaukler Grundgütiger
Alter: 40 Beiträge: 2697 Wohnort: Irgendwo in meinem Geiste
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20.06.2009 01:51
von Fahrender Gaukler
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*Neutraler Kommentar*
_________________ Trenne dich nicht von deinen Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben.
(Mark Twain) |
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Lonely_Day Gänsefüßchen
Alter: 32 Beiträge: 36
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20.06.2009 03:31
von Lonely_Day
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ganz in ordnung, später mehr dazu.....
_________________ No Pain, No Gain |
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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20.06.2009 07:22
von Jocelyn
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Schön, gibt der Liebe Leichtigkeit, gefällt mir.
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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Longo Klammeraffe
L Alter: 34 Beiträge: 890
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L 20.06.2009 15:02
von Longo
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Vorne weg: Der Text ist ganz gut. Im Vergleich zu anderen gehört er zu den Besseren. Die Emotion ist gut rübergebracht.
Bei einer Stelle merkt man jedoch, dass die Wörtervorgabe das Niveau des Textes schmälert:
"lassen Vogelstimmen erschallen"
Das könnte, du hast es zwar durch Stimmen abgemildert, eine gewisse Hektik und Unruhe erzeugen, die der Liebe, besonders im Hinblick auf die erste Strophe entgegensteht.
Bei dieser Stelle musste ich leicht schmunzeln:
"in meinen Tiefen werden Wünsche Wahrheit"
Wie auch immer, es ist ein relativ guter Text.
Ich gebe sechs starke Federn. (Für sieben hätte der Text in seiner relativen Kürze reibungsloser sein müssen.)
MFG Longo
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wallenstein Eselsohr
W Alter: 61 Beiträge: 331 Wohnort: Duisburg
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ichundso Leseratte
Alter: 34 Beiträge: 180
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20.06.2009 17:52
von ichundso
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ne nette spur innovation ist drin, letzt strophe gefällt mir ebenfalls
allerdings fehlt mir ein wenig die emotion des LI, denn unter "lassen Vogelstimmen erschallen" kann ich mir kein gefühl vorstellen. hm, du versuchst schon, die gefühle zu vermitteln, aber irgendwie ist davon bei mir nicht genug angekommen. vielleicht hab ich auch zu viel penis und zu wenig östrogene dafür
_________________ the mongrel cat came home
holding half a head
proceeded to show it off
to all of his newfound friends
he said "I been where I liked
I slept with who I liked
she ate me up for breakfast
she screwed me in a vice
but now I don't know why I feel so tongue-tied" |
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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21.06.2009 13:05
von SylviaB
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Meins ...
Und ich habe es nicht in zwei Stunden sondern in gestückelten ca. 10 Minuten geschrieben, während mich ein Versicherungsvertreter der meiner Tochter 7 (man lasse es sich auf der Zunge zergehen) Sieben Versicherungen andrehen wollte, zuquatschte.
Kurz vor 22:00 Uhr habe ich mich kurz entschuldigt, bin zum PC meiner Tochter und fing an, das Gedicht in die Tasta zu hacken. Mein Mann, kurzzeitig vorbei gekommen um zu sehen ob ich mich von dem Vertretermenschen einlullen lasse, stand hinter mir und rief anfeuernd wie beim Darten:
Du schaffst das, schreib schneller!
Mein Schwiegersohn inspe:
Tschakka
Meine Tochter:
Mama wann bist du fertig? Wir wollen weiter machen.
Der Versicherungsmensch:
Wir machen dann schon mal weiter.
Panik stand mir im Nacken. Um 21:59 Uhr schickte ich es ab und erleichtert konnte ich dem Menschen in seinen Ausführungen weiter folgen und eine Versicherung nach der anderen abwatschen.
Leute, meine Neugier brachte mich beinahe um. Und als am nächsten Tag die ganzen tollen Geschichten und auch wunderschöne Gedichte offen gelegt wurden, habe ich mich regelrecht reingefressen. Ich konnte kaum noch aufhören zu lesen.
Und ich finde immer noch: Alle haben es toll gemacht!
Lieben Gruß
Sylvia
Nachher werde ich mich den Kritiken stellen.
_________________ Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. |
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wallenstein Eselsohr
W Alter: 61 Beiträge: 331 Wohnort: Duisburg
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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21.06.2009 14:15
von SylviaB
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Wenn ich mich schon oute, dann aber bitte mit Humor
Denn immerhin hätte ich mir selbst keine 5 Federn dafür gegeben. *schmunzel*
_________________ Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. |
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Pütchen Weltenbummler
Moderatorin
Beiträge: 10312 NaNoWriMo: 40788 Wohnort: Im Ländle
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21.06.2009 14:46
von Pütchen
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Hallo Sylvia,
also für die Kürze der Zeit (lol(at)deine Beschreibung) ist es dir wirklich sehr gut gelungen
Dein Gedicht hat jetzt nicht zu den Texten gehört, die mich sofort vor Begeisterung umgehauen haben, was wohl einfach an diesem: "Mein Körper ist dein Wunschbrunnen liegt", was für mich irgendwie im Moment des Lesens einen etwas arroganten Touch hatte und so diese Stimmung, die zuerst aufkam, wieder ein bisschen herunterzog.
Aber er liegt auf jeden Fall im guten Mittelfeld.
Und unter den Umständen des Erstellens ist das Ergebnis durchaus beachtenswert
Liebe Grüße, Pütchen
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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)
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bloody_mary Klammeraffe
Beiträge: 998
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21.06.2009 15:28
von bloody_mary
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Das making of kriegt auf jeden Fall mal 9 Federn.
Bei dem Gedicht bin ich auch hin- und hergerissen. Im Endeffekt geht es mir ähnlich wie den meisten anderen - der etwas selbstgefällige Ton stört mich auch. Vermutlich würde es mir besser gefallen, wenn alles genau umgekehrt wäre, also "dein Körper ist mein Wunschbrunnen". Andererseits ist es so auch etwas Besonderes (die umgekehrte Variante wäre ja irgendwie auch schon zu oft dagewesen). Tja, ich werde mir hier nicht schlüssig. grr
Hm, jedenfalls macht das Gedicht Lust auf bestimmte Sachen.
Liebe Grüße, Bloody Mary
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i-Punkt Klammeraffe
Alter: 46 Beiträge: 512 Wohnort: Baden-Württemberg
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21.06.2009 15:42
von i-Punkt
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Ich fand dieses selbstbewusste "Ich bin dein Wunschbrunnen, du bist süchtig nach mir" gerade gut und ungewöhnlich. Zu einer so sexuellen Situation gehört doch auch das Spiel mit Macht und Abhängigkeiten. Einer tut dem anderen was Gutes und ihm selbst ist der Kick, dass er das auslösen kann. Da muss man doch nicht falsche Bescheidenheit üben - vor allem in einem Gedicht.
Allerdings hatte ich eher einen Mann vor mir gesehen - sind wir Frauen halt doch lieber bescheiden im Verborgenen wie das Veilchen.
I.
_________________ Schreiben ist einfach, man setzt sich nur hin, starrt auf ein weißes Blatt Papier, bis sich Blutstropfen auf der Stirn bilden. |
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