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Deine Lippen


 
 
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Pencake
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 55
Beiträge: 2364
Wohnort: Hamburg
DSFo-Sponsor


Beitrag09.07.2008 13:55
Deine Lippen
von Pencake
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Himmel,
wenn du dich öffnest,
tu es nicht für mich,
denn ich werde längst
Heilige
und
Engel
und
Götter
getötet
haben.

Ich stand auf dem Steinway Flügel,
beide Arme ausgebreitet,
und schrie einen riesigen Spiegel an,
der vis-à-vis an der Wand zwischen
goldenen Lüstern hing.
Griff nach der Flasche Wein, schleuderte sie;
die Flasche platzte
und eine
Flüssigkeit   
wie
Blut
flutete
herab
an
gesprungenem
Glas.
 

Mit einem Satz tauchte ich
in einen der dunklen Flüsse,
erkannte auf dem Grund,
wo ich angekommen war.

Ein Häuschen mit Garten
und großem Kamin;
immer, wenn ich ins Feuer starre,
höre ich Klaviermusik,
sehe deine Hände
und mir ist,
als schmeckte ich Wein
und
deine
Lippen.

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Eredor
Geschlecht:männlichDichter und dichter

Moderator
Alter: 32
Beiträge: 3415
Wohnort: Heidelberg
Das silberne Stundenglas DSFx
Goldene Harfe Pokapro III & Lezepo I


Traumtagebuch
Beitrag09.07.2008 16:05

von Eredor
Antworten mit Zitat

Hi Pencake,

leider verstehe ich dein Gedicht nicht.
Was willst du damit aussagen?

Außerdem erkenne ich keinen Zusammenhang zwischen der ersten und der zweiten Strophe. Bei der dritten geht es noch einigermaßen mit dem Übergang, aber da musste ich einige Male drüberlesen.

Also an sich gefallen mir sehr Stellen wie diese:
Zitat:
Griff nach der Flasche Wein, schleuderte sie;
die Flasche platzte
und eine
Flüssigkeit
wie
Blut
flutete
herab
an
gesprungenem
Glas.


Aber ich denke, dass da mehr geht. Vielleicht wolltest du zu viel mit dem Gedicht ausdrücken und hast nicht so sehr auf die Form geachtet... ich weiß es nicht. Vielleicht gibt's da ja einen Zusammenhang, den ich aber nicht sehen kann.

lg Dennis
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Manuel M. Lorenz
Klammeraffe
M


Beiträge: 742



22 Gedichte - Unterm Strich war es ein guter Tag
M
Beitrag09.07.2008 22:38

von Manuel M. Lorenz
Antworten mit Zitat

Mein Herz sagt, ich sei ein Künstler - aber du bist ein Poet!

hochachtungsvoll
nicholas
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Pencake
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 55
Beiträge: 2364
Wohnort: Hamburg
DSFo-Sponsor


Beitrag12.07.2008 22:40

von Pencake
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Nabend.

@Eredor
Sehnsucht, Wut, das Zerbrechen am Leben, sowas in der Richtung will ich für mein LI aussagen, das muss reichen. Wie immer gilt: entweder nimmt das Stück Verbindung auf oder nicht - ich hab vollstes Verständnis, wenn das für dich bei diesem Text nicht der Fall ist.
Jedenfalls vielen Dank für deine Zeit und deine ehrliche Meinung.  

@Nick
Ein großes Lob, das mich sehr freut. Danke.

Herzlich, Niko

Ach so: Nick, also wenn du kein Poet bist ... was ist eigentlich ein Pöt?
Kurzum - du bist locker einer.
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Elvis Brucelee
Klammeraffe
E

Alter: 53
Beiträge: 741



E
Beitrag13.07.2008 17:36
Re: Deine Lippen
von Elvis Brucelee
Antworten mit Zitat

Pencake hat Folgendes geschrieben:

...
und eine
Flüssigkeit   
wie
Blut
flutete
herab
an
gesprungenem
Glas.


Diese Stelle finde ich genial, vor allem, weil dieser Absatz nach jedem Wort die ohnehin sehr bildliche Beschreibung auf nahezu perfekte Weise unterstützt. Man sieht mit jedem neuen Wort, wie der Wein harabfließt - wie gemalte Worte.
Ich liebe solche Spielereien.
Das "gesprungenem" hätte ich eventuell noch in einige Bruchstücke zerteilt, wie ein gesprungenes Wort.

Pencake hat Folgendes geschrieben:

...
und eine
Flüssigkeit   
wie
Blut
flutete
herab
an
ge-
sprung-
enem
Glas.


Das sind einfach aber nur Spinnereien eines verspielten Schreibers.

Allerdings verstehe ich den Sinn einer solchen Vorgehensweise bei den folgenden beiden Beispielen nicht.
Dort passen sie meiner Meinung nach nicht und berauben das obige Beispiel seiner Bestimmung, falls die von dir gewählte Schreibweise denn als solch visuelle Darstellung gedacht war.

Pencake hat Folgendes geschrieben:

...
und
Engel
und
Götter
getötet
haben.



... und mir ist,
als schmeckte ich Wein
und
deine
Lippen.


Das gefällt mir irgendwie nicht.
Ansonsten schöner Text, nur etwas zu abstrakt.
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Pencake
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 55
Beiträge: 2364
Wohnort: Hamburg
DSFo-Sponsor


Beitrag13.07.2008 17:55

von Pencake
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Moin Mir.

Dank für deine Anmerkungen.

Doch, mit dem Herabfließen bist du auf der richtigen Spur.
Und ja, ich habe das auch bewusst bei den anderen
gestückelten Absatzenden so gemacht.
 
Wenn  sich der Himmel öffnet, "fließt" der Glaube herab,
das schon in der Vergangenheit vernichtet wurde.
Mit der Flasche Wein "fließt" die Gegenwart vor dem
LI ins Bodenlose.
Der Geschmack der Lippen "fließt" in eine
Sehnsucht, die sich für das LI nie mehr erfüllen
wird.

Schön, dass du mit einem Teil was anfangen kannst.

Herzlich, Niko


Achso: di Sache mit dem "gesprungenen".
Ich wollte damit auf das Spitze einer Scherbe
hinaus, dein Vorschlag ist auch gut.
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Elvis Brucelee
Klammeraffe
E

Alter: 53
Beiträge: 741



E
Beitrag13.07.2008 18:06

von Elvis Brucelee
Antworten mit Zitat

Pencake hat Folgendes geschrieben:

Wenn  sich der Himmel öffnet, "fließt" der Glaube herab,
das schon in der Vergangenheit vernichtet wurde.
Mit der Flasche Wein "fließt" die Gegenwart vor dem
LI ins Bodenlose.
Der Geschmack der Lippen "fließt" in eine
Sehnsucht, die sich für das LI nie mehr erfüllen
wird.


 Confused Ja, das ergibt so gesehen natürlich Sinn. Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich diese Botschaft nicht verstanden habe.
Das Gedicht ist doch sehr abstrakt.
Aber wie gesagt, die Bilder, die du mit deinen Worten malst, kommen sehr gut in meinem Bewusstsein an, trotz der Abstraktion - was eine enorme Leistung ist.
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Berni
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 64
Beiträge: 2518
Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)


Beitrag18.07.2008 23:56

von Berni
Antworten mit Zitat

Niko,

was mir immer wieder an deinen Texten gefällt: man beginnt zu lesen und hört nicht mehr auf. Da vermischen sich Realität und Spinnerei und es entsteht eine ganz eigene Welt, für ein paar Sekunden, für die Zeit der Lektüre des Textes. Kühl der Stil, und doch so intensiv! Und das Beste: der Leser kann jederzeit folgen!

So wieder dieser Text. mag nicht mehr sagen als: Klasse!

Ciao,
Bernd
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