18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Der Garten, den es nicht gab


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
U-Banane
Wortedrechsler


Beiträge: 83



Beitrag05.10.2014 06:58
Der Garten, den es nicht gab
von U-Banane
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Als ich, der Erzähler, mir diese Geschichte überlegt hatte, da gab es noch keinen Satz auf diesem Papier, und Worte sprossen noch nicht aus meiner Feder; denn ich, der Erzähler, hatte noch nicht zu schreiben begonnen und keine Figuren waren da, die Geschichte zu bevölkern. Nur vage Vorstellungen kamen und nährten den fruchtbaren Boden der bloßen Idee. Da kam es mir in den Sinn, zwei Figuren zu erschaffen; einen Mann, dem ich weder Kleidung, noch einen Namen gab, sowie eine Frau, die gleichfalls keine Kleidung und keinen Namen erhielt. Daraufhin schuf ich einen Garten, in dem die schönsten Blumen gediehen und der klarste Fluss strömte, wo die absonderlichsten Tiere lebten, welche sich von den Früchten der Bäume, von Nüssen und Samen ernährten, und setzte den Mann und die Frau dort hin.
Sofort schauten sie sich um; Wo sind wir? fragte die Frau, woraufhin der Mann zuerst nur schwieg, die Augen weit aufgerissen, sich umblickend, den Mund halb geöffnet, so als hätte er noch nicht die Kontrolle über seine Kiefermuskulatur erlangt.
In den Lüften flogen verschiedenste Vögel mit verschiedenstem Gefieder, einfarbige und bunte, weiße und schwarze, ein Kaleidoskop von Nachfahren der Theropoden, große und kleine Vögel, die alle mit unterschiedlichsten Stimmen sangen, mit unterschiedlichsten Absichten, doch alle waren sie wohlgesinnt und friedlich.
Endlich fasste sich der Mann, schaute zur Frau hin und begann zu sprechen: Wer sind wir?
Die Frau wusste dies nicht. Wie heißt Du? fragte sie, Wie heißt Du? sagte der Mann - dann blickten sie sich schweigend an.
Sie standen inmitten von kniehohem Gras, das durchsäht war von Löwenzahn, Gänseblümchen und anderen Pflanzen, die zu anderen Zeiten, an anderen Orten, als Unkraut tituliert und systematisch bekämpft worden wären; um die Wiese herum standen Bäume aller Art, Büsche und Gewächse unbestimmter Natur, die ich, der Erzähler, erst würde definieren müssen, wozu derzeit wahrlich kein Anlass bestand.
Eure Fragen will ich euch nicht beantworten! rief ich der Frau und dem Mann zu. Beide fuhren überrascht zusammen und schauten sich um, fragenden Blickes, auf der Suche nach der Quelle dieser Stimme, die aus dem Nichts und doch von überall her zu kommen schien.
Eure Fragen will ich euch nicht beantworten! wiederholte ich, Doch eines will ich euch wohl sagen - Von allen Bäumen des Gartens dürft ihr essen, nur vom Baum der Erkenntnis von Wirklichkeit und Illusion dürft ihr nicht essen!
Die Frau war die furchtlosere der beiden und so hatte sie sich nach anfänglicher Überraschung schnell wieder im Griff. Warum nicht? fragte sie forsch, Schlimmes würde geschehen! erwiderte ich; Was denn? Und wo steht denn dieser Baum? fragte sie, doch ich, der Erzähler, wollte mich nicht auf ein solches Gespräch einlassen - so zog ich es vor, vorerst nicht mehr zu ihnen zu sprechen.
Die Frau wartete einen Augenblick lang auf eine Antwort, die Stirn in Falten gelegt, dann begriff sie, dass keine kommen würde, wie lange sie auch wartete, dass sie und der Mann, von dem sie nicht wusste, wer er war, von nun an auf sich allein gestellt waren.
Was sollen wir bloß tun? fragte sie den Mann - doch dieser rieb sich nur den Kopf, den Mund noch immer halb geöffnet, und starrte einfältig in die Landschaft.
Mit dem Ellenbogen stieß sie ihm in die Seite; Hörst Du nicht?
Da drehte er sich zu ihr hin und schaute ihr zum ersten mal bewusst ins Gesicht; er sah, dass sie schön war, obschon er keine Vergleichsmöglichkeiten hatte, weshalb er, hätte er denn zu ausholenderen Überlegungen geneigt, sich in Gedanken hätte glücklich schätzen können, dass ich ihm eine Frau zu seiner Seite gestellt hatte, die ganz seinem Geschmack entsprach. Als er sie daraufhin in ihrer Gänze betrachtete, nackt wie sie war, überkam ihn eine Regung, von der er nicht wusste, was sie zu bedeuten hatte, weshalb er sich entschied, sie zu ignorieren.
Doch, ich höre, sagte er schließlich, Aber ich weiß ja auch nicht, was wir tun sollen - Und überhaupt, gar nichts weiß ich! Fragen habe ich, sogar viele, doch Antworten habe ich wohl keine.
Darauf wusste die Frau nichts zu erwidern - So nickte sie nur stumm.
Sie ging ein paar Schritte über die Wiese, spürte das Gras unter ihren bloßen Füßen und an ihren Beinen, weich und kitzelnd, und schaute sich - das Gesicht neugierig, wie das eines Kindes vielleicht - die verschiedenen Pflanzen an, die sie zwar noch nie gesehen hatte, die ihr aber dennoch vertraut vorkamen. Bunt war es hier. Ein Strauch Tomaten ragte vor ihr auf, die Blätter bewegt von einem kaum spürbaren Wind, mit reifen Früchten, die im Schein der Sonne so appetitlich leuchteten und zudem so einladend rochen, dass sie unwillkürlich von ihnen angezogen wurde. Sie pflückte eine Tomate, betrachtete sie, schnupperte daran, wog sie in ihrer Hand; die Frau prüfte die Frucht ganz so wie ein Eichhörnchen, dem man eine Nuss hingelegt hatte.
Schau mal, rief sie dem Mann zu, Was für schöne Früchte hier wachsen!
Zögernd lief der Man zu ihr hin. Als er ankam, betrachtete er mit gerunzelter Stirn die Frucht, die sie ihm vor sein Gesicht hielt.
Und was, wenn sie giftig ist? sagte er, und die Frau lächtelte; Wie kann etwas, das so schmackhaft riecht, giftig sein?
Nun, zum Glück hatte sie in diesem Falle recht und so blieb ihm, nachdem er selbst den Duft vernommen hatte, nichts anderes übrig, als nachzugeben. Und schon hatte die Frau unter argwöhnischen Blicken des Mannes von der Frucht gekostet.
Schmeckt es denn gut? fragte er; Koste doch selbst! - und das tat er auch.
An den Gesichtern der beiden war abzulesen, dass es nicht nur gut schmeckte, sondern auch wohl tat, und so aßen sie vom Strauch bis sie, träge und müde geworden von ihren vollen Bäuchen, satt auf dem Boden zusammensanken. Dort blieben sie liegen, in einer Kuhle zwischen Halmen und Blumen, einem Bett aus Gras, und dösten in der warmen Nachmittagssonne. Die Vögel zwitscherten noch immer zwischen Himmelszelt und Erde, in Bäumen und auf Wiesen, ein sanfter Gesang, der die beiden Menschen langsam in den Schlaf wiegte.
Als sie erwachten, war es bereits finster geworden und die meisten Vögel waren verstummt; nur vereinzelt hörte man den Ruf eines Uhus, der sich seinen Weg durch den dunklen Garten bahnte und von einem anderen Uhu, dem Laut nach ein Weibchen, erwidert wurde. Mit dem Untergang der Sonne war auch die Wärme gewichen, und nachdem die Frau sich aufgerichtet hatte, verschränkte sie ihre Arme fröstelnd vor ihren Brüsten. Der Mann lag noch, gähnte und rieb sich die Augen. Am Horizont waren die Sterne zu sehen, ganz klar und leuchtend, und der Mann sah nach oben, nach wie vor liegend, sah die Gestirne, so fern, so fremd, gar fremder noch, als dieser Garten ihm erschien, ein winziger Ausschnitt nur vom Kosmos, der all dies hier - die Sterne, die Erde, Menschen, Tiere und Pflanzen - mit einschloss.
Die Frau wandte sich ihm zu und betrachtete ihn stumm; sie sah, wie er dort lag, ganz starr, den Blick zum Himmel gerichtet, mit fast ausdruckslosem Gesicht - nur aus seinen Augen sprach ein Erstaunen, dessen Ursache ihr nicht klar wurde. Was ist? fragte sie, doch er sprach nicht. Das Schweigen akzeptierend legte sie sich nahe zu ihm hin, um sich an seinem Körper zu wärmen; nun schaute sie selbst in den Himmel und da wurde sie der Ursache gewahr - und aus ihren Augen sprach das gleiche Erstaunen, das schon ihn zuvor befallen hatte. Still lagen sie beisammen, ihre Leiber aneinander schmiegend, und ließen ihre Gedanken schweifen. Wieder rief der Uhu und der andere Uhu antwortete ihm.
An dieser Stelle geschahen womöglich Dinge, die ich, der Erzähler, Ihnen, dem Leser, besser ersparen wollte und so begnügte ich mich damit aufzuschreiben, dass nun bereits der Morgen graute. Glühend erklomm die Sonne bisher gänzlich unerwähnte Gebirge östlich des Gartens und ihr Licht durchwanderte Spektralfarben, tauchte die Szenerie in rötliche, dann in violette Schattierungen, um nach einiger Zeit bei jenem Blau anzukommen, das man gemeinhin von einem wolkenlosen Himmel erwartete.
Die beiden Menschen wanderten schon seit einer Weile durch den Garten, schauten sich um und kosteten von verschiedenen Sträuchern und Bäumen; sie genossen Feigen, Datteln und Granatäpfel - die Oliven jedoch waren ihnen zu bitter. Hier und da sahen sie Tiere durch das Buschwerk wuseln, Hasen, Mäuse, Füchse und andere Wesen, und sie wunderten sich, fragten sich, was das wohl für Geschöpfe seien.
Sieh! rief die Frau, als vor ihnen ein Schimpanse erschien; Sieh nur, dieses Tier sieht uns ja ähnlich!
Der Mann erblickte den Affen und der Affe erblickte den Mann. Nein, sagte der Mann, Gar so ähnlich ist er uns nicht - Ich gebe wohl zu, er ist uns ähnlicher, als die anderen Tiere, die wir zuvor sahen, doch unterscheiden wir uns trotzdem beträchtlich von ihm.
Da begann der Affe zu ihm zu sprechen; Weißt Du denn nicht, dass wir verwandt sind? Jawohl, verwandt sind wir, zu den Trockennasenaffen gehören wir beide.
Der Mann schüttelte den Kopf, die Frau jedoch lächelte.
Siehst Du, auch er hat es bemerkt, sagte die Frau zu ihm. Einer plötzlichen Eingebung folgend wandte sie sich an den Affen; Weißt Du denn, wo der Baum der Erkenntnis von Wirklichkeit und Illusion steht und weshalb wir nicht von ihm essen dürfen?
Der Affe überlegte. Ja, sagte er dann, Ich hab ihn wohl gesehen; Er steht dort drüben, in der Mitte des Gartens - Warum ihr aber nicht davon essen dürft, das weiß ich nicht; Wer hat's euch denn verboten?
Ich weiß nicht genau, sagte die Frau, Es war eine Stimme, die aus dem Nichts kam.
Da lachte der Affe und verschwand in den Büschen. Sich wundernd sah die Frau den Mann an, der seinerseits mit unbeteiligter Miene umherblickte.
Ein seltsames Geschöpf, dieses Tier, das uns so ähnlich ist, sagte die Frau und schüttelte den Kopf; Ob wir uns den Baum wohl anschauen wollen?
Der Mann zuckte mit den Schultern; Warum nicht? Was kann's denn schaden.
Und so machten sie sich auf den Weg zur Mitte des Gartens, die sich - so hatte ich es mir erdacht - in Form einer großen Lichtung inmitten üppiger Vegetation darbot. Vorbei gingen sie an Feldern mit Pflanzen, deren Blätter handförmig zusammengesetzt waren, mit durchdringend riechenden Blüten, die wie Trauben angeordnet waren, an Bäumen, deren gelbe Früchte im Sonnenlicht leuchteten, an Blumen, Sträuchern und Stauden. Ein Hase kreuzte ihren Weg und die Frau fragte ihn, ob sie auf dem richtigen Weg seien, ob die Mitte des Gartens in der Richtung läge, in die sie zeigte, doch der Hase sagte nur, Was weiß ich schon, ich bin doch nur ein Hase - dann hoppelte er davon. Und doch, so als wären sie von einer unsichtbaren Hand geführt worden, fanden sie den Baum. Majestätisch ragte er empor; güldene Blätter wuchsen an Ästen, die bizarre Früchte trugen, deren Form und Beschaffenheit nicht in Worten wiederzugeben waren. Die beiden Menschen standen mit offenen Mündern davor; zugleich geblendet von der gleißenden Sonne, als auch von der Schönheit des Baumes.
Was für ein prächtiger Baum dies doch ist! sagte die Frau, und der Mann stimmte ihr zu.
Ach, so sprecht doch nicht von diesem Baume! Kummer bereitete er mir, unsagbar schweren Kummer! ertönte es sogleich vom Fuße des Baumes.
Die beiden Menschen schauten zu der Stelle, von wo die Stimme gekommen war, blinzelnd, die Hände über den Augen zu einem Schirm geformt, gegen die blendende Sonne ankämpfend. Dort, am Fuße des Baumes, lag ein Hund, zusammengekauert, sein Kopf auf den Vorderpfoten ruhend; auf seinem weißen Fell waren braune und schwarze Flecken, die Ohren - schlaff an den Seiten des Kopfes herabhängend - ganz in braun. Obwohl er nun nichts sagte, ging ein leises und stetes Wimmern von ihm aus, das er wohl auch zuvor schon von sich gegeben hatte, doch hatten die beiden Menschen dies nicht wahrgenommen, so entzückt waren sie gewesen vom Anblick des Baumes.
Nachdem die beiden Menschen sich dem Hund genähert hatten, sprach die Frau; Was ist denn mit diesem Baum? Er ist so wunderschön!
Ach, sagte der Hund, den Kopf nun leicht angehoben, Schön ist er wohl, o ja, gar prunkvoll ist sein Antlitz! Doch böse ist er, denn Böses hat er mir beschert.
Die Frau hob die Augenbrauen; Was hat er Dir denn angetan?
Verdammt hat er mich wohl, verdammt zu ewig Pein und Qual! Unerträglich scheint mir nun mein Dasein - O Graus, o Graus. Da wollt ich mich an seinen Früchten laben, die so schmackhaft mir erschienen, doch ahnen konnt ich nicht, welch trostlos Schicksal mir dann blühte. Ach, weh mir armen Hündchen!
Hm, sagte die Frau, Dann hast du also von der verbotenen Frucht genascht, vor der uns gewarnt wurde.
Der Hund jaulte. Gewarnt hat mich gar niemand, sagte er, O nein, gar niemand warnt ein armes Hündchen vor dem Übel dieser Welt! So muss ich fortan leben mit dieser ach so schweren Last, die meine Schultern niederdrückt, die an meiner Seele nagt und Stück für Stück mein Herz vergiftet, bis ich dann zugrunde geh an meinem Schmerze - Ach, weh mir, wie unerträglich ist mein Los!
Was ist es denn, das dich so bedrückt? fragte die Frau.
Ach, sprach der Hund, den Kopf wieder auf die Pfoten gelegt, Gar niemand wird mir glauben, was mir widerfuhr! Nachdem ich aß von diesem Baume, der mich so betört, ward mir alles klar; so klar und rein war die Erkenntnis, und von solch schrecklicher Natur, dass ich wollt, ich ward niemals geboren! Ach, schon das ist Schein und Trug, denn geboren ward ich nie. Ja, mein ganzes Sein ist Trug und Schein, bin ich doch nicht wirklich - ein bloßer Schwindel ist mein Erscheinen hier vor euch, gar schämen müsst ich mich, dass ich so tu, als wär ich hier, wo es mich doch gar nicht gibt!
Weshalb meinst Du, es gäbe Dich nicht? Ich sehe Dich doch klar vor mir!
Du siehst mich wohl, doch was du siehst, ist bloßes Blendwerk! - Ach, was gäb ich drum, ein Hund zu sein aus Fleisch und Blut. So bin ich bloß ein Stein in einem Spiele - Ein verwaister Kieselstein des Schotterwegs, den es nie gab. O wie grausam ist das Spiel, das man spielt mit mir armen Hündchen!
Als der Mann dieses Gespräch verfolgt hatte, wurde sein Verstand zum ersten mal lebhaft und jagte Gedanken durch bisher dunkle Tunnel in seinem Kopf; Tunnel, von denen er selbst nicht wusste, dass sie existierten, waren sie doch bisher weder benötigt, noch ausreichend illuminiert gewesen, sodass er nun darüber erschrak, welche Einsichten sich ihm offenbarten. Sprach der Hund die Wahrheit, dachte er, so waren sie nur Figuren in einer Geschichte, ausgedachte Wesen, sozusagen Marionetten einer ihm unbekannten Macht, die einzig dazu dienten, eine für ihn nicht erfassbare Handlung voranzutreiben - bloßes Mittel zum Zweck. Der Mann konnte natürlich nicht wissen, wie recht er damit hatte, doch ahnte er wohl, dass er so falsch nicht lag, was mir, dem Erzähler, allmählich Unbehagen bereitete, würde doch eine solche Erkenntnis ihm potenziell ermöglichen ein Eigenleben zu entwickeln und so entgegen meinen ursprünglichen Intentionen zu handeln. Und doch ließ ich ihn - mangels plausiblen Alternativen - seinen Gedanken nachhängen.
Wenn der Hund nicht lügt, sagte der Mann schließlich, Dann sind wir alle nur Illusionen! Und recht hat er, dass dies ein übles Spiel wäre.
Aber sollen wir ihm denn glauben? fragte ihn die Frau.
Das können wir nur wissen, indem wir selbst vom Baum essen.
Einen kurzen Moment lang zögerte die Frau; dann stimmte sie ihm zu.
O nein! rief der Hund, Macht euch nicht unglücklich! Genießt den Zweifel, den ihr noch habt! Denn nur er ist es, der euch noch bewahrt vor diesem Übel, das euer Glück in zwei brechen wird!
Doch die beiden Menschen hörten nicht mehr auf ihn; sie waren schon dabei, vom Baum zu essen. Süß und zugleich bitter schmeckten seine Früchte - denn just in dem Moment, als das Gekaute in ihren Mägen ankam, wussten sie, dass der Hund die Wahrheit gesprochen hatte. Und um wieviel schlimmer wirkte dieses Wissen im Verstand eines Menschen!
Als der Hund sah, wie sie aßen, jaulte er und vergrub die Schnauze in seinen Pfoten. Die beiden Menschen indes fanden keine Geste, die ihren Empfindungen gerecht geworden wäre - so standen sie nur da. Nach einer Weile, die nicht in etablierten Zeitbegriffen zu messen war, fassten sie sich wieder.
So ist das also, sagte die Frau, Ja, so ist das, sagte der Mann.
Wie können wir so weiterleben? fragte die Frau, Diese Erkenntnis hält doch kein Wesen aus! Nichts als bloße Vorstellungen eines armen Geistes sind wir! Wie sinnlos ist es doch, auf diese Art zu sein.
Ach, ich hab's euch doch gesagt, sprach der Hund, Ihr wolltet ja nicht hör'n!
Weshalb hast Du uns das angetan? fragte mich die Frau nun - doch ich, der Erzähler, antwortete ihr nicht; vielleicht aus Scham, vielleicht aus Bosheit.
Als sie merkte, dass ich darauf nicht einging, so als ob ich nichts damit zu tun hatte, fasste sie einen Entschluss; Wenn das so ist, sagte sie, Dann will ich nicht mehr bei eurem Spiel mitspielen! Ja, streiken werde ich. Und streiken wird auch mein Mann.
Der Mann nickte stumm. So setzen sich beide auf den warmen Boden, die Beine unter sich gekreuzt, und harrten der Dinge, die da kommen mochten; und auch der Hund ruhte stumm und gespannt an seinem Platz. Doch nichts geschah. Nur die Vögel sangen weiter ihr Lied.
An dieser Stelle wurde mir, dem Erzähler, klar, dass es keinen Zweck mehr hatte, die Geschichte fortzuführen - im Grunde führte sie niemals irgendwo hin, das erkannte ich nun -, und so und so fügte ich mich dieser Tatsache und zerriss das Manuskript.

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag05.10.2014 22:40

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Ist vielleicht ein bisschen lang, ließe sich was kürzen?

Aber mir gefällt's. Gut gemacht ist das mit dem Erzähler, der seine Geschichte einerseits laufen lässt, andererseits reflektiert, und zudem eine Rolle darin spielt, bevor er sein Manuskript zerreißt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
U-Banane
Wortedrechsler


Beiträge: 83



Beitrag09.10.2014 18:20

von U-Banane
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey,
danke fürs Lesen und Kommentieren.
Kürzen ließe sich vllt. hier und da etwas, weiß nur nicht wo :E
Gruß
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag09.10.2014 21:52
Re: Der Garten, den es nicht gab
von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo U-Banane,

eigentlich eine witzige Idee, die mir etwas zu umständlich und unausgefeilt vermittelt wird.
Auch ich tendiere zu Kürzungen, da sind viele Redundanzen, mMn umständliche und teilweise unnötige Details. Ich gebe dir einigen Input, wo ich den Stift ansetzen würde:

U-Banane hat Folgendes geschrieben:
Als ich, der Erzähler, mir diese Geschichte überlegt hatte, da gab es noch keinen Satz auf diesem Papier, und Worte sprossen noch nicht aus meiner Feder; denn ich, der Erzähler, hatte noch nicht zu schreiben begonnen und keine Figuren waren da, die Geschichte zu bevölkern. Nur vage Vorstellungen kamen und nährten den fruchtbaren Boden der bloßen Idee. Da kam es mir in den Sinn, zwei Figuren zu erschaffen; einen nackten Mann, dem ich weder Kleidung, noch einen Namen gab, sowie eine unbekleidete Frau, die gleichfalls keine Kleidung und keinen Namen erhielt. Daraufhin schuf ich einen idyllischen Garten, in dem die schönsten Blumen gediehen und der klarste Fluss strömte, wo die absonderlichsten Tiere lebten, welche sich von den Früchten der Bäume, von Nüssen und Samen ernährten, und setzte den Mann und die Frau dort hin.
Sofort schauten sie sich um; Wo sind wir? fragte die Frau, woraufhin der Mann zuerst nur schwieg, die Augen weit aufgerissen, sich umblickend, den Mund halb geöffnet, so als hätte er noch nicht die Kontrolle über seine Kiefermuskulatur erlangt.
In den Lüften flogen verschiedenste Vögel mit verschiedenstem Gefieder, einfarbige und bunte, weiße und schwarze, ein Kaleidoskop von Nachfahren der Theropoden, große und kleine Vögel, die alle mit unterschiedlichsten Stimmen sangen, mit unterschiedlichsten und Absichten sangen., doch alle waren sie wohlgesinnt und friedlich.
Endlich fasste sich der Mann, schaute zur Frau hin und begann zu sprechen sprach: Wer sind wir?
Die Frau wusste dies nicht. Wie heißt Du? fragte sie, Wie heißt Du? sagte der Mann - dann blickten sie sich schweigend an.
Sie standen inmitten von kniehohem Gras, das durchsäht war von Löwenzahn, Gänseblümchen und anderen Pflanzen, die zu anderen Zeiten, an anderen Orten, als Unkraut tituliert und systematisch bekämpft worden wären; um die Wiese herum standen Bäume aller Art, Büsche und Gewächse unbestimmter Natur, die ich, der Erzähler, erst würde definieren müssen, wozu derzeit wahrlich kein Anlass bestand.
Eure Fragen will ich euch nicht beantworten! rief ich der Frau und dem Mann zu. Beide fuhren überrascht zusammen und schauten sich um, fragenden Blickes, auf der Suche nach der Quelle dieser Stimme, die aus dem Nichts und doch von überall her zu kommen schien.
Eure Fragen will ich euch nicht beantworten! wiederholte ich, Doch eines will ich euch wohl sagen - Von allen Bäumen des Gartens dürft ihr essen, nur vom Baum der Erkenntnis von Wirklichkeit und Illusion dürft ihr nicht essen!
Die Frau war die furchtlosere der beiden und so hatte sie sich nach anfänglicher Überraschung schnell wieder im Griff. Warum nicht? fragte sie forsch, Schlimmes würde geschehen! erwiderte ich; Was denn? Und wo steht denn dieser Baum? fragte sie, doch ich, der Erzähler, wollte mich nicht auf ein solches Gespräch einlassen - so zog ich es vor, vorerst nicht mehr zu ihnen zu sprechen.
Die Frau wartete einen Augenblick lang auf eine Antwort, die Stirn in Falten gelegt, dann begriff sie, dass keine kommen würde, wie lange sie auch wartete, dass sie und der Mann, von dem sie nicht wusste, wer er war, von nun an auf sich allein gestellt waren.
Was sollen wir bloß tun? fragte sie den Mann - doch dieser rieb sich nur den Kopf, den Mund noch immer halb geöffnet, und starrte einfältig in die Landschaft.
Mit dem Ellenbogen stieß sie ihm in die Seite; Hörst Du nicht?
Da drehte er sich zu ihr hin und schaute ihr zum ersten mal bewusst ins Gesicht; er sah, dass sie war schön war, obschon er keine Vergleichsmöglichkeiten hatte, weshalb er, hätte er denn zu ausholenderen Überlegungen geneigt, sich in Gedanken hätte glücklich schätzen können, dass ich ihm eine Frau zur seiner Seite gestellt hatte, die ganz seinem Geschmack entsprach. Als er sie daraufhin in ihrer Gänze betrachtete, nackt wie sie war, überkam ihn eine Regung, von der er nicht wusste, was sie zu bedeuten hatte, weshalb er sich entschied, sie zu ignorieren.
Doch, ich höre, sagte er schließlich, Aber ich weiß ja auch nicht, was wir tun sollen - Und überhaupt, gar nichts weiß ich! Fragen habe ich, sogar viele, doch Antworten habe ich wohl keine.
Darauf wusste die Frau nichts zu erwidern - So nickte sie nur stumm.
Sie ging ein paar Schritte über die Wiese, spürte das Gras unter ihren bloßen Füßen und an ihren Beinen, weich und kitzelnd, und schaute <-- es wird viel geschaut bei dir. Vielleicht findest du dafür Umschreibungen. sich - das Gesicht neugierig, wie das eines Kindes vielleicht - die verschiedenen Pflanzen an, die sie zwar noch nie gesehen hatte, die ihr aber dennoch vertraut vorkamen. Bunt war es hier. Ein Strauch Tomaten ragte vor ihr auf, die Blätter bewegt von einem kaum spürbaren Wind, mit reifen Früchten, die im Schein der Sonne so appetitlich leuchteten und zudem so einladend rochen, dass sie unwillkürlich von ihnen angezogen wurde. Sie pflückte eine Tomate, betrachtete sie, schnupperte daran, wog sie in ihrer Hand; die Frau prüfte die Frucht ganz so wie ein Eichhörnchen, dem man eine Nuss hingelegt hatte.
Schau mal, rief sie dem Mann zu, Was für schöne Früchte hier wachsen!
Zögernd lief der Man zu ihr hin. Als er ankam, betrachtete er mit gerunzelter Stirn die Frucht, die sie ihm vor sein Gesicht hielt.
Und was, wenn sie giftig ist? sagte er, und die Frau lächtelte; Wie kann etwas, das so schmackhaft riecht, giftig sein?
Nun, zum Glück hatte sie in diesem Falle recht und so blieb ihm, nachdem er selbst den Duft vernommen hatte, blieb ihm nichts anderes übrig, als nachzugeben. Und schon hatte die Frau unter argwöhnischen Blicken des Mannes von der Frucht gekostet.
Schmeckt es denn gut? fragte er; Koste doch selbst! - und das tat er auch.

...


Ich mache hier einen Break. Ich möchte nur einen Eindruck vermitteln, was du mMn straffen könntest, und dies ließe sich auf den weiteren Text fortsetzen.
Vielleicht ist es hilfreich.

LG,
Constantine
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
U-Banane
Wortedrechsler


Beiträge: 83



Beitrag28.01.2015 05:55

von U-Banane
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi,
(verspätetes) danke fürs Lesen und Kommentieren.
Kürzen kann man sicherlich einige Dinge; ist halt die Frage, was man als wichtig für den Text erachtet, und was nicht.
Die Redundanzen hier ergaben sich aus der Vorlage, auf der dieser Text (anfangs) basiert; es war halt teilweise eine Umdichtung des Bibeltextes ...
Also, war anfangs schon mitunter so gewollt. Aber das muss man natürlich nicht mögen wink
Deine Kürzungsvorschläge für den weiteren Verlauf des Textes find ich allerdings teilweise nicht schlecht. Muss da nochmal drüber gehen und mal schauen.

Gruß
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag29.01.2015 14:43

von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo U-Banane,

U-Banane hat Folgendes geschrieben:
Hi,
(verspätetes) danke fürs Lesen und Kommentieren.

Immerhin, besser spät als nie.

U-Banane hat Folgendes geschrieben:

Kürzen kann man sicherlich einige Dinge; ist halt die Frage, was man als wichtig für den Text erachtet, und was nicht.

Was erachtest du als wichtig an deinem Text?

U-Banane hat Folgendes geschrieben:

Die Redundanzen hier ergaben sich aus der Vorlage, auf der dieser Text (anfangs) basiert; es war halt teilweise eine Umdichtung des Bibeltextes ...

Möchtest du der Vorlage und somit den Redundanzen treu bleiben, oder könntest du dir auch vorstellen mit deinem Text von diesen Pfaden etwas abzukommen?

U-Banane hat Folgendes geschrieben:

Also, war anfangs schon mitunter so gewollt. Aber das muss man natürlich nicht mögen wink

Redundanzen können als Stilmittel verwendet werden. Soweit ok. Was meinst du mit "mitunter"? Deine verwendeten Redundanzen basieren nicht nur stilistisch auf die Bibel-Vorlage, sondern bezwecken was noch zusätzlich?

U-Banane hat Folgendes geschrieben:

Deine Kürzungsvorschläge für den weiteren Verlauf des Textes find ich allerdings teilweise nicht schlecht. Muss da nochmal drüber gehen und mal schauen.

Wenn ich Hilfreich war, freut es mich und bin gespannt auf deine Überarbeitung.

LG,
Constantine
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
U-Banane
Wortedrechsler


Beiträge: 83



Beitrag04.02.2015 19:37

von U-Banane
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zitat:
Was erachtest du als wichtig an deinem Text?

Öh. K.A.  Den Text ansich halt. :e Kann darauf irgendwie schwer antworten ...

Zitat:
Möchtest du der Vorlage und somit den Redundanzen treu bleiben, oder könntest du dir auch vorstellen mit deinem Text von diesen Pfaden etwas abzukommen?

Der Anfang sollte meiner Ansicht nach so bleiben; im späteren Verlauf könnte vllt. hie und da was gekürzte werden.

Zitat:
Was meinst du mit "mitunter"? Deine verwendeten Redundanzen basieren nicht nur stilistisch auf die Bibel-Vorlage, sondern bezwecken was noch zusätzlich?

Meinte nichts spezielles damit; aber ich wollte mich anfangs schon an die Vorlage halten und da kann ich imo nicht im späteren Verlauf zu weit davon abweichen, ohne dass der Text irgendwie sprachlich inkohärent wirkt.



Zitat:
Wenn ich Hilfreich war, freut es mich und bin gespannt auf deine Überarbeitung.

Ja, mal schauen, wo sich die Schere letztendlich gut ansetzen lässt.

Gruß!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Magnus Soter
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 64
Beiträge: 284



Beitrag04.02.2015 22:25

von Magnus Soter
Antworten mit Zitat

Ich hab jetzt gerade nur den ersten Absatz gelesen. Mir gefällt das Original ohne Streichungen deutlich besser. Die "Melodie" ist schöner, nicht so nüchtern. Nur die Doppelung bei den beiden nackten Menschen würde ich ändern. Den Mann würde ich lassen wie gehabt und bei der Frau Constantines Änderung übernehmen, ergänzt durch das "Gleichfalls" aus deinem Ursprungstext.

Bei Gelegenheit lese ich auch den Rest.

Gruß, Klaus


_________________
Ich bin der Klaus. lol2
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
U-Banane
Wortedrechsler


Beiträge: 83



Beitrag06.02.2015 03:26

von U-Banane
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey,
danke.

Gruß
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Genre, Stil, Technik, Sprache ...
Wann perfekt in der direkten Rede ein...
von Golovin
Golovin Genre, Stil, Technik, Sprache ... 4 28.04.2024 09:10 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Eure Gewohnheiten, Schreibhemmung, Verwirrung
Was ist euer Prozess für den zweiten...
von Algernon
Algernon Eure Gewohnheiten, Schreibhemmung, Verwirrung 11 22.04.2024 21:21 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Der Glücksritter
von Peter Hort
Peter Hort Werkstatt 0 22.04.2024 20:39 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Einstand
Der Bandit
von dirkheg
dirkheg Einstand 5 22.04.2024 12:43 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Rechtliches / Urheberrecht / Copyright
Nach Vertragsabschluss wird der Verla...
von Mion
Mion Rechtliches / Urheberrecht / Copyright 34 22.04.2024 12:05 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von Rosanna

von i-Punkt

von Jarda

von Epiker

von EdgarAllanPoe

von fancy

von Nordlicht

von EdgarAllanPoe

von Keren

von Boudicca

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!