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[Lorraine & Klemens_Fitte] Korrespontanz


 
 
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nebenfluss
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Beiträge: 5982
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Beitrag23.09.2014 14:49

von nebenfluss
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Jenni hat Folgendes geschrieben:
Nebenfluss und mir ist so was ja egal, Saher und ein paar wenigen anderen scheinbar auch, aber der Masse, dem LESER? wink

Aber warum, Jenni, tust du denn so Unschönes, wie: unsere Namen in einem Atemzug mit der Masse und "dem Leser" zu erwähnen? Ich dachte, dazu hätte ich in meinem ersten Beitrag alles gesagt. Mag sein, dass Lorraine und der Herr Fitte mit gewichtiger Mi(e)ne hinter den Kulissen sitzen und auf unseren Input warten, aber wir sollten uns mit ihnen verbünden, denn es ist doch die überfällige Rache an genau diesem Leser, diesem quasiimaginären Kerl, der vielen Autoren wie Big Brother beim Schreiben über die Schulter schaut und doch eventuell, möglicherweise, wahrscheinlich gar nicht existiert.

Zitat:
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
Yo, ich check dir mal schnell die Verfilmung vom Hörensagen rüber.**

Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Ey, ist doch alles scheiße. Ich bin weg. Wieder da.**

Was ich damit sagen will ... weiß ich jetzt auch nicht mehr. [...]

** Der Authentizitätsgrad dieser als Zitate gekennzeichneten Textstellen spielt sich im quasiimaginären Bereich ab.

Yo ey, danke für den Schreck, den du mir rübercheckt hast.

Ich habe allerdings auch Blödsinn geschrieben. Hab doch gar keinen Vorgarten. Kopf an die Wand

EDIT:
saher hat Folgendes geschrieben:
Aber was du hier einstellst ist doch immer total lesbar, sodass du dich am nächsten Tag nicht furchtbar schämen musst Embarassed

Hast du eine Ahnung, wie sehr ich mich schon geschämt habe, weil ich meine Peinlichkeiten auch noch so lesbar hingeschrieben habe! Es würde meinem Ruf sehr helfen, wenn man zwischen 23.00 und 5.00 Uhr nur noch im Nachtschwärmer-Club posten könnte. Aber damit kommen wir wohl zu sehr vom Thema ab.


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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag23.09.2014 15:28

von Jenni
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Saher hat Folgendes geschrieben:
Die gewichtige Mine kann ich nachvollziehen. Aber wozu liniert? Kleinkariert ist doch angesagt!
Ob das jetzt hier alles einer Linie folgt oder kleinkariert ist - auch das ist wohl eine Frage der Rezeption. wink

Nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Yo ey, danke für den Schreck, den du mir rübercheckt hast.
Immer wieder gerne, Alta. Mr. Green
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saher
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Beitrag23.09.2014 17:36

von saher
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Will eigentlich keiner mit mir quengeln, dass es immer noch nicht Crying or Very sad  weitergeht? Ich meine, wenn wir uns hier nur alle nettigst gegenseitig behaken, dann nimmt das den beiden doch die ganze Arbeit ab - und das ist  immerhin ihr Thread! Wink

Nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Mag sein, dass Lorraine und der Herr Fitte mit gewichtiger Mi(e)ne hinter den Kulissen sitzen und auf unseren Input warten

Aber dann sollte es jetzt auf jeden Fall reichen, um den Faden wieder aufzunehmen!
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finis
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Beiträge: 577
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Die lange Johanne in Bronze


F
Beitrag23.09.2014 23:01

von finis
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Ein lyrisches Ich und lyrisches Du (LD) korrespondieren hier - korrespondieren sie? Oder korrespondieren nicht doch eher die Threadbestreiter? Stellt sich auch die Frage: Sprechen sie miteinander oder füreinander? Wer schreibt? Wer liest?

... schließe mich Jennis Prämisse an. Klingt passend. Und spart mir die Mühe, eine eigene zu entwickeln. Bin etwas faul heute Abend und werde einfach lesen, was passiert. Oder nicht passiert. Und welchen Erkenntnissen man noch hinterherrennt, welche sprachlichen Schönheiten hier noch verschenkt werden - kurz: ich lasse mich berieseln.

Gute Nacht und frohes Schaffen.
finis

Achja: saher? Ich glaube, zum Quengeln reicht meine Energie noch...


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"Mir fehlt ein Wort." (Kurt Tucholsky)
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saher
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Beitrag24.09.2014 08:27

von saher
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finis hat Folgendes geschrieben:
Achja: saher? Ich glaube, zum Quengeln reicht meine Energie noch...

Damit sie dann - umgeben von permanenter penetranter Nervtötigkeit - um Ideen ringen. Ist auch eine schöne Vorstellung Laughing So wird es bestimmt einige ungekünstelte Dialoge und weltverändernde Zitiermöglichkeiten geben. Sich kaputt lachen Aber mal zu was anderem:
finis hat Folgendes geschrieben:
Ein lyrisches Ich und lyrisches Du (LD) korrespondieren hier
Tun sie doch! Selbst wenn es sich tatsächlich um Onlinekorrespondenz handelte, und nicht um
lupus hat Folgendes geschrieben:
2 Schachspieler (die) auf die Ferne spielen und irgendwann erkennen, dass sie von 2 verschiedenen Partien sprechen Wink
sind es in jedem Fall ein LI und ein LD. Denn selbst unsere Thread-Auffüllung ist doch nichts anderes: Jeder von uns versteckt sich (bis zu einem ihm speziellen Grad) hinter seinem Nick. Selbst jener Seitenarm eines Gewässers, spürt das Bedürfnis, sich hinter seinem Vorgarten zu verstecken, weil es für den Plot - ah, die Diskussion - ganz gut passt.
Nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
würde ich, statt zu lesen und zu schreiben, lieber öfter mal den Vorgarten harken
Nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Ich habe allerdings auch Blödsinn geschrieben. Hab doch gar keinen Vorgarten. Kopf an die Wand
Wie wir sehen, ist also die eigentliche, gar nicht so imaginäre 'Gefahr' bei diesem Faden, dass man vor lauter gutem Willen, keinen Mist zu verzapfen, am Ende den größtmöglichen hinterläßt Rolling Eyes Und das Ganze, obwohl es doch EUER Thread ist, Lorraine und Klemens! Also haut endlich mal wieder rein, bitte, bitte, bitte!
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BlueNote
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Beitrag24.09.2014 08:34

von BlueNote
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Zitat:

Wie wir sehen, ist also die eigentliche, gar nicht so imaginäre 'Gefahr' bei diesem Faden, dass man vor lauter gutem Willen, keinen Mist zu verzapfen, am Ende den größtmöglichen hinterläßt

Ja, so sieht es aus!

Mir ist jedenfalls nicht klar, worauf dieses "Ding" hinauslaufen soll. Das Aufregendste finde ich bislang die Kooperation der beiden Autoren L. & K.F. Schade, dass hier nichts entstanden ist (entsteht), mit dem auch ich etwas anfangen kann. Den Autoren hätte auch ich Großes zugetraut.

(Aber vielleicht kommt der große Paukenschlag ja noch.)

Bis jetzt enttäuscht!

BN
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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag24.09.2014 11:58

von Jenni
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Zitat:

Wie wir sehen, ist also die eigentliche, gar nicht so imaginäre 'Gefahr' bei diesem Faden, dass man vor lauter gutem Willen, keinen Mist zu verzapfen, am Ende den größtmöglichen hinterläßt

Ja, so sieht es aus!

Mir ist jedenfalls nicht klar, worauf dieses "Ding" hinauslaufen soll. Das Aufregendste finde ich bislang die Kooperation der beiden Autoren L. & K.F. Schade, dass hier nichts entstanden ist (entsteht), mit dem auch ich etwas anfangen kann. Den Autoren hätte auch ich Großes zugetraut.

(Aber vielleicht kommt der große Paukenschlag ja noch.)

Bis jetzt enttäuscht!

BN

konserviert.

Bemerkenswert finde ich im Sinne des zuvor Diskutierten das Fettmarkierte, insbesondere die Zwiespältigkeit zwischen Entstehendem und Entstandenem. Nachvollziehbar, dass BN diese Sichtweise nicht gefällt.

Die Konstruktivität des Vorposters möchte ich dennoch loben. Die Gedanken der anderen Leser sind entschieden Mist, der Text selbst ein "Ding" - schöner hätte ich nicht ausdrücken können, was er ausdrücken wollte.

Für mich entsteht hier etwas, etwas mit dem ich viel anfangen kann, und auch BlueNote ist ein beachtenswerter Teil dessen. Ich hoffe jedoch und traue es den Autoren zu, dass das "Ding" ohne (weiteren) Paukenschlag auskommt.

Und jetzt, liebe Lorraine (oder Klemens?) ... könnte es echt mal weitergehen. smile
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BlueNote
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Beitrag24.09.2014 15:02

von BlueNote
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Question
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Einar Inperson
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Beitrag25.09.2014 00:04

von Einar Inperson
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Also ich lese hier nur. Aber das wollte ich gerne geschrieben haben. Was ich ja nun habe. Und ab jetzt lese ich wieder.

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Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

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"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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Lorraine
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Beitrag25.09.2014 06:29
Korrespontanz
von Lorraine
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Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
.



Lorraine hat Folgendes geschrieben:


Es mag sein, dass Kunst von Nicht-anders-können kommt, aber diese Erkenntnis taugt nur für die ersten Schritte. Schreiben zu müssen, bedeutet noch nicht, etwas zu sagen zu haben; zwangsläufig kommt der Moment, an dem jede Gewissheit an der Klippe der Banalität zerschellt.
Schreiben, wenn du es mit den Titeln deiner "sogenannten geliebten Bücher" halten willst, ist entweder Wiederholung oder Auslöschung.

Lorraine,
BWS a.D.



AL (BWS a.D.?),

Schreiben ist … das Zerriebene dem Material beimengen, aus dem wir (neue) Schrift herstellen? Wiederholung und Auslöschung?

_

Könnte nicht der „Akt des Lesens“, von dem du gesprochen hast, die sinnliche Erfahrung des Lesens ein Grund dafür sein, warum mit dem Schreiben begonnen wird, begonnen werden muss? Ganz so, wie  Protagonisten, die Figuren in einer Geschichte ihr Schicksal entweder erdulden oder bestimmen, so könnte sich doch aus der Identität eines Lesers die eines Schreibenden entwickeln, der zwar weiterhin seine Bestimmung (als Leser) erduldet,  aber auch (als Schreibender) sein Leben, sein Nachdenken aktiv nach einem Versuch des Gestaltens hin ausrichtet?
„Lesen“ beschränkt sich nicht auf Schrift, auf Zeichen. Es ist auch Beobachten, Analysieren; es ist Empathie und Begegnung. Es ist Voraussetzung.


Du hast vom „Akt des Lesens“ gesprochen,  (ihn mir be-schrieben?) und davon, wie du versuchst, das Lesen - und das Vorlesen - zu thematisieren (im Roman). Du erdenkst und schreibst also einen Leser und Vorleser, der darüber hinaus auch Zuhörer ist?
 
Deine erste Leserin bist du selbst. Musst es sein. Dabei wirst du gezwungen, dich dem, was du entbehrst, deinem Mangel - der Unzulänglichkeit auch - immer wieder zu stellen. Nur der habe etwas zu sagen, dem etwas fehlt, schreibt Martin Walser*.


Du, die Schreibende, könnte diejenige (AL, LD, PI) auslöschen, die es nicht wagt, im Schreiben, im Tun, im Loslesen der eigenen Stimme zu trauen, sie aus dem Kerker der Haft-Notizen-Sammlung zu befreien (oder wenigstens die Zelle zu teilen, sei es mit dem einen Leser, denn: würde das nicht für die „ersten Schritte“ taugen?) – aus Angst, wiederholen zu müssen, wieder zu holen, was sie glaubte, sicher versteckt zu haben? Wenn die Zweifel verschwunden sind, weg-geschrieben wurden - oder wenn das zeitweise gelingen kann - dann ist keine Ursache mehr sicher vor dem Blick des Autors, keine Leerstelle bleibt mehr geschützt vor dem tastenden Auge des Lesers. Die Blöße, die ein Autor sich geben mag, wird zu einer der Voraussetzungen, unter der eine Begegnung Text/Leser stattfinden kann - auch der Spiegelung der eigenen Schwächen wegen.


Es braucht Mut, weiter zu schreiben, immer neue Versuche zu wagen, das eigene Leben zu lesen, vor Hindernissen nicht zu scheuen.  Ist das nicht der einzige Weg, überhaupt schreiben zu können?  Wenn „die Mauer“ dich will, kannst du stehen bleiben, dich fernhalten. Du hast die Wahl. Wenn du dich ihr näherst, entdeckst du möglicherweise Schwachstellen – dort, wo von Weitem ein schier unüberwindliches Bollwerk droht, wirst du Risse finden; Fugen, vom Frost gesprengt; schließlich Lücken, die zu Haltepunkten und damit Kletterhilfen werden können. Du hast die Wahl. Dich blind und im Laufschritt auf die Mauer zuzubewegen oder ... sie zu überwinden.


So schreibe ich dir heute. Es ist, als kratzte ich an der Oberfläche des blinden Spiegels, als der mir dein Gedicht vorgehalten wird. Zum Vorschein kommen beide: mein Gegenüber, die Leserin und ... eine Wegbegleiterin, die Schreibende, die ein Ende des Tanzens fürchtet.


Klemens,
der noch Töne hat




Übrigens:

Karl Kraus hat Folgendes geschrieben:
Werdegang des Schreibenden: Im Anfang ist man's ungewohnt und es geht darum wie geschmiert. Aber dann wird's schwerer und immer schwerer, und wenn man erst in die Übung kommt, dann wird man mit manch einem Satz nicht fertig.
Sprüche und Widersprüche
Aphorismen
(1909)
-






*Martin Walser - "Wer ist ein Schriftsteller?" Aufsätze und Reden, ed. suhrkamp, 1979

.
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lupus
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Beitrag25.09.2014 10:41

von lupus
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Jetzt wird's spannend und interessant, der Ton ändert sich, Zusammenhänge werden erkennbar, das Geschrieben kriegt Hand und Fuß, neue Denkrichtungen werden erkennbar, es scheint, als würden die beiden sich wie in einer Spirale von außen nach innen dem Kernthema nähern. Aber: es kann diesfalls alles anders kommen als man denkt. Das aber war irgendwie absehbar, weshalb ich mich bei etwaigen Spekulationen über Sinn und Zweck des Ganzen weiter zurück halten werde.

lgl


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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nebenfluss
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Beitrag25.09.2014 11:34
Re: Korrespontanz
von nebenfluss
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Liebe Lorraine, lieber Herr Fitte,

im Sinne der Verbündung, und um das Fadenkreuz eine Winzigkeit Richtung Wahrheit zu verschieben, möchte ich (muss ich vielleicht sogar) darum bitten, nebst eurer eigenen geschätzten Haltung die meinige in P-Lorraines Antwort an jenen Klemens zu bedenken:

Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
Könnte nicht der „Akt des Lesens“, von dem du gesprochen hast, die sinnliche Erfahrung des Lesens ein Grund dafür sein, warum mit dem Schreiben begonnen wird, begonnen werden muss?

Aber könnte nicht auch der Tod eines geliebten Menschen ein Grund dafür sein? Könnte nicht ein persönlicher Schicksalsschlag ein Grund dafür sein? Könnte nicht, um es auf den Punkt zu bringen, die eigene Geburt ein Grund dafür sein?

Weiterhin möchte ich anmerken: Diesen Vergleich halte ich für maximal verworren,
Zitat:
Ganz so, wie  Protagonisten, die Figuren in einer Geschichte ihr Schicksal entweder erdulden oder bestimmen, so könnte sich doch aus der Identität eines Lesers die eines Schreibenden entwickeln, der zwar weiterhin seine Bestimmung (als Leser) erduldet, aber auch (als Schreibender) sein Leben, sein Nachdenken aktiv nach einem Versuch des Gestaltens hin ausrichtet?

denn hier wird zunächst ein im jeweiligen Zustand festgeschriebenes Entweder-oder suggeriert, dann von einer Entwicklung vom einen zum anderen hin und schließlich von einer Gleichzeitigkeit gesprochen. Ist das Absicht?

Zitat:
„Lesen“ beschränkt sich nicht auf Schrift, auf Zeichen. Es ist auch Beobachten, Analysieren; es ist Empathie und Begegnung. Es ist Voraussetzung.

Wie schreiben eben auch. Völlig richtig, m. E.. Und zum Glück weiß ich, dass euch das Schürfen in der Tiefe interessiert, nicht die Oberfläche, sonst würde ich noch glauben, hier sollte nur mal das (dsfo-)Modewort der Woche (Empathie, gestern in drei unterschiedlichen Threads gelesen) benutzt werden.
Zitat:

Nur der habe etwas zu sagen, dem etwas fehlt, schreibt Martin Walser*.

Habe ich wohl schon mal gehört, Buch dazu aber nicht gelesen, danke für die "Aufrischung".

Zitat:

Es braucht Mut, weiter zu schreiben, immer neue Versuche zu wagen, das eigene Leben zu lesen, vor Hindernissen nicht zu scheuen.  Ist das nicht der einzige Weg, überhaupt schreiben zu können?

Ist dies nicht vielmehr einfach die Entscheidung für selbstbestimmtes Schreiben, unabhängig (EDIT: und damit in höchster Konsequenz eigenverantwortlich), lieber unveröffentlicht oder kommerziell erfolglos als nach der Schablone einer Fremdlesererwartung? Mir scheint, eine engere Definition des hier gemeinten "Schreibens" ist unumgänglich, vielleicht jene, die Walser bzw. P-Lorraine angeboten hat: Etwas zu sagen zu haben. Denn was wäre sonst mit jenen, denen es wichtiger ist, gehört zu werden? Gelesen zu werden, oder sogar einfach nur gekauft zu werden? Die schreiben doch auch.
(EDIT: wie nennt ma das - Literatur? E-Literatur? Oder brauchen wir einen neuen Begriff? Existenz-Literatur vielleicht?)
LG


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saher
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Beitrag25.09.2014 12:13

von saher
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Nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Es braucht Mut, weiter zu schreiben, immer neue Versuche zu wagen, das eigene Leben zu lesen, vor Hindernissen nicht zu scheuen.  Ist das nicht der einzige Weg, überhaupt schreiben zu können?


Ist dich nicht vielmehr einfach die Entscheidung für selbstbestimmtes Schreiben, unabhängig, im Zweifelsfall unveröffentlicht oder konmmerziell erfolglos? Mir scheint, eine engere Defintion des hier gemeinten "Schreibens" ist unumgänglich, vielleicht jene, die Walser bzw. P-Lorraine angeboten hat: Etwas zu sagen zu haben. Doch was ist mit jenen, denen es wichtiger ist, gehört zu werden? Gelesen zu werden, oder sogar einfach nur gekauft zu werden? Die schreiben doch auch?

Da hat Nebenfluss natürlich klar einen Punkt erwischt. Aber heißt es nicht auch für jene Letztere, ein Schreiben um des Schreibens Willen? Den Willen es braucht, um tatsächlich gelesen zu werden? Denn zeigt mir nur einen, der nicht - und wenn es um des simplen Gekauftwerdens ist - nicht schriebe, weil es ihm ein Bedürfnis ist. Wie sonst kommt man dazu, hunderte von Seiten vollzuschreiben? Auch, wenn man sich 'nur' Gehör verschaffen will, braucht man eine Stimme, die man zu benutzen bereit ist.

In Bezug auf den  
Nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
maximal verworren
-en Satz: Da wird das Lesen desselben mehr oder weniger zum Lesen um des Lesens Willen. Denn - so verworren er auch ist - er entbehrt weder einer Logik noch einer gewissen Schönheit. Auch dort musste erst einmal jemand das Schreiben als Selbstzweck lieben, um etwas entstehen zu lassen, woran sich Geister scheiden können. Ist dann nicht vielleicht sogar der Lesewille (also der Wille etwas zu lesen), ob der des Autors oder anderer, ein Wille, der dem zum Schreiben unterliegt? Gewissermaßen das Fundament lesenswerter Schriften?
Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
Könnte nicht der „Akt des Lesens“, von dem du gesprochen hast, die sinnliche Erfahrung des Lesens ein Grund dafür sein, warum mit dem Schreiben begonnen wird, begonnen werden muss?


lupus hat Folgendes geschrieben:
Jetzt wird's spannend und interessant
Wie wahr! Wink
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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag30.09.2014 22:12

von Jenni
Antworten mit Zitat

Ich schicke gleich mal vorweg, dass ich in einem Zustand bin, der mir keine zusammenhängenden Gedanken erlaubt.
Also unzusammenhängende Gedanken. Erstmal.
Denn ...
Lupus hat Folgendes geschrieben:
Aber: es kann diesfalls alles anders kommen als man denkt. Das aber war irgendwie absehbar, weshalb ich mich bei etwaigen Spekulationen über Sinn und Zweck des Ganzen weiter zurück halten werde.
Diese Vorgehensweise könnte ich nachvollziehen, wenn das hier ein abgeschlossener Text wäre, der uns zwar häppchenweise serviert wird, aber letztlich seiner eigenen Linie folgt. Ich fühle mich aber durch diesen letzten Brief mehr als bestätigt in meiner Theorie, dass wir als Leser den Fortgang dieser Korrespondenz beeinflussen, vielleicht sogar noch mehr als ich dachte.

Das erstens, und zweitens weiß ich (wir alle hier?) wie Lorraine liest, und was für ein Geschenk das ist, wenn sie "laut liest", wenn sie ihre Gedanken, ihr "Gründeln" teilt - und deshalb hat sie verdient, dass wir auch unsere Gedanken beim Lesen mit ihr teilen. Umso mehr als s.o.

Gründeln. Genau dieser Gedanke begleitete mein Lesen dieses Briefes, auch wenn ich nicht sagen kann, ob es einen unmittelbaren Auslöser im Text gab, oder es an meinen momentan zu unzusammenhängenden Gedanken liegt ... dieser Gedanke: Der Unterschied zwischen Lorraine und allen anderen Menschen die ich kenne ist, das sie sowohl in der Lage ist als auch den Mut hat, Dinge bis zum Ende zu durchdenken. Deshalb kann sie etwas so wunderbares wie dieses zerriebene Gedicht schreiben, das ich lese und höre und fühle und doch das Gefühl habe, erst ganz an der Oberfläche zu lesen, aber das totale Vertrauen haben darf, dass es einen Grund gibt, wenn ich denn den Mut habe, bis zu Ende zu lesen und zu denken. Ah ja: Das Gedicht war der Auslöser. (Danke allein schon dafür, das hätte ich doch sonst nie entdeckt.) Oder das hier:
Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
Es ist, als kratzte ich an der Oberfläche des blinden Spiegels, als der mir dein Gedicht vorgehalten wird. Zum Vorschein kommen beide: mein Gegenüber, die Leserin und ... eine Wegbegleiterin, die Schreibende, die ein Ende des Tanzens fürchtet.
oder das:
Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
Es braucht Mut, weiter zu schreiben, immer neue Versuche zu wagen, das eigene Leben zu lesen, vor Hindernissen nicht zu scheuen.


Was mir noch total viel sagt, ist:
Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
Die Blöße, die ein Autor sich geben mag, wird zu einer der Voraussetzungen, unter der eine Begegnung Text/Leser stattfinden kann - auch der Spiegelung der eigenen Schwächen wegen.
Weil das ein Lernprozess ist, mitten in dem ich mich sehe, beim Schreiben völlig loszulassen und Schwächen und Ängste nicht zu überwinden sondern mit hineinzunehmen. Danach arbeite ich dann an dem Mut, Dinge bis zum Ende zu denken und das eigene Leben zu lesen.

Und was ich noch sagen wollte, ich hatte das Gefühl, dass dieser Brief viel direkter zum Punkt kommt als alle zuvor, was jetzt entweder heißen kann, dass ich mich habe ablenken lassen und etwas komplett übersehe, oder: dass ihr zu einem gewissen Schluss gekommen seid, aus dem heraus sich ein anderes Thema oder eher ein anderer Fokus entwickeln wird ... Lupus' Bild von der Spirale kommt mir treffend vor.
Oder was ganz anderes.

Oh je. Wobei, zusammenhängend kommt es mir jetzt doch vor, der Zusammenhang ist Hilflosigkeit. Aber ich komme eh noch mal öfter.
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BlueNote
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Beitrag01.10.2014 08:15

von BlueNote
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Ich werde versuchen, im Gegensatz zu meiner Vorposterin, ein paar zusammenhängende Gedanken zu diesem (sich doch sehr lange hinziehenden) Briefwechsel niederzuschreiben. Zunächst frage ich mich ganz banal, warum sich die beiden Briefe/E-Mailschreiber in diesem unnatürlichen Tonfall unterhalten. Es wird gesäuselt wie bei einem Liebespaar, aber trotzdem beziehen sich diese Schwärmereien (oder was auch immer das sein soll) nicht auf die jeweils andere Person, sondern auf ... ein gemeinsames Hobby (das Schreiben?) bzw. die Kunst allgemein. Jeder philosophiert vor sich hin, ohne dass dabei etwas herauskäme. "Durchdacht" scheinen mir die Gedanken nicht zu sein, mir kommt das eher wie ein genussvolles Fabulieren vor. Zwei Dichter haben sich gefunden und reden in ihrer Geheimsprache. Aber trotzdem entsteht keine Liebesbeziehung. Sie zitieren ihr Dichter, reden möglicherweise über das gleiche Thema, sind sich auf irgend eine Weise zugetan und vielleicht, was ihre vage geäußerten Meinungen betrifft, auch einig. Aber was habe ich als Leser davon, hier wie ein Voyeur Beobachter dieses dedizierten Briefwechsels zu sein? Mir kommt es vor, als ob ich zum Zeugen dieses Privatgespräches gemacht werde, der ich gar nicht sein will. Daneben setzt der Text eine Beziehungsebene voraus, die mir nicht bekannt - geschweige denn irgendwie klar ist. Muss ich mir die selber dazu erfinden?
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Fao
wie Vendetta

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Beitrag01.10.2014 09:54

von Fao
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Um wieder den Vorwurf zu entkräftigen, der mir doch hin und wieder entgegengetragen wird: Ich lese! Interessiert, fasziniert, nachdenkend, manchmal zu schnell, dann kurz innehaltend, wieder zurück"blätternd", wiederholend, abermals nachdenkend, unsicher, ob ich mir über die Bedeutung des gerade eben gelesenen sicher bin.

Leider bin ich nicht sehr gut, was die Kommentierung solcher Texte angeht, es scheint mir, als würde das Niveau meiner Rezension zwangsläufig immer dem des Gelesenen nachhinken, als wären meine Gedanken noch zu beschäftigt mit dem Sortieren, Einordnen und Verstehen-Versuchens des Neuentdeckten, als dass sie geordnet hier auftreten könnten.
 
Selbst zu unbeholfen, lasse ich lieber jemanden anderen sprechen. Ich habe diese Texte - die doch vermutlich nur im Trash stehen, um sich einer Einordnung zwischen Feedback und Werkstatt, einer Einordnung überhaupt, zu entziehen - einem Kommilitonen zu lesen gegeben. Lorraine, du kennst ihn, seit neuestem nicht nur vom Hörensagen, und auch du, Klemens, bist ihm immerhin einmal schon begegnet.
Aber das tut nichts zur Sache. Das er Student der Kunstgeschichte und Neueren Deutschen Literatur ist, wohl ebenso, wichtiger ist wohl, dass ich ihn für seinen kritischen und aufmerksamen Blick, und seiner ehrlichen und eigenständigen Meinung schätze. Und weshalb nicht? Lasst uns den Raum erweitern, und eine Stimme von außerhalb in das dsfo sprechen lassen.

Email von L. hat Folgendes geschrieben:
Schön, nach so langer Zeit wieder von dir zu hören! Ja, alles Bestens hier. Nicht besonderes zu berichten, die Hausarbeiten sind alle geschrieben, nun bereite ich mich auf die Exkursion in Rom vor.
Angesichts deiner langen Abwesenheit erstaunt es mich ehrlich gesagt, dass du mir statt Fotos, Berichten oder Anekdoten von deiner Reise einen Text zusendest, der nicht einmal von dir selbst verfasst ist.
Was soll ich sagen, du weißt, wie ich zu deinem sogenannten "Schriftstellerforum" halte, und was ich über die dort anzutreffende "Literatur", sofern man dieses Wort dafür überhaupt zweckentfremden darf, denke. Aber bevor es wieder Streit zwischen uns gibt Wink sei nur so viel gesagt: Es interessiert mich nun einmal nicht. Die Zeit ist zu beschränkt, und wenn ich es nicht einmal schaffen werde, all die Autoren zu lesen, die ich wirklich schätze, so möchte ich sie doch nicht mit dem Lesen irgendwelcher Zeilen vergeuden, sondern mich nur denen widmen, die etwa von Nabokov, Rilke oder Proust stammen.

Aber genug geschwätzt. Überraschenderweise haben mich diese "Briefe" angesprochen, insbesondere dem Letzten habe ich mich mit Interesse gewidmet. Vielleicht war es eine von Vorurteilen ausgelöste Befangenheit, die mich von einer intensiveren Beschäftigung mit den ersten beiden abhielt. Zumindest habe ich diese Zeilen zunächst eher überflogen, als wirklich gelesen. Das beigefügte Foto hat dich sicherlich auch an Sebald erinnert? Ich halte nicht viel von solchen Spielereien, und dass es sich um eine solche handelt, zeigt ja wohl die Einmaligkeit. Dass du ein Faible dafür hast, war mir klar, aber (nicht nur) in dieser Hinsicht haben wir nun einmal völlig andere Ansichten. Ich denke, ein Text sollte nun einmal seine Kraft aus dem geschriebenen Wort ziehen, und sich nicht auf andere Hilfsmittel stützen. Der Text selbst spricht ja von den Schwierigkeiten, von dem Spannungsverhältnis von Literatur und Film beispielsweise, und wirkt auf mich durch den Einsatz des Bildes geradezu inkonsequent. (jaja, ich höre dich schon sagen: Gerade deshalb wenden sie es ja an, aber für mich ist das nunmal kindische Spielerei - Sebald ausgenommen Wink )

Was möchtest du von mir hören, erwartest du eine Rezension, die dir erklärt, was du nicht zu verstehen glaubst? Es ist doch gar nicht so lange her, da hast du selbst einmal Germanistik studiert? Wink

Ich schreibe dir, was ich denke:
In dieser Prosa, diesem Dialog, diesem fiktiv nachgestellten Briefwechsel (denn als solchen müssen wir diesen Text wohl behandeln), begegnen sich zwei Autoren, die sich über das Austauschen, was wohl das Wesentlichste in einem Autorenleben ist und sein muss: Das Schreiben.
Das Schreiben und das damit verbundene Lesen und Gelesen werden. All die Fragen, Zweifel, Unsicherheiten, die unweigerlich daran geknüpft sind, sobald das Schreiben über den Selbstzweck des Vergnügens und Zeitvertreibs hinausgeht.
Vielleicht liegt es daran, dass die Form dieses Textes den eigenen Inhalt so gut trifft, dass er mir gefällt. Denn es wird über nichts weniger als das Schreiben selbst gesprochen, es wird die Frage gestellt, ob es für sich selbst stehen kann, oder ob die Ästhetik nicht vielleicht erst im/in der Korrespontanz hervortritt. Nicht nur zwischen Geschriebenem und Lesendem, sondern hier, zwischen zwei Schreibenden (die ja doch zugleich auch lesende sind, und erst recht nicht abgenabelt von all den anderen Schreibenden und Lesenden).
In den letzten beiden Briefen tauchen diese Fragen, tritt das "Thema" doch am deutlichsten hervor.

Und dann noch das Autobiographische (da bist du doch jetzt eigentlich der Experte?!): Das Leben und das Schreiben, schön, dass nicht erst versucht wird, etwas zu trennen, was unauflösbar miteinander verwoben ist. Die Zweifel treten offen zu Tage, und letztendlich zeigt sich, dass das Schreiben wohl weniger eine Flucht, als ein

Zuschreiben ist, und vielleicht deshalb für den Autoren mit der Dauer so schwer (das Zitat von Karl Kraus kannte ich noch nicht, ich halte es aber für wahr) wird, weil er sich vermutlich die Frage stellen wird: Möchte ich dieses und jenes über mich selbst wirklich in Erfahrung bringen? Möchte ich diesen Bereich meines eigenen Lebens anderen zu lesen geben, aber vielmehr: Möchte ich selbst noch einmal wiederholen, noch einmal aufleben lassen (in anderer Form), was ich vielleicht sorgsam weggesperrt, verdrängt und versucht zu vergessen habe? Und: Muss das Autobiographische als autobiographisch erscheinen, oder darf es den Deckmantel des fiktiven erhalten, wo beginnt das Fiktive, wo hört das Autobiographische auf, und ist die Fiktion dann eine neue Realität, oder doch die gleiche wie im vergangenen Leben?
Die Namen sind ja wohl die "wirklichen" User-Namen der "Autoren"? Nur dies hielte ich bei diesem Text für konsequent.

Sollte es weitergehen, kannst du mir die nachfolgenden Briefe auch noch zuschicken, wenn ich dazu komme, werde ich sie lesen (erstmal bin ich jedoch in Rom!). Wann wirst du umziehen? Schon alle Kisten gepackt? Du weißt ja, ich komme dann 2016 zu Besuch Smile

Auf Bald!


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Klemens_Fitte
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Beitrag02.10.2014 00:32

von Klemens_Fitte
Antworten mit Zitat

.

Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich ein Buch lese, hinterfrage ich nicht nur den Autor (ich weiß schließlich, dass ich ihn nie ganz aus seinen Sätzen herauslösen kann), sondern fühle mich selbst infrage gestellt, muss mich ständig über mein Verhältnis zu diesen sogenannten Lieblingsbüchern und -autoren definieren.


Dabei nennst du dein eigenes Lesen die Suche nach Verwertbarem.

"Verwerten", also schreiben, deiner eigenen Sprache vertrauen – wenn zugleich das, was du aus Genet oder Jahnn oder Miller in dein kleinkariertes Notizbuch und dein begrenztes Koordinatensystem überträgst, am Heidelberger Karlstorbahnhof sitzend oder am Spreeufer (ich verfrachte dich dorthin, um das Bild auszufüllen, das mir dein Schweigen malt), deine eigenen Worte überlagert.

Wenn sie – die üblichen Verdächtigen – es dir ermöglichen, dich in ihren Zeilen zu bewegen und die dort angelegten Fäden auszulösen, weiterzuspinnen oder zu deinem eigenen Stoff zu verflechten, dann führen sie dir damit deine eigene Unzulänglichkeit vor Augen; denn sofort zweifelst du daran, dass dir, wären eure Rollen vertauscht, Ähnliches gelingen könnte.

Ja, ich habe den "Akt des Lesens" bewusst bemüht – weiß ich doch, dass du schon seit langem (seit wann?) den Verdacht hegst, keinen der von dir immer so genannten "geliebten" Autoren je richtig gelesen zu haben; du habest – hast du einmal gesagt und sogar Josef Winkler an deiner Statt in den Zeugenstand gerufen – sie dir immer nur einverleibt, sie mit Haut und Haaren gefressen und deinen Heißhunger an ihnen gestillt, einen Hunger, der nicht gesund, sondern tollwütig gewesen sei, dem leeren Platz in deiner Magengrube entsprochen habe, den du nicht mit eigenen Worten habest auffüllen können.

Kann es da noch verwundern, dass Schreiben für dich immer nur ein Wiederkäuen ist?

"Fremdes" aufmerksam zu lesen, ist eben, nicht nur den Autor, sondern auch sich selbst zu lesen, sich aus den Sätzen herauszul(o)esen, und deshalb gibt es dort kein
Zitat:
Augen zu und durch

Und ist nicht der Grund, warum du dich ihnen immer nur "vom Ende her" annäherst, eben der: weil es dann dir überlassen bleibt, den Platz zwischen der letzten Eintragung und der Fußnote einzunehmen und mit dir auszufüllen, dir ihre Worte zu leihen, statt dir darüber klar zu werden, dass du – im Gegensatz zu ihnen und entlarvt in der Konfrontation, im Lesen – zwar viele Sätze beendet, aber keinen zu Ende gedacht, geschweige denn formuliert hast; du dir deshalb immer wieder als Unfertiger, Inkonsequenter in deinen Sätzen begegnen wirst.

Wenn deine Suche nach "wahren Sätzen" hier beginnt und endet:
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
Von allen Gedanken sind nur die wertvoll, bei denen mein Geist nach hinten kippt und Nasenbluten bekommt.

dann müsstest du dein Wort halten und dich wegschreiben, dich so gründlich auf- und davonschreiben, wie du es dir versprochen hast und deinen Anderen gegenüber schuldig bist, seit du dein Schreiben zu einem Gegen- und Widerschreiben gemacht hast. Es sollte deine Verpflichtung sein, das Bloßstellen (auch das Bloßstellen deiner Person) zu einem Entkleiden zu machen, es also, genauer gesagt, nicht beim Bloßstellen zu belassen, sondern bis zu einem Entkleiden fortzuführen, weil erst das, was bis zur Kenntlichkeit entstellt wurde, es wert ist, "umformuliert oder zerstört zu werden" (Josef Winkler)*
– eben in dem kurzen Moment, in dem sich die Erkenntnis, etwas zu haben, das verstanden werden kann, und das Wissen, wie weit du dich dadurch deiner selbst entledigt hast, gerade noch die Waage halten.

Du selbst hattest einmal über einen dieser sogenannten geliebten Autoren geschrieben, er sei dir "wie der Schatten eines räudigen Hundes gefolgt",
Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
ständig darauf lauernd, dass ich ihm in einem schwachen Moment einen Gedanken zuwerfe, den er bis auf den Knochen abnagen kann.

Wenn du deine Nahrung über Bücher zu dir nimmst – wie sauber darf der Knochen werden, der Gedanke, den du vom Fleisch trennst, weil du ihn betrachten willst?




*aus: Leichnam, seine Familie belauernd, ed. Suhrkamp 2003


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Fao
wie Vendetta

Alter: 33
Beiträge: 1994



Beitrag02.10.2014 16:08

von Fao
Antworten mit Zitat

Fao hat Folgendes geschrieben:
Lieber L.,

Besten Dank für deine Antwort, darüber habe ich mich sehr gefreut! Aufgeatmet habe ich, als ich gelesen habe, dass dir die Texte zusagten Smile Was genau ich erwartet habe? Das kann ich selbst nicht sagen, und sei gewiss: Als "Ex-Germanistin" habe ich tatsächlich auch eigene Gedanken gesponnen, manch einer war vermutlich sehr geprägt von den Jahren des Literaturstudiums, und sicherlich beeinflusst von der Tatsache, dass sich meine Bachelorarbeit um die Autobiographietheorie dreht (wobei ich, traurigerweise, mal wieder viel zu viel schon vergessen habe...).

Weshalb ich dir diese Mail schreibe, und dass in dem Wissen, sie später in dem besagten Forum zu präsentieren? Wo liegt der Sinn darin, die eigenen Worte nur zu verfassen um sie später selbst zu zitieren? Lustig, dass ich nun in dieselbe Form verfalle, wie der Text, um den es doch hier geht. Aber ich habe es schon auf meiner Reise gedacht, als ich einer Freundin Briefe schrieb, die (bisher zumindest ) nicht abgeschickt wurden.

Ich schrieb diese Briefe durchaus in der Absicht, sie später einmal in den Briefkasten zu werfen und immer waren die Worte an diese Person gerichtet. Letzteres war es, was mit der Zeit immer wichtiger für mich wurde. Die Briefe sind mittlerweile eine Art Tagebuch für mich geworden.

Ich glaube, es ist folgendes, was den Reiz ausmacht, Briefe zu schreiben, vielleicht viel mehr für sich selbst, als für den Adressaten: Die eigenen Gedanken erhalten eine Ziel, die Notwendigkeit, einen Weg zu bahnen ergibt sich. Es muss verständlich werden, was wir denken, denn wir wollen in einen Dialog treten.
Es sind die eigenen Gedanken, die ausgesprochen werden, und doch entfremden wir uns durch diese Aussprache gleichzeitig von ihnen. So erhalten wir Distanz zu etwas, was sonst zu vertraut ist, um ganz sichtbar für uns zu sein. Nun kommt es mir fast vor, als würde ich einer dieser Germanistik-Hausarbeiten schreiben, "Distanz" und "Entfremdung". Aber die Dichter haben sich nicht aus einer Laune heraus mit den Problemen der "Sprachkrise", der Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Sprache beschäftigt.
Es ist ja wirklich sehr Zweischneidig: Da wird uns mit der Sprache etwas gegeben, dass es uns erst ermöglicht, unsere Gedanken nach Außen zu tragen, sie anderen zur Schau zu stellen. Gleichzeitig schlagen wir uns mit den Problemen des Nicht-verstanden-werdens herum, der ausgesprochene Gedanke ist doch nie dasselbe, wie das Gedachte.

Aber sehe dich schon schmunzeln, ich drifte ab, versuche zu philosophieren, wo  mir das doch gar nicht liegt Rolling Eyes

Was ich halt sagen wollte:  Ob in Venedig, Florenz oder Vicenza, die Briefe waren mir immer eine Hilfe, um meine eigenen Gedanken zu sortieren. Ich schrieb an eine Freundin, und bemerkte irgendwann, dass ich jedoch vielmehr an mich selbst schrieb. Ich gewann unheimlich viel durch dieses ... Zuschreiben, wie du es in deiner letzten Mail nanntest.

Es waren meine Gedanken, und doch waren sie verschieden, denn ich musste sie so formulieren, dass eine andere Person ihr nachfolgen konnten. So musste ich Dinge erwähnen, die zuvor immer nur still in meinem Kopf gewesen waren, die ich zu kennen glaubte, die in Worte gefasst aber plötzlich anders, deutlicher und klarer wurden. Ich erkannte Zusammenhänge (oder glaubte sie zu erkennen), wo vorher ein undeutliches Wirrwarr gewesen war. Es war vorher einfach nicht nötig gewesen, den Weg von Schritt A nach Schritt B zu erklären, weil mein Unbewusstsein immer geglaubt hatte, ihn zu kennen, es zeigte sich aber, dass es in meinem Kopf zu schnell zugegangen war, dass es kein Wissen, sondern nur eine Annahme gewesen war.

Es hilft nichts, sobald ich damit anfange, gerate ich ins Philosophieren und vermutlich ins Unverständliche Wink Und doch kommt es mir vor, als wären die Dinge nun auch für mich ein wenig klarer. Ich wusste dies ja nun schon vorher, die Sache mit den Briefen, und doch ist es erst Aufgeschrieben eindeutig. Daher komme ich also zum Schluss wieder auf die zu Beginn dargelegte Rechtfertigung über diese seltsame Art des Kommentierens: Für mich ist es die Zielgerichtetheit der Gedanken und die Notwendigkeit des Nacheinanders, die den Dialog/Briefwechsel für mich zu einem gewinnbringenden Sprachrohr macht.
Außerdem ist es bereichernd, wenn zu dem eigenen Gedanken ein zweiter hinzukommt. Ich muss an Prof.F. denken, der uns in dem Seminar zum klassischen Weimar zu größerer mündlichen Beteiligung aufrief (wie du weißt, gehörte ich ja beschämenderweise zu den "stillen Genießern") er sagte ungefähr:

Zitat:
Wenn zu einem ersten Gedanken ein zweiter hinzukommt, so ist dass nicht nur eine reine Addition oder Anhäufung, sondern dann entsteht etwas Neues, ein dritter Gedanke, den es ohne diesen Austausch nie gegeben hätte.


An dieser Stelle mache ich Schluss, auch wenn ich noch sehr viel schreiben könnte, und vielleicht bin ich viel zu wenig auf das Übrige eingegangen, das Autobiographische, das Problem mit dem Schreiben (und das Verhältnis zu den Büchern/Autoren, die man selbst liest, die man bewundert, die man verschlingt und von denen man nicht mehr loskommt), aber es ist ja noch Zeit (ohnehin, frage ich mich, ob du diese lange Mail überhaupt lesen wirst? Wann geht es denn genau los, nach Rom?) Vorallem aber scheint draußen die Sonne, ist schon ein toller Herbst (immerhin, nach diesem Sommer!) ... daher gehe ich jetzt spazieren und wünsche dir eine schöne Exkursionswoche, Fotos aus Italien kommen auch noch, Anektoden sowieso (hoffentlich persönlich, noch vor 2016!),



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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag02.10.2014 20:21

von Jenni
Antworten mit Zitat

Jenni hat Folgendes geschrieben:
Notiz an mich selbst:
Prof. F. alias V ist ein schlauer Manns Mädchen. Entsteht etwas Neues: Fao.
Gibt es ein Wort für ein Gespräch zwischen drei Personen? Triolog?
Aufschlussreich: die Stimme! Faos Brief klingt wie von Fao vorgelesen. Jetzt nicht lachen, sonst denkt sie noch, du würdest über sie lachen, was ja niemals der Fall ist.
"L." klingt überhaupt nicht wie L., ich krieg sie nicht auf laut. K.s Brief ist ein Brief von K. ... an K. über K. Er charakterisiert sich selbst, befragt sich selbst, hinterfragt seine Ansichten und Gewohnheiten, "liest" er sich selbst? Und L.s Briefe in seinem Namen handeln von ihre Denkart und transportieren ihre Denkart, sie liest sich auch selbst. Beide spiegeln sich ein Gegenüber vor, das sie besser kennt als sie sich selbst. (Wer wünscht sich ein solches nicht.)
Kein Triolog also, sondern zwei, nein inzwischen drei getarnte Monologe. Dabei wirken Faos Briefe am ehrlichsten und am spontansten. Sie schreibt über ihr Mitteilungsbedürfnis, und sie teilt sich mit, und darüber schreibt sie. Nicht ohne Redundanzen. Aber authentisch.
Authentizität hat ja in der Prosa nichts verloren. Oder doch.
Nicht vergessen: keine Spekulationen, die haben hier nichts verloren!

Liebe Lorraine, lieber Klemens, liebe Fao,
Ich lese noch, aber ich spekuliere nicht mehr, denn ... ja, warum eigentlich.
Ich lese und genieße. Und schweige. Mal sehen, wie lange.

LG Jenni
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saher
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Alter: 39
Beiträge: 154
Wohnort: baiuvarische Großstadt


Beitrag02.10.2014 21:29

von saher
Antworten mit Zitat

Die Entdeckung der Idee.
Klemens hat Folgendes geschrieben:
Von allen Gedanken sind nur die wertvoll, bei denen mein Geist nach hinten kippt und Nasenbluten bekommt.

Wobei ich finde, dass L.s Interpretation etwas an K.s Aussage vorbeizielt. Nimmt man das 'Nasenbluten' nun als Akt der Bloßstellung, des Erkennens – oder eher die Erkenntnis dessen, was zu erkennen man unkenntlich machen muss, um es zu begreifen? Das 'Nasenbluten des Geistes' - sorry aber das Kopfkino spuckt da einfach den unerträglichsten Kram aus (bei dem Satz kriegt mein Geist erstmal präventiv ein Taschentuch vor die Nase)- ist mMn eher Reaktion, denn Aktion (Bloßstellen oder Entkleiden), vergleichbar mit der Wirkung einer Droge. Wenn also K sich die eigenen Ideen/Sätze reinzieht, noch während er sie ausspuckt, dann ergibt das sicher die von L angesprochene Bloßstellung. Jedoch auch nichts weiter.
L.s Konter
Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Wenn du deine Nahrung über Bücher zu dir nimmst – wie sauber darf der Knochen werden, der Gedanke, den du vom Fleisch trennst, weil du ihn betrachten willst?
folgt tatsächlich erst ganz zum Schluss, wenn auch als 'Antwort' auf K.s, mir zugegebenermaßen gewöhnungsbedürftig erscheinende Assoziation .
Klemens hat Folgendes geschrieben:
"wie der Schatten eines räudigen Hundes gefolgt",
ständig darauf lauernd, dass ich ihm in einem schwachen Moment einen Gedanken zuwerfe, den er bis auf den Knochen abnagen kann.
Wie kann man etwas 'geliebtes' mit räudigen Hunden vergleichen? Vielleicht 'wilden Hunden' – ich kenn da ein paar Exemplare, die haben nicht die Räude, würden aber auch jeden bis auf die Knochen abnagen, der zu lang in ihre Richtung schaut. Diese Metapher ist auch schon das einzige, was mich bei der Lektüre dieser Konversation leicht ins Stocken geraten ließ.
V.s 'Einmischung' - oder eher Verquirlung, im Sinne der Nutzung des Gegebenen und der Neuordnung seiner Struktur - dieses neuen Genres, ist ein echter Lichtblick auf das, was die Literatur noch bieten können wird![/quote]
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag02.10.2014 21:44

von Nihil
Antworten mit Zitat

Mir gefällt dieses Projekt ausnehmend gut. :) Anfangs zwei und jetzt drei interessante Persönlichkeiten, die etwas zu sagen haben und dies, in diesem Fall glücklicherweise, auch tun. Ich bin an vielem gerne hängen geblieben, möchte das aber gerne so stehen lassen, ohne das nochmal einzeln zu zitieren.

BN hat Folgendes geschrieben:
Zunächst frage ich mich ganz banal, warum sich die beiden Briefe/E-Mailschreiber in diesem unnatürlichen Tonfall unterhalten.


Die mittlerweile Drei sind eben E-E-Mailschreiber. ;)

Wobei ich mich dem Blue ein bisschen anschließen muss. Manche Formulierung scheint von der Stilhöhe ein wenig zu hoch, das vom Schweigen gemalte Bild etwa. Dann muss man wiederum beachten, dass bewusst ein Zwischenraum von Kunstwerk und Unterhaltung gewählt wird. Postmodernes The medium is the message.

Ich bleibe dabei. :)
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7306
Wohnort: NBY



Beitrag03.10.2014 11:55

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Zitat:

Die mittlerweile Drei sind eben E-E-Mailschreiber. wink

 smile extra

Warum ausgerechnet diese Sprache für den Mailverkehr gewählt wurde, wäre doch mal interessant zu hinterfragen. Und ist diese Sprache wirklich E (oder E-E) - oder eher L.?

Vielleicht sollten sich noch ein paar Leute an diesem Verkehr beteiligen, dann gefällt es mir evtl. auch.
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