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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2014
Schluchttag [Prosa]

 
 
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag05.04.2014 13:12

von holg
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Du weckst mich. Eine Brücke über unser Streiten, das war der Schlaf. Jetzt ist alles wieder da - du bist von der Brücke runter, unten unser Wildwasser.

Ich setze mich, halte begrünte Zweige vor mein Gesicht. Sollst mich nicht sehen. Dein Ufer ist weit, und trotzdem. Du rufst etwas. Der Boden unter mir vibriert. Ameisen kriechen über Wärme, lassen sich nicht beirren.

Ich stehe auf. Die Zweige lasse ich fallen. Da stehst du. Ich sehe dich. Rufst wieder etwas. In meine Ohren kommt nur dein Laut, keine Worte. Unsere Brücke, wo ist unsere Brücke?

Bid - Brücke, zwei Gestalten.
Wacht - nö
Moment - kommt drauf an

Am Ende ruft LI nach Schlaf (der die Brücke über das Streiten war). Dazwischen lyrisch anmutendes Bildflackern.


_________________
Why so testerical?
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Rainer Zufall
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 70
Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag05.04.2014 15:07

von Rainer Zufall
Antworten mit Zitat

Hallo,
du hast Brücke, Wildwasser usw. im poetischen Sinne benutzt. Find ich schön, aber insgesamt ist mir dein Text zu poetisch. Das wirkt auf mich eher wie ein Gedicht. Und das entspricht halt nur sehr wenig meinem Geschmack, wenn ich Prosa lesen will.
Und ich finde auch, da muss dann sprachlich wirklich alles sitzen. Und das tut es, finde ich nicht. Zum Beispiel "du bist von der Brücke runter". Das sollte man schon anders ausdrücken.
Liebe Grüße
Rainer
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Pony
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 68
Beiträge: 269
Wohnort: NRW


Beitrag06.04.2014 03:46

von Pony
Antworten mit Zitat

Hi,

Ich habe den Text mehrfach gelesen. So richtig schlau werde ich daraus aber leider nicht. Ich versuche mal zu erläutern, was ich verstanden habe: Zwei Menschen haben sich gestritten, schlafen ein. Der Schlaf beendet den Streit, es entsteht eine symbolische Brücke, auf der sie wieder zueinander finden.
Er? weckt Sie? Die Trennung durch den Streit ist wieder da. Sie fühlt sich ihm weiter entfernt, als je zuvor. Nimmt nicht auf, was er ruft. Schirmt sich ab (mit den Zweigen). Wünscht sich aber dennoch eine Brücke, um wieder zu ihm zu finden.

Der Satz mit den Ameisen gefällt mir zwar, aber ich verstehe nicht, wofür er steht, was er aussagen soll.

Sind sie tatsächlich am Rand eines Abgrunds eingeschlafen und erwachen nun an getrennten Ufern?
Was, in dem Text ist real und was symbolisch, und wo finde ich das Thema Wacht?
Sorry, aber einen Text, den ich nach eingehendem Grübeln immer noch nicht verstehe, kann ich nicht hoch bewerten, auch wenn er schöne Sätze und gelungene Metaphern enthält.

Viel Glück
Pony


_________________
Manche Kommentare sind wie Fisherman's Friends: Sind sie zu stark, bist du zu schwach
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Herbert Blaser
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 313
Wohnort: Basel


Beitrag06.04.2014 08:34

von Herbert Blaser
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Ein innerer Monolog als Szene? Schwierig. 3 Federn

_________________
Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?

Marcel Proust
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Lupo
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 364
Wohnort: Pegnesien


Beitrag06.04.2014 12:04
Ansprache
von Lupo
Antworten mit Zitat

von einem Lyrischen Ich. An die Situation. Aufgeweckt. An ein Du. Fragestellung und trotzdem. Unbeirrte Ameisen. Vibrator im Boden. Eigenartige Stimmung. Ruflaute. Brücke wo? Seltsame Wacht.
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anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

Alter: 58
Beiträge: 4320
Wohnort: Isarstrand
DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag06.04.2014 21:15
Re: Schluchttag [Prosa]
von anuphti
Antworten mit Zitat

Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben:
Schluchttag


Du weckst mich. Eine Brücke über unser Streiten, das war der Schlaf. Jetzt ist alles wieder da - du bist von der Brücke runter, unten unser Wildwasser.

Ich setze mich, halte begrünte Zweige vor mein Gesicht. Sollst mich nicht sehen. Dein Ufer ist weit, und trotzdem. Du rufst etwas. Der Boden unter mir vibriert. Ameisen kriechen über Wärme, lassen sich nicht beirren.

Ich stehe auf. Die Zweige lasse ich fallen. Da stehst du. Ich sehe dich. Rufst wieder etwas. In meine Ohren kommt nur dein Laut, keine Worte. Unsere Brücke, wo ist unsere Brücke?


Komplexer Text, der mit dem Bildmotiv der Brücke spielt. Schlaf als eine Brücke über einen Streit gefällt mir.
Der Text beschreibt zwei Menschen und ihr Verhalten in einem Streit, Sprachlosigkeit. Nichts Hören Wollen oder Können. Vibrationen, die die Beziehung erschüttern. Ameisen symbolisieren die Umwelt, die sich durch den Streit nicht erschüttern lässt.

Die Wacht als Vorgabe erkenne ich allerdings nicht im Text.

Das gibt einen Federnabzug, somit Mittelfeld.

LG
Nuff


_________________
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Vogel
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 436

Goldene Neonzeit


Beitrag09.04.2014 15:29

von Vogel
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Erfrischend kurz. Schön geschrieben und auch verständlich. Wacht? Finde ich jetzt nicht auf Anhieb. Wacht heißt ja nicht Wachsein.

_________________
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3611
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag09.04.2014 20:08

von Nicki
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Aus Zeitgründen schreibe ich nur kurze Bemerkungen unter jeden Text, sofern mir dazu etwas einfällt. Später bei Nachfrage natürlich gerne ausführlicher. In meine Bewertungen sind die Vorgaben, sowie Sprache und Stil mit eingeflossen. Nicht zu vergessen der persönliche Geschmack, denn jede Bewertung kann immer nur subjektiv sein.

Die Brücke ist da, der flüchtige Augenblick ebenso, die Wacht habe ich allerdings vergeblich gesucht..
Was will der Autor hiermit sagen? Leider nicht verstanden, sorry.


_________________
MfG
Nicki

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Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3755



Beitrag10.04.2014 00:14

von Nordlicht
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Hey, schöner Text! Eine tolle Idee wirklich gut umgesetzt. „Die Wacht“ finde ich darin allerdings nicht wirklich wieder, es sei denn, du meinst das Aufwachen damit? Nichtsdestotrotz ist das hier mein zweiter Favorit.

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firstoffertio
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Beitrag10.04.2014 13:32

von firstoffertio
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Wofür du die Brücke als Bild benutzt, finde ich gut. Doch lässt mich der Text dann doch unberührt.
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Zauberstift
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Beitrag11.04.2014 14:05

von Zauberstift
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Kurz. Zwei die sich streiten? Bissi unverständlich....
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sleepless_lives
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Administrator
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Beitrag11.04.2014 15:42

von sleepless_lives
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Thema »Wacht«? Sehe ich nicht, aber einer der Fälle, bei denen ich gerne mit dem Autor oder der Autorin diskutieren würde, fragen würde, wo und wie denn das Thema umgesetzt sei. Geht nicht und ich muss eine Entscheidung treffen.
1 Feder.


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Eulenbaum
Klammeraffe
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Beiträge: 867



E
Beitrag11.04.2014 21:06

von Eulenbaum
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Erstmal danke für die Kommentare an Euch alle.

Ganz kurz das, was fast alle, teilweise als Frage, thematisierten: Die "Wacht":

Die meisten vermissen das Thema Wacht. Der, der nicht schläft (das "Du"), war wach und hat darüber gewacht, daß es bei der Streitbewältigung nicht allein beim Narkoseschlaf bleibt (das hatte das "Ich" als Lösung).

Beide sind an der Bewältigung des Streites interessiert, beide versuchen den Streit zu überwinden, der eine, indem er sich die Brücke sozusagen erträumt - und: wenn man schläft, streitet man nicht. Der Andere, indem er Wacht hält, daran arbeitet, daß die Brücke wirklich entsteht (durch Kontakt, miteinander in Beziehung kommen und bleiben).

Dadurch versucht er den Streit zu bewältigen, daß er den Anderen weckt, aufrüttelt, den Streit aushält und nicht "wegschläft".

Vielen Dank erstmal fürs Lesen (und, wie gesagt, für die Kommentare),
etwas mehr ins Detail bzw. in die Kommentare dann später.

Gruß,
Eulenbaum
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Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3755



Beitrag11.04.2014 21:09

von Nordlicht
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Oh, so weit unten bist du gelandet? Deinen Text fand ich toll smile extra

_________________
If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood
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Eulenbaum
Klammeraffe
E


Beiträge: 867



E
Beitrag11.04.2014 21:17

von Eulenbaum
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Danke, tut gut!
Ja, weit unten.

Gruß,
Eulenbaum
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Eulenbaum
Klammeraffe
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Beiträge: 867



E
Beitrag15.04.2014 10:34

von Eulenbaum
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Ich komme im Moment nicht dazu, im Detail auf die Kommentare einzugehen (obwohl ich es mir vorgenommen habe).

Ich freue mich, daß ich hier mitgemacht habe. Ich habe hier interessante Texte gelesen, auch die Kommentare habe ich alle gelesen und mir Gedanken dazu gemacht.

Mein Text ist nicht (leicht) einordenbar, das stimmt. Trotzdem habe ich es gewagt, ihn hier einzustellen, und Ihr habt Kommentare (und Befederung) gewagt.

Manche Kommentare haben mir viel gesagt. (der von femme fatale als ein Beispiel, ebenso spannend fand ich auch die Frage, wo die Ameisen herkommen - da sehe ich, wie unterschiedlich der Text gelesen wird).

Daß mein Text bei einigen gut angekommen ist, freut mich.

Dafür ist er wohl geschrieben (und ich mochte ja auch einige Texte richtig gern lesen!).

Gruß,
Eulenbaum
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