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kskreativ Märchenerzähler
K Alter: 59 Beiträge: 2232 Wohnort: Ezy sur Eure, France
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Carizard Eselsohr
Alter: 32 Beiträge: 449 Wohnort: Überall und Nirgendwo
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25.10.2013 22:45
von Carizard
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Hallo, kskreativ!
Wie stellst du dir das denn vor, zwei Protas? Soll der Fokus in gleichem Maße auf beiden Figuren liegen, oder ist eine von beiden trotzdem die Identifikationsfigur für den Leser?
Dass nur diese zwei Charaktere vorkommen und sonst keine einzige Nebenfigur, kann schon funktionieren, wenn man es richtig macht. Auf jeden Fall aber muss natürlich irgendein Konflikt vorhanden sein. Sollen die beiden in irgendeiner Weise Gegner oder Rivalen sein oder sonst ein Problem mit einander haben? Ansonsten kann es auch ein außenstehender Konflikt sein, den sie gemeinsam zu lösen versuchen. Allerdings würde sich Ersteres natürlich anbieten, da es die beiden Figuren wahscheinlich etwas spannender macht und man ansonsten (wie bei Vorschlag Zwei) ja eigentlich nur einen Prota bräuchte.
Du solltest dir ganz genau überlegen wie du das mit der Perspektive löst. Aus wessen Sicht erlebt der Leser das Geschehen? Wenn beide sozusagen "gleichberechtigt" sind, was die Wichtigkeit angeht, also beide Protas sind, ist diese Entscheidung gar nicht so leicht.
Auf jeden Fall denke ich, dass das klappen und sogar richtig spannend werden könnte. Was schwebt dir denn so vor in Richtung Genre und Plot? Oder ist das noch alles gar nicht ausgereift? Bin mal gespannt.
Lieben Gruß
Carizard
_________________ Leben heißt, mehr Träume in seiner Seele zu haben als die Realität zerstören kann.
Phantasie ist viel wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben, aber jedem Tag mehr Leben. |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7306 Wohnort: NBY
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26.10.2013 07:23
von BlueNote
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Die Geschichte gleichzeitig von zwei Protagonisten erzählen zu lassen, funktioniert sicherlich nicht. Du musst einen logischen Wechsel finden, wann du von einem zum anderen Prota springst. Hier verpflichtest du dich jedoch selber dazu, dieses Konstrukt ein ganzes Buch lang durchzuhalten. Und das kann auch zur Last werden.
Die Ich-Perspektive ist in solchen Dingen besonders problematisch, weil sich der Autor nicht damit herausreden kann, die Geschichte sei "auktorial" (was ja, wenn sich ein Autor mit seinem Perspektivwechseldurcheinander selbst nicht mehr auskennt, gerne getan wird).
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kskreativ Märchenerzähler
K Alter: 59 Beiträge: 2232 Wohnort: Ezy sur Eure, France
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7306 Wohnort: NBY
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26.10.2013 07:38
von BlueNote
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Aus der (Ich-)Perspektive eines Tieres erzählen? Klingt abenteuerlich!
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kskreativ Märchenerzähler
K Alter: 59 Beiträge: 2232 Wohnort: Ezy sur Eure, France
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7306 Wohnort: NBY
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26.10.2013 08:13
von BlueNote
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Die Fragestellung war ein bisschen missverständlich.
Ich kenne schon Beispiele (Romane von Beckett z.B. oder Theaterstücke von Thomas Bernhard), wo es nur zwei Personen gibt. Bei mir kommt da immer sehr schnell Langeweile auf ... Es muss halt alles sehr "intensiv" geschrieben sein, kommt aber oft als eher trostlos rüber. Wenn ich mich für diese Konstellation (Mensch/Tier z.B. oder Herr/Knecht) nicht interessiere, ist der Roman für mich dann schon gelaufen.
Ich würde da schon weitere Personen einführen, damit dieses Verhältnis Mensch/Tier nicht das Einzige ist, was in diesem Roman thematisiert wird. Eine Mensch/Tier Konstellation (=Zweierbeziehung) wäre für mich persönlich noch problematischer als eine Mensch/Mensch Konstellation.
Die Gefahr ist, dass das eine sehr statische Geschichte wird (auch wegen der Behinderung). Weitere Personen würden das Erzählte auflockern.
BN
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kskreativ Märchenerzähler
K Alter: 59 Beiträge: 2232 Wohnort: Ezy sur Eure, France
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4947
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26.10.2013 08:44
von KeTam
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kskreativ hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | Die Gefahr ist, dass das eine sehr statische Geschichte wird (auch wegen der Behinderung). Weitere Personen würden das Erzählte auflockern. |
Ja, das stimmt. Die Ich-Perspektive birgt diese Gefahr an sich schon in sich. Würde es reichen, wenn ich andere Charaktere mit einbeziehe, durch ihre Erwähnung, Beschreibung etc.? Die Protagonistin hat viel Zeit zum Nachdenken, deswegen ist sie ja in dieser Hütte. Sie sucht die Einsamkeit. Die einzige Abwechslung ist das Tier, mit dem sie Zwiesprache hält. Welche Art von Tier, habe ich noch nicht festgelegt. Bisher existiert nur die Idee zu dem Roman. |
Es wäre je direkt unnatürlich, wenn sie in ihrer Einsamkeit nicht auch an Menschen denken würde, denen sie mal begegnet ist.
Die Idee, zwei Protas in eine Hütte zu packen, also alles sehr beengt zu halten, finde ich gut. Ich denke, das kann sehr intensiv und dicht werden.
Mir fällt da der Film mit Götz George, der Totmacher, ein. Wobei da natürlich schon allein der Hintergrund für Intensiät sorgt.
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7306 Wohnort: NBY
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26.10.2013 09:01
von BlueNote
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Ein Buch, das nur aus Monologen (=Dialoge mit dem Tier), Selbstreflexionen und Erinnerungen besteht? Aus monotonen Handlungen (man fährt mit dem Rollstuhl zwei Meter hier hin, zwei Meter da hin). Es ist sehr individuell, ob man das gut (dicht) oder nicht gut findet. Ich würde z.B. schon mal dann, wenn man psychisch nicht ganz stabil ist, dringend davon abraten, ein solches Buch zu schreiben (aber das nur nebenbei).
Ja, man sagt das immer so, dass das dann "dicht" sei, wenn man sich auf ganz wenig Dinge beschränkt. Bei Filmen hat man Mittel, die so entstehende "Leere" zu füllen (Bildeffekte, Musik etc.). Bei einem Buch bleibt jedoch nur das Wort ... und bei deinem Roman die Bürde, die du dir selbst auferlegt hast, immer und immer wieder über das Gleiche zu schreiben.
Soll es bei diesem Roman denn eine Entwicklung geben?
Ich habe übrigens neulich ein Buch aus der Perspektive eines geistig behinderten Menschen gelesen. Das war richtig klasse! Allerdings wurde hier durch die naive Beschreibung des Protagonisten die Handlungsweise seiner Umgebung auf geniale Weise entlarft.
Zitat: |
Würde es reichen, wenn ich andere Charaktere mit einbeziehe, durch ihre Erwähnung, Beschreibung etc.?
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Was würde auch sonst anderes übrig bleiben? Vielleicht könnte es funktionieren, wenn der Protagonist Geschichten (aus seinem Leben) erzählt und dein beschriebenes Konstrukt nur die Rahmenhandlung ist.
BN
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4947
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26.10.2013 09:07
von KeTam
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BlueNote hat Folgendes geschrieben: |
1) Bei Filmen hat man Mittel, die so entstehende "Leere" zu füllen (Bildeffekte, Musik etc.). Bei einem Buch bleibt jedoch nur das Wort ...
2) Soll es bei diesem Roman denn eine Entwicklung geben?
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Zu 1. Du hast beim schreiben Worte, mit denen du diese "Bildeffekte" erzeugen kannst. Ich finde, grade bei so einem Setting würde es sich lohnen teilweise filmisch zu schreiben, sich beim Film Dinge abzuschauen und in Sprache umzusetzen.
Zu 2. Es muss eine Entwicklung geben und das ist dann auch das, was eben nicht statisch ist, sondern im Kontrast zum eingeschränkten Setting Dynamik rein bringt.
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Pütchen Weltenbummler
Moderatorin
Beiträge: 10312 NaNoWriMo: 40788 Wohnort: Im Ländle
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26.10.2013 09:11
von Pütchen
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Spontan fiel mir "Dolores" von Stephen King dazu ein. Alleine erzählt von der Protagonistin - aber es betrifft mehr als zwei Personen.
Ich denke auch, dass deine Protagonistin vielleicht mehr als nur an ihr Pferd denkt? Ansonsten kann ich mir das schon vorstellen,
_________________ ****************************************************************
"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)
**************************************************************** |
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kskreativ Märchenerzähler
K Alter: 59 Beiträge: 2232 Wohnort: Ezy sur Eure, France
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K 26.10.2013 09:20
von kskreativ
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Zitat: | Ich würde z.B. schon mal dann, wenn man psychisch nicht ganz stabil ist, dringend davon abraten, ein solches Buch zu schreiben (aber das nur nebenbei). |
Das soll jetzt aber keine Anspielung sein, oder?
Natürlich gibt es in dieser Geschichte eine Entwicklung. Und ja, mir ist bewusst, das es schwer ist, einen Roman so zu schreiben. In allernächster Zeit wird das auch nicht der Fall sein, im Moment ist das hier nur eine Art Brainstorming. BTW, die Protagonistin wird nicht im Rollstuhl sitzen. Es gibt noch andere Möglichkeiten, die in dieses Setting besser passen.
Bisher sehe ich das so: es kann funktionieren, birgt aber auch viele Gefahren, den Leser zu langweilen. Genau wie der Briefroman, den ich in absehbarer Zeit schreiben werde, ist auch dieser hier eher eine Art Experiment.
_________________ C'est la vie. oder: Du würdest dich wundern, was man so alles überleben kann. |
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Beka Exposéadler
Beiträge: 2374
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26.10.2013 10:06 Re: Zwei Protas? von Beka
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kskreativ hat Folgendes geschrieben: | Kennt ihr Beispiele in der Belletristik? |
Wie Pütchen schon schrieb: Stephen King
"Sie" - zwei Personen
"Das Mädchen" - eine Person
"Das Spiel" - eine Person
_________________ *Die Sehnsucht der Albatrosse*
*Das Geheimnis des Nordsterns*
*Die Tochter der Toskana*
*Das Gutshaus in der Toskana*
*Sterne über der Toskana*
*Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg*
*Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung*
*Der Himmel über Amerika - Leahs Traum*
*Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit*
*Bergleuchten* |
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JE-BHW Wortedrechsler
Alter: 36 Beiträge: 74 Wohnort: Versunken im KuGe-lern-Land
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26.10.2013 12:29
von JE-BHW
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Ich hab neulich SMS Tagebuch von Jessica Brightheart gelesen.
Dort schreiben sich eine Mädchen und ein Junge SMS und das Buch besteht eben nur auch den SMS der Beiden.
Ich fands Super
_________________ Ich schreibe so lange, wie der Leser davon überzeugt ist, in den Händen eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein. *Stephen King* |
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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26.10.2013 12:41
von Murmel
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Ich verstehe die Frage nicht ganz. Zwei Protas, davon einer ein Tier und beide erzählen aus der Ich-Perspektive? Oder meinst du einen Prota, der alleine mit seinem Tier lebt und sonst keine Interaktionen mit anderen Personen hat? Dann wäre das Tier übrigens kein Prota, du solltest dir einmal die Definition eines Protas anschauen.
Das hieße alles liefe nur über Selbstreflexionen und inneren Monologen ab, außer du lässt die Figur auch etwas tun, sich bewegen. Teilweise hat das Nordlicht in einem ihrer MSe getan und sie hat es gut gelöst, aber da gab es Interaktionen mit anderen Figuren, wenn auch deutlich weniger als sonst.
400 Seiten nur innere Monolge wären nicht meins, wobei für kürzere Stücke, gepaart mit einem besonderen Stil, das angehen mag.
_________________
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kskreativ Märchenerzähler
K Alter: 59 Beiträge: 2232 Wohnort: Ezy sur Eure, France
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elmflame Gänsefüßchen
Beiträge: 33
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26.10.2013 12:55
von elmflame
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Nur kurz mal
Bei zwei Protagonisten fallen mir Robinson und Freitag ein.
Das Buch hat sich wohl recht gut verkauft. *hihi*
Gruß Elm
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kskreativ Märchenerzähler
K Alter: 59 Beiträge: 2232 Wohnort: Ezy sur Eure, France
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elmflame Gänsefüßchen
Beiträge: 33
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26.10.2013 13:23
von elmflame
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da hast du natürlich Recht. Aber es wäre bestimmt auch ohne gegangen ohne die Storie zu zerstören
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8670 Wohnort: Bayern
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27.10.2013 11:44
von Merlinor
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Hallo kskreativ
Ich stimme Murmel zu: Das wäre im üblichen Sprachgebrauch wohl eine Geschichte mit nur einer einzigen Protagonistin.
Aber da das Tier vermutlich eine besondere Rolle spielen soll, kann man es irgendwie auch als eigenständigen Protagonisten betrachten.
Nur wird es dann auch eine Menge weitere Protagonisten geben: Die Rehe im nahen Bergwald, die Krähenbande auf der Tanne über dem Haus, die Maus, die den Käse klaut ...
Warum soll die Frau eigentlich eine Behinderung haben?
(Gut: Warum auch nicht ...)
Wie auch immer: Interessant fände ich so ein Szenario, wenn es sich einmal nicht um eine dieser leidigen Geschichten mit ständigen inneren Monologen und tiefsinniger Nabelschau über die Last eines falsch abgewickelten Erdendaseins in der bösen Zivilisation, nebst Flucht in die Einsamkeit der Berge handeln würde, sondern womöglich ganz ohne diese meiner Meinung nach bis zum Erbrechen überstrapazierten Emente auskommen würde.
Lass sie mit ihrem Tier - Hund, Pferd, Esel oder was auch sonst - einfach in ihrer Hütte leben und durch die Berge streifen.
Da gibt es keine Langeweile.
Da gibt es Drama und Abenteuer genug, sei es, dass ein Adler vor ihren Augen das kleine Eichhörnchen von der Wiese pflückt, das sie mit wachsender Zuneigung über Tage beobachtet hatte, oder sie mit ihrem tierischen Begleiter vor einem aufziehenden Gewitter flüchtet und dabei nur knapp einer Schlammlawine entgeht, oder sie beobachtet, wie der freundliche Ameisenstaat aus dem Baumstumpf neben ihrer Hausbank in einen kriegerischen Konflikt mit großen roten Waldameisen gerät und überrannt wird.
Frag Nordlicht.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4299
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27.10.2013 22:49
von hobbes
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kskreativ hat Folgendes geschrieben: | Die Protagonistin hat viel Zeit zum Nachdenken, deswegen ist sie ja in dieser Hütte. Sie sucht die Einsamkeit. Die einzige Abwechslung ist das Tier, mit dem sie Zwiesprache hält. |
Die Wand, Marlen Haushofer. Unterschied: Deren Einsamkeit ist erzwungen, nicht freiwillig.
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