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Dieses Werk wurde für den kleinen Literaten nominiert Der ewige Krieger


 
 
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Ralf Langer
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 699
Wohnort: Gelsenkirchen


Beitrag06.04.2013 23:05
Der ewige Krieger
von Ralf Langer
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Der ewige Krieger

Die Meute hatte sich erhoben. Das Geschrei: grob.
Worte, die mit Spucke aus dem Mund flogen, mit anderen - zumeist wütenden Flüchen – zusammenstießen,
und sich in der Nachmittagssonne mit dem Schweiß der Versammelten und der glutheißen Luft zu etwas Monströsem vereinigten.
Er sah vom Hügel auf die Masse herab, hielt eine Hand über die Augen um besser sehen zu können, und dachte nur an ein einziges Wort:
Mob!
Der Verurteilte hatte die verwinkelten Gassen der Provinzhauptstadt durchschritten.  Langsam, einen Fuß vor den anderen setzend,
das Gesicht von Folter gezeichnet, und immer langsamer werdend, schritt er, seinen letzten Weg, das Kreuz auf dem gepeinigtem
Rücken tragend, zu ihm hinauf.

Schon am Vormittag hatten sich die ersten Menschen versammelt.
Jetzt, hier auf der Schädelstätte außerhalb der Stadtmauern, waren sie schließlich zu Hunderten zusammengeströmt:
Die Befürworter der Todesstrafe, angeführt und aufgewiegelt von wilden Reden der pharisäischen Parteigänger, und
- meist schweigend unter ihnen und zahlenmäßig unterlegen - kleinere Gruppen des verurteilten Aufwieglers. Er selbst stand,
die römische Standarte fest in der einen, das Pilum in der anderen Hand, am Fuße der Hinrichtungsstätte und strahlte das aus,
was das Reich von ihm erwartete: Auctoritas, sittliche Überlegenheit und das damit verbunden Recht zu herrschen.
Mit seinem geschulten Blick hatte er erkannt, dass einige der Menschen bewaffnet waren. Hier und da wölbten sich die grobleinenen
Kutten der Einheimischen. Ein Indiz für verborgene Stöcke. Seiner Erfahrung nach meist mit Eisenspitzen beschlagen, die von einer
geübten Hand geschwungen, schwerste Verletzungen zuführen konnten. Andere, mutigere, hielten unverhohlen faustgroße Steine
in ihren Händen. Er hatte den Hass gesehen. Aber nicht auf ihn, den Römer.
Es war der Hass auf ihresgleichen, der in ihren Augen glühte, wie die Mittagssonne über dem Sinai.  Sinnlose Mordlust auf einen,
der doch schon bald nur noch Fleisch sein würde. Er war angewidert von solch nutzloser Brutalität.
Der Mann war verurteilt worden.
Er wusste nicht warum. Er musste es nicht wissen.
Die Entscheidung war gefallen. Vielleicht war er ein Mörder? Vielleicht ein Staatsfeind?

Ein paar Einheimische trieben es zu bunt in seiner Nähe. Auf einen Wink von ihm lösten sich einige Soldaten aus der Reihe und
drängten die Schreihälse zurück in die Menge. Ein besonders auffälliger Randalierer erhielt einen schweren Schlag mit dem Knauf eines
Schwertes und brach bewusstlos auf den Felsen zusammen. Er griff zu seinem Trinkschlauch und nahm einen tiefen Zug.
Das Wasser löste den Staub in seiner Kehle. Er spuckte das Gemisch aus Erde und Wasser auf den Boden.
Dieser fremde Boden, der nicht der seine war.

Die Stimme des Statthalters klang in seinen Ohren.
„ Sollen sie sich doch gegenseitig die Schädel einschlagen. Jeder Tote ist eine Sorge weniger für Rom.“
Der Verurteilte hatte den Berg erreicht. Irgendjemand hatte dem armen Hund eine Dornenkrone aufgesetzt. Er blutete fürchterlich. Auf ein
weiteres Zeichen von ihm nahmen Mitglieder seiner Kohorte dem Verurteilten das Kreuz ab und befestigten es in der Erde.
Harte Zeiten sind das, dachte er.  Das Rinnsal aus Spucke zu seinen Füßen war verschwunden.
"Genauso wie ich", sagte er leise zu sich selbst. Erleichterung machte sich in ihm breit.
Ein paar Tage noch, dann war sein Dienst an der Waffe beendet, und er würde heimkehren:
Heimkehren nach Alba, in seine geliebte weiße Stadt, auf sein Landgut und Frau und Kinder in den Arm nehmen. Endlich die grünen
samnitischen Berge eintauschen gegen das schroffe Palästina und diesen Ort verlassen, der nur aus Glut und Steinen zu bestehen schien.

Verfluchtes Palästina, dachte er. Was machen wir eigentlich hier?
Was will der Senat mit diesem unfruchtbaren Land, wo sich die Menschen gegenseitig die Köpfe einschlagen?

Er fühlte eine untragbare Last auf seinen Schultern.
Hier stehe ich, dachte er, der ewige Krieger. Genau wie Generationen vor mir die Soldaten des Gilgamesch, das untergegangene Uruk
in der Fremde beschützten. Immer auf dem Posten für eine ungewisse Sache.
Er musste an den großen Makedonen Alexander denken.
Irgendwo, am Ende der bekannten Welt, hatte er an den Pforten des Hindukusch ein neues Reich entdeckt. Nichts mehr da. Nur noch
Staub und Mythen. Wer weiß, dachte er, in welch fernen Zeiten auch dort wieder Menschen wie ich stehen werden, um etwas zu bewachen,
von dem sie nicht viel verstehen. Ein neues Reich vielleicht? Neue Ideen?
Wer vermochte das zu sagen!

Er hob seinen rechten Arm. Das war das Zeichen. Die Menge verstummte.
Dann wurden die Nägel eingeschlagen.

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Neraka
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 31
Beiträge: 70



Beitrag07.04.2013 12:34

von Neraka
Antworten mit Zitat

Hallo,

es gibt im gesamten Text eigentlich nur eine einzige Stelle, die sich für mich etwas holprig lesen ließ. Es handelte sich um diesen Absatz:
Zitat:
Der Verurteilte hatte die verwinkelten Gassen der Provinzhauptstadt durchschritten. Langsam, einen Fuß vor den anderen setzend,
das Gesicht von Folter gezeichnet, und immer langsamer werdend, schritt er, seinen letzten Weg, das Kreuz auf dem gepeinigtem
Rücken tragend, zu ihm hinauf.

Dort werden recht viele Kommas verwendet, ich bin mir aber nicht sicher, ob ich das wirklich negativ betrachten sollte. Denn die vielen Kommas verbinden andererseits die Handlungsabläufe auf eine recht schnelle Weise, was gut zum Gesamtbild des Textes passt.

Ansonsten bin ich schwer beeindruckt! Mir hat der Text wirklich gut gefallen. Die Situation wird spannend wiedergegeben, es wird weder übertrieben noch verherrlicht. Zudem steckt aus meiner Sicht auch viel historisches Wissen und auch ein gewisses Maß an Recherche dahinter, was mir ebenfalls sehr gefällt!
Schade, dass es sich um eine Kurzgeschichte handelt, ich würde gern mehr davon lesen  Laughing

Liebe Grüße,
Neraka


_________________
Wait, until you take a look inside yourself -
Recognize, what is growing there.
Oh seeker,
A leaf in this garden,
Means more than all leaves
You will find in paradise.
-Faun-
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Ralf Langer
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 699
Wohnort: Gelsenkirchen


Beitrag07.04.2013 12:51

von Ralf Langer
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hallo neraka,

hab dank füre die kommentierung dieses stückes.

du hast schon recht, einige sätze sind sehr lang und lesen sich
dadurch durchaus"kompliziert".
andere sätze sind kurz, teilweise nur ein wort.

ich bin mir nicht ganz sicher.

werde deinen vorschlag aber noch ienmal prüfen.

die länge der sätze bzw. deren kürze sollen wie du selbst festgestellt hast,
stilistisches mittel sein um schnelligkeit oder das gegenteil zu erzeugen...

lg
ralf
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag07.04.2013 16:21

von Constantine
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Hallo Ralf,

ersteinmal, Glückwunsch, das ist eine feine, kleine Geschichte geworden, die sich aufgrund der inneren Gedanken deines Protagonisten im fremden Land spannend liest. Ich kann den Staub regelrecht schmecken. Die Gedanken vom Soldaten in der Fremde könnten genauso gut zu aktuellen politischen Situationen in manchen Ländern übernommen werden. Prima.


Es gibt meiner Meinung nach 1-2 Unebenheiten, die ich anmerken möchte. Ich finde manche Übergänge zu fliessend und es ist unklar, wer gerade beschrieben wird. (1. + 2.)

1.) "Ein besonders auffälliger Randalierer erhielt einen schweren Schlag mit dem Knauf eines
Schwertes und brach bewusstlos auf den Felsen zusammen. Er griff zu seinem Trinkschlauch und nahm einen tiefen Zug.

Das Wasser löste den Staub in seiner Kehle. Er spuckte das Gemisch aus Erde und Wasser auf den Boden. Dieser fremde Boden, der nicht der seine war."

Hier wird von einem Randalierer gesprochen, der niedergeschlagen wird und bewusstlos ist. Dann trinkt er Wasser.(?)
Der Krieger trinkt Wasser, während der Randalierer bewusslos am Boden lieg. Hier würde ich einen Absatz machen, um das eine vom anderen zu trennen.


2.) Im unteren Abschnitt wechselt du vom Stadthalter, zum Verurteilten zum Krieger. Dabei sind die Grenzen fließend. Sicher, man kann sich denken, dass weder der Stadthalter noch der Krieger bluten, aber dann geht es im folgenden Satz vom Verurteulten zur Kohorte zum Gedachten zum Gesprochenen. Ich würde hier vielleicht den Einbau von einigen Absätzen empfehlen, um es besser einzuteilen.

"Die Stimme des Statthalters klang in seinen Ohren.
„ Sollen sie sich doch gegenseitig die Schädel einschlagen. Jeder Tote ist eine Sorge weniger für Rom.“
Der Verurteilte hatte den Berg erreicht. Irgendjemand hatte dem armen Hund eine Dornenkrone aufgesetzt. Er blutete fürchterlich. Auf ein
weiteres Zeichen von ihm nahmen Mitglieder seiner Kohorte dem Verurteilten das Kreuz ab und befestigten es in der Erde.
Harte Zeiten sind das, dachte er. Das Rinnsal aus Spucke zu seinen Füßen war verschwunden.
"Genauso wie ich", sagte er leise zu sich selbst. Erleichterung machte sich in ihm breit. "


3.) "Sinnlose Mordlust auf einen, der doch schon bald nur noch Fleisch sein würde."
"doch schon bald nur noch "...puh, für meinen Geschmack zu viele Partikel in Folge. Hier würde ich wenigstens auf "doch" verzichten.


4.)"Endlich die grünen samnitischen Berge eintauschen gegen das schroffe Palästina und diesen Ort verlassen, der nur aus Glut und Steinen zu bestehen schien. "
Hier würde ich die Reihenfolge ändern. Zuerst "...diesen Ort verlassen, der nur aus Glut und Steinen zu bestehen schien.", dann "Endlich die grünen samnitischen Berge eintauschen gegen das schroffe Palästina."


Well Done, Ralf!

LG,
Constantine
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Ralf Langer
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 699
Wohnort: Gelsenkirchen


Beitrag07.04.2013 16:40

von Ralf Langer
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hallo constantine,

danke für deine hinweise.

ein typisches problem des schreibers. für ihn ist die situation klar.
er weiß wer spricht und wer handelt.

in diesem fall ist das für den leser teilweise schwierig nachzuvollziehen.

ich werde da noch etwas mehr struktur hineinbringen...

lg
ralf
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Ralf Langer
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 699
Wohnort: Gelsenkirchen


Beitrag09.04.2013 12:28
Der ewige Krieger
von Ralf Langer
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Der ewige Krieger

Die Meute hatte sich erhoben. Das Geschrei: grob.
Worte, die mit Spucke aus dem Mund flogen, mit anderen - zumeist wütenden Flüchen – zusammenstießen,
und sich in der Nachmittagssonne mit dem Schweiß der Versammelten und der glutheißen Luft zu etwas Monströsem vereinigten.
Er sah vom Hügel auf die Masse herab, hielt eine Hand über die Augen um besser sehen zu können, und dachte nur an ein einziges Wort:
Mob!
Der Verurteilte hatte die verwinkelten Gassen der Provinzhauptstadt durchschritten. Langsam, einen Fuß vor den anderen setzend,
das Gesicht von Folter gezeichnet, und immer langsamer werdend, schritt er, seinen letzten Weg, das Kreuz auf dem gepeinigtem
Rücken tragend, zu ihm hinauf.

Schon am Vormittag hatten sich die ersten Menschen versammelt.
Jetzt, hier auf der Schädelstätte außerhalb der Stadtmauern, waren sie schließlich zu Hunderten zusammengeströmt:
Die Befürworter der Todesstrafe, angeführt und aufgewiegelt von wilden Reden der pharisäischen Parteigänger, und
- meist schweigend unter ihnen und zahlenmäßig unterlegen - kleinere Gruppen des verurteilten Aufwieglers. Er selbst stand,
die römische Standarte fest in der einen, das Pilum in der anderen Hand, am Fuße der Hinrichtungsstätte und strahlte das aus,
was das Reich von ihm erwartete: Auctoritas, sittliche Überlegenheit und das damit verbunden Recht zu herrschen.
Mit seinem geschulten Blick hatte er erkannt, dass einige der Menschen bewaffnet waren. Hier und da wölbten sich die grobleinenen
Kutten der Einheimischen. Ein Indiz für verborgene Stöcke. Seiner Erfahrung nach meist mit Eisenspitzen beschlagen, die von einer
geübten Hand geschwungen, schwerste Verletzungen zuführen konnten. Andere, mutigere, hielten unverhohlen faustgroße Steine
in ihren Händen. Er hatte den Hass gesehen. Aber nicht auf ihn, den Römer.
Es war der Hass auf ihresgleichen, der in ihren Augen glühte, wie die Mittagssonne über dem Sinai. Sinnlose Mordlust auf einen,
der  schon bald nur noch Fleisch sein würde. Er war angewidert von solch nutzloser Brutalität.
Der Mann war verurteilt worden.
Er wusste nicht warum. Er musste es nicht wissen.
Die Entscheidung war gefallen. Vielleicht war er ein Mörder? Vielleicht ein Staatsfeind?

Ein paar Einheimische trieben es zu bunt in seiner Nähe. Auf einen Wink von ihm lösten sich einige Soldaten aus der Reihe und
drängten die Schreihälse zurück in die Menge. Ein besonders auffälliger Randalierer erhielt einen schweren Schlag mit dem Knauf eines
Schwertes und brach bewusstlos auf den Felsen zusammen.
Regungslos beobachtete er, wie der Randalierer von einigen Kumpanen fortgetragen wurde. Er griff zu seinem Trinkschlauch und nahm einen tiefen Zug.  
Das Wasser löste den Staub in seiner Kehle. Er spuckte das Gemisch aus Erde und Wasser auf den Boden.
Dieser fremde Boden, der nicht der seine war.

Die Stimme des Statthalters klang in seinen Ohren.
„Sollen sie sich doch gegenseitig die Schädel einschlagen. Jeder Tote ist eine Sorge weniger für Rom.“

Der Verurteilte hatte den Berg erreicht. Irgendjemand hatte dem armen Hund eine Dornenkrone aufgesetzt. Er blutete fürchterlich. Auf ein
weiteres Zeichen von ihm nahmen Mitglieder seiner Kohorte dem Verurteilten das Kreuz ab und befestigten es in der Erde.

Harte Zeiten sind das, dachte er. Das Rinnsal aus Spucke zu seinen Füßen war verschwunden.
"Genauso wie ich", sagte er leise zu sich selbst. Erleichterung machte sich in ihm breit.
Ein paar Tage noch, dann war sein Dienst an der Waffe beendet, und er würde heimkehren:
Heimkehren nach Alba, in seine geliebte weiße Stadt, auf sein Landgut und Frau und Kinder in den Arm nehmen. Endlich die grünen
samnitischen Berge eintauschen gegen das schroffe Palästina und diesen Ort verlassen, der nur aus Glut und Steinen zu bestehen schien.

Verfluchtes Palästina, dachte er. Was machen wir eigentlich hier?
Was will der Senat mit diesem unfruchtbaren Land, wo sich die Menschen gegenseitig die Köpfe einschlagen?


Er fühlte eine untragbare Last auf seinen Schultern.
Hier stehe ich, dachte er, der ewige Krieger. Genau wie Generationen vor mir die Soldaten des Gilgamesch, das untergegangene Uruk
in der Fremde beschützten. Immer auf dem Posten für eine ungewisse Sache.
Er musste an den großen Makedonen Alexander denken.
Irgendwo, am Ende der bekannten Welt, hatte er an den Pforten des Hindukusch ein neues Reich entdeckt. Nichts mehr da. Nur noch
Staub und Mythen. Wer weiß, dachte er, in welch fernen Zeiten auch dort wieder Menschen wie ich stehen werden, um etwas zu bewachen,
von dem sie nicht viel verstehen. Ein neues Reich vielleicht? Neue Ideen?

Wer vermochte das zu sagen!

Er hob seinen rechten Arm. Das war das Zeichen. Die Menge verstummte.
Dann wurden die Nägel eingeschlagen.
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Ralf Langer
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Beiträge: 699
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Beitrag09.04.2013 12:32

von Ralf Langer
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hallo constantine,
habe einige deiner vorschläge aufgenommen, und den text
etwas anders formatiert. zusätzlich habe ich noch einen satz eingeschoben
um dem leser zu erleichtern herauszufinden wer gerade spricht.

lg
ralf
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Constantine
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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag10.04.2013 01:10

von Constantine
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Hallo Ralf,

ich freue mich, dass dir meine Vorschläge zugesagt haben. Ich kenne das auch, als Autor ist man zu tief drin in der Geschichte und der Ablauf klar vor dem inneren Auge, aber der Leser könnte Schwierigkeiten haben den Sachverhalt nachzuvollziehen. Ich finde, die eingefügten Absätze und die neu formatierten Zeilen passen und haben deinem Text merklich geholfen. Auch der neu eingefügte Satz, in welchem die Kumpane den Randalierer wegtragen, ist gelungen.

Qualitativ sehr hochwertig geschrieben. Ich mag den knappen, aber stets auf den Punkt gebrachten Stil deiner Erzählung. Und du hast die innere Spannung deines Kriegers gut getroffen und lässt dadurch den Leser teilhaben am Geschehen. Prima.

War aus gegebenem Anlass Ostern der Ausgangspunkt für deine Idee oder woher kam deine Inspiration zu deiner Kurzgeschichte?

LG,
Constantine
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Ralf Langer
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Beitrag10.04.2013 09:53

von Ralf Langer
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hallo constantine,

ja, die christlichen feiertage, waren der anlass.
ich hoffe, das der hinweis auf jesus deutlich ist. aber der gekreuzigte
muß nicht zwingend jesus sein....
lg
ralf
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag10.04.2013 10:54

von Constantine
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Hallo Ralf,

bin dann gespannt, ob du uns mit einer Fortsetzung zu Pfingsten beehrst.

Die Hinweise zu Jesus sind mehr als deutlich. Ich bin mir nicht 100%ig sicher, aber soweit ich weiss, hatte man nur ihm eine Dornenkrone aufgesetzt. Alle anderen Gekreuzigten in den Jahren vor und nach ihm hatten keine. Auch ohne zu wissen, dass es Jesus ist, funktioniert deine Geschchte.
Ich finde aber, dieses Detail ist ein sehr wichtiges i-Tüpfelchen in deiner Geschichte.

LG,
Constantine
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holg
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Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag10.04.2013 11:47

von holg
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Morgen Ralf.

Wie immer ein Lesegenuss, den du ablieferst.
Atmosphärisch dicht, in nachvollziehbaren Bahnen gedacht. Nach dem "Richter" wieder historisch angelehnt. Schön, auch wenn ich bei "ewiger Krieger" spontan an Moorcocks Zyklus vom ewigen Helden denken musste.

"kleinere Gruppen des verurteilten Aufwieglers." das ist mMn der einzige größere Patzer, denn der Aufwiegler kann sich nicht in Gruppen teilen. Truppen/Trupps könnte er haben, oder seine Anhänger könnten Gruppen bilden.

Hier und da ein "der Krieger" oder eine ähnliche Bezeichnung statt "er" würde helfen zu bestimmen wer da spricht oder denkt oder handelt. trotz der Absätze ist mir das manchmal erst nach einer Denkzehntelsekunde klar. Könnte bei eiligen Lesern frustration auslösen.

"... des verurteilten Aufwieglers. Er selbst stand, ..." hier wieder. Da steht der Krieger mit der Standarte, nicht der Aufwiegler.
Könnte man lösen, indem man beim ersten Auftreten des Römers
"Er sah vom Hügel auf die Masse herab" sowas bringt wie "Er, Tullius Musenkus, der Krieger Roms, sah vom Hügel auf die Masse ..." (Aber nicht abschreiben - das ist Scheiße) damit hättest du nicht nur das Selbstverständnis des Kerls gleich dargestellt, sondern auch mehrere Möglichkeiten, die missverständlichen "er"-s zu ersetzen.
Könntest "er" auch Kursiv schreiben, wenn du den Abstand wahren und ihn BEzeichnungslos lassen möchtest - was aber das Risiko birgt ihn in die Nähe des Asterix'schen Cäsars zu bringen, der von sich immer in der 3.sing. spricht.
"Er ist großartig!
"Wer?"
"Na Ihr."
"Ach, Er."

LG
holg


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Ralf Langer
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Wohnort: Gelsenkirchen


Beitrag10.04.2013 13:19

von Ralf Langer
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hallo holg,
hab dank für deine anmerkungen. gerade in bezug auf eine
namensgebung des protagonisten, werde ich nochmal nachdenken.
es gibt nun doch gerade des leseverständnisses wegen einige gründe dem
soldaten roms einen namen zu geben.

hm, andererseits würde ich ihn gerne nur als schema haben, damit zum ende der zirkumschluß auf alle "krieger-soldaten" besser gelingt.#

werde mich hiermit nochmals auseinandersetzen

lg
ralf
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anuphti
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Beitrag10.04.2013 18:32
Re: Der ewige Krieger
von anuphti
Antworten mit Zitat

Ralf Langer hat Folgendes geschrieben:
Der ewige Krieger



Auf ein weiteres Zeichen von ihm nahmen Mitglieder seiner Kohorte dem Verurteilten das Kreuz ab und befestigten es in der Erde.





Hallo Ralf,

ein historisches Detail am Rande, soweit ich weiß, wurde nur der Querbalken getragen, und der senkrechte Balken war schon an der richtigen Stelle eingegraben.

Ich muss mal sehen, woher ich diese Info habe, wenn Dich die Quelle interessiert.

LG
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Ralf Langer
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Beitrag10.04.2013 18:50

von Ralf Langer
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hallo anuphti,

ja hab ich- jetzt da du es sagst -  auch schon so gehört.
wird wohl auch richtig sein.

der horizontalbalken, aber war noch nicht eingegraben. die verurteilten
wurden auf dem boden liegend ans zusammengelegte kreuz gebunden.
danach erst wurde es eingegraben.

hab mich hier nicht von der historischen wahrheit, sondern von diversen filmen inspirieren lassen.
(und werd das wohl ändern?!?)

vielleicht findes du ja einen link

herzlichen dank
ralf
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anuphti
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Beitrag10.04.2013 18:54

von anuphti
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Ich schau noch mal, ich kenne es so, dass der senkrechte Balken eingegraben ist und die Verurteilten am Querbalken nach oben gezogen werden. Es waren ja auch T-förmige Balken, also der Querbalken wurde oben quer auf den stehenden Balken drauf gelegt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzigung

LG
Nuff

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Ralf Langer
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Beitrag10.04.2013 20:25

von Ralf Langer
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jep, hast recht. ich werde mir überlegen wie ich das ändern kann.

danke für den link
(den ich wohl beim schreiben schon gesucht haben müsste. aber ich war so versunken in dieser idee, das mir der gedanke dazu nicht gekommen war...
lg
ralf
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crim
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Beitrag11.04.2013 10:27

von crim
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Hi Ralf,
eine atmosphärisch dichte Sache. Sehr schön fühlbar, der Staub und Dreck. Die Gedanken des Prota für mich sehr treffend eingefangen.
Mir ist nur ein kleinerer Fehler aufgefallen: Das damit verbundenE Recht zu herrschen.
Dann gibt es da diesen Satz, der mit "Langsam, ..." beginnt und etwas verschachtelt ist, zudem nochmal "langsamer werdend" enthält. Da habe ich mich ein wenig dran gestoßen.
Eine dritte kleine Sache: Der Bezug von "Genauso wie ich" wird mir nicht unmittelbar klar.
Trotz der Erbsen ein starker Text. Das ein wenig neumodische "Mob!" vom Anfang verzahnt sich für mich gut mit dem Gedanken des "ewigen Kriegers", eine Systemstruktur der Hierarchie und Herrschaft, die sich in der ein oder anderen Weise durch sämtliche großen Reiche, vergangene, kommende, und gegenwärtige ziehen wird. Und dann dieses Menschliche des Hüters der Ordnung. Interessant mal den Kreuziger Jesu fast als Sympathieträger serviert zu bekommen, mit seiner Sehnsucht nach Heimat und wie er seiner gesellschaftlichen Stellung nicht völlig unhinterfragt hinterherkommt, es aber letzten Endes trotzdem tut. Hat mir sehr gefallen.
LG Crim
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Ralf Langer
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Alter: 57
Beiträge: 699
Wohnort: Gelsenkirchen


Beitrag11.04.2013 19:57

von Ralf Langer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

hi crim,
danke für deinen kommentar.
ich erarbeite gerade eine weitere fassung, in der ich mich bemühen werde
die vielen guten vorschläge zu berücksichtigen...

so long
ralf
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