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die nacht hebt sich betrunken


 
 
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jim-knopf
Geschlecht:männlichDichter und Trinker

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Beitrag24.06.2010 00:38
die nacht hebt sich betrunken
von jim-knopf
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

die nacht hebt sich betrunken
über die letzten züge am
hauptbahnhof wehen zeitungsfetzen
über den sicherheitsstreifen

gewitter im norden ich
hätte dich gerne geküsst heute abend
doch manches ist zu tief um frei zu sein und
diesmal findet auch der tatort keinen mörder

konfetti im haar ein mancher
baumelt am dachbalken bei den tauben
vieles ist genug und
die hoffnungsvollen stolpern aus den kneipen

bis die theater der stadt die vorhänge senken
und an den badeseen die lagerfeuer erlöschen warte
ich bis die atombombe
das kraut aus den straßen brennt



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Silvian
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Beitrag24.06.2010 00:59

von Silvian
Antworten mit Zitat

Lieber Roman,

ohne Gewähr für die Objektivität meiner Kritik:

Wie so oft bei dir sehr sehe ich sehr schöne Ansätze, Ideen, Formulierungen. Insgesamt erscheint mir das Gedicht jedoch zu unausgewogen: zu viele Bilder, die quer durcheinander laufen.

Vielleicht könntest Du dich ein wenig mehr in Zurückhaltung üben, anstatt dich
Zitat:
bis die atombombe das kraut aus den straßen brennt

im Bombastischen zu verlieren.

Du bist jung, ich erwarte noch viel von dir (ich hab erst mit 43 angefangen, Gedichte zu schreiben).

Gute Nacht
Andreas ("Silvian")
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jim-knopf
Geschlecht:männlichDichter und Trinker

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Beitrag24.06.2010 11:23

von jim-knopf
pdf-Datei Antworten mit Zitat

guten morgen silvian
vielen dank für deine gedanken

Zitat:
zu viele Bilder, die quer durcheinander laufen


ich wollte eigentlich einen querschnitt durch ein paar Dinge machen, dadurch eine Stimmung aufbauen und das ganze dann am Ende in die Zerstörung laufen lassen. Und dafür eignet sich eine Atombombe ganz gut bzw eine Zerstörung ist immer ein bisschen bombastisch.

Das mit dem "quer durcheinanderlaufen" kann ich nachvollziehen, bin auch mit dem tatort noch nicht recht zufrieden. Meinst du, es würde besser klappen, wenn die einzelnen Strophen zumindest einem eigenen "Thema" folgen würden?

Warum ich mich im bombasischen "verliere" verstehe ich nicht ganz. Ich finde es eigentlich eine ganz gute Idee auf mehr oder weniger alltägliche Beschreibungen am Ende etwas unerwartet "großartiges" zu setzen. Warum wäre hier die Zurückhaltung besser, meinst du?

Gruß
Roman


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Silvian
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Beitrag24.06.2010 11:41

von Silvian
Antworten mit Zitat

Hallo Roman,

ja, in den einzelnen Strophen jeweils ein Thema zu verfolgen, ist eine gute Idee.

"Verlieren" habe ich unglücklich ausgedrückt. Ich finde zu viele bzw. "zu" ungewöhnliche Bilder nicht so gut, weil sie ein Gedicht meistens weniger intensiv wirken lassen. Erst mal ist man natürlich beeindruckt von so viel Wort- und Bildgewalt (und das beherrschst Du ja auch sehr gut). Enfant Terrible hat das z.B. auch oft praktiziert. Wenn man die Bilder nur schwer versteht, wird das Gedicht leicht mehr zu einer intellektuellen Herausforderung als zu einem Sinneserlebnis.

Ich bin eben eher jemand, der das Understatement bevorzugt (ich würde es selbst gern viel besser beherrschen), aber das ist mein persönlicher Geschmack.
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jim-knopf
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Beitrag24.06.2010 11:51

von jim-knopf
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zitat:
Wenn man die Bilder nur schwer versteht, wird das Gedicht leicht mehr zu einer intellektuellen Herausforderung als zu einem Sinneserlebnis.


sehe ich auch so.
Aber geht es hier wirklich so sehr um die Metaphern in den Bildern? Gibt es bei den Bildern so viel zu verstehen oder sind sie nur das, was sie eigentlich sind: Nur Bilder, die eine Stimmung transportieren. Und sucht der Leser wirklich eine Beudeutung in der Atombombe oder lässt er sie einfach Atombombe sein?
Ich persönlich lese Gedichte hauptsächlich auf die zweite Art. Die Frage ist aber: Wird der Leser bei diesem Text irgendwie dazu gebracht, hinter den Bildern einen tieferen Sinn zu suchen?

Gruß
Roman


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Silvian
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Beitrag24.06.2010 12:43

von Silvian
Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Frage ist aber: Wird der Leser bei diesem Text irgendwie dazu gebracht, hinter den Bildern einen tieferen Sinn zu suchen?


Genau. Wobei der Sinn vielleicht nicht immer tief sein muss...
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Rheinsberg
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Bronzenes Messer


Beitrag24.06.2010 17:09

von Rheinsberg
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Und ich mags mal wieder, wie so oft - fachliche Verbesserungen überlasse ich wie immer denen, die etwas davon verstehen. Nur eins: im ersten Satz schreibst du zweimal "über" - da blieb ich hängen.

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phönixe
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P
Beitrag26.06.2010 22:22

von phönixe
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Hallo jim knopf,
ich kann auch nur die veraltete Atombombe bemängeln...bin mir nicht sicher, aber ich glaube ein Neutronenlaserstrahl...wäre moderner
oder was gleichwertig entzückendes,

lg phönixe


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Nichts kommt zweimal vor / auch wenn es uns anders schiene / wir kommen untrainiert zur Welt / und sterben ohne Routine. (wislawa szymborska)
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MrPink
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Alter: 53
Beiträge: 2431
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Der Bronzene Wegweiser


Beitrag30.06.2010 22:36

von MrPink
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die atombombe kommt mir als radikale pointe ziemlich gelegen, will sagen, für mich passts und insgesamt liest es sich locker und flüssig und macht bock auf sommer

andi


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(Buk)
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jim-knopf
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Beitrag01.07.2010 09:08

von jim-knopf
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guten morgen ihr drei
ich bedank mich für eure kommentare
und meinungen

gruß
roman


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ELsa
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 74
Beiträge: 1398



Beitrag01.07.2010 10:33
Re: die nacht hebt sich betrunken
von ELsa
Antworten mit Zitat

Lieber Roman,

ich stolpere hier über die Umbrüche.
Ich verstehe sie einfach nicht. Die Doppelungen tun dem text auch nicht recht gut. Aber was du ausdrücken willst, gefällt mir!


jim-knopf hat Folgendes geschrieben:
die nacht hebt sich betrunken
über die letzten züge am
hauptbahnhof wehen zeitungsfetzen
über den sicherheitsstreifen

gewitter im norden ich <- warum am ZE?
hätte dich gerne geküsst heute abend
doch manches ist zu tief um frei zu sein und
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konfetti im haar ein mancher
baumelt am dachbalken bei den tauben
vieles ist genug und
die hoffnungsvollen stolpern aus den kneipen

bis die theater der stadt die vorhänge senken
und an den badeseen die lagerfeuer erlöschen warte
ich
<- warum zeilenübergreifend?bis die atombombe
das kraut aus den straßen brennt


Fragende Grüße
ELsa


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schreiben ist atmen
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