Senryu III

[Jocelyn]

Die Welt ein Gedicht
Vergeblich fallen Worte
Zwischen den Menschen

[Pencake]

Moin Caecilia,


mir gefällt die Dimension,
die du so kompakt  und
dabei umfassend beschreibst:
wir Menschen mit unserem
gegenseitigen Abmühen im
Vergleich zu einer Welt, die
als "Werk" mit seinen Elementen
ineinander greift.

HG, Niko

[Jocelyn]

Danke, freut mich.

Caecilia

[EdgarAllanPoe]

Es lohnt sich für mich, dieses Senryu wieder nach oben zu holen, da es in sehr knapper Form sehr viel aussagt: Die Welt mit einem "Gedicht" - etwas Erfundenem - verglichen, dazu die Sprachlosigkeit der Menschen. Sozusagen eine tiefe Inspirationslosigkeit. Was dieses Gedicht so besonders macht, ist, dass es auf viele Ebenen im Alltag zu übertragen ist.

Eddie

[Jocelyn]

Hallo Eddie,

danke für's Ausgraben und die scharfsinnige Antwort.
Da hatte ich mir ja schon einmal widersprochen.

Nun:
Wenn die Welt mit etwas Erfundenem vergeichbar ist, mit einem Gedicht, dann muss dieses Gedicht jemand zuallererst erfinden.
Und der, der es erfindet, der ist dann nicht sprachlos und nicht inspirationslos.
Sondern dann ist die Welt inspirationslos.

Deine Antwort widerlegt also eher, als dass sie bestätigt.
Die Frage lautet nach deiner Aussage:
Was ist Sprache?

J.

[Jocelyn]

Upps,
ich hab ja auch ne Signatur.
War also eigentlich schon klar.

[Berni]

Auch mir gefällt der kurze Text gut und deshalb schließe ich mich den Vorschreibern einfach mal an.
Für mich ist der Text jedoch keinesfalls ein Senryu, sondern ein Aphorismus. Es fehlt das Senryu-typische persönliche Empfinden oder Erlebnis. Und er ist eindeutig philosophisch ausgerichtet und verallgemeinert seine Aussage.

Aber gut ist es trotzdem.  


Ciao,
Bernd

[Jocelyn]

Hallo Berni,

wie schön, dass der Minimalismusexperte spricht, danke!

[Berni]