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Autor |
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Kleka Kleine, süße Prinzessin
K Alter: 31 Beiträge: 1037
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K 07.02.2009 13:39 gebrochen von Kleka
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Dünnes Leder über meinen Händen, dickeres über meinen Schultern. Der Schwätzer sitzt vor mir, er ist nicht gefesselt aber gebrochen, er hat aufgegeben, will nicht mehr Kämpfen.
Ich bezweifle das er Schmerzen hat, obwohl seine beiden Knie zertrümmert sind. Wenn es doch so ist kann er sie gut verbergen, er starrt durch mich hindurch, ins nichts.
Ich frage ihn warum er uns verraten musste, er schweigt.
Neben mir auf dem Tisch liegt eine aufgeschlagene Bibel, ich stelle den abgesägten Kopf seines Sohnes auf das Papier und das an getrocknete Blut am Hals schmatzt leise.
Er sieht kurz auf ihn, zeigt keine Regung und sieht mir dann in die Augen, ich mag normalerweise meinen Job, doch an Tagen wie heute hasse ich ihn auch, seine Frau hängt in der Küche am Deckenventiltor, der Kopf seine Kindes steht neben mir und der Rest liegt in einer Blutlache im Kinderzimmer, zwischen Bauklötzen und Stofftieren.
Doch dieser Hurensohn ist nicht Mal mehr wütend auf mich oder schwört mir das ich sterben würde, er sitzt einfach vor mir, guckt mir in die Augen und wartet auf seine Erlösung.
Ich erfülle ihm seinen unausgesprochenen Wunsch, ohne die Informationen die ich beschaffen sollte erfahren zu haben.
Blut spritzt an die weiße Wand hinter ihm, in der ein kleines schwarzes Loch klafft.
Ich denke an das Geld, das ich gerade verdient habe und verdränge den Jungen, den Vater und die durchaus attraktive Frau aus meinem Kopf.
Es gibt wichtigeres, zum Beispiel ob ich mir Zuhause vor dem Fernseher einen runterholen oder eine Nutte gönnen soll.
_________________ Freunde sind Gefährten auf Zeit
Loyalität ist die Definition des Preises für den man verraten wird.
Wenn du jemandem vertraust musst du hoffen das der Preis hoch genug ist aber es ist dumm und naiv...
zu glauben es gäbe ihn nicht.
Adora quod incendisti, incende quod adorasti!! |
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Rosanna Richter und Henker
Alter: 30 Beiträge: 1055
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07.02.2009 13:48
von Rosanna
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Hi
gefällt mir sehr gut...es gibt nur ein paar kleine Verbesserungsvorschläge
"Der Schwätzer sitzt vor mir, er ist nicht gefesselt, aber gebrochen, er hat aufgegeben, will nicht mehr kämpfen."
"Ich bezweifle ,dass er Schmerzen hat"
"Wenn es doch so ist, kann er sie gut verbergen"
"ich stelle den abgesägten Kopf seines Sohnes auf das Papier.Das angetrocknete Blut am Hals schmatzt leise."
"Und er? Er ist nicht mal mehr wütend auf mich oder schwört mir, dass ich sterben würde"
"Blut spritzt an die weiße Wand hinter ihm. Ein kleines schwarzes Loch klafft darin."
LG
Rose[/b]
_________________ nahtannahtnähtnathannähte
nähtnathannahtannahtnahtnathans
nadelihremendepunkt |
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Michael Anti-Lyriker
Beiträge: 734
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07.02.2009 21:26
von Michael
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Hallo
Ein echt gewagtes Thema. Diese Geschichte hat meiner Meinung nach noch mehr Potenzial.
Positiv zu erwähnen ist dein doch recht einfacher Schreibstil. Eigentlich gefällt mir sowas.
Allerdings könnte deine Schreibkenntnisse, technisch gesehen, viel besser sein.
Die Satzzeichenfehler wurden ja schon erwähnt, aber da gibt es noch etwas, was mir nicht so gut gefällt.
Zitat: | Er sieht kurz auf ihn, zeigt keine Regung und sieht mir dann in die Augen, ich mag normalerweise meinen Job, doch an Tagen wie heute hasse ich ihn auch, seine Frau hängt in der Küche am Deckenventiltor, der Kopf seine Kindes steht neben mir und der Rest liegt in einer Blutlache im Kinderzimmer, zwischen Bauklötzen und Stofftieren. |
Dieser Satz ist definitiv zu lang. Ich ändere ihn mal ab:
Er sieht ihn kurz an, zeigt keinerlei Regung und sieht mir dann in die Augen. Normalerweise mag ich meinen Job, doch an Tagen wie heute könnte ich ihn verfluchen. Seine Frau hängt in der Küche am Deckenventilator, der Kopf seines Kindes steht hier neben mir und der Rest liegt im Kinderzimmer. Zwischen Bauklötzen und Stofftieren in einer Blutlache ...
So, oder so ähnlich hätte ich es geschrieben. Ich hätte mehrere Sätze daraus gemacht. Denn so liest es sich meiner Meinung nach besser und man bekommt ein intensiveres Gefühl der Szene.
Zitat: | Ich frage ihn warum er uns verraten musste, er schweigt. |
Der Satz gefällt mir auch nicht besonders. Vielleicht könntest du hinter dem Wort "musste" ein "aber" setzen.
Zitat: | Der Schwätzer sitzt vor mir, er ist nicht gefesselt aber gebrochen, er hat aufgegeben, will nicht mehr Kämpfen. |
Hier hast du eine gegenteilige Behauptung aufgestellt. In diesem Satz nennst du den Kerl "Schwätzer", aber diese Bezeichnung kollidiert mit diesem Satz:
Ich frage ihn warum er uns verraten musste, er schweigt.
Fazit:
Das Thema ist hart, aber in Ordnung. Du schreibst relativ einfach und ohne hochgeschraubten Fremdwörter, das gefällt mir.
Aber generell ist deine Technik sehr verbesserungswürdig, finde ich. Kurze, prägnante Sätze kommen da besser zur Geltung.
Aber es steckt viel Potential drinne. Jedenfalls würde ich gerne wissen, wie es weitergeht.
Gruß
Michael
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
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07.02.2009 22:59
von Bananenfischin
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Hallo Kleka,
kein schöner Job, dem dein Protagonist da nachgeht...
Mir persönlich ist der letzte Satz, oder besser sein Beginn, ein bisschen zu viel des Guten.
Zitat: | Es gibt wichtigeres, zum Beispiel ob ich mir Zuhause vor dem Fernseher einen runterholen oder eine Nutte gönnen soll. |
Da der Protagonist sein heutiges "Tagwerk" ja eigentlich hasst, und die unschönen Bilder aktiv verdrängen muss, ist mir das "Es gibt Wichtigeres" zu hart, zu zynisch, ich nehme ihm das so nicht ab.
Besser würde meiner Meinung ein Schluss passen, in dem eine gewisse Resignation mitschwingt, etwas so:
"Zu Hause vor dem Fernseher werde ich mir einen runterholen. Vielleicht gönne ich mir sogar eine Nutte."
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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Kleka Kleine, süße Prinzessin
K Alter: 31 Beiträge: 1037
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