|
|
Autor |
Nachricht |
Margok321 Leseratte
M
Beiträge: 149
|
|
Nach oben |
|
|
Thomas74 Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2346 Wohnort: Annaburg
|
19.11.2019 23:33
von Thomas74
|
|
|
Ich glaube, das Thema hatten wir erst vor ein paar Wochen. Wie man sowas in die Handlung einfließen lassen kann, damit es nicht aufgesetzt wirkt.
_________________ Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen. |
|
Nach oben |
|
|
Margok321 Leseratte
M
Beiträge: 149
|
|
Nach oben |
|
|
Thomas74 Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2346 Wohnort: Annaburg
|
19.11.2019 23:40
von Thomas74
|
|
|
Da ging es auch darum, dem Leser zu vermitteln, dass der Prota dunkle Haut hat.
Mein Vorschlag war, ihn über seine Tätowierung streichen zu lassen, die sich nur schwach von seiner Haut abhob.
_________________ Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen. |
|
Nach oben |
|
|
Margok321 Leseratte
M
Beiträge: 149
|
|
Nach oben |
|
|
Mysi101 Eselsohr
M Alter: 32 Beiträge: 345
|
|
Nach oben |
|
|
Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2843
|
20.11.2019 00:40
von Maunzilla
|
|
|
Schreibe doch einfach, er hätte asiatische Gesichtsszüge. Die Farbe von Japanern unterscheidet sich auch sehr, je nach Insel.
Dürfen junge Leute heute noch schreiben "Schwarz wie ein Mohr" oder werden sie dann gesteinigt?
(Ich bin alt, ich habe da keine Hemmungen.)
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
|
Nach oben |
|
|
Rodge Klammeraffe
Beiträge: 845 Wohnort: Hamburg
|
20.11.2019 08:13
von Rodge
|
|
|
Für mich wäre die Frage, warum die Hautfarbe wichtig ist. Wenn es keinen Grund dafür gibt, würde ich es auch nicht erwähnen. Ich schreibe auch nicht, wenn Leute weiß sind.
Es müsste schon einen Grund geben (z. B. Fremdenhaß). Dann würde ich es vermutlich eher indirekt beschreiben.
|
|
Nach oben |
|
|
zwima Klammeraffe
Beiträge: 640 Wohnort: Reihenhausidyll
|
20.11.2019 10:08
von zwima
|
|
|
Optische Merkmale der Figuren beschreibe ich immer am liebsten durch die Augen eines anderen. Man selbst macht sich ja über die eigene Hautfarbe, Haarfarbe, Augenfarbe, etc eher weniger Gedanken.
Und wie die beschreibende Figur ihr Gegenüber wahrnimmt, kommt sicher auch auf deren soziales Umfeld, die Handlungszeit des Romans und die Stimmung an.
Spielt dein Roman in den vor-Bürgerkriegs-Südstaaten der USA wird ein Plantagenbesitzer seine Sklaven anders wahrnehmen (auch optisch), als ein Theaterintendant im New York des 21. Jahrhunderts bei afroamerikanischen Kollegen machen würde.
Immer öfter liest man zur Zeit ja "People of color" für nicht-weiße Menschen. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie sperrig und unangenehm sich belletristische Texte lesen würden, in denen jeder Nicht-Weiße als ein Hanswurst of color beschrieben würde beim ersten Auftauchen.
_________________ HarperCollins:
Winterglück am Meer, Nordlichtträume am Fjord, Sommerzauber am Fjord, Winterküsse unterm Nordstern, Lichter, die vom Himmel fallen, Lichterzauber in Whispering Heights (2024), AT Van (2025)
Piper:
Späte Ernte, AT Moor
Lübbe:
Everything-for-youo-Trilogie, Unter-Haien-Dilogie |
|
Nach oben |
|
|
Margok321 Leseratte
M
Beiträge: 149
|
|
Nach oben |
|
|
Mysi101 Eselsohr
M Alter: 32 Beiträge: 345
|
M 20.11.2019 23:05
von Mysi101
|
|
|
Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Schreibe doch einfach, er hätte asiatische Gesichtsszüge. Die Farbe von Japanern unterscheidet sich auch sehr, je nach Insel.
|
Ich würde es komisch finden, in einer fiktiven Welt etwas von asiatischen Gesichtszügen zu lesen. In dieser Welt gibt es kein Asien, Europa, etc. Dann doch lieber das Aussehen beschreiben.
Zitat: | Dürfen junge Leute heute noch schreiben "Schwarz wie ein Mohr" oder werden sie dann gesteinigt?
(Ich bin alt, ich habe da keine Hemmungen.) |
Das lieber nicht, aber eben so was wie mokkafarben oder karamellfarben. Je nachdem.
Zitat: |
Für mich wäre die Frage, warum die Hautfarbe wichtig ist. Wenn es keinen Grund dafür gibt, würde ich es auch nicht erwähnen. Ich schreibe auch nicht, wenn Leute weiß sind. |
Ich beschreibe die Hautfarbe fast aller Charaktere oder erwähne deren ethnische Herkunft (Bis auf, z.B. bei blonden Haaren und blauen Augen kann sich der Leser die Hautfarbe auch denken). Auch bei meiner Prota. Um sich eine Figur vorzustellen, finde ich das genauso wichtig, wie Haar- und Augenfarbe, ob groß, klein, schlank, korpulent.
_________________ Die Tasyar-Chroniken
Vergessenes Reich - November 2019
Verborgenes Reich - Januar 2020
Verwunschenes Reich - 2020 |
|
Nach oben |
|
|
Patrick Schuler Reißwolf
Alter: 29 Beiträge: 1121
|
20.11.2019 23:20
von Patrick Schuler
|
|
|
Ich habe zwar nicht viel Ahnung von Prosa, aber ich würde es auch bei der ersten Beschreibung locker mit einfließen lassen, indem ich z.b. schreiben würde: "Das weiße Adidas T-Shirt hob sich von seiner dunklen Hautfarbe ab" So wirkt es vielleicht am wenigsten aufgesetzt, denn ich möchte mir als Leser die Charaktere, mit denen ich konfrontiert werde, gerne vorstellen, es sollte also möglichst früh in dem Roman auftauchen, denn sonst entwickel ich meine eigenen Vorstellungen, die dann leicht in den Widerspruch zur später eingeführten Schilderung treten. Es ist hier übrigens wie im echten Leben (zumindest für meinen Geschmack) je mehr verschiedene Typen an Charakteren auftreten, desto interessanter gestaltet sich der Roman beim Lesen und Vorstellen.
L.G
Patrick
_________________ in unserer welt
gehen wir hin über höllen
und sehen die blumen
"Issa" |
|
Nach oben |
|
|
zwima Klammeraffe
Beiträge: 640 Wohnort: Reihenhausidyll
|
21.11.2019 08:55
von zwima
|
|
|
Margok321 hat Folgendes geschrieben: |
Bei den Japaner ist es sogar in der Story wichtig und hat einen eignen Plot punkt warum er wie ein Japaner ausschaut. |
WIE sieht denn der/diejenige den Japaner, wenn er/sie das erste Mal mit ihm/ihr konfrontiert ist. So solltest du das dann auch schreiben.
Ist das ein jugendliches Gegenüber könnte er zB denken: Er sah aus, als wäre er direkt aus einem Animée entsprungen. Die schwarzen, fransig geschnittenen Haare, die großen, mandelförmigen Augen, deren Winkel sich ein wenig nach unten neigten, die runde Gesichtsform, alles passte.
Ein anderes, eher "stumpfes" Gegenüber würde vielleicht denken: Er war Asiate. Japaner, oder Chinese, oder Koreaner. So sehr ich mich bemühte, die Unterschiede konnte ich nie erkennen.
Und ein rassistisches Gegenüber würde vielleicht denken: Schlitzaugen und diese typische stumpfe Hautfarbe. Ein Japse, wahrscheinlich. Das hatte mir gerade noch gefehlt.
WIE das Gegenüber deinen Japaner wahrnimmt, sagt immer auch etwas über das Gegenüber aus. Deshlab ist deine Frage wie man das "richtig" sagen kann, auch nicht ohne Kontext zu beantworten.
_________________ HarperCollins:
Winterglück am Meer, Nordlichtträume am Fjord, Sommerzauber am Fjord, Winterküsse unterm Nordstern, Lichter, die vom Himmel fallen, Lichterzauber in Whispering Heights (2024), AT Van (2025)
Piper:
Späte Ernte, AT Moor
Lübbe:
Everything-for-youo-Trilogie, Unter-Haien-Dilogie |
|
Nach oben |
|
|
Margok321 Leseratte
M
Beiträge: 149
|
|
Nach oben |
|
|
Margok321 Leseratte
M
Beiträge: 149
|
|
Nach oben |
|
|
Mysi101 Eselsohr
M Alter: 32 Beiträge: 345
|
|
Nach oben |
|
|
Margok321 Leseratte
M
Beiträge: 149
|
|
Nach oben |
|
|
MarVeRiCk94 Leseratte
Alter: 29 Beiträge: 116
|
22.11.2019 16:10
von MarVeRiCk94
|
|
|
Wenn es dir so wichtig ist, zu beschreiben, wie deine Charaktere im Detail aussehen, dann schmücke es am besten etwas aus damit es nicht mehr so platt klingt wie in deinem Beispiel.
Wenn du sagst, Cameron sieht aus wie ein Japaner und Adrien ist schwarz oder braunhäutig, dann sind hier mal zwei Beispielsätze von mir:
"Cameron, dessen Augen klein waren wie ein Schlitz, dessen Haut so blass und gelblich anmutend wirkte wie ???,..."
oder, wenn ich hier lese, dass unsere Erde sowieso in deiner Geschichte vorkommt, kannst du auch einfach die Herkunft dazu schreiben,
"Cameron, dessen Erscheinungsbild, vor allem seinen Gesichtszügen zu entnehmen, ein Mensch ostasiatischer Herkunft war,..."
Und das gleiche machst du mit Adrien auch, entweder schreibst du:
"Adrien, ein Mensch [oder füge einfach an diesem Punkt statt "Mensch" irgendwelche ihn beschreibenden Wesenszüge ein, wie "Adrien, der Ritter der Adria" oder sowas) aus den fernen, südlichen Gefilden dieser Welt kommend, wie seine dunkelbräunliche Hautfarbe anmuten ließ"
|
|
Nach oben |
|
|
Gast
|
22.11.2019 16:37
von Gast
|
|
|
Wenn Du die ethnische Herkunft nur einmal etablieren musst:
Adrien, dessen Hautfarbe und Gesichtszüge den Schluss zuliessen, dass seine Herkunft zu den Zeiten, in denen das noch eine Rolle spielte, als ostasiatisch eingestuft worden wäre.
Allerdings ist es m.E. nach utopisch zu glauben, dass mit dem Entstehen eines Superkontinents plötzlich alle Einwohner (unabhängig von der originalen Herkunft) ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln und ein Herkunftsbewusstsein* keine Rolle mehr spielt.
*Man muss mit dem Begriff "Rassismus" etwas vorsichtig sein. Rassisten sind diejenigen Menschen, die Andere ausschliesslich aufgrund deren ethnischer Herkunft pauschal negativ beurteilen. Damit sind Menschen, die Andere Ethnien erstmal als Anders, aber nicht als pauschal besser oder schlechter als die Eigene ansehen, keine Rassisten.
In sofern habe ich auch kein Problem damit, Charaktere als "kaukasich" (das ist in den USA der politisch korrekte Begriff für "weiss") oder afro-amerikanisch oder farbig zu beschreiben. So eine Beschreibung ist erstmal nicht abwertend besetzt.
Bei Star Trek war es wichtig, dass Zulu Asiatischer Herkunft war, Ohura schwarzafrikanisch und Spock vulkanisch, um eine Welt anzudeuten, in der Rassismus überwunden scheint (auch wenn der dann wieder über rassistische Vulkanier wieder ins Spiel kommt... )
|
|
Nach oben |
|
|
Margok321 Leseratte
M
Beiträge: 149
|
|
Nach oben |
|
|
Poolshark Klammeraffe
Alter: 42 Beiträge: 827 NaNoWriMo: 8384 Wohnort: Berlin
|
22.11.2019 20:14
von Poolshark
|
|
|
Hallo zusammen,
ich hab mir zu dem Thema mal einen Klassiker-tumblr-Thread gebookmarkt. Der ist leider in Englisch, dafür aber sehr allumfassend.
Hier mal Teil 1, zum Thema warum man dunkle Hautfarben nicht mit Lebens- und Genussmitteln vergleichen sollte: https://writingwithcolor.tumblr.com/post/95955707903/skin-writing-with-color-has-received-several
Und Teil 2, was sich stattdessen gut zur Beschreibung von Hautfarben eignet: https://writingwithcolor.tumblr.com/post/96830966357/writing-with-color-description-guide-words-for
Wenn man unter Google "Writing skin color" eingibt, findet man noch viele andere Artikel. Auf deutsch sieht es leider ein bisschen mau aus.
_________________ "But in the end, stories are about one person saying to another: This is the way it feels to me. Can you understand what I'm saying? Does it also feel this way to you?"
-Sir Kazuo Ishiguro |
|
Nach oben |
|
|
agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2009 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
|
25.11.2019 02:04
von agu
|
|
|
Grundsätzlich finde ich überhaupt nichts Problematisches daran, die Farbe der Haut schlicht mit einem Farbbegriff zu benennen - entweder man bleibt beim nüchternen schwarz-weiß-braun-ocker-gelblich usw., oder man verwendet Synonyme, die dann aber in jedem Fall eine Wertung implizieren.
Die Wahl des Synonyms hängt dann von der Einstellung des Erzählers ab und kann schon Details über die Welt oder die Gefühlslage des Erzählers preisgeben.
Es macht einen Unterschied, ob helle Haut als elfenbeinfarben (bewundernd), eisgrau (furchteinflößend), käsig / blässlich / geronnene Milch (eher abwertend) oder bleich wie die Bäuche von Höhlenspinnen (negativ) beschrieben wird.
@Poolshark - schöner Link übrigens, die Ausführung zu den Hautfarben.
Beim Japaner, der in der Fantasy-Welt kein Japaner ist, kann man typische Merkmale beschreiben - die typischen Schlagworte sind mandelförmige Augen, feingeschnittene Züge, jettschwarzes Haar... man kann das gleich mit ein bisschen Welten-Info verbinden. Adriens Arme waren mit hashanitischen Stammestattoos bedeckt, weiß leuchtende Linien auf tiefschwarzer Haut.
Oder so ähnlich.
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 1 von 2 |
Gehe zu Seite 1, 2 |
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
Empfehlung | Buch | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Buch | Buch | Empfehlung | Buch |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|