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buffy229 Schneckenpost
B Alter: 27 Beiträge: 5
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B 30.09.2018 14:09 Abschied von buffy229
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Er läuft die Straße entlang. Sein Herz pumpt. Doch statt warmes, angenehmes Blut, pumpt es kaltes. Gänsehaut zeichnet sofort seinen Körper. Hier, vor einem Jahr passierte etwas, was sich der Junge nie im Leben hätte ausmalen können. Er erinnert sich zurück an den Tag.
Draußen lag noch Schnee und es war kalt, doch die Sonne schien wunderschön. Seine ganze Familie wusste was ihnen bevorstand. Sie mussten abschied nehmen - Abschied von jemanden, den sie weniger als 2 Wochen kannten.
Ihm kommen die Tränen. Er versucht sie zu unterdrücken, doch es gelingt ihm nicht. Er zieht die Jacke an sich, denn es wird kälter. Sein Blick fällt nach oben. Schwarze Wolken bedecken den Himmel. Obwohl er weiß, dass es bald zu regnen anfängt läuft er weiter.
Ganze 9 Monate mussten sie auf ihn warten und jetzt - alles war umsonst. Aber woher sollte seine Familie auch wissen, dass es so kommt. Keiner hatte es geahnt.
Plötzlich schaute er nach oben. Ein Tropfen hat ihn berührt und dieser läuft seine Stirn hinunter. Erst fängt es langsam an zu regnen, dann immer stärker. Wenigsten kann man jetzt nicht seine Tränen sehen. Er hat beschlossen weiter zu gehen, er will weg von hier. Weg von dem Leid und der Trauer.
Seine Mutter, seine Schwester und er selbst gingen in eine Kapelle, während sein Vater den schlimmsten Teil erledigen musste. Er musste die Geräte abstellen. Doch für die restliche Familie war es genauso schlimm, nur da zu sitzen. Sitzen und zu warten. Er betete, dass sein Bruder doch noch im letzten Moment aufwacht - doch innerlich wusste er, es war zu spät.
Dann sieht er eine Brücke. Eine kleine, hölzerne Brücke. Sieh grinst ihn förmlich an und sagt, >>Spring doch, spring
doch.<< Er geht einen Schritt weiter. Sein Atem ist schwer und seine Hände schwitzen und die Brücke kommt immer näher.
Weitere Werke von buffy229:
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Catalina Eselsohr
Alter: 51 Beiträge: 427 Wohnort: Kehdingen
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30.09.2018 19:05 Re: Abschied von Catalina
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Hallo buffy,
das ist ein schöner Ansatz: die heutige Trauer und Verzweiflung des Jungen und die eingeworfenen Rückblenden im Wechsel.
Der Text würde besser bei mir wirken, wenn ich die Trauer nachvollziehen könnte. So eine extreme Trauer (bis hin zu Selbstmordgedanken) ist in der Situation des Jungen doch ungewöhnlich - selbst wenn man bedenkt, dass er möglicherweise in der Pubertät ist. Mir fehlt eine Erklärung dafür. Warum jetzt (nach einem Jahr)? Hat er die Trauer vorher nicht zugelassen? Hat er durch den Tod seines Bruders eine Depression entwickelt, die sich jetzt zuspitzt?
Warum so stark? Fühlt er sich schuldig? Trägt er die Trauer der Eltern mit? Oder triggert ihn das (erstmalige) Wiederaufsuchen des Krankenhauses/Friedhofs (das ist nicht ganz klar) und er wird davon überrascht?
Außerdem noch ein paar Anmerkungen von mir...
Zitat: | Er läuft die Straße entlang. Sein Herz pumpt. Doch statt warmes, angenehmes Blut, pumpt es kaltes. Das ist ja so nicht ganz richtig, auch wenn es sich für ihn so anfühlt. Gänsehaut zeichnet sofort seinen Körper. Wenn man davon spricht, dass "etwas einen Körper zeichnet", meint man normalerweise eine dauerhafte Einwirkung, die Falten o.ä. hinterlässt. Hier, vor einem Jahr passierte etwas, was sich der Junge nie im Leben hätte ausmalen können. Mit "der Junge" rückst Du unschön von der Perspektive des Jungen ab. "Was er sich" ist wesentlich besser, auch wenn sich "er" wiederholt. Er erinnert sich zurück an den Tag. Würde ich weglassen.
Draußen lag noch Schnee und es war kalt, doch die Sonne schien wunderschön "Wunderschön" klingt etwas naiv... "Sonne schien schön" ist wegen der Alliteration auch ungünstig. Überleg' Dir was! . Seine ganze Familie wusste Komma was ihnen bevorstand. Sie mussten aAbschied nehmen - Abschied von jemandenm, den sie weniger als 2 besser als Ziffer ausschreiben Wochen kannten.
Ihm kommen die Tränen. Er versucht Komma sie zu unterdrücken, doch es gelingt ihm nicht. Er zieht die Jacke an sich das hört sich ein wenig so an, als ob sie vor ihm schwebt , denn es wird kälter. Sein Blick fällt nach oben Wenn der Blick auf etwas fällt, impliziert das Zufall, Beiläufigkeit. Außerdem finde ich "fallen" und "nach oben" in Kombination auch komisch. Schwarze Wolken bedecken den Himmel. Obwohl er weiß, dass es bald zu regnen anfängt Komma läuft er weiter.
Ganze 9 neun Monate mussten sie auf ihn warten hier fehlt ein Satzzeichen und jetzt - alles war umsonst. Aber Was ist der Bezug zum "aber"? woher sollte seine Familie auch wissen, dass es so kommt. Keiner hatte es geahnt.
Plötzlich schaute er nach oben. Ein Tropfen hat ihn berührt und dieser Wenn Du das drinnen lassen möchtest, dann PQP: hatte. läuft seine Stirn hinunter. Erst fängt es langsam an zu regnen, dann immer stärker. Erst fängt es langsam an, dann fängt es stärker an? Anfangen kann der Regen hier nur einmal. Wenigsten kann man jetzt nicht seine Tränen sehen. Er hat beschlossen beschloss, weiter zu gehen, er will weg von hier. Weg von dem Leid und der Trauer.
Seine Mutter, seine Schwester und er selbst gingen in eine Kapelle, während sein Vater den schlimmsten Teil erledigen musste: . Er musste die Geräte abstellen. Doch für die restliche Familie war es genauso schlimm, nur da zu sitzen. Also erst der schlimmste Teil und dann ist der andere Teil doch auch genau so schlimm? Sitzen und zu Oder alternativ vor dem Sitzen auch ein "zu" warten. Er betete, dass sein Bruder doch noch im letzten Moment aufwacht - doch innerlich wusste er, es war zu spät.
Dann sieht er eine Brücke. Eine kleine, hölzerne Brücke. Sieh grinst ihn förmlich an und sagt: >>Spring doch, spring
doch!<< Ich persönlich mag diese plakativen Pfeile nicht in dieser eher feinen Geschichte. Er geht einen Schritt weiter. Sein Atem ist schwer und, seine Hände schwitzen und die Brücke kommt immer näher. |
Falls die Geschichte irgendetwas Autobiographisches haben sollte, hoffe ich sehr, ich bin Dir nicht zu nahe getreten!
Viele Grüße
Catalina
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muetzchen Wortedrechsler
M
Beiträge: 50
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M 30.09.2018 22:50
von muetzchen
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Hallo Buffy,
deinen Text finde ich berührend. Obwohl das Thema sehr schwierig ist und ich eher eine Spaß-Leserin bin, würde ich weiterlesen, um herauszufinden, was hinter dem Anfang steckt.
Stilistisch wurde von Catalina aus meiner Sicht schon alles gesagt. Mir fehlen ein paar Worte von dir, um den Text in einen Zusammenhang zu setzen: Ist das der Einstieg zu einer Geschichte, oder ist der Text so vollständig? Es bleibt da ja vieles offen, wäre der Text vollständig, so wie er das steht, fehlen zu viele Informationen, um nachvollziehen zu können, was mit dem Jungen geschieht.
Grüße von Muetzchen
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buffy229 Schneckenpost
B Alter: 27 Beiträge: 5
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muetzchen Wortedrechsler
M
Beiträge: 50
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M 01.10.2018 09:25
von muetzchen
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Hallo Buffy,
danke für deine Antwort.
Ich verstehe, dass du die Gedanken des Lesers anregen möchtest, und finde dazu ist das Offenlassen von Denkmöglichkeiten ein gutes Mittel. Allerdings ist es aus meiner Sicht ein Unterschied, ob du in einem Forum veröffentlichst oder in einer Zeitschrift oder einem anderen Medium, wo keine Rückmeldung möglich ist. Ich mache mir die Gedanken um deine Geschichte, weil das Forum dafür ausgelegt ist. Würde ich diesen Text woanders lesen, wäre es etwas anderes. Um dann nachhaltige Gedanken oder Gefühle auszulösen bräuchte ich mehr um daran zu knabbern. Anderenfalls würde ich ihn einfach mit einem wagen Gefühl des "Kapier ich nicht" weglegen und mich anderem zuwenden.
Ich stimme Cataline zu, dass der Text gut gemacht ist, mit den eingeworfenen Rückblenden. Für mich steht da inhaltlich aber zu wenig, um die Gedanken über die Gefühle (Trauer, Depression, Schuldgefühle...), die du in deiner Antwort anreißt, aus sich heraus (ohne den Impuls des Forums) anzustossen.
Grüße von Muetzchen
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Christof Lais Sperl Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 943 Wohnort: Hangover
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01.10.2018 15:03 9 von Christof Lais Sperl
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...und 2? Schreibe die Zahlen aus.
_________________ Lais |
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Windes_Urpoesie Gänsefüßchen
Alter: 27 Beiträge: 27 Wohnort: Europa
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12.11.2018 15:19
von Windes_Urpoesie
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Guten Morgen lieber Verfasser,
Ich kann mich ganz gut in deinen Text hinein versetzen und finde deinen Aufbau mit den Rückblenden gar nicht mal schlecht. Dennoch wiegen mir deine Worte zu wenig. Ja immer gibt es treffendere, teuflischere, verworrenene, gefühlvollere Symbole, und Wörter - die gleichsam als Synonym für mehr Kraft im Ausdruck sorgen.
Dank dir für den Einblick!
Lieben Gruß
_________________ Wie ein Irrlicht schwebt die Traumfigur des Windes durch die Weltgeschichte. Folgt seiner alten Weise, und geht mit mir zusammen auf die Reise. Wir treffen uns am Portal der Himmelsschneise. |
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Herdis Leseratte
Beiträge: 134 Wohnort: Nordhessen
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23.11.2018 20:51
von Herdis
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Hallo Buffy229,
ich sehe ebenfalls einen schönen Ansatz. Und ich kann mich Catalinas Anmerkungen anschließen. Und ja, ein klein wenig mehr "Gedankenfutter" wäre toll.
Worüber ich noch gestolpert bin: Die Familie, bis auf den Vater, gehen zur Kapelle und beten. Der Vater stellt die Geräte ab, bleibt also vor Ort bei dem Bruder? Für einen Moment haben sich da vor meinen Augen Bilder überschnitten, denn ich sah die Familie am Bett.
Rechtschreibung, Kommasetzung, Satzzeichen: bitte immer darauf achten und prüfen. Bei vielen Lesern stört es einfach den Lesefluss. Fehlerteufelchen sollten nicht die Überhand haben.
Den ein oder anderen Satz hätte ich persönlich getrennt (z.B. [quote][i]Er hat beschlossen weiter zu gehen, er will weg von hier.[/i][/quote] )
Als Tipp für einen größeren/treffenderen Wortschatz:
besorg Dir ein Synonymwörterbuch (wie z.B. Textor).
Der Thesaurus im Word ist sein kleiner Bruder.
LG
Herdis
_________________ "Wenn ich nicht schreibe, fühle ich, wie meine Welt schrumpft. Ich empfinde, wie ich mein Feuer und meine Farben verliere." Anais Nin
Online frei erhältlich:
Herbsttag (Zwischendurchgeschichten, WIRmachenDRUCK.de, 978-3-9817672-9-2) |
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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23.11.2018 21:16
von Abari
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Hey,
tut mir leid, aber ich werde mit dem Prota nicht warm und es regt mich auch nicht zum Nachdenken an. Dazu ist mir der Text zu nüchtern-stringent, um für irgendwen Gefühle zu entfalten.
Dabei ist die Idee gut. Da könnte man was draus machen, aber dazu müsste etwas mehr kommen als ein paar Tränen und Regen. Das ist für mich definitiv keine Darstellung eines depressiven Kindes. Da wäre noch ein wenig mehr "Einfühlens" geboten.
BTW: Der Vater beerdigt dass Kind? Wo soll dass denn zeitlich und örtlich spielen?
Edith: Vorausgesetzt, Du liest das jemals (offline seit 04.10.2018...)
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
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