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Autor |
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Tiefgang Reißwolf
Alter: 43 Beiträge: 1139 Wohnort: Hamburg
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16.06.2010 21:05 Ein Fenster möcht ich sein von Tiefgang
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Ein Fenster möcht ich sein,
ein Spalt
in eine Welt,
die dich loslässt
und zugleich fesselt.
Eine Öffnung
in eine Zeit,
die dich schweben lässt
und dennoch erdet,
in den Moment,
der dir vertraut
und doch fern ist.
So ein Fenster
möcht ich sein
(in deine Welt,
von Zeit zu Zeit,
zumindest im Moment):
Ein Fenster
mit Durchblick
im richtigen
Augenblick.
Weitere Werke von Tiefgang:
_________________ DOPLPACK Verlag
- schreiben & bleiben - |
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Fao wie Vendetta
Alter: 33 Beiträge: 1994
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16.06.2010 21:08
von Fao
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Und ich möchte der Vorhang sein
Nein, Spaß beiseite,
da ist dier was wirklich schönes gelungen, sehr gern und oft gelesen.
Lg
Fao
_________________ Begrüßt gerechte Kritik. Ihr erkennt sie leicht. Sie bestätigt euch in einem Zweifel, der an euch nagt. Von Kritik, die euer Gewissen nicht anerkennt, lasst euch nicht rühren.
Auguste Rodin - Die Kunst. |
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catch2211 Klammeraffe
C
Beiträge: 735
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3415 Wohnort: Heidelberg
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18.06.2010 19:20
von Eredor
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in meinen augen an der harten grenze zum kitsch, aber wenn man darüber hinwegsieht, ist das ein toller text, dargestellt mit einprägsamen und direkten worten.
lg Dennis
_________________ "vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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19.06.2010 11:49 Re: Ein Fenster möcht ich sein von Nina
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Tach Tiefgang,
jeder Mensch ist ein Fenster, wenn man sehen kann und möchte.
Ich mag die Idee Deines Gedichtes. Ein paar Anmerkungen habe
ich dazu:
Tiefgang hat Folgendes geschrieben: | in den Moment,
der dir vertraut
und doch fern ist. |
Da möcht ich gleich mal aufmucken und sagen: ein Moment, der
einem vertraut und doch fern ist. Was genau soll das sein? Du
meinst etwas anderes, das weiß ich wohl. Du meinst ein Gefühl
oder eine Erinnerung oder ein Erleben. Kann ein Moment vertraut
sein? Nicht, oder? Soll ich Dir meine Säge leihen? *g*
Tiefgang hat Folgendes geschrieben: | So ein Fenster
möcht ich sein
(in deine Welt,
von Zeit zu Zeit,
zumindest im Moment): |
Das Lyrische Ich sehnt sich danach, wichtig für jemanden anderen zu
sein, zumindest zeitweise. Vielleicht oder vermutlich deshalb, weil es
auch gern mit sich selbst zusammen ist. Aber die Formulierung: Ein
Fenster möchte ich sein in Deine Welt, ... das erscheint mir hakelig.
Stell Dir vor, ich sage zu Dir: Du Tiefpunkt, ich möchte ein Fenster in
Deine Welt sein, was würdest Du da sagen, denken? (Ich weiß es:
Was will Nina denn hier? *g*) Du weißt, wie ich es meine? Es ist rein
von der Logik her schief, finde ich. Wie kannst Du ein Fenster in eines
anderen Menschen Welt sein? Überhaupt nicht. Ich weiß aber genau,
was Du meinst. Könnte ich es nur formulieren grad, das wäre schön,
doch ich kann es nur bei dieser Umschreibung belassen und hoffen,
dass Du verstehst, was ich meine?
Tiefgang hat Folgendes geschrieben: | Ein Fenster
mit Durchblick
im richtigen
Augenblick. |
Ein hoher Anspruch. Bei allem bleibt der Mensch ja doch Mensch und
nicht Maschine. Gerade wenn es um Gefühle geht, ist das mit dem
Sehen ja so eine Sache ...
Natürlich verstehe ich, was Du sagen willst: Das Lyr. Ich möchte es
nicht verderben, nicht versauen. Möchte das Richtige sehen, sagen,
tun, wenn es erforderlich ist, und steht damit doch unter einem
enormen Druck. Es möchte gern, dass diese Bindung von Dauer ist,
weil es liebt oder lieben möchte.
Insgesamt nicht schlecht, aber auch nicht überragend das Gedicht.
Ein Anfang. Wenn ich das richtig sehe, schreibst Du auch weniger
in letzter Zeit. Insofern, - ein Anfang. Die Idee, wie ich oben schon
sagte, gefällt mir aber. Sie ist nur noch nicht ganz ausgereift.
LG an Dich
Nina
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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21.06.2010 14:33
von SylviaB
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Ich muss meiner Vorrednerin hier wiedersprechen.
Gerade dieses Stück
Zitat: | Eine Öffnung
in eine Zeit,
die dich schweben lässt
und dennoch erdet,
in den Moment,
der dir vertraut
und doch fern ist. |
halte ich für richtig gut. Aber ich war ja auch immer anders als andere. *soifz*
in den Moment erdet. Also nicht in dem Moment sondern in den Moment. Ähnlich wie einmeißeln.
Eine Öffnung die dich in den Moment erdet, da würde ich das "in" jetzt betonen. In den Moment hinein schweben läßt. So in etwa verstehe ich es.
Lieber Tiefgang, sollte ich hier völlig falsch liegen, dann bitte ich um Aufklärung. Aber so lese ich es und so bekommt es in mir ganz viel Sinn und Gefühl. Sehr gern gelesen und nein, ich würde keinen Buchstaben ändern.
Lieben Gruß
Sylvia
_________________ Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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21.06.2010 14:38
von Nina
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SylviaB hat Folgendes geschrieben: | Aber ich war ja auch immer anders als andere. *soifz* |
Du doch nicht. Ich!
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Tiefgang Reißwolf
Alter: 43 Beiträge: 1139 Wohnort: Hamburg
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21.06.2010 14:50
von Tiefgang
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Hallo Ihr lieben Kommentatoren,
ein Dankeschön an Euch alle.
Fao, das ist ein modernes Fenster, da gibt es nur noch metallene Jalousien. Und so etwas Mechanisches möchtest Du doch bestimmt nicht sein, oder?
Tini, diesmal leider ohne Wort. Eignet sich auch nicht so gut dazu, finde ich.
Nina, doch (Sylvia hat das unten auch schön beschrieben warum) ein Moment kann einem sehr wohl vertraut sein - mir zumindest. Der Moment zum Beispiel, an dem ich das Tor meiner Lieblingsmannschaft sehe, vom Sessel aufspringe, vor Freude Bier auf die Glotze spucke und rumfiebere. Das ist ein Moment, der mir vertraut ist sein könnte. Das Fenster soll ja keine Erinnerung schaffen, sondern den Zugang in einen schönen Moment darstellen.
Du hast Recht, es geht im Gedicht teils auch darum, dass das LI für die angesprochene Person eine Bedeutung haben möchte. Es geht aber nicht nur darum, viel eher geht es um die angesprochene Person selbst und ihre Bedürfnisse bzw. die Problemfelder, auf denen es sich umtreibt (scheinbar zu viel Stress & Alltag).
Warum Dir die Formulierung "ein Fenster in eine Welt sein" nicht behagt, ist mir nicht ganz klar. Natürlich kann man in der Realität kein Fenster sein, aber das ist ja lediglich eine lyrische Vorstellung, was das LI sein möchte, nicht weniger, nicht mehr.
Jedenfalls hast Du damit Recht, dass ich zur Zeit wenig - bis sehr wenig - schreibe (und vllt. auch damit, dass man das auch rausliest).
Sylvia, der Moment ist vertraut und dennoch fern, weil er zeitlich vllt. lange zurück liegt - in der vertrauten Kindheit z.B.? Das was erdet ist die Zeit, eine Zeit, die anders als der Moment eine länger andauernde Phase ist. Aber grundsätzlich stimmt das schon, dass es darum geht, dass das Fenster in den Moment hineinschweben lassen möchte.
Schöne Grüße
_________________ DOPLPACK Verlag
- schreiben & bleiben - |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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21.06.2010 14:53
von Nina
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Huhu,
ich weiß, was Du meinst. Ich würde da dennoch
eine sprachliche Unterscheidung vornehmen.
LG
Nina
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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