Dein Weg war mein Weg

[jim-knopf]

Dein Weg war mein Weg

Dein Weg war breit.
Nicht eben,
doch breiter,
als deine Seele.
Ich schaute nach dem Sonnenmond.
Mein Weg war schmal,
von Anfang an.
Dein Weg war mein Weg

Dein Weg war gesäumt
von schwarzen Lichtern,
Haltlosigkeit
und Abgründen.
Am Rand meines Weges
standen gelbe Palmen
und grüne Disteln.
Mit der Zeit wurden sie grau.

Wir schritten voran.

Es war ein langer Weg.
Dein Gesicht wurde bleich,
unser Weg wurde schmaler,
deiner und meiner.
Jetzt taumeln wir voran,
langsam schwindet
die Angst vor dem Fall.
Mein Schritte werden kühner.

Du trittst fehl,
strauchelst,
fällst.
Ich kann dich nicht halten
und will es nicht.

Ich schaue nach dem Sonnenmond.
Er ist nun
Sonne
und Mond.

[Rike]

Hallo Jim-Knopf,

von der Thematik finde ich dein Gedicht gut, aber mir scheint das hier noch nicht wirklich ausgereift.

Es ist ein Wechsel zwischen Lyrik und Aneinanderreihung von konkreten Gedanken, die noch in die lyrische Sprache übersetzt werden müssen.

Was du sagen willst, ist klar, aber zu klar! Es wird zu deutlich beschrieben und der Moment, in dem der Leser von deinen Worten innerlich getroffen wir, fehlt.

Ich bin sicher, dass du mit diesem Stoff, was Gewaltigeres spinnen kannst.
Tipps gebe ich dir keine, da es dein Gedicht ist und ich weiß, dass du die richtigen Worte finden wirst.

Eins noch: Der Wechsel vom Präteritum ins Präsens am Ende, ist der gewollt? Es kommt zu abrupt, finde ich.
Entweder kannst du noch einmal einen Absatz machen, bevor du in den Präsens gehst, oder du lässt alles im Präteritum.

Solltest du das Ganze überarbeiten, würde ich mich über die Neufassung hier freuen!

  sonnigen Gruß
  Rike