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Frühlingsbeginn (Ohne P.)


 
 
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lilli.vostry
Wortschmiedin


Beiträge: 1219
Wohnort: Dresden


Beitrag22.03.2015 15:01
Frühlingsbeginn (Ohne P.)
von lilli.vostry
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Frühlingsbeginn
(Ohne P.)

Du bist verloren gegangen
Im Dunkeln warst du
kaum zu sehen
doch ich hab dich immer gefunden

im dichtesten Grün
verwuschelt Erde im Haar
Kratzspuren von Kämpfen
und auch die Knoten am Bauch
trugst du mit kecken Sprüngen davon

sprangst ohne zu fragen
in mein Herz
das dir alle Tage zufliegt
unsre Wege abgeht

der Futterteller steht leer
nebenan im Garten haben sie
einen Drahtzaun errichtet
zum Frühlingsbeginn
unten ein Spalt offen

werd ich dich wieder sehen
mein Graugetigerter



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Merope
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Beiträge: 715
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag06.05.2015 10:52

von Merope
Antworten mit Zitat

Schön die Stimmung eingefangen, finde ich. Der Kater, der das Herz erwärmte, kommt nicht mehr.

Zitat:
im dichtesten Grün
verwuschelt Erde im Haar

Das sperrt sich in mir etwas. Eher Fell als Haar?
Und das 'verwuschelt' finde ich im Gegensatz zu den übrigen Worten zu flapsig.

Das
Zitat:
sprangst ohne zu fragen
in mein Herz
das dir alle Tage zufliegt
hat mir besonders gut gefallen. Smile
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lilli.vostry
Wortschmiedin


Beiträge: 1219
Wohnort: Dresden


Beitrag06.05.2015 11:54
aw:Frühlingsbeginn(ohneP.)
von lilli.vostry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Merope,

 das freut mich, dass die Stimmung dieses Gedichts Dir gefällt.
Zu den Details: Sagt man nicht auch Fellhaare? Sie liegen ja von Tieren oft auch einzlen verstreut herum... Vom KLang gefällt mir Haare besser.
Und das verwuschelt, na ja, man könnte auch zerzaust schreiben...
Verwuschelt klingt zärtlicher...
Und der Kleine hat auch ein dichtes Wuschelfell...

Zum Glück ist der Draußenkater wieder da... (er saß ein paar Tage unfreiwillig eingesperrt in einem Keller im Nachbarhaus fest und keiner hörte ihn, während die Bewohner draußen am Lagerfeuer den Frühlingsbeginn feierten...)
Wie schnell sich von einem Moment zum anderen alles ändern kann, Liebgewordenes, Vertrautes plötzlich weg ist, wollte ich mit diesem Gedicht auch einfangen... Während in der Natur alles neu erwachte, hatte LI mit diesem Verlust und Ungewissheit des Wiedersehens zu ringen...

Frohe Schreibgrüße,
Lilli


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Michel
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Beitrag06.05.2015 11:55

von Michel
Antworten mit Zitat

Als Nicht-Lüriker wage ich eine Rückmeldung.
Ich bleibe ebenfalls am "verwutschelt" hängen, das eine ganz andere Färbung hat als der Rest des Textes. "Knoten am Bauch" weckte die Assoziation: Tumor. Gewollt?
Für mich nehmen die letzten beiden Zeilen etwas raus. Zu direkt, außerdem gar nicht nötig. Wie klingt es für Dich, sie einfach wegzulassen? Gleichermaßen der Futterteller. Dass es sich um eine Katze dreht, wird auch ohne deutlich; an dieser Stelle bekomme ich beim Lesen so eine art kalter Anti-Lyrik-Dusche. Kannst Du etwas damit anfangen?
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lilli.vostry
Wortschmiedin


Beiträge: 1219
Wohnort: Dresden


Beitrag06.05.2015 12:07
aw:Michel
von lilli.vostry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Michel,

danke für Deine Gedanken zu diesem Gedicht. Natürlich überlegt man beim Schreiben immer, wie viel geb ich rein, wie viel überlasse ich dem Leser, um die Zwischenräume mit eigenen Gedanken zu füllen...
Zu Deinen Anmerkungen:
Zum verwuschelt, schrieb ich schon, dass es zum dichten Fell passt und außerdem wälzt der Kater sich gern auf der Erde und entsprechend verwuschelt erdig sieht er dann aus...
Daher mag ich das Wort.

Der leere Futterteller macht für LI bei jedem Hinsehen den Schmerz des Fortseins fühlbar... Da ist keiner mehr, auch wenn der Teller sonst auch immer schnell leer ist... Katzen können immer fressen...

Und die Knoten am Bauch sind auch da und LI dachte zunächst, sein Fortsein hätte damit etwas zu tun.

Die Schlusszeile braucht es für mich auch, weil es Traurigkeit und Hoffnung zugleich noch mal fragend in den Raum stellt. Sonst würde mir der Text zu abrupt enden und wäre mir zu endgültig, dabei war zu dem Zeitpunkt ja noch alles offen. Das hab ich versucht mit der Schlusszeile zu sagen...

Frohe Schreibgrüße,
Lilli


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Merope
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Der Goldene Käse


Beitrag06.05.2015 18:14
Re: aw:Frühlingsbeginn(ohneP.)
von Merope
Antworten mit Zitat

lilli.vostry hat Folgendes geschrieben:
Zu den Details: Sagt man nicht auch Fellhaare? Sie liegen ja von Tieren oft auch einzlen verstreut herum... Vom KLang gefällt mir Haare besser.
Und das verwuschelt, na ja, man könnte auch zerzaust schreiben...
Verwuschelt klingt zärtlicher...
Und der Kleine hat auch ein dichtes Wuschelfell...

Zum Glück ist der Draußenkater wieder da... (er saß ein paar Tage unfreiwillig eingesperrt in einem Keller im Nachbarhaus fest und keiner hörte ihn, während die Bewohner draußen am Lagerfeuer den Frühlingsbeginn feierten...)
Wie schnell sich von einem Moment zum anderen alles ändern kann, Liebgewordenes, Vertrautes plötzlich weg ist, wollte ich mit diesem Gedicht auch einfangen... Während in der Natur alles neu erwachte, hatte LI mit diesem Verlust und Ungewissheit des Wiedersehens zu ringen...
Freut mich, dass Dein Draußenkater wieder da ist. Wink
Erde im Haar klingt besser als Erde im Fell, da stimme ich Dir zu.
Aber wie wäre es z.B. mit:
im dichtesten Grün
das Fell zerzaust
voll Erde
Kratzspuren von Kämpfen
?

Nur ein Vorschlag!
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firstoffertio
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Beitrag06.05.2015 23:45

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Also ist er zurück. Das freut mich.

Diese Zeilen finde ich sehr gut:

Zitat:
und auch die Knoten am Bauch
trugst du mit kecken Sprüngen davon

sprangst ohne zu fragen
in mein Herz




Zum #verwuschelt~ Das wirkt nicht recht richtig. Könntest du es nicht einfach weglassen?

Die Zeilen mit dem Zaun wirken auf mich fremd, und ich weiß nicht recht, was ich mit ihnen anfangen soll. Warum das wichtig ist. Wie ich mir den Drahtzaun vorstellen muss, dass der Spalt unten wichtig ist.

Zum Wegwandern des Katers kann er ja nicht beigetragen haben?

Da stehe ich auf dem Schlauch. Meinst du, der Spalt unten konnte beim Zurückkommen helfen?
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lilli.vostry
Wortschmiedin


Beiträge: 1219
Wohnort: Dresden


Beitrag07.05.2015 00:18
aw:Frühlingsbeginn (ohneP.)
von lilli.vostry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Merope,

ja ich bin auch froh, dass der Draußenkater wieder umherstromert, die Frühlingssonne genießt...
Danke für Deine Anregung mit der Versumstellung zum zerzaust etc.

Die Kratzspuren sind mir schon wieder zuviel...

Mal sehen.
Hauptsache, er ist wieder da.

Frohe Schreibgrüße,
Lilli


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lilli.vostry
Wortschmiedin


Beiträge: 1219
Wohnort: Dresden


Beitrag07.05.2015 00:28
aw:Frühlingsbeginn(ohneP.)
von lilli.vostry
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Firstoffertio,

danke Dir für Deine Gedanken zu diesem Gedicht.
Ja die Sache mit dem Zaun. Das war schon komisch. Kater weg, Zaun da...
Als ob es nichts Besseres gäbe zum Frühlingsanfang, als Zäune zu errichten...
Ich dachte zuerst, das Fortbleiben des Katers hat damit zu tun, dass er sich scheut und nicht mehr zurück kann durch den Maschendraht. Unten ist auf der vollen Länge nur ein Spalt breit offen... Ich ahnte Schlimmes bis zu Verletzungen...

Doch es lag dann nicht daran, sondern er saß auf der anderen Grundstückseite eingesperrt in einem Keller.

Der Zaun als starrer Kontrast zur lebendig entfaltenden Natur gefiel mir  ganz gut...

Hoffe damit wird es nun verständlicher.
Besser natürlich man versteht es auch ohne zu erklären...

Da ich es in der Situation so empfand, würde ich im Nachhinein ungern etwas ändern an diesen Bildern.

Einen schönen neuen Tag wünscht Dir,
Lilli


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