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Befreiung / Freimachung


 
 
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Gast







Beitrag29.04.2014 09:42

von Gast
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Manon Moony hat Folgendes geschrieben:
wenn Du meinst...

nur, weil Du es nicht kannst, müssen es alle anderen doch nicht auch nicht können dürfen...oder?
Kannst Du nicht woanders klug sein? Hier bist Du fehl am Platze...
hm. und du kannst es selbstredend.

wenigstens hast du ein gesundes selbstbewußtsein. ist ja schomma was.
Manon Moony hat Folgendes geschrieben:
Danke für den Tip, für mich ist der Text fertig, keiner Reparatur bedürftigt. Kenne das eh schon, dass der von wenigen Schreibern / Lesern gemocht oder verstanden wird. War nur neugierig, ob das hier eventuell anders sein könnte...
isser das. fertig. fertig ist er. fix und fertig.
Manon Moony hat Folgendes geschrieben:
Wo bin ich hier nur gelandet...
nicht unter denen, die in ehrfurcht erstarren. das scheint das zu sein, was du von deinen lesern erwartest. oder täusche ich mich?
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Harald
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Beitrag29.04.2014 10:33

von Harald
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Mich mal kurz zurückmelde …

***

Mehrere goldene Nadeln in einem Heuhaufen zu finden geht bedeutend leichter in einem weniger großen Haufen …


Alternativ kann man den Haufen abfackeln und die verbleibenden  Nadeln verwenden …
 

 Rolling Eyes


 Wink


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Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker

Harald

Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
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ricochet
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Beitrag29.04.2014 12:16

von ricochet
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MosesBob hat geschrieben:

"Wer einen solchen Text wie "Befreiung / Freimachung" schreibt, wird sich wahrscheinlich denken, dass er unterschiedliche Reaktionen auslösen kann. Von daher müsste man sich als Autor eigentlich dagegen wappnen, um mit der nötigen Gelassenheit reagieren zu können - vor allem dann, wenn man sich vor Augen führt, dass wir hier nicht in der Kuschelecke sind (obwohl Boro auf dem Foto so guckt, als würde er gerade auf einer samtigen Chaiselongue sitzen und sich die Füße massieren lassen – wobei dieser Eindruck täuscht: in Wahrheit ist es der Eiswürfelblick eines Auftragkillers). Auf der anderen Seite sind wir hier auch nicht im Boxring: Es darf zwar auf die Nuss gegeben werden, aber nicht auf die Nüsse. Landet der erste Schlag unterhalb des Gürtellinien-Äquators, konzentriert sich häufig auch das folgende Trommelfeuer auf die südlichen Halbkugeln. Es entstehen Krater und Erdspalten, Ozeane türmen sich zu schwindelerregenden Wasserbergen auf. Fliehende Menschenmassen, Hungersnöte, Mord und Totschlag. Der totale Zusammenbruch von Ethik, Recht und Ordnung, eine Welt im nuklearen Winter. Und mittendrin: Ein paar Leutchens, die von Anfang an dabeigewesen sind und jetzt mit schwankenden Schritten durch fliegende Asche und Trümmerstaub irren und sich fragen: War ich das etwa? Und kurz darauf öffnet sich ein Loch im wolkenschweren Himmel, und eine göttliche, göttergleiche oder Götterspeise-Stimme donnert eine Antwort im Brustton der Überzeugung: Jein!

Ich persönlich bin gegen einen wolkenschweren Himmel und Ascheregen. Sowohl das eine wie das andere beeinträchtigt meine gleichmäßige Sommerbräune, und wenn etwas meine gleichmäßige Sommerbräune beeinträchtigt, regen sich primitive Urinstinkte in meinem Inneren: Mir wachsen Haare, wo sonst keine waren, ich kriege Speichelfluss und Blutdurst, und meistens wache ich am Morgen danach auf, habe keine Erinnerung mehr an die letzten Stunden und wundere mich darüber, dass mein Gesicht in Nachrichtensendungen zu sehen ist, angeblich gesucht gegen Finderlohn und Kopfgeld, tot, halbtot oder lebendig. Ich möchte keine Bestie sein. Viel lieber möchte ich ein handzahmer Flamingo sein mit einem prächtigen Puschelschwanz und glänzenden Pailletten-Augen."


Soviel das Wort zum Sonntag - und das am Dienstag ... Very Happy Very Happy Very Happy


rico


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meerenblau
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Beitrag29.04.2014 15:47

von meerenblau
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Also auf mich wirkt das Ganze eher (unfreiwillig?) komisch, sodass ich mich schon frage, ob das überhaupt ernst gemeint ist.

Mir kommt das so vor, als habe da jemand Ephraim Kishons Leitfaden für das Schreiben eines modern-künstlerischen Theaterstückes auf die Lyrik angewendet.

Dann wiederum wäre es sehr konsequent und gekonnt umgesetzt.
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ricochet
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Beitrag29.04.2014 16:00

von ricochet
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meerenblau hat Folgendes geschrieben:
Ephraim Kishons Leitfaden für das Schreiben eines modern-künstlerischen Theaterstückes


Sowas gibt es ? Geil ...


rico


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Manon Moony
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Beitrag06.08.2014 01:57

von Manon Moony
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Ich war ein paar Monate im Krankenhaus, deswegen meine späte Antwort.
Die ich, ob der meisten Kommentare nur der Höflichkeit wegen erstelle, viel gibt es ja nicht mehr zu sagen smile

Danke auf jeden Fall für jene, die sich Zeit genommen und Mühe gemacht haben.


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P.S.: Ich trenne niemals einen Text vom Schreiber!
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Gast







Beitrag12.10.2014 17:37

von Gast
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Um es zunächst mal ganz unreflektiert zu sagen: Das Gedicht ist für mich ENDGEIL!!

Warum? Die enorme Dynamik der (Sprach-) Gewalt, der stringente rote Faden und die Struktur (trotz des, wie ich vermute sehr intuitiven Schreibens). Damit meine ich, dass jede Strophe das Fazit der vorherigen wieder neu aufgreift und ausbaut und vor allem, wie das alles zusammen dann in die Schlusspointe/-strophe mündet. Kleinere „Schmankerl“ sind für mich „ichlos“ - wenn es mir auch irgendwie bekannt vorkommt. Oder etwa „Aus Wurmscheiße wiedergeboren werden“ - verdammt (selbst-) erniedrigend, aber in diesen Zusammenhang perfekt eingepasst.
Wenn ihr mich fragt: Um richtig gute Gedichte schreiben zu können, muss man eine solche (Ur-) Gewalt nicht nur lesend vertragen, sondern auch tatsächlich schreibend gegen sich selbst anwenden. Dass manches in seiner scheinbaren Übertreibung dabei zum Schmunzeln und Lachen Anlass gibt, tut dem ganzen überhaupt keinen Abbruch.

Von mir: ehrliches, großes Lob für dieses Werk in seiner ganzen (abstoßenden?/überfordernden?) Härte.

(P.S.: Sorry, dass ich hier ein altes Thema nochmal aufgreife. Soll nicht wieder vorkommen, aber ich musste das loswerden.)
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Manon Moony
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Beitrag17.10.2014 22:52

von Manon Moony
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Danke!

Ist es hier nicht üblich, auf Älteres zu antworten? Nur reine Neugierde...?

Freut mich, dass endlich mal jemand auf die Dynamik eingeht, die Intensität versteht.
Dabei ist es ganz simpel entstanden... konnte nicht schreiben, weil mich der Alltag fest gehalten hat, also schrieb ich drüber, wie ich meinen Kopf frei kriegen kann. Die Muse überlistet. Lediglich die Befreiung, Freimachung.

Aus Wurmscheiße wiedergeboren werden...nun, das werden wir alle irgendwann, denke ich, deswegen finde ich das gar nicht so erniedrigend wink

Gruß,

MM


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jim-knopf
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Beitrag19.10.2014 11:46

von jim-knopf
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Zitat:
Ist es hier nicht üblich, auf Älteres zu antworten? Nur reine Neugierde...?


hast du deshalb dein Alter nach unten gesetzt?
Im Normalfall spielt es keine große Rolle, wie alt ein Autor ist.
Ausnahmen gelten vielleicht für sehr junge Autoren.
 
Allgemein gilt: Kommentiert man regelmäßig auch die Werke anderer,
kann man mit mehr Feedback generell rechnen.

Gruß
Roman


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Manon Moony
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Beitrag20.10.2014 08:21

von Manon Moony
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Älteres, nicht Ältere wink

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jim-knopf
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Beitrag20.10.2014 11:59

von jim-knopf
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Schande über mein Haupt Embarassed
hab mich tatsächlich verlesen.

zu deiner frage: klar, auch ältere texte werden hier kommentiert.
natürlich bekommen aktuelle texte in der regel eher kommentare,
weil sie meist einfach weiter oben stehen und daher präsenter sind.

generell gilt aber weiterhin (und vor allem):

Zitat:
Allgemein gilt: Kommentiert man regelmäßig auch die Werke anderer,
kann man mit mehr Feedback generell rechnen.


PS: Weil ich grade deine Signatur sehe. Vielleicht solltest du mit dem trennen doch mal anfangen. Das wäre schon wichtig.


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Mettbrötchen
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Beitrag20.10.2014 12:13

von Mettbrötchen
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Zitat:
Freut mich, dass endlich mal jemand auf die Dynamik eingeht, die Intensität versteht.


Ich glaube nicht, dass Dynamik und Intensität etwas ist, was man "verstehen" kann. Auch Dynamik macht einen Text nicht unbedingt gut. Ich werde immer misstrauisch, wenn jemand die Unverstandener-Künstler-Nummer raushängen lässt. Der Ansatz des Textes ist ganz gut, aber von "Endgeil" ist er für mich noch ein ganzes Stück weit entfernt, einfach weil er mich irgendwann ermüdet, obwohl er vorwärtsdrängt. Vielleicht liegt es daran, dass es etwas zu gewollt versucht, provozierend zu sein? Dabei provozieren Kraftausdrücke wie "ficken" und "scheiße" schon lange nicht mehr.
Zu loben ist die Idee und dass du hier formal konsequent arbeitest.

Ich schließe mich Roman übrigens an. Man muss lernen, einen Text vom Autor zu trennen. Texte zur Analyse von den Schreibern zu benutzen, das machen höchstens Menschen, die von Literatur nicht viel Ahnung haben, und keine ambitioniert arbeitenden Schreiber. Gleichwohl es sich natürlich manchmal aufdrängt, den Text mit dem Autor in Verbindung zu bringen.


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Manon Moony
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Beitrag20.10.2014 12:32

von Manon Moony
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Ok, Brötchen, "fühlen" wäre der bessere Ausdruck gewesen, aber auch verstehen ist nicht ganz falsch.


Da ich einen Text immer aus dem Bauch schreibe und nie "setze"...
denke ich auch nicht drüber nach, ob ich provozieren will, ob meine Wortwahl "falsch" sein könnte etc.
Ich bin ein Stimmungsschreiber, was solche Zeilen betrifft, ich habs im Bauch, der Seele, es will raus und gut.
Und alles, was raus kommt, ist auch gut smile

Ich versuche auch nicht den Schreiber zu analysieren, aber wenn es um fühlbare Texte geht, sind sie für mich ganz klar mit dem Menschen verbunden. Wieso auch nicht...
Das lässt manchmal tief blicken, egal ob Richtung Langweile, oder Vollintensivgefühlsstation.

Ich lese die FAZ nicht, bekomme aber regelmäßig von meinem ehemaligen Deutschlehrer die Ausschnitte mit der Frankfurter Anthologie zugesendet.
Was mir dort sehr gut gefällt ist, ( unter der Redaktion des M. Reich-Ranicki mehr als jetzt), dass  dort oftmals auch auf den Author eingegangen wird / wurde.
Auf seinen Werdegang, seine Entwicklung, wie manchmal Texte variieren, mit der Zeit, dem Schreiber, reifen.
Dort wird genau auf das eingegangen, was ich im Internet in solchen Plattformen oftmals vermisse.

Oder, wie Brecht es so schön formulierte (mit meinen Worten, kann den Abschnitt aber gerne hier rein kopieren...), alles ist im Author, im Menschen und es bedarf nur eines kleinen Stückes Input von außen, dass die Welt, der Text im Schreiber entsteht.

Wie soll ich da, da Geschriebenes auch immer ein Resultat, der Erfahrungen, aller Worte und Gefühle, die dieser Mensch jemals aufgenommen hat, selbst wenn es "nur" und absolut der Phantasie entsprungen ist, einen Text vom Leben des Tintenklecksers trennen?

Vor allem habe ich sehr, sehr häufig das Gefühl, dass sich Leute dahinter verstecken. Oft mit Texten, die sehr gewagt oder sehr gefühlsbetont sind... für mich meist eine klare Ausrede... aber nur meine Meinung.

Wie sollte ich Hesse, Brecht, Bukowski, und all die anderen von ihren Texten trennen, das wäre so widersprüchlich, wie einem Posaunenbläser Löcher in die Backen zu stechen ^^

und wenn "jemand" pikiert auf ficken, scheiße, Dampf ablassen reagiert, bitte, soll er / sie doch Herbstgedichte lesen. Am besten im Frühjahr. smile


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Mettbrötchen
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Beitrag20.10.2014 12:40

von Mettbrötchen
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Zitat:
Ich bin ein Stimmungsschreiber, was solche Zeilen betrifft, ich habs im Bauch, der Seele, es will raus und gut.
Und alles, was raus kommt, ist auch gut


Ein Text braucht schon auch Abstand, einen kühlen Kopf und Arbeit. Gute Texte entstehen natürlich immer aus heftigen Impulsen heraus, aber danach kommt das Sezieren. Ansonsten wäre ja jeder, der sein Gefühlsleben ausschüttet, ein guter Schriftsteller.


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jim-knopf
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Beitrag20.10.2014 12:51

von jim-knopf
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Zitat:
und wenn "jemand" pikiert auf ficken, scheiße, Dampf ablassen reagiert, bitte, soll er / sie doch Herbstgedichte lesen. Am besten im Frühjahr. smile


ich glaube nicht, dass jemand darauf pikiert reagiert. im gegenteil ist ficken und scheißen überall, sodass du die leute damit im zweifelsfall eher langweilst. ein versuch der provokation geht dadurch nach hinten los und wirkt im zweifel vielmehr unfreiwillig komisch.

Zitat:
Wie soll ich da, da Geschriebenes auch immer ein Resultat, der Erfahrungen, aller Worte und Gefühle, die dieser Mensch jemals aufgenommen hat, selbst wenn es "nur" und absolut der Phantasie entsprungen ist, einen Text vom Leben des Tintenklecksers trennen?


prinzipiell ist das eine ansicht, die seit anfang des 20. jahrhundert nicht mehr vorherrscht. der strukturalismus, der formalismus, sie alle gehen eher in die richtung einer textimmanenten interpretation. das heißt: weg vom autor und auch weg von der zeit der entstehung. dein ansatz ist weiterhin ein gangbarer, allerdings nur ein möglicher unter vielen. alle anderen möglichen wege einer interpretation abzulehnen würde bedeuten, einen großteil der deutungsmöglichkeiten auszuschließen. es ist nämlich so, dass dir - interpretierst du einen text mit hinblick auf den autor - eine menge am text durch die lappen geht, was eben mit der figur des autors nicht unbedingt vereinbar ist. die forschung zur lyrik in der mitte des letzten jahrhunderts ist dadurch in eine große krise geraten, weil der autor (und seine existenz im dunstkreis eines weltkriegs) im vordergrund stand und die interpretationen seiner gedichte alle zum selben ergebniss kamen. sicher schwingt immer etwas vom autor im text mit, das ist das prinzip jeder literatur, ein autor kann nicht über etwas ihm gänzlich unbekanntes schreiben. das schließt jedoch nicht die möglichkeit aus, den text ohne den autor zu interpretieren. eine autobiografische deutung von lyrik liegt dabei häufig dem fehler nahe, die autorintension reproduzieren zu wollen. tatsächlich geht es aber nicht darum, was der autor sagen möchte. ein text hat unendlich viele mögliche und gleichwertige deutungsmöglichkeiten. sollen möglichst viele davon aufgedeckt werden, ist es sogar nötig, den autor (für bestimme interpretationen) außen vor zu lassen, weil er den blick versperrt. wer also offen zugibt, autor und text nicht zu trennen, der schränkt sich beim lesen von lyrik selbst ein verhindert sich den zugang zu einer sehr großen anzahl von texten.

gruß
roman


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Manon Moony
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Beitrag20.10.2014 12:52

von Manon Moony
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braucht es in meinem Falle nicht, behaupte ich jetzt mal dreist, außer kleinen Nachbesserungen korrigiere ich seltenst was. Ok, Fehler natürlich, so sie mir denn auffallen.

Arbeit mache ich mir "nur" mit Texten, die über das DinA 4 Format hinaus gehen. Und mehr erzählen als eine kurze Stimmung. Geschichten also...

Ist ja nicht ausgeschlossen, dass es Schreiberlinge gibt, die in der Tat einfach mit Gefühlsausschüttung gut sind wink

Es würde viel mehr gute Texte geben, wenn sich das mehr Menschen trauen würden. Natürlich nicht solche, die den harten, unverzeihlichen Bedingungen, der Lyrikprofessoren; aber ehrliche, lebendige, leidenschaftliche, nicht gesetzte oder gestelzte Texte. Davon gibt es eh viel zu wenig.


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Manon Moony
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Beitrag20.10.2014 12:54

von Manon Moony
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ich will ja nicht provozieren... es ist einfach das, was entsteht...

und ich lese Texte nicht immer mit Hinblick auf den Author, aber ich verweiger mich dem, einen Text auf Dauer immer völlig vom Schreiber zu trennen.


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Beitrag20.10.2014 17:24

von Mettbrötchen
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Manon Moony hat Folgendes geschrieben:
braucht es in meinem Falle nicht, behaupte ich jetzt mal dreist, außer kleinen Nachbesserungen korrigiere ich seltenst was. Ok, Fehler natürlich, so sie mir denn auffallen.

Arbeit mache ich mir "nur" mit Texten, die über das DinA 4 Format hinaus gehen. Und mehr erzählen als eine kurze Stimmung. Geschichten also...

Ist ja nicht ausgeschlossen, dass es Schreiberlinge gibt, die in der Tat einfach mit Gefühlsausschüttung gut sind wink


Sag mal, meinst du das eigentlich alles ernst, was du so von dir gibst? Möglicherweise "leidest" du an deutlicher Selbstüberschätzung Wink


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Beitrag20.10.2014 23:32

von Manon Moony
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möglicherweise bin ich auch nur einfach zufrieden mit meinen Texten und mag die Art, wie ich schreibe? ^^

Ein halbwegs gesundes Selbstbewusstsein ist schon dem ein oder anderen suspekt, aber nicht mein Problem gg


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Beitrag21.10.2014 01:00

von Mettbrötchen
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Dann gehe ich morgen sofort ins Fitnessstudio, um den Leuten dort meine Figur vorzuführen. Selbst trainieren werde ich wohl nicht, denn ich finde meinen Körper perfekt so wie er ist. Auch wenn mir 20 Leute sagen, ich soll aufs Laufband, ich sei zu fett: Ich stehe drüber. Irgendeiner wird mir schon sagen, dass ich endgeil bin. Am Nachmittag werde ich zufrieden nach Hause gehen und mir denken: ,,Es war schön zwischen den Trainierenden zu stehen und meine Figur zu präsentieren. So sinnvoll möchte ich meine Zeit gerne öfter verbringen." Klingt nach einem guten Plan und den habe ich dir zu verdanken smile

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Beitrag21.10.2014 01:15

von Manon Moony
Antworten mit Zitat

geht doch ^^

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