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Nazi Aftermath


 
 
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Andi Fontäne
Eselsohr

Alter: 37
Beiträge: 268



Juan, der Bodyguard
Beitrag13.03.2011 20:52
Nazi Aftermath
von Andi Fontäne
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Erste Szene

Nach einem Weltkrieg



Hauptmann Martin sitzt auf der Rückbank einer schwarzen Limousine. Sein Monokel auf dem linken Auge spiegelt den Horizont. Der Hauptmann zielt lächelnd mit seiner Luger auf Passanten. Der erste Schuss löst sich. Eine alte Frau mit schweren Einkaufstüten an den Armen sackt leblos zusammen. Blut läuft aus. Eine Konservendose rollt seelenlos über den Bordstein.

„Ausgezeichneter Schuss, Herr Hauptmann.“
Der Fahrer wirft einen anerkennenden Blick in den Rückspiegel.
„Danke, Galotti. Es ist eine wahre Kunst.“
„Eine Kunst, Herr Hauptmann, jawohl.“
„Verzeihen Sie es mir, Galotti, wenn ich sie verlegen mache. Aber Sie kennen doch Kant?“
„Kant. Natürlich, Herr Hauptmann.“
„Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir den kategorischen Imperativ zu zitieren?“
„Tut mir leid, Herr Hauptmann. Den genauen Wortlaut kenne ich nicht.“
„Oh!“
„Aber ich kenne die Bedeutung.“
„Na dann will ich Ihnen ein wenig auf die Sprünge helfen. Der kategorische Imperativ geht in etwa so: Handle stets so, dass die Maxime deines Willens jederzeit allgemeine Gesetzgebung sein könnte.“
„Das ist es, Herr Hauptmann.“
„Und nun ist es ja so, Galotti, dass wir im Dritten Reich unseren Willen dem Führer übergeben haben.“
„Richtig, Herr Hauptmann“
„Und so heißt die Formel Kants, unsere Formel Kants: Handle stets so, dass der Wille des Führers jederzeit allgemeine Gesetzgebung sein könnte. Pflichten Sie mir bei, Galotti?“
„Ja, Herr Hauptmann.“
„Und wir handelten stets so, dass der Wille des Führers Gesetz war. Das macht eine gute Diktatur aus, Galotti, dass dem Führer alle Entscheidungsgewalt unterliegt und dass alle Entscheidungen nur vor dem Führer zu rechtfertigen sind. Habe ich immer noch ihren Zuspruch, Galotti?“
„Natürlich, Herr Hauptmann.“
„Bestens. Aber die Frage, die ich mir jetzt stelle, Galotti, diese Frage lautet: Jetzt, wo der Führer tot ist, wessen Willen sollen wir nun befolgen?“
„Gute Frage, Herr Hauptmann. (kurzes Schweigen) Vielleicht gilt jetzt wieder unser Willen, Herr Hauptmann?“
„Das war auch mein erster Gedanke, mein Bester. Aber ich frage Sie was: Was macht es für einen Unterschied, wenn der Führer tot ist?“
„Nun, Herr Hauptmann, schließlich ist er doch tot.“
„Ja, er ist tot. Aber das ist doch irrelevant. Wir kennen doch schon den Willen des Führers. Wir wissen was er wollen würde, Galotti. Und jetzt denken Sie mal nach! Wenn der Wille des Führers noch existent ist, dann haben wir ihn laut Imperativ zu befolgen. Deswegen ist es ausgeschlossen, den Nationalsozialismus zu beendende, Galotti. Wir machen weiter!“
„Wunderbar, Herr Hauptmann!“

Die Limousine biegt in eine Seitestraße. Einer Frau, die aus einem Gemüseladen kommt, wird vom Hauptmann mitten ins Gesicht geschossen.

„Fantastisch, Herr Hauptmann.“
„Eine wahre Kunst, Galotti.“

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yt
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Beitrag16.03.2011 09:23

von yt
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Moin,

ich finde s gut. Ich war, voreingenommen, wegen des Titels und nun bin ich doch schon ein Stück beeindruckt.

Einziger Kritikpunkt. Die Geschichte würde, meiner Meinung, auch ohne Gewalt funktionieren. Die "Unterhaltung", das Gespräch hat Qualität genug, für mein dafür halten. Das erschießen, ist kein tragendes Element.

Als ich es gelesen habe sah ich einen Comic vor mir.

Mit meinen Grüßen,
yt
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Harald
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Alter: 76
Beiträge: 5104
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Beitrag16.03.2011 09:38

von Harald
Antworten mit Zitat

yt hat Folgendes geschrieben:

Einziger Kritikpunkt. Die Geschichte würde, meiner Meinung, auch ohne Gewalt funktionieren. Die "Unterhaltung", das Gespräch hat Qualität genug, für mein dafür halten. Das erschießen, ist kein tragendes Element.


Hm, das ist sehr wohl ein tragendes Element - und nun, um die Perversion zu steigern, ersetze einfach Hitler mit Gaddafi und wir sind in der Aktualität!

LG

Harald


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adelbo
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Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag16.03.2011 10:03
prima Geschichte
von adelbo
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Moin Andi

Zitat:
„Ja, er ist tot. Aber das ist doch irrelevant. Wir kennen doch schon den Willen des Führers. Wir wissen was er wollen würde, Galotti. Und jetzt denken Sie mal nach! Wenn der Wille des Führers noch existent ist, dann haben wir ihn laut Imperativ zu befolgen. Deswegen ist es ausgeschlossen, den Nationalsozialismus zu beendende, Galotti. Wir machen weiter!“


Wenn ich mir vorstelle, was dieser Satz alles bedeuten könnte, muss ich aufhören zu denken.
Sehr guter Text, sehr gut geschrieben.
Obwohl  ich ein absoluter Gegner von dargestellter Gewalt bin, gehört der Schuss des Hauptmanns in den Text. Meine Meinung.
LG
adelbo


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Andi Fontäne
Eselsohr

Alter: 37
Beiträge: 268



Juan, der Bodyguard
Beitrag16.03.2011 15:47

von Andi Fontäne
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Liebe Leser,

ich danke für die Kommentare.

Yt: Das Erschießen ist in diesem Fall sogar elementar. Der gefasste Entschluss, die Fortsetzung des Tötens, wird vom Hauptmann unmittelbar umgesetzt, was eine eindringliche und auch schockierende Wirkung haben soll.

Harald: Eine interessante Verknüpfung!

Adelbo: Was meinst du damit, du müssest aufhören zu denken? Ich meine, was die Neo-Nazis machen, ist doch nichts anderes, als den Nationalsozialismus für nicht gescheitert zu erklären.


Grüße
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Harald
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Wohnort: Schlüchtern


Beitrag16.03.2011 16:27

von Harald
Antworten mit Zitat

Andi Fontäne hat Folgendes geschrieben:
... was die Neo-Nazis machen, ist doch nichts anderes, als den Nationalsozialismus für nicht gescheitert zu erklären ...


... stimmt so nicht ganz, sie wollen an "alte Ideale" anknüpfen, ohne "die Schei ... fehler zu machen", die die "Alten" gemacht haben.

Damit wird die tumbe Nasse gefüttert, zieht los und macht genau das, was die SA Ende der zwanziger, Anfang der dreißiger Jahre machte, alles, was nicht ins "deutsche" Bild passt und unerhörterweise auch noch erfolgreicher als man selbst ist, körperlich zu bedrohen, bis hin zum vollendeten Totschlag!

Anders?
Besser?

Es wäre zum Lachen, wenn es nicht zum Weinen und zum Fürchten wäre!

LG

Harald


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Andi Fontäne
Eselsohr

Alter: 37
Beiträge: 268



Juan, der Bodyguard
Beitrag16.03.2011 20:55

von Andi Fontäne
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Harald hat Folgendes geschrieben:
Andi Fontäne hat Folgendes geschrieben:
... was die Neo-Nazis machen, ist doch nichts anderes, als den Nationalsozialismus für nicht gescheitert zu erklären ...


... stimmt so nicht ganz, sie wollen an "alte Ideale" anknüpfen, ohne "die Schei ... fehler zu machen", die die "Alten" gemacht haben.

Damit wird die tumbe Nasse gefüttert, zieht los und macht genau das, was die SA Ende der zwanziger, Anfang der dreißiger Jahre machte, alles, was nicht ins "deutsche" Bild passt und unerhörterweise auch noch erfolgreicher als man selbst ist, körperlich zu bedrohen, bis hin zum vollendeten Totschlag!

Anders?
Besser?

Es wäre zum Lachen, wenn es nicht zum Weinen und zum Fürchten wäre!

LG

Harald


Das erinnert mich an den Besuch von Henryk Broder bei einer Gruppe DDR-Nostalgischer. Die haben auf die Frage, ob sie sich die DDR zurück wünschten, geantwortet:
"Ich wünsche mir die DDR auch nicht so wieder, wie sie gewesen ist. Und wieso? (Dann lauter und mit Zeigefingerregen) Weil sie sich nicht als fähig erwiesen hat, diesem kapitalistischen System zu widerstehen!"
-Sprich: Schießbefehl wurde nicht bedingungslos genug ausgeführt.

Ich denke, das Einzige, was die Anhänger des Nationalsozialismus' heute anders machen würden, wäre noch bedingunsloser zu sein.
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Rheinsberg
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Bronzenes Messer


Beitrag17.03.2011 07:08

von Rheinsberg
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Gut geschrieben, durchaus Stoff für Diskussionen. Vielleicht als KG für den Schulunterricht? Wink - Die Frage, die nicht beantwortet wird, ist, warum G. meint, dass der Wille den Tod des Wollenden überlebt.

Aber warum heißt der Offizier Galotti? wegen Lessing? ansonsten, so ein italienischer Name, hm, ich weiß nicht ^^

Wie du merkst, an der Schreibweise finde ich nichts auszusetzen, daher ningele ich am Inhalt rum.


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Harald
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Beitrag17.03.2011 09:54

von Harald
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Rheinsberg hat Folgendes geschrieben:
Die Frage, die nicht beantwortet wird, ist, warum G. meint, dass der Wille den Tod des Wollenden überlebt.


Das ist doch ein alter Hut, bei jeglichen, diktatorisch ausgerichteten Redierungsformen, ich beziehe da ausdrücklich die pseudo-kommunistischen Diktaturen wie die bestehende in Nord-Korea ein, haben die "Erben", ob nun aus der Familie oder sich selbst hochgeputschte, nur die Chance, anerkannt  - weil gleichermaßen oder gar mehr gefürchtet als der verstorbene "Führer" - zu werden, wenn sie noch rigoroser vorgehen als ihr Vorgänger!

siehe  Gaddafi, speziell dessen Sohn, der zementiert zur Zeit über das Blut der Gegner seinen Anspruch.

Rheinsberg hat Folgendes geschrieben:
Aber warum heißt der Offizier Galotti? wegen Lessing? ansonsten, so ein italienischer Name, hm, ich weiß nicht ^^


Ich finde dies als einen feinen Hinweis, dass neben einem starken Hitler Italien sich nicht hätte abkoppeln können und eine Allianz gebildet hätte, wie m.E. alle westlichen Nachbarländer auch - gezwungenermaßen!

LG

Harald


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Harald

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Hardy-Kern
Kopfloser

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Beitrag17.03.2011 21:35

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Andi Fontäne hat Folgendes geschrieben:


Das erinnert mich an den Besuch von Henryk Broder bei einer Gruppe DDR-Nostalgischer. Die haben auf die Frage, ob sie sich die DDR zurück wünschten, geantwortet:
"Ich wünsche mir die DDR auch nicht so wieder, wie sie gewesen ist. Und wieso? (Dann lauter und mit Zeigefingerregen) Weil sie sich nicht als fähig erwiesen hat, diesem kapitalistischen System zu widerstehen!"
-Sprich: Schießbefehl wurde nicht bedingungslos genug ausgeführt.
Ich denke, das Einzige, was die Anhänger des Nationalsozialismus' heute anders machen würden, wäre noch bedingunsloser zu sein.

Das habe ich nun einige Male gelesen, werde aber nicht klug daraus.
... lauter mit Zeigefingerregen, was soll das bedeuten? Abzug der Maschinenpistole durchziehen oder 'du, du du' machen?
Du schreibst das in Klammer, also dein Standpunkt, wie ich das beurteile.
Schießbefehl wurde...., auch deine Meinung.

Geht noch weiter. Zitierst Broda, der sowieso unglaubwürdig ist.
Wo und wann hat er denn dieses Interview geführt, wer waren die Antworter? Was meinst du mit Schießbefehl? Hier läuft was schief, Andi und noch dazu, da du es mit dem Hitlerreich und Neonazis in einen Bezug setzt.

Du setzt hier eine politische Diskussion rein, die noch lange nicht beendet ist und von der du bestimmt nicht eine Bohne hast, nicht mal eine Blaue, sei froh. Das geht so nicht.

Sprechen wir per PN noch einnmal darüber.

Hardy
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Angst
Geschlecht:männlichScheinheiliger
A

Alter: 33
Beiträge: 1571



A
Beitrag17.03.2011 21:58

von Angst
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Allerspätestens seit sich Eichmann auf Kants Pflichtbegriff berufen hat, ist philosophisches Halbwissen in der Politik nichts Neues mehr. Der Text gefällt mir leider überhaupt nicht. Er ist plakativ bis zum Gehtnichtmehr. Im Grunde geht es ihm nur um den Schockeffekt, der durch die Diskrepanz zwischen pseudo-intellektuellem Gespräch und Erschiessung entsteht. Das ist weder subtil noch realistisch.

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»Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48.
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BlackRider
Richter und Henker
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B
Beitrag17.03.2011 22:25

von BlackRider
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Aehm... was soll das wahllose (oder doch nicht wahllos... gehts um alte Damen? Sind wir in erobertem Land?) Passantenabschiessen?

_________________
-https://www.youtube.com/watch?v=SnyVYk7pkII-
Leider macht Sucht auch vor Intelligenz nicht halt
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Alogius
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Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag18.03.2011 00:06

von Alogius
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Moin,

kann die Begeisterung einiger für den Text nicht unbedingt teilen - hat mit dem Thema nichts zu tun. Das Ganze wirkt auf mich zu getrieben, sinnfrei und gewollt beklemmend.

Mehr mag ich nicht schreiben.

T.


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Aus einem Traum:
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Harald
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Beitrag18.03.2011 01:02

von Harald
Antworten mit Zitat

Hm,

ich sehe hier nirgends überschäumende Begeisterung, meist kritische Stimmen ...


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Harald

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Alogius
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Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag18.03.2011 01:15

von Alogius
Antworten mit Zitat

Alogius hat Folgendes geschrieben:

kann die Begeisterung einiger für den Text nicht unbedingt teilen


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Andi Fontäne
Eselsohr

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Beiträge: 268



Juan, der Bodyguard
Beitrag18.03.2011 08:35

von Andi Fontäne
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Guten Morgen,

Stichwort Eichmann ist ja schon gefallen. Ich habe über diesen Fall gelesen, wie der KI durch die Nazis quasi missbraucht und als Rechtfertigung genutzt wurde.
Man muss vielleicht wissen, dass ich nicht nur einen stumpfen Schockeffekt produzieren wollte. Sicher, die Schießszenen haben zwar einen, aber das ist nicht der Kern.

Vielen geht es sicher ähnlich, wenn ich jetzt beschreibe, dass mir Themen meist unterbewusst zufliegen. Dinge, die ich gelesen, gehört, gesehen habe, verarbeitet man unbewusst in seinen Texten.

Viele Grüße
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yt
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Beiträge: 703
Wohnort: Sittensen
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Beitrag18.03.2011 08:53
Moin
von yt
Antworten mit Zitat

uff ... sry - öh falscher Knopf hier Embarassed
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Harald
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant

Alter: 76
Beiträge: 5104
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag18.03.2011 10:21
Re: Moin
von Harald
Antworten mit Zitat

yt hat Folgendes geschrieben:
uff ... sry - öh falscher Knopf hier Embarassed


Die Mods haben den Radiergummi dafür ...


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Andi Fontäne
Eselsohr

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Beiträge: 268



Juan, der Bodyguard
Beitrag18.03.2011 15:13

von Andi Fontäne
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hardy-Kern hat Folgendes geschrieben:
Andi Fontäne hat Folgendes geschrieben:


Das erinnert mich an den Besuch von Henryk Broder bei einer Gruppe DDR-Nostalgischer. Die haben auf die Frage, ob sie sich die DDR zurück wünschten, geantwortet:
"Ich wünsche mir die DDR auch nicht so wieder, wie sie gewesen ist. Und wieso? (Dann lauter und mit Zeigefingerregen) Weil sie sich nicht als fähig erwiesen hat, diesem kapitalistischen System zu widerstehen!"
-Sprich: Schießbefehl wurde nicht bedingungslos genug ausgeführt.
Ich denke, das Einzige, was die Anhänger des Nationalsozialismus' heute anders machen würden, wäre noch bedingunsloser zu sein.

Das habe ich nun einige Male gelesen, werde aber nicht klug daraus.
... lauter mit Zeigefingerregen, was soll das bedeuten? Abzug der Maschinenpistole durchziehen oder 'du, du du' machen?
Du schreibst das in Klammer, also dein Standpunkt, wie ich das beurteile.
Schießbefehl wurde...., auch deine Meinung.

Geht noch weiter. Zitierst Broda, der sowieso unglaubwürdig ist.
Wo und wann hat er denn dieses Interview geführt, wer waren die Antworter? Was meinst du mit Schießbefehl? Hier läuft was schief, Andi und noch dazu, da du es mit dem Hitlerreich und Neonazis in einen Bezug setzt.

Du setzt hier eine politische Diskussion rein, die noch lange nicht beendet ist und von der du bestimmt nicht eine Bohne hast, nicht mal eine Blaue, sei froh. Das geht so nicht.

Sprechen wir per PN noch einnmal darüber.

Hardy


Hab keine PN von dir bekommen.

Zeigefingerregen: Das ist eine Beschreibung, die sich Gestikforscher ausgedacht haben. Es ist die typische Bewegung, die z.B. Politiker machen um jede Silbe die sie sagen zu betonen um damit Eindringlichkeit zu vermitteln.

Und Broder ist überhaupt nicht unglaubwürdig. Warum?
Du kannst dir diese Szene bei YouTube anschauen. Ich glaube, es ist die zweite Folge der Sendung "Entweder Broder".
Der Themenwechsel von den Nazis zur DDR kam im Verlauf des Gesprächs. Wollte da auf eine Gemeinsamkeit hinweisen.

Grüße
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Hardy-Kern
Kopfloser

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Wohnort: Deutschland


Beitrag18.03.2011 15:47

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Andi Fontäne hat Folgendes geschrieben:

Der Themenwechsel von den Nazis zur DDR kam im Verlauf des Gesprächs. Wollte da auf eine Gemeinsamkeit hinweisen. Grüße

Auf eine Gemeinsamkeit von Nazis und der DDR wolltest du hinweisen? Smile
Woher nimmst du diese Weisheiten und Frechheiten? Irgendwie scheint mit dir was nicht zu stimmen. Die PN kann ich mir sparen, da ich merke welche Farbe du hast. Das gehört hier nicht her. Als Geschichte könnte ich es noch akzeptieren, aber als Propaganda geht das nicht.

Raus damit!

Hardy
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Andi Fontäne
Eselsohr

Alter: 37
Beiträge: 268



Juan, der Bodyguard
Beitrag18.03.2011 20:14

von Andi Fontäne
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Hardy-Kern hat Folgendes geschrieben:
Andi Fontäne hat Folgendes geschrieben:

Der Themenwechsel von den Nazis zur DDR kam im Verlauf des Gesprächs. Wollte da auf eine Gemeinsamkeit hinweisen. Grüße

Auf eine Gemeinsamkeit von Nazis und der DDR wolltest du hinweisen? Smile
Woher nimmst du diese Weisheiten und Frechheiten? Irgendwie scheint mit dir was nicht zu stimmen. Die PN kann ich mir sparen, da ich merke welche Farbe du hast. Das gehört hier nicht her. Als Geschichte könnte ich es noch akzeptieren, aber als Propaganda geht das nicht.

Raus damit!

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Welche "Farbe" bitte meinst du denn??
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Nemo
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Beiträge: 963
Wohnort: Dresden
Pokapro 2016 Pokapro III & Lezepo I
Postkartenprosa II


Beitrag18.03.2011 20:44

von Nemo
Antworten mit Zitat

Hallo Andi,

mir persönlich hat der Text als szenisches Stück sehr gut gefallen. Die Beklemmung, die du aus einer strengen Trivialisierung gewinnst ("Nach einem Weltkrieg" - sehr starke Einleitung), ist die konsequente Umsetzung einer allgemeinen Bagatellisierung, die in der Szene sowohl die Ideologie beschreibt, indem sie das Morden (exemplarisch für den Umgang mit Menschen und Menschenleben) als Handwerk zeigt, dessen Beherrschung als eine gängige Kulturtechnik angestrebt wird (und auch latent gefordert wird), die aber auch das eigene Scheitern verharmlost, weil nur so der Schwung für eine Fortsetzung, für das Weitermachen geholt werden kann. Dieses Weitermachen ist letztlich das Beunruhigende, weil es empirisch belegbar ist. Auch die Einbindung Kants, dieses Pervertieren von Moral - wie es charakteristisch für den behandelten Gegenstand ist - mag mir gut passen.

Dass der menschliche Umgang mit Ideologien und ihrem Scheitern verglichen werden kann, ist die Arbeitsgrundlage der Absolutismusforschung - und wo verglichen wird, werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgestellt. Die Empörung, die hier stattfindet, ist eine reine Empfindlichkeit. Im wissenschaftlichen Kontext würde sie der Sachfrage weichen.

Besten Gruß
Nemo


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