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Andi Fontäne Eselsohr
Alter: 37 Beiträge: 268
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29.05.2015 19:47 Neunzehntes Kapitel von Andi Fontäne
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Kapitel 19
Ich tippe die Adresse des Onlineforums für Hobbyschriftsteller in die Adressleiste meines Internetbrowsers. In der linken oberen Ecke ist eine kleine Box, wo man seine Log-In-Daten eintippen kann.
„Andi Fontäne“, erscheint nach kurzem Klackern meiner Finger auf der Tastatur. Passwort verrate ich nicht.
Aufgeregt scrolle ich auf der Seite meiner eingestellten Werke. Wieder keine begeisterten Rezensionen unter meiner Geschichte. Eigentlich gar keine Rezensionen. Es scheint, als interessiere man sich überhaupt nicht für mich.
Misslaunig schlürfe ich eine Piña Colada.
„Ja, bin ich denn so ein schlechter Autor?“, brülle ich gegen den weiß leuchtenden PC-Bildschirm. Dann fällt es mir ein. Sie sind verunsichert, ob meines überlegenen Talentes. Ah. Eingeschüchtert sind sie. Nagelkauend zittern sie vor ihren Monitoren, dass mein kreativer Genius bald erschöpft sei. Doch so weit wird es nicht kommen. Die Menschen müssen meine Geschichte erfahren. Wenn nicht online, dann bin ich wohl gezwungen, konventionellere Mittel zu ergreifen, sprich: Ein Buch muss her. Ich werde sogleich beim nächstbesten Verlag anrufen und schon mal Auflagen aushandeln. Doch zunächst will ich euch berichten, wie es weiterging mit der causa madonna.
Wie der treue Leser sich erinnern mag, war Madonna verschwunden. Gekidnapped? Ich wusste es nicht. Bis eine Woche später ein Brief unter meinem Türschlitz durchgeschoben wurde.
„Hallo?“, brüllte ich gegen die geschlossene Türe. „Ich bin raus aus dem Geschäft. Verschwinden Sie, Junge!“
Ja, richtig: Ich war kein Bodyguard mehr. Ich war, wie man so schön sagte, ausgestiegen. Im weißen Feinrippunterhemd, das etliche Soßenflecke zierte, saß ich Tag für Tag in meiner heruntergekommenen Bude und betrank mich. Ich war ein Bodyguard, der der Bezeichnung „Bodyguard“ nicht mehr würdig war – und deswegen beschloss ich, kein Bodyguard mehr zu sein.
Ich stapfte zur Tür und öffnete den Brief:
„Hallo, Juan. Hier spricht der Kidnapper von Madonna. Wir wollen Geld. Viel Geld. Am besten so viel, wie du auftreiben kannst. Schlag was vor! Hey, wir sind keine Unmenschen, mein Bester. Wir wollen einen fairen Ausgleich. Komm um Mitternacht zur Alten Kirche. Weitere Instruktionen folgen dann. Ahoi!
PS: Wenn du kneifst, bringen wir die Schlampe um!“
Ich zerknüllte den Brief und bekam einen Heulkrampf.
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