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Eine andere Art von Tornadohaltestelle (Prosa)

 
 
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Rosanna
Richter und Henker

Alter: 30
Beiträge: 1055

Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag23.01.2011 23:55
Eine andere Art von Tornadohaltestelle (Prosa)
von Rosanna
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Eine andere Art von Tornadohaltestelle

Ephraim Seraphim wartet auf Züge, die nicht kommen. Das ist ein schöner Anfang für eine Geschichte, und noch dazu vielversprechend. Vor meinem inneren Auge gräbt sich eine schlanke Gestalt aus dem Staub, ein blonder Stricher ist’s mit zerstochenen Armen, der sich lasziv vor einem alten Sack (wie doppeldeutig das Ganze) räkelt und nach Rauchschwaden schnappt. Sie versprechen ihm eine Welt ohne Schatten und er bettelt um sie und soll sie doch nicht bekommen. Oder aber- ich lese in dem stechenden Qualm noch etwas anderes- ein wettergegerbtes Gesicht stemmt sich mit seiner Geiernase zuerst gegen den Wind, der ihm den Hut von der Glatze zu wehen droht. Eine Hand samt knorrigem Krückstock droht vor Erregung bebend zurück. Ob er- der Wind nämlich- nicht wisse, dass der alte Mann ihn mit seinem Atem gebiert? Ein letzter Zug noch, krächzt die Greisenstimme, einer noch und du, mein Lieber, bist dran.
Halt.
Ein auf dem Boden verwitterndes Blatt Papier starrt mich mit vorwurfsvoll geschwärztem Ausrufezeichen an. Dumm wie der Wind, zischt es mit gelber Faltenhaut, mit dem Ausgangspunkt sollst du beginnen, nicht damit dein Geschwafel beenden.
Verzeihung.
Eine hastige Entschuldigung- auf  einen Zettel, gelb wie Schwefel, autsch, jetzt hat es mich gebissen, geschmiert- und auf und davon, hinein in die wahre, die einzig wirkliche, traumhafte…
Rums.
Ein Knall, ein Fluch apokalyptischen Ausmaßes und das Kreidequietschen verrosteter Bremsen (aus der Kreidezeit, nehme ich an), in genau der Reihenfolge, reißen mich aus meinen Gedanken. Ein Schwall stickiger Sommerluft röchelt mir entgegen. Der Fahrer weist mit seinem Daumen in Richtung Ausgangstür. Punkt. Ganz eindeutig- wir sind angekommen.
„Endstation“.
Jede weitere Silbe wäre bei der Hitze auch zu viel verlangt gewesen. Ich öffne todesmutig ein Paar zersprungener Lippen und bringe noch weniger heraus:
„Hier?“
An den Fenstern des Busses klebt ein weißgrauer Staub, der sich jetzt durch die Hintertür drängt. Aus meinem Haar rinnt ein Schweißtropfen unendlich langsam in Richtung Nasenspitze. Zwecklos, mein Kleiner, du hast mein Wort drauf: Du bist schon verpufft, bevor du die Wurzel erreichst.
Durch die Tür (immer noch offen! Fast einladend, das Ganze, nicht für mich, für die Hitze, versteht sich) spähe ich auf ein Stück Asphalt, die Leiche eines Fahrrads und eine Ansammlung von vernageltem Holz. Dahinter ein Feld mit verdorrten Ähren- und ohne jede Vorwarnung erfaßt mich ein Sog und ich stürze kopfüber in die tranige Suppe, wer behauptet, Luft würde erst bei hunderten Graden minus flüssig, kennt sich mit Aggregatzuständen nicht aus.
Ich liege da, in merkwürdig verrenkter Position, die Arme verknotet mit den Füßen. An meiner Zunge klebt Dreck. Mein krächzender Protest ist bereits verendet und im Staub begraben. Mein Puls würde rasen, wenn er die Kraft dazu hätte. Mit tränenden Augen starre ich auf das altbekannte Blatt vor mir. Sein Ausrufezeichen höhnt.
„Ich bin zu schwach zum Aufstehen“, lächelt es boshaft, ich drehe mich auf den Rücken (soll ich nun Gänsefüßchen setzen oder nicht?), da steht es in vergilbten Lettern:
„Haltestelle: Zum letzten Zug“ und darunter:
„Fahrplan“. Ich reibe mir den Staub aus den Augen.

„ Das stotternde Schwingen der Tür erinnerte sie an ihre Schulzeit. Damals hatte sie sich mit den anderen Kindern darum geprügelt, den Bus als Erste verlassen zu können- auf dem Rückweg nur, versteht sich, auf dem Weg ins Schwimmbad, zum Eissalon und im Winter in die Stadt zur Eislaufbahn.
Jetzt zögerte sie, und klammerte sich hilflos an die Stange. Auf die Frage, ob sie nun aussteigen wolle oder nicht, konnte sie kaum antworten, ihre ersten Schritte fühlte sich an wie ein Marsch durch Sirup.
Der Fahrer fuhr mit quietschenden Reifen an. Er wollte wohl nach Hause, diese Haltestelle war eine der letzten, und bestimmt…
Er hat Familie.
Oder ist einsam.
Wie ich.
Was mache ich hier?
Wo bin ich?
Es war eine kalte, sternenklare Nacht. Trotzdem stand ihr der Schweiß auf der Stirn, als sie ihr Fahrrad losschloss und an den Rand der Landstraße schob.
„Ich darf keine Fragen mehr stellen,“ flüsterte sie und strich über den zerschlissenen, ledernen Sattel, den sie seit fünfzig Jahren nicht mehr gesehen hatte. Ihr Blick schweifte über Wälder, zu grün für diese Zeit, ein wogendes Weizenmeer, das Rot der Morgensonne als Feuerkranz hinter einem majestätischen Bergrücken…
Und auf einem schmalen Stichweg rechts neben einem Streublumenfeld wogte ein Tornado. Er tanzte immerzu im Kreis, wirkte durchaus nicht bedrohlich und schien sich überhaupt nicht von der Stelle zu bewegen. Fast wirkte er wie eine friedfertige, wenn auch überdimensional große, schwarze Spirale, die sich in den Teerboden graben wollte und offensichtlich ihre Kräfte überschätzt hatte.
Die Pedale drehten sich schwerfälliger, als sie es erwartet hatte. Andererseits waren auch ihre Beine nicht mehr die jüngsten, und was fängt man an mit fünfzig Jahre alten Erinnerungen? „Es ist ein Wunder, “, flüsterte sie zu sich selbst, als sie sich dem dunklen Riesen näherte, „dass sie noch existiert, ich habe geglaubt, ich…“, und wurde schneller, immer schnelllllerundverzerrtfastalsobundimmeraufdenTornadozuuuuuuuuuuu- drin.
Und als sie, ein Kreisel unter Kreiseln, als Sternschnuppe unter Planeten auf ihrer neugefundenen Umlaufbahn um das Nichts jagte, begriff sie, dass dieser Sturm, dieses Leben einen Sinn hatte, ein Zentrum, ein festen Willen, dass dieser Tornado nur zu dem einen Zweck geschaffen worden war, sie glücklich zu machen. Sie raste mit hautzereißender Geschwindigkeit auf einen Körper zu, der sich irgendwo neben ihr drehte und als sie auf ihn aufschlug, erinnerte sie sich. Sie, die über Jahre hinweg in einem Krankenhausbett irgendwo im Vergessen dahinvegetiert war, umarmte in Gedanken ihren Mann, schon so lange tot, ihre Kinder, Schatten an ihrem Bett und schließlich sich selbst, als kleines Kind, als junge Frau, als graue Alte. Der Tornado erhob sich nun in die Luft und sie jauchzte, ging mit ihrem Säuglings-Ich auf Karusselfahrt und starrte schließlich ehrfürchtig staunend in die unendliche Weite des Weltalls.
Das gütige Auge ihres Gottes blinzelte zurück.“

Die Tränen in meinen Augen kommen nicht mehr vom Staub. Ich bin gerührt. Dieses boshafte, alte Stück Papier hat mir mehr gegeben als mein ganzes, trübseliges Leben zuvor. Ich bin alt. So schwach. In der brummenden Schmeißfliege, die ich gerade zu Matsch zerdrückt habe, ist mehr Saft als in mir.
Ich bin 35 Jahre alt und sehe aus wie der Tod.
Ich habe mir eine andere Welt herbeigewünscht, einen Sinn, irgend etwas, das mich hält, dass…
Ein kleiner Pieks tut auch nicht weh, am Anfang nicht…
Gott, jetzt habe ich erst recht keine Lust mehr, aufzustehen.
Vor meinem äußeren Auge gräbt sich ein zerstochener Arm durch den Staub. Kamerad Stinkefinger, ich grüße sie. Das Wetter ist scheiße, der Stoff ist heiß. Er klebt an meinen Fingern und will sich nicht lösen. Ich kämpfe doch! Seht her, ich versuche es! Lasst mich jetzt nicht allein! Ich wälze mich wie ein Bekloppter auf dem Dreck und versuche ihn an sich selbst abzuwischen. Ich will hier raus! Nein! Ich will nicht!!
Das Blatt flattert mir aus den zitternden Fingern. Wie kann das sein, ohne Wind? Ein Luftzug streicht mir kühlend über das nasse Haar. Wie nur? Wie?
Da steht das Fahrrad, ruhig, gelassen, mit abgesplittertem Lack und ohne Hinterrad. Mich umweht eine Ahnung.
Blaue Farbe liegt ihm zu Füßen. In der Sonne glänzt sie wie Wasser und mir wird klar, dass ich damit den Staub loswerden kann. Ein für alle Mal.
Meine Knochen ächzen mehr, als ich gedacht hätte. Andererseits, was erwarte ich von pulverisierten Erinnerungen? Da, irgendwo in der Ferne, dreht sich ein Strudel aus feuchtwarmer Luft. Ich strample hektisch mit den Beinen. Irgendwo dort wartet die Erlösung.


Zwischen Asphalt und Holzhaus, von dem Zucker und Lebkuchen tropfen, in der Nähe des Waldes, der dunkel und kalt gegen den Himmel steht, hinter den Feldern der bösen Hexe, die Schneewittchen jagt, wendet sich ein Blatt Papier mit einem raschelnden, trockenen Lachen.
Es krächzt:
Warnung. Tornadohaltestelle. Dieses Schild ist keine Aufforderung, eine Haltestelle im herkömmlichen Sinne zu vermuten. Zu schnellstem Entfernen wird geraten. Tod durch Vergessen gewiss.

Ihre Stadtgemeinde.


!



(Titel basierend auf Moer's "Die dreizehneinhalb Leben des Käptn Blaubär")



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Akiragirl
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Beitrag24.01.2011 17:58

von Akiragirl
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Schon allein, dass der Text sich auf den genialen Walter Moers bezieht, gibt ihm bei mir Pluspunkte Wink Nein, Scherz, aber schon nach den ersten paar Sätzen hat der bildliche Stil mich für sich vereinnahmt. Sehr schön geschrieben! Allerdings, so schön wie die Beschreibungen sich lesen, verwirrt hat es mich auch gehörig und ich konnte den Gedankengängen des Autors nicht wirklich folgen, keine Geschichte aus diesen verworrenen Fäden zusammen spinnen (gilt vor allem für den ersten Teil der Geschichte). Dazu kommen ständige Perspektiv- und Zeitebenenwechsel. Es liest sich ein bisschen, als wäre der Text unter dem Einfluss von sehr viel Alkohol entstanden Razz Trotzdem hat er mich irgendwie fasziniert und ich vermute dahinter einen talentierten Schreiber. Allerdings bin ich mehr für „bodenständige“ Sachen, die man verstehen kann.

Liebe Grüße
Anne


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"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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Leene
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Beiträge: 448



Beitrag24.01.2011 19:48

von Leene
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Absurd. Nochmal lesen.

Auflösung und Vermischung von Traum und Wirklichkeit. Surreal. Faszinierend. Trotzdem ist es mir noch nicht rund genug. Mal Tornado, dann wieder Sonne, mal wütende Kräfte, mal eigenbestimmt mit "Portschlüssel"(?) - unlogisch, trotz Dada. Den Epilog könnte man weglassen, auch das Ausrufezeichen am Schluss.
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Alogius
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Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag24.01.2011 20:56

von Alogius
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Hallo Autor,

da es sehr viele Texte geworden sind, werde ich einen Kurzkommentar hinterlassen. Solltest Du nach der Auflösung einen längeren Kommentar wollen oder Fragen haben, nur zu!
Ich werde versuchen, das gesamte Spektrum von 1 bis 9 Federn abzudecken. Dabei berücksichtige ich auf jeden Fall, dass der Text unter Zeitdruck geschrieben wurde (dies gilt auch für die Lyrik).

Zum Text:

Inhaltliches:
Tja, wie fange ich an? Die Idee ist klasse, und die inhaltliche Ausschmückung ist es auch. Wenn Du magst, kriegst Du nach dem FFF einen ausführlichen Kommentar, hier sage ich nur: sehr gut.

Stil, Sprache:
Dasselbe gilt hier. Nichts fehlt, nichts wirkt zuviel. Super.

Einbindung der Vorgabe:
Hätte nicht subtiler sein können.

Lg

Tom


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Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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CAT
Gänsefüßchen
C


Beiträge: 32



C
Beitrag25.01.2011 11:31

von CAT
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Reichlich abgedreht.
Sehr lebendiger und vielversprechender Schreibstil, aber ich fürchte, mir sind in der Geschichte ein bisschen zu viele Sprünge und verschiedene Bilder.
Irgendwie habe ich gerade einen Tornado im Kopf und ich bin mir nicht völlig sicher, ob ich der Handlung soweit folgen konnte.
Was vielleicht nicht sonderlich für mich spricht, aber gut. Alles in allem mochte ich die Story doch ganz gerne und wie gesagt, den Schreibstil finde ich erstklassig.
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Pantufle
Wortedrechsler


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Wohnort: Wildbach


Beitrag25.01.2011 23:21

von Pantufle
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Schräg - und mehr fällt mir dazu auch nicht ein.
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Stimmgabel
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Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag26.01.2011 00:43

von Stimmgabel
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Ich habe mich durch diesen überlangen Text gequält!!!

Eine Brainstorming Story eines Schriftstellers? - bei dem der Leser in dem Schreib/Denk-Kampf und der tosenden Verzweiflung des Prota in beliebigen Vernetzungen und an seinem Rauschen teilnimmt?, sowie dem eigenen Lesekampf mitlauschen muss?

Und dann doch einen Faden gefunden? - die Erlösung.

Zitat:
Ich strample hektisch mit den Beinen. Irgendwo dort wartet die Erlösung.

Zwischen Asphalt und Holzhaus, von dem Zucker und Lebkuchen tropfen, in der Nähe des Waldes, der dunkel und kalt gegen den Himmel steht, hinter den Feldern der bösen Hexe, die Schneewittchen jagt, wendet sich ein Blatt Papier mit einem raschelnden, trockenen Lachen.

Für mich ein wildes Durcheinander - habe die Linie verloren - die Sprache ist üppigst verschachtelt und überfüllt an Details(wofür?), und diese ewigen direkten Sprünge???,...

nee, hat mir nicht zugesagt - tut mir Leid.

Gruß, Stimmgabel

--


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Gabel im Mund / nicht so hastig...
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lupus
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Beitrag26.01.2011 01:18

von lupus
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eine andere Liga
chapeau

alles andere kann folgen


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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag26.01.2011 11:36

von Enfant Terrible
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Toll. Atemlos, atmosphärisch, stark, überraschend. Toll.

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"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP

Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo
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Rosanna
Richter und Henker

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Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag26.01.2011 15:05

von Rosanna
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Sprachlich gut (ja, finde ich immer noch, steinigt mich, ihr Flederwichte). Der Plot ist größtenteils unoriginell- Drogentod, auch andere sind darauf gekommen, außerdem relativ verworren, das ganze. ich würde mir zwischen 5 und 6 Federn geben, wenn ich könnte...okay, eher 5 Twisted Evil

Nach folgendem Maßstab:
1- voll versagt. Hat sich Mühe gegeben
2- eigentlich siehe 1., ist mir allerdings sympathisch und hat kaum Rechtschreibfehler
3- Steigerung von 2.- die Idee ist originell
4- Das wird schon besser. Allerdings ist die Idee entweder so klischeelastig, dass es schmerzt oder die Umsetzung quält in gleicher Manier
5- Durchschnitt. Die Geschichte sagt mir nichts, für zwei Stunden ist sie allerdings nett
6- guter Durchschnitt! Ich habe die Geschichte gern gelesen. Sie wird mir allerdings nicht aud ewig im Hirnschwamm stecken bleiben
7- Ah! Ich erahne ein Genie. Plot und Umsetzung gefallen mir. Noch ein paar kleine Überarbeitungen und die Sache funzt.
8- Wow. Klasse geschrieben. Klein(e Ungenauigkeiten), aber- oho.
Möchte mir deinen Hirnschwamm ausleihen. Tausche ihn gegen Haifischzähne
9- Für die Wiedergeburt von Ray Bradbury reserviert.


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anuphti
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Beitrag26.01.2011 15:52

von anuphti
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Hihi,

Hallo Inko,

das ist eine Geschichte, wo ich nach dem FFF eine längere Rezension schreiben muss.

Da sind Formulierungen drin, die sind so genial schräg *kicher*

Inhalt und Plot noch schräger, um nicht zu sagen windschief  smile extra

Auf jeden Fall oberes Drittel!!

Liebe Grüße Nuff


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Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach)
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Maria Magdalena
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Wohnort: Schweiz


Beitrag26.01.2011 20:31

von Maria Magdalena
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Deine Ausdrucksweise ist ziemlich gut und über die Länge des Textes aus zwei Stunden Arbeit staune ich. Kompliment!

Inhaltlich kann ich deiner Geschichte nur schwer folgen, dabei beginnt sie so gut, auch mit dem Namen Ephraim Seraphim. Ich nehme an, du willst das Innenleben, den Trip eines Junkies beschreiben. Aber dann schreibst du von 50-jährigen Erinnerungen und schlussendlich ist er doch nur 35 Jahre alt. Sehr verwirrend.

Perspektivemässig beginnst du in der Ich-Form und wechselst dann in die personale Form einer Frau. Oder sollte das eine Rückblende sein? Auch hier sehr unklar.

Die Grundidee finde ich wirklich gut, dass ein Junkie aufgrund von einem Fetzen Geschriebenem seinen Gedanken folgt, aber das sollte irgendwohin in eine Auflösung führen.

Über den Schlusssätzen müsste ich lange sinnieren, aber die Zeit bleibt mir nicht - du weisst, 72 Texte sind zum Kommentieren.

Ein letzter Gedanke: Dafür, dass du so gut schreibst, ist es schade, dass deine Gedankengänge so schlecht nachvollziehbar sind, denn das riecht nach Potential


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Wenn die Sterne fallen und die Zeit sich für einen Moment der Ewigkeit anvertraut, finde ich nach Hause, in den Regenbogen der Menschheit. GH
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SylviaB
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Beitrag26.01.2011 22:35

von SylviaB
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Shocked  Entweder genial oder einfach nur verrückt.

Die Geschichte finde ich sehr gut. Vom Inhalt wie vom Schreibstil her spricht sie  mich total an. Was mir nicht so gut gefällt ist, sie ist ein bisserl sehr wirr. Etwas schwer zu verstehen.
Das könnte besser gelöst werden. Aber ich halte hier die Zeit zugute und würde sagen, diese Geschichte ist einer meiner Favos.

Lieben Gruß
Sylvia


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BlueNote
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Beitrag26.01.2011 23:05

von BlueNote
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Ein extravaganter Text (den ich nur zur Hälfte aufgrund von Entkräftung lesen konnte). Kriegste trotzdem keine schlechte Bewertung - so mittel halt.
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The Brain
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Wohnort: Over the rainbow


Beitrag27.01.2011 02:01

von The Brain
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Chapeau!


... verwirrend, anregend, Kino ...


Liebe Grüße


Brain


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Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz

(Laotse)

***********

Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.

***********

Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.

(Hermann Hesse)
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DasProjekt
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Beitrag27.01.2011 07:48

von DasProjekt
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Also nichtssagende Texte sind ja nun auch langweilig. Aber der hier hat mich erschlagen. Und das nicht wirklich im positiven Sinne. So ein chaotisches Durcheinander liegt mir nämlich genausowenig, kein einziger Satz, an dem man sich festhalten kann. Weniger ist manchmal mehr, hier und da stach sogar mir aus dem Wörterwust mal eine schöne Formulierung entgegen, aber die meisten davon ersaufen geradezu in dem Schwall an Metaphern.

Wäre das Ding kürzer und weniger chaotisch gewesen, wäre es sogar gut geworden ...


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MrPink
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Der Bronzene Wegweiser


Beitrag27.01.2011 20:55

von MrPink
Antworten mit Zitat

geil.

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„Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk)
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Ruth
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Alter: 43
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Wohnort: Monnem


Beitrag27.01.2011 22:25

von Ruth
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Gut, dass ich bis zum Ende gelesen habe. Ganz einsortieren kann ich die Teile vorher trotzdem noch nicht, aber ich denke noch einmal darüber nach.
Jedenfalls kannst du dich gut ausdrücken.
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag27.01.2011 23:12

von Nihil
Antworten mit Zitat

Eigentlich mag ich ja abgefahrene Sachen, aber hier habe ich irgendwie keinen Zugang gefunden. Dabei war das eine der Geschichten, die ich nicht gleich aufgeben wollte und mehrmals gelesen habe. Mir ist das zu dick aufgetragen. (Das Problem habe ich selbst, deswegen achte ich da mittlerweile verstärkt drauf.)

Zitat:
Aus meinem Haar rinnt ein Schweißtropfen unendlich langsam in Richtung Nasenspitze. Zwecklos, mein Kleiner, du hast mein Wort drauf: Du bist schon verpufft, bevor du die Wurzel erreichst.


Hier zum Beispiel. Ist nicht meins. Andere mögen das mögen oder lustig finden, aber den Geschmack/Humor kann ich leider nicht teilen.

Die Idee an sich, einen gewaltigen Tornado an der Bushaltestelle zu installieren, finde ich ziemlich gut und dafür gibt es auch Pluspunkte, ebenso wie für den Titel. Die Gedankenströme sind eigentlich auch nicht schlecht, aber es ist mir zu viel des Guten. Einige nette Formulierungen und Ideen können nicht über die wirre Handlung und das Fehlen einer Aussage hinwegtäuschen.

Vielleicht ändere ich mein Urteil im Nachhinein auch nochmal. Habs sicher nicht zum letzten Mal gelesen, bin aber im Moment dabei, dass ich die Geschichte eher nicht mag.
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gepuzzelt
Eselsohr
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Beiträge: 289
Wohnort: Australien


G
Beitrag27.01.2011 23:36

von gepuzzelt
Antworten mit Zitat

Das ist eine expressionistische Tour de Force, durch die du deine Leser hier schickst.
Und dieses Werklein gehört sicherlich mehr als einmal gelesen, weil's nicht gleich zugänglich ist und Verwirrung stiftet.
Handwerklich brilliant geschrieben.

puzz
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Mercedes de Bonaventura
Geschlecht:weiblichMetonymia

Alter: 40
Beiträge: 1254
Wohnort: Graz


Beitrag28.01.2011 11:33

von Mercedes de Bonaventura
Antworten mit Zitat

Anders.
Gefällt mir.
Noch nicht ganz rund.

Lg Merci.
smile


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(Virginia Woolf)
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Frau Ella
Klammeraffe
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Beiträge: 507



F
Beitrag28.01.2011 14:28

von Frau Ella
Antworten mit Zitat

Den Anfang fand ich ganz witzig und originell, da dachte ich noch, endlich mal wieder was anderes.

Aber als es weitergeht in dem Stil, wird er schnell ermüdend, denn etwas Interessantes oder Erzählenswertes passiert nicht. Als dann der Mittelteil in Anführungszeichen auch noch die Perspektive wechselt, ist die Geschichte tot.

Insgesamt wirr. Wie gesagt, der Anfang schien noch ganz vielversprechend, da könnte eine interessante Erzählstimme entwickelt werden. Sie müsste allerdings auch etwas zu sagen haben.
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