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Myrine Eselsohr
Alter: 35 Beiträge: 478 Wohnort: München
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05.11.2010 20:00 Vogelbeeren von Myrine
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Vogelbeeren
Nebel tastete mit bleichen Fingern nach der Wölbung des steinernen Fensterbogens und die junge Frau, die von dort in die Nacht hinaussah, schauderte. Samhain, die Nacht in der die Toten zurück auf die Erde kamen. Es war allzu leicht, sich vorzustellen, dass sie mit den kühlen Schwaden vom See her heraufgetrieben kamen.
Sie seufzte, schloss den Fensterladen und wandte sich ab. Gegen ein bisschen Gesellschaft hätte sie nichts einzuwenden gehabt. Vor einem halben Jahr hatte sie Eltern und Geschwister verlassen müssen, um die Herrin dieser trostlosen Burg zu werden. Seitdem verschmolzen ihre Tage in grauem Einerlei.
Sie träumte – einen merkwürdigen Traum von schattenhaften Geistern, die durch die Korridore der Burg wanderten und die Lebenden begleiteten. Ein Greis, der neben seinem Sohn einher humpelte, eine alte Frau, die zusammen mit ihrer Enkelin die Spindel drehte. Ein Geisterkind zupfte am Rock einer Magd und plötzlich bückte sie sich und hob es auf den Arm.
Dann war sie draußen in den Hügeln, in einer Schar von Toten, die einem unbekannten Ziel zustrebten. Irgendwo in der Ferne spielte eine Flöte eine klagende Melodie. Die Luft war kalt, wie kurz vor der Dämmerung. Sie sah hoch; die Sterne drehten sich über ihr. Auf einer Bergspitze stand eine Frau, gekleidet in Schwärze und Nebel und mit einer Krone aus nackten Zweigen und Vogelbeeren auf dem Kopf. Im Traum wusste sie, das war die Feenkönigin. Sie beobachtete die Vorüberziehenden aus dunklen Augen.
Die Toten liefen jetzt schneller, der Wind trieb sie voran und sie merkte, dass sie sich nicht mehr befreien konnte. Immer rascher ging es, in Schwindel erregendem Wirbel auf eine milchig leuchtende Öffnung in den Hügeln zu – den Eingang zur Anderswelt. Sie wurde mitgezogen, schreiend und vergeblich nach Halt suchend, aber von ihrer Panik nahm niemand Notiz.
Ein fester Griff um ihren Arm stoppte sie, zerrte sie aus der Menge der Toten und sie blickte in das Gesicht der gekrönten Frau. „Du nicht“, sagte sie. „Du lebst.“ Der Blick ihrer dunklen Augen vertrieb die Angst, gab ihr Mut und Zuversicht.
Beides begleitete sie noch, als sie am Morgen erwachte. Ein sonderbarer Traum, dachte sie und setzte sich auf. Ihr Blick fiel auf das Fenstersims. Dort lag, rot glänzend im Sonnenlicht, eine Traube Vogelbeeren.
Weitere Werke von Myrine:
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derSibirier Reißwolf
D
Beiträge: 1250
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D 06.11.2010 07:10
von derSibirier
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Hm, eigentlich gefällt der Text, sagen wir, die Ruhe, die er ausströmt. Schlägt nicht ein wie eine Bombe aber ist angenehm zu lesen. Natürlich ist es ein alter Hut, dass jemand aus seinem Traum erwacht und dann noch ein Überbleibsel aus diesem in der realen Welt findet.
Also ist diese Handlung schon sehr oft geschrieben worden und das schmälert meine Bewertung.
derSibirier grüßt
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The Brain Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1966 Wohnort: Over the rainbow
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06.11.2010 07:54
von The Brain
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Lieber Autor/ liebe Autorin,
vermisse ein klein wenig die Aussage? ... und dann ... , ein bisschen viel dunkle Augen ...
Originell? Naja, schon oft ähnliches gelesen ...
Da steckt noch Arbeit drin ...
Liebe Grüße
Brain
_________________ Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz
(Laotse)
***********
Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.
***********
Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.
(Hermann Hesse) |
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chriffie Leseratte
C
Beiträge: 163 Wohnort: Nordschwaben
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C 06.11.2010 11:26
von chriffie
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Einige Sätze könnten noch kürzer sein. "und" 'raus, dafür Punkt und Groß weiter.
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Rote Wölfin Leseratte
Alter: 64 Beiträge: 195
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06.11.2010 12:29
von Rote Wölfin
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Hallo ...
Begeistert bin!
Deine Geschichte zaubert mir die Gänsehaut, die ich liebe, wenn ich solche Geschichten lese.
Du hast wunderbare Bilder bei mir entstehen lassen!
Kann es mir nicht verkneifen - volle 9 Federn!
Liebe Grüße die Wölfin
_________________ Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle. (Albert Einstein)
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Hardy-Kern Kopfloser
Alter: 74 Beiträge: 4832 Wohnort: Deutschland
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06.11.2010 14:52
von Hardy-Kern
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"Sie träumte- einen merkwürdigen Traum... Das solltest du weglassen, weil es sich sowieso als Traum herausstellt. Ein wenig arbeiten daran und das geht für den Anfang.
Hardy
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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06.11.2010 18:21
von lady-in-black
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Nebel, gekrönte und/oder dunkel gekleidete Frauen und natürlich der obligatorische See
Es ist unglaublich schade, dass sich in diesem Wettbewerb einige Geschichten in punkto Rahmenbedingungen so ähneln!
Ich befürchte, ich bin auch noch nicht erfahren genug, um die Feinheiten jetzt rauspicken und bewerten zu können, sorry
_________________ - Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt. |
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Gast
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06.11.2010 18:38
von Gast
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Ja. Etwas anderes, eine Geschichte, eine (Traum)-handlung, ein Anfang, ein Ende, Thema drin ohne gezwungen zu wirken, bildhafte Sprache, gut passend, und man darf sogar ein bisschen aufatmen, am Ende!
Wer schreibt: "Sie blickte hoch"? ts ts
Trotzdem: Gut.
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Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
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07.11.2010 01:28
von Aknaib
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Hallo Unbekannte(r),
für eine ausführliche Beurteilung, sind es nun doch zu viele Beiträge.
Daher beschränke ich mich in erster Linie auf die Erfüllung des Wettbewerbsthema.
Bezug zu Samhain: ja
Zerfall: nein
Erneuerung: nein
Zusatzpunkt für Bildeinbeziehung: ja
Umsetzung:
Obwohl sprachlich solide vermisse ich hier den inneren Konflikt der Zerfall und Erneuerung in sich trägt.
Ich erfahre nichts über die Frau außer dass sie im grauen einerlei lebt- ja und?
Mit Träumen als Motor einer Geschichte stehe ich generell auf Kriegsfuß. Solcherart Lösung, ist mir zu einfach gestrickt.
Dabei wäre der echte Traum hier nicht nötig gewesen, schließlich war Samhain.
Zitat: | „Du nicht“, sagte sie. „Du lebst.“ Der Blick ihrer dunklen Augen vertrieb die Angst, gab ihr Mut und Zuversicht. | Hier verbirgt sich der Ansatz für eine Erneuerung, der jedoch zu pötzlichen kommt und für mich nicht nachvollziehbar warum ein alleiniger Blick Zuversicht gibt.
Das Ende, die Pointe konnte mich leider nicht erreichen.
Zitat: | Beides begleitete sie noch, als sie am Morgen erwachte. Ein sonderbarer Traum, dachte sie und setzte sich auf. Ihr Blick fiel auf das Fenstersims. Dort lag, rot glänzend im Sonnenlicht, eine Traube Vogelbeeren. | Ja und wie geht es nun weiter?
Herzliche Grüße
Bianka
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Susanne2 Klammeraffe
Beiträge: 503 NaNoWriMo: 53854
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07.11.2010 14:33
von Susanne2
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Schöne Bilder, die Du da hervorzauberst.
Der Abstecher bis zum Tor der Anderswelt und die Rettung kurz davor - spannend aufgebaut.
Ich war nur mit dem ständigen Ortswechsel nicht so ganz glücklich.
Erst steht sie am Fenster. Und dann träumt sie schon. Der Absatz ist zwar hilfreich, aber ich hab es trotzdem als Stolperstein empfunden.
Dann der Traum.
Er beginnt in der Burg, plötzlich ist sie in den Hügeln. Die Burg hätte ich(!) mir geschenkt, die Bilder daraus hätte man auch in die Hügel übernehmen können.
Der nächste Morgen ist gut gelungen- die Abgrenzung von Traum und Realität durch eine Erkenntnis, die beides verbindet - hat mir gefallen! Der Titel ist gut gewählt.
_________________ Das Leben geht immer weiter - bis zum Tod.
(Aniella Benu - BJ 1959)
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Gebt dem Y eine Chance - jeder könnte zufrieden sein! Nach Hermes Phettberg ... |
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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07.11.2010 14:48
von Dienstwerk
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Lieber Autor!
Folgende Kriterien habe ich diesmal für meine Bewertungen zugrundegelegt:
- Thema getroffen?
- Stimmung/Stil
- Idee/Sinn
- Text/Qualität/RS etc.
Thema: 6 Pkt.
Stimmung: 3 Pkt.
Idee: 3 Pkt.
Text: 3 Pkt.
Gesamt: 3,75
Es ist sicher nicht leicht, mit 400 Wörtern eine Geschichte zu erzählen, hier wurde immerhin ein Traum wiedergegeben und versucht ein Bogen zu spannen. Für mich nicht so ganz gelungen, der Text berührt mich nicht.
LG, Ana
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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07.11.2010 17:51
von Nina
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Diese Geschichte trägt einen schönen Titel. Inhaltlich ist es mir leider viel zu distanziert. Gerade die Tatsache, dass da jemand träumt, hätte doch beispielsweise auch Dialoge erlauben können. So vermisse ich ein wenig Lebendigkeit in dem Ganzen. Der Schlußsatz ist soweit als Schluß schön. Insgesamt verliert die Geschichte leider durch die distanzierte Perspektive. Schade.
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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07.11.2010 22:10
von Mardii
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Der Text erfüllt m.Mn. die Wettbewerbsbedingungen. Samhain, Erneuerung, Sprache und Stil, alles oki.
Ja schön, Vogelbeeren symbolisieren auch Samhain. Aber mir sind die Hinweise zu vordergründig und aufdringlich.
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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Rheinsberg écrivaine émigrée
Alter: 64 Beiträge: 2251 NaNoWriMo: 35000 Wohnort: Amman
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08.11.2010 10:31
von Rheinsberg
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So stelle ich mir eine Geschichte zu Samhain vor. Die leidet allenfalls unter der Kürze - und das ist ja systembedingt.
Gut gemacht.
Vielleicht ein bisschen zu vorhersehbar.
_________________ "Write what should not be forgotten…" Isabel Allende
"Books are written with blood, tears, laughter and kisses. " - Isabel Allende
"Die größte Gefahr ist die Selbstzensur. Dass ich Texte zu bestimmten Themen gar nicht schreibe, weil ich ahnen kann, welche Reaktionen sie hervorrufen." - Ingrid Brodnig |
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Gast3 Klammeraffe
G
Beiträge: 794 Wohnort: BY
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G 08.11.2010 14:03
von Gast3
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Liebe/r Autor/in vom "Vogelbeeren",
bei deiner Geschichte ist mir nicht ganz klar, in welcher Zeit sie spielt. Erst dachte ich, im Jetzt, dann würde aber die "Herrin der trostlosen Burg" nicht passen. Aber eigentlich auch egal, wann sie spielt, so oder so fehlt mir ein Bezug des Traums zum Rest und insofern hätten mir andere Schlusssätze besser gefallen.
Schön geschrieben.
Lieben Gruß
schneestern
_________________ Sich vergleichen, ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit. |
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MadameMimm Klammeraffe
Alter: 50 Beiträge: 575 Wohnort: Schwabenland
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08.11.2010 21:05
von MadameMimm
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Hallo,
ich mag deinen Text und deinen Schreibstil. Du hast mich beim Lesen für ein paar Minuten in die mittelalterliche Burg entführt und mir das Gefühl gegeben, bei der Herrin im Zimmer zu stehen.
Nur beim Schluss dachte ich - und jetzt? Da hat sie einen Traum, der ihr Mut und Zuversicht macht (was ich mir durch die Begegnung mit der Feenkönigin im Übrigen auch nicht erklären kann; dazu war sie zu kurz und oberflächlich, es passiert nix, was diese Gefühle erklären könnte) und dann endet die Geschichte einfach. Ich hätte mir gewünscht, wenigstens in einem Satz zu erfahren, was sie an ihrem trostlosen Dasein ändert.
Ansonsten - anschaulich geschrieben und beschrieben.
_________________ Hexliche Grüße von Tanja |
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gepuzzelt Eselsohr
G
Beiträge: 289 Wohnort: Australien
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G 09.11.2010 00:04
von gepuzzelt
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nette Story, in der mir allerdings, wohl aus Mangel an Wörtern die atmosphärische Dichte fehlt.
Unsätze wie:
Zitat: | Ein Greis, der neben seinem Sohn einher humpelte, eine alte Frau, die zusammen mit ihrer Enkelin die Spindel drehte. |
halte ich für problematisch und auch nicht für ein gutes, stilistisches Mittel.
Wie sich "Sterne über jemand drehen" können, fand ich auch seltsam.
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Fao wie Vendetta
Alter: 33 Beiträge: 1994
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09.11.2010 12:15
von Fao
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Hallo,
liebeR PokaproAutorIn
(Ich tippe auf eine Frau)
Deine Geschichte ist mir zu schwammig, so ungreifbar wie der berüchtigte Nebel, der in beinah jeder Geschichte vorkommt.
Klagende Flötentöne, Geister ... irgendwie nichts erfrischend neues.
Keine richtige Handlung kann ich erkennen,
Spannung entsteht bei mir nicht,
dazu einige sprachliche Kleinigkeiten , wie "vom See her heraufzogen", die ich unschön finde,
und am Ende bleibt nichts.
Der Text überzeugt mich daher weder inhaltlich noch sprachlich.
Daher, lediglich : 3 Federn.
Kann sein, dass ich am Ende, im endgültigen Vergleich, nochmal hoch-bzw. runterkorrigiere.
Nichts für ungut,
LG
Fao
_________________ Begrüßt gerechte Kritik. Ihr erkennt sie leicht. Sie bestätigt euch in einem Zweifel, der an euch nagt. Von Kritik, die euer Gewissen nicht anerkennt, lasst euch nicht rühren.
Auguste Rodin - Die Kunst. |
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The Brain Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1966 Wohnort: Over the rainbow
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09.11.2010 15:23
von The Brain
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Liebe Autoren, liebe Autorinnen,
nachdem ich heute, mit etwas Abstand noch mal alle Texte gelesen habe, um eine abschließende Bewertung , die so begehrten Federchen zu vergeben, musste ich feststellen, dass ich den ein oder anderen Kommentar ergänzen müsste? Schon interessant, wie sehr man doch von seinen eigenen täglichen Befindlichkeiten abhängig ist und die Dinge anders wahrzunehmen vermag.
Wer also noch einen ausführlichen Kommentar wünscht, bitte pn - weil ich jetzt nicht weiß, ob ich es schaffe alle Texte im “Auge” zu behalten …
Liebe Grüße euch allen und vielen Dank, dass ich so viele schöne Geschichten lesen durfte!
The Brain
_________________ Dinge wahrzunehmen,
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(Laotse)
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Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.
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Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.
(Hermann Hesse) |
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Maria Evolutionsbremse
Alter: 52 Beiträge: 5998
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09.11.2010 16:03
von Maria
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Die Bedeutung des Traums hat sich mir nicht erschlossen, falls der Traum eine Bedeutung hat. Sie sieht die Toten wandern, wird mitgerissen udn wird gerettet. Mh, hing trotz der bedrückenden Atmosphäre etwas in der Luft.
Handwerklich wie alle Texte sauber, blieb aber leider nicht hängen bei mir - bzw. baumelte in der Luft
_________________ Give me sweet lies, and keep your bitter truths.
Tyrion Lannister |
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*Katja* Eselsohr
Beiträge: 479 Wohnort: Bergisches Land
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09.11.2010 18:58
von *Katja*
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Ich zücke meine Checkliste und gehe noch einmal alle von mir aufgestellten Punkte durch:
Titel, Idee, Lesefluss, Thema, Dramatugie, Logik, Stil, Dialoge/Beschreibungen, Grammatik und persönlicher Geschmack.
Schwankt die Punktzahl oder bin ich mir noch unschlüssig, beziehe ich mit ein, ob das Bild im Text in irgendeiner Weise aufgetaucht ist.
Zum Abschluß möchte ich noch betonen, dass ich weder perfekt noch eine anerkannte Kritikerin bin.
Ich habe den Text nach besten Wissen und Gewissen bewertet.
Meine Lesermeinung ist ebenfalls in die Benotung mit eingeflossen.
Eine schöne Gechichte, die sich hinter Vogelbeeren verbirgt. Trotzdem hat sie mich nicht mitgerissen.
Vielleicht, weil sie ihren Traum zunächst nur erzählt statt erlebt. Warum sieht sie schattenhafte Geister
und läuft nicht an ihnen vorbei? Warum zupft nicht das Geisterhind an ihrem Nachtgewand? Warum lässt sie
sich nicht von der Melodie einfangen und nach draußen geleiten, bis sie bemerkt, dass sie von Toten umgeben ist?
So hätte ich es besser nachempfinden können.
Die Idee gefällt mir.
Anfang und Ende finde ich gelungen.
Nur die Mitte konnte mich leider nicht überzeugen.
Von mir gibt es 6 Punkte.
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Akiragirl Dünnhäuterin
Alter: 33 Beiträge: 3632 Wohnort: Leipzig
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10.11.2010 01:35
von Akiragirl
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Ich bewerte die Texte nach insgesamt 4 Kriterien, aus denen ich dann einen Durchschnitt errechne. Bei „Kippe“ entscheide ich danach, inwiefern das vorgegebene Thema verarbeitet wurde. Zum Teil können sich die Kriterien überschneiden, das kann man nicht immer 100%ig abgrenzen:
1. Schreibstil: Wie angenehm, bildlich, originell und handwerklich gut habe ich den Stil empfunden? Sind Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler vorhanden?
2. Idee: Steckt hinter der Geschichte eine originelle, unverbrauchte Idee?
3. Charaktere/Emotionen: Wie interessant sind die Charaktere in eurer Geschichte bzw. (für Geschichten ohne richtige Charaktere) wie sehr hat die Geschichte mich emotional angesprochen und berührt?
4. Spannung: Wie stark war das Verlangen, weiter zu lesen und zu wissen, wie die Geschichte ausgeht?
Ich sehe hier eine sehr schön geschriebene Geschichte über eine Frau, die irgendwie dem Tod begegnet oder doch sehr nahe ist. Obwohl sie es nur geträumt zu haben glaubt, erfährt sie durch die Traube Vogelbeeren auf dem Fenstersims, dass hier die Grenze zwischen Traum und Realität durchschritten wurde, wodurch sie neuen Lebensmut gewinnen konnte.
Zu den einzelnen Kriterien:
1. Den Stil fand ich wirklich sehr schön. Ich bin richtig durch den Text hindurchgerutscht, da gab es keine Störfaktoren oder Fehler, die mir aufgefallen wären. Dafür gibt es ganze 8 Federn.
2. Die Idee ist jetzt nicht soo grandios. Auch hier wurden Motive gewählt, die in vielen anderen Geschichten vorkamen. Geisterwelt, Tod, „Wiedergeburt“, aber gut, schließlich wurde das ja auch vom Thema her so vorgegeben. Den Aspekt mit dem Traum fand ich gut überlegt: Innrhalb von nur 4 Sätzen kehrst du gleich zweimal die Erwartungen des Lesers um: Oh! Was passiert ist, war also nur ein Traum? Und dann: Oh! Anscheinend doch nicht nur ein Traum. Das mochte ich. 6 Federn.
3. Auch wenn ich mit deiner Protagonistin nicht so richtig warm werden konnte, habe ich doch mit ihr gefühlt, allerdings hätte man hier vielleicht mehr draus machen können. Eine kleine interessante, besondere Eigenschaft deiner Hauptfigur hätte die etwas menschlicher wirken lassen können und dann hätte ich mich vielleicht noch mehr für ihr Schicksal interessiert. 5 Federn.
4. Spannung war auf jeden Fall da, vor allem gegen Ende. Ich finde, der Einstieg hätte kürzer ausfallen können, da erschienen mir einige Sätze überflüssig und das tut der Spannung nicht so gut. Nichtsdestotrotz 6 Federn dafür.
Das wären dann 6,25 Federn, also eine Gesamtwertung von 6.
Liebe Grüße
Anne
_________________ "Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel) |
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