Neue Sonette: Am Fenster

[Silvian]

Die Ahornbäume der Allee zinnober,
der Himmel klar, sein Strahlen schärft Konturen.
Bedächtig schlägt mein Herbstherz im Oktober,
wie träges Ticken von antiken Uhren.

Vom Ende des Kalenders künden Stürme,
ein Flüstern erst, dann Heulen, endlich Tosen.
Aus Wolken (Kumulus) erwachsen Türme
zu Regendepressionen, Herbstneurosen.

November geht. Dezember steht mit Kerzen –
Advent – jetzt feierlich vor schmucken Türen,
erleichtert und bewegt selbst schwerste Herzen:
Im Singen kann ich fast mein Kindsein spüren.

Das Schweigen eines Januars erwarten,
die Hände am Kamin, den Blick im Garten.