Im siebenten Buchstaben

[Jocelyn]

Gefangene spiegeln Gefahren
Vorstellungsreiche Gesellschaft

Gefallene ertasten Gefährten
Schmerzlinderndes Geflüster

Gequälte schöpfen Gefühle
Gedichtete Gesichter

Geheilte verknoten Gedanken
Getragene Geschichte

[EdgarAllanPoe]

Hallo Jocelyn!

Das Gedicht trägt für mich einen traurigen, aber nicht hoffnungslosen Ton in sich. Die "vorstellungsreiche Gesellschaft" aus dem zweiten Vers ist daher wohl als Ironie zu verstehen. Da du nicht konkretisierst, wer die Leidtragenden hier sind, nehme ich wohl an, dass es sich auf diejenigen bezieht, die wohl allgemein "schlecht dran sind".
Auf ihrem Weg zu einer möglichen Linderung versuchen diese gebeutelten Menschen, Nähe zu anderen zu finden - hier über den metaphorischen Tastsinn: Zaghaft versuchen sie, zu anderen eine Bindung aufzubauen, um mit ihnen das Leid zu vermindern. Man sagt ja auch, dass geteiltes (halbes) Leid besser sei. - Somit spiegelt sich hier eine nicht ganz ausweglose Situation wieder. Ich kann nicht sagen, dass mir das Gedicht gefällt, aber ich finde es auch nicht schlecht.
Nur: Was hat es eigentlich mit dem Titel auf sich?

Liebe Grüße,

Eddie

[Jocelyn]

Hallo Eddie,

das Gedicht ist das Ergebnis meiner Beschäftigung mit philosophischen Fragen und Texten.
Ich habe es eher positiv und hoffnungsfroh empfunden, nicht traurig.

Zur Titelfrage möchte ich mich erst äußern, wenn ich merke, dass tatsächlich keiner eine Idee dazu hat. Ich hielt ihn für eindeutig.

Ach so: kann mich in der dritten Strophe immernoch nicht zwischen Gedichtete und Erdichtete entscheiden.
Gestern war ich für Ersteres, heute bin ich für Letzteres.
Beim Schreiben hatte ich so viel ständig verändert. Das ist meine letzte, verbliebene Unentschiedenheit.

Stelle deshalb mal Version 2 zum Vergleich rein:

[Münsch]

[Jocelyn]

[Michael Lüttke]

Sorry,

als Alliteration zu unsauber
und für Poesie zu unpoetisch.
Wenn man versucht einen Stil in der Lyrik zu schreiben,
dann muss man das extrem sauber machen, sonst kommt nur
etwas halbherziges heraus.
Der Ansatz zur Alli ist da,
verpufft aber durch die Füllwörter ohne Bezug zum "G".

Ich weiß nicht was du vorhattest,
lyrisch ist das allerdings ( für mich ) total
daneben gegangen.


Michael

[Jocelyn]

Michael, dann war es halt nicht das, was du gesucht hast.
Man findet halt nicht überall.
Tut mir leid, dass ich dich nicht erreicht habe, passiert.
Danke für deine Anregung, aber ich kann hier nichts mehr verändern, für mich passt's so.

Jocelyn

[Berni]

Ich muss mich Michael anschließen. Die Technik der Alliteration ist zu vage, zu inkonsequent und kommt so misslungen daher.
Na ja, und der Text scheint mir ein wenig zu leiden unter dem Zwang, die Alliteration durchziehen zu müssen.

Sorry, für mich ist der Text nichts, weil völlig am falschen Ende aufgezäumt. Am Anfang steht bei mir Intention, Gefühl, Traum, das Nichtgreifbare. Was daraus entsteht, kann bei Bedarf und Taug gern technisch überarbeitet werden. Aber ...

... hier hast du wohl den anderen Weg genommen: Alliteration und dann ...

Sorry, mir kommt es so vor, ist aber nur meine Empfindung.  

Ciao,
Bernd