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Angst
Geschlecht:männlichScheinheiliger
A

Alter: 33
Beiträge: 1571



A
Beitrag08.11.2009 02:08
Ende
von Angst
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ein weiterer Reimversuch.

Ende

Die Strasse stürzt sich leer
hinab dem Ende zu.
Kein Luftzug geht mehr her
es klirrt die kalte Ruh.

Des Lichtes lange Stützen
zu hoch für meinen Blick.
Sag, du Gott, wem nützen
hier Güte, Glanz, Geschick?

Ich lasse mich erfassen
von der Strasse starker Sog.
Es bleibt mir nur zu hassen
dich, der mich zu dir zog.



_________________
»Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48.
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Schmierfink
Lyroholiker

Alter: 34
Beiträge: 1172



Beitrag08.11.2009 02:43

von Schmierfink
Antworten mit Zitat

Tur mir Leid aber das Gedicht will mir nicht wirklich gefallen, oft wirken die Rheime sehr konstruiert, will heisen die Ausage des Gedichts ist mir etwas schleierhaft.
Vorallem das mit dem Luftzug der her geht erscheint mir sehr künstlich, auch das mit der klirrenden kalten Ruh.
Ist es die Uhrzeit oder vielelicht auch mein etwas angeheiterter Zustand oder das Gedicht selbst?
Jedenfalls sehe ich einerseits eine Attacke gegen Gott, die aber irgendwie recht wirr ist, anscheined ist dem LI das Geschehen, bzw. Gottes handeln zu komplex und uneinsichtig wie die Metapher mit den Stelzen offenbart.
Es ist anscheinden alleine auf der Straße in der "kalte Ruh klirrt" und wurde von Gott dazu gezwungen dort zu sein.
Lässt sich aber, ich lese eine Freiwilligkeit heraus, von "ihrem Sog erfassen".
Meine Frage wäre wozu braucht man hier Glanz und Geschick überhaupt
und warum der Hass?
Könnte meine eigene Dummheit oder Ignoranz sein, aber ich sehe hier keinen erkennbaren Sinn. wink


Zitat:

Ich lasse mich erfassen
von der Strasse starker Sog.


Das schient mir falsch, müsste es nicht heisen " von der Straße starkem Sog"? Es ist doch ein maskulines Substantiv, das im Genitiv steht oder irre ich?

Die letze Strophe finde ich allerdings ziemlich schön, vorallem die letzten beiden Verse mag ich, hier passen die Reime und wirken nicht so gewollt.


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"Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen."
Heinrich Heine

"Ich gebe Zeichen von mir, Signale . . . Ich schreie aus Angst, ich singe im Dschungel der Unsagbarkeiten"
Max Frisch

"Die Leute gehen ins Feuer, wenn's von einer brennenden Punschbowle kommt!"

Georg Büchner
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Mana
Mensch

Alter: 39
Beiträge: 2227
Wohnort: Düsseldorf


Apollon
Beitrag08.11.2009 03:59

von Mana
Antworten mit Zitat

Also liebe Scheinheilige,

erstmal würde ich den ersten Satz streichen:

Zitat:
Ein weiterer Reimversuch.

Das es sich reimt würden wohl die meisten eh merken, und das es ein Versuch ist, naja, es ist hier in der Talentschmiede, und nicht im Lyrik.

Jetzt zu deinem Werk. Ich finde es ungemein schön, aber auch überarbeitungswürdig.

Ich sehe die Strasse als Metapher für das Leben, eigentlich ziemlich gängig. Erfahrungen, Eindrücke, Einstellungen stürzen langsam zusammen. Ich könnte mir hier eine Naturkatastrophe vorstellen. Die Natur fordert das Leben zurück, es zerstört die Strasse (das Leben)-vielleicht ein Erdbeben?

Ich mal etwas an deinem Werk rumgetüfftelt:

Die Strasse stürzt sich leer
stürzend dem Ende zu.
Kein Luftzug geht noch her
es weht des Winters Ruh.

Säulen des Lichtes Stützen
zu hoch für meinen Blick.
Sag, du Gott, wem nützen
hier Güte, Glanz, Geschick?

Ich lasse mich fassen
der Strasse Sog.
Es bleibt mir zu hassen
dich, der mich zog.

Ganz zufrieden bin ich damit aber auch nicht. Bestimmte Zeilen klingen tatsächlich etwas zu konstruiert, da muss ich Schmierfink recht geben, aber ich glaube das tut fast jeder reim wenn man ihn nur lang genug anstarrt.

Klar, Form und Reim verleihen eine gewisse Tiefe und Ernsthaftigkeit. Auf der anderen Seite glaube ich, man kann das viel besser ohne Reime hinbekommen. Trotzdem schön, dass du es versuchst. Ich wünsche mir, dass du mich vom Gegenteil überzeugen kannst Wink

Gruss Ralf


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Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...

Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka

Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler
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Schmierfink
Lyroholiker

Alter: 34
Beiträge: 1172



Beitrag08.11.2009 04:09

von Schmierfink
Antworten mit Zitat

Gut ich denke ich muss hier noch mal genauer ausführen, ichwollte keinesfalls unhöflich sein, falls es so wirkt tut es mir leid.
Mit der Gewolltheit der Reime bezog ich mich auch auf den Inhalt,
nicht so sehr auf die äußere Form, da gebe ich Mana schon Recht.
Blos wie gesagt ich tue mich schwer mit der Aussage des Gedichts,
das mag mein ganz eigenes Problem sein, aber dadurch wirken die Reime auf mich eben so wie sie es tun.


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Mana
Mensch

Alter: 39
Beiträge: 2227
Wohnort: Düsseldorf


Apollon
Beitrag08.11.2009 04:30

von Mana
Antworten mit Zitat

Wahrscheinlich war "unhöflich" auch zu krass von mir, deswegen hab ichs auch editiert. Ich bin was viele deiner genannten Schwerpunkte angeht auf deiner Seite, aber man sollte auch hervorheben was ein Autor gut gemacht hat. Quasi wie in der Grundschule beim Kunstunterricht. Das hat a) den Vorteil, dass es den Eindruck macht man hat sich wirklich mit dem Werk auseinandergesetzt und b) lernt der Autor so besser seine Stärken. Und weiter finde ich kann man auch Hinweise geben was man verbessern kann, deswegen habe ich ja gesagt, ohne reime könnte man es bestimmt auch hinbekommen.
Ich glaub da sind wir uns einig^^


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Angst
Geschlecht:männlichScheinheiliger
A

Alter: 33
Beiträge: 1571



A
Beitrag08.11.2009 11:27

von Angst
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke ihr beiden,

Eure Anregungen nützen mir sehr. Und keine Angst, du bist schon nicht unhöflich, Schmierfink ;) Ich habe bewusst Reimversuch geschrieben, weil ich hier nichts "ungereimt" machen werde. Ich weiss, dass ich nicht besonders gut reimen kann. Doch ich möchte es lernen. (Weil ich auch immer an zu gewollten Reimen rummäkle, ohne es selbst besser zu können.)

Was den Inhalt betrifft: So kryptisch finde ich ihn gar nicht. Liegt vielleicht daran, dass der Erguss von mir stammt, hihi. Nein, es geht halt ums Ende. Den Tod, der unvermeidlich kommt. Und dagegen nützt alles Fluchen über Gott (bzw. weniger religiös: das Schicksal) nichts. Auch, wenn man es trotzdem tut.

Schmierfink hat Folgendes geschrieben:
Das schient mir falsch, müsste es nicht heisen " von der Straße starkem Sog"? Es ist doch ein maskulines Substantiv, das im Genitiv steht oder irre ich?

Puuh, die Zeile hat mich wahnsinnig gemacht. Um ehrlich zu sein, ich habe gerade keine Ahnung. Werd mir das anschauen. Die Stelle ist ohnehin problematisch, weil die Satzstellung zu verstrickt. Ich werde generell über eure Einwände nachdenken. Danke nochmal!

Liebe Grüsse,
Scheinheilige


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MrPink
Geschlecht:männlichLyromane

Alter: 53
Beiträge: 2431
Wohnort: Oberbayern
Der Bronzene Wegweiser


Beitrag08.11.2009 12:08

von MrPink
Antworten mit Zitat

Die Strasse stürzet leer
hinab dem Ende zu.
Ein Luftzug nimmermehr
in klirrend kalter Ruh.

Lichtes lange Stützen
zu hoch für meinen Blick.
Sag du, Gott, wem nützen
hier Güte, Glanz, Geschick?

So lass ich mich erfassen
von Strassens starkem Sog.
Übrig bleibt zu hassen
dich, der mich einst betrog.


Hi Scheinheilige,
hab auch mal ein wenig gebastelt. In der 2. Strophe, 3. Zeile hab ich das Komma hinter das du geschoben. Die Betonung liegt dann auf dem du. So klingt es für mich direkter. Die erste Zeile der letzten Strophe hat leider noch 7 Silben, ansonsten sind es immer 6. Ob das Ende noch deiner Intention entspricht weiß ich nicht. Für mich klingt es runder. Ich bin reimtechnisch nicht sonderlich bewandert, aber deine Zeilen haben mich gereizt Embarassed

schönen Sonntag
andi


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(Buk)
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7306
Wohnort: NBY



Beitrag08.11.2009 17:08

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Hi Scheinheilige,

dieser 2. Reim/Versmaßversuch ist schon besser als der erste. Diese 3 Zeilen fallen für mich aus dem Rhythmus, weil du in den anderen Versen jeweils eine unbetonte und eine betonte Silbe abwechselst.
 
Sag, du Gott, wem nützen
von der Strasse starker Sog. (Straße!)
dich, der mich zu dir zog.

In der letzten Zeile müsste man "dich" und "der" betonen. Dich unbetont klingt seltsam.

Vor dem Öffnen des Gedichtes habe ich mir übrigens gedacht: Wann kommt wohl das Wort leere/Leere. In der ersten Zeile. Alles klar! wink

Grüße

BlueNote
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Angst
Geschlecht:männlichScheinheiliger
A

Alter: 33
Beiträge: 1571



A
Beitrag08.11.2009 19:04

von Angst
pdf-Datei Antworten mit Zitat

MrPink, es freut mich, dass du mit meinem Gedicht gearbeitet hast. Ich bin jetzt mal so armselig und werte das als Kompliment, hihi. BlueNote, auch dir Dankeschön, deine Kommentare helfen mir immer sehr. Wobei meine Schweizer Strasse eszettlos bleiben wird, sorry ;)

Liebe Grüsse,
Scheinheilige


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