Schlagzeugsolo in moll

[stefka]

Ätzend                                                     beglückend
zersetzend                                               entrückend
den Leib zerfetzend                                  die Sinne verzückend
zerstörend                                                erquickend
vernichtend                                              und labend
---so gut                                                   ---voll Blut

                    nach Lobeswort hechelnd
                    das Leben belächelnd
                    voll Tatendrang stürzend
                      --- mit Lust

                     im Liebesrausch frierend
                     den Sinn nicht kapierend
                     dem Tod sich ergebend
                       --- voll Frust

ehrlich                    herrlich                        unentbehrlich

schrecklich              kläglich                      dient dem Zweck nicht

kleine Leute , fette Beute,für die blutrünstige Meute

Silberstreif am Horizont        der Wahnsinn strauchelt nie

Washástdudennda und warúmmachstdudas
 undkannstdúmirmalsagenwofür ?

Ichkénndichzwarnicht doch einsweissichgenáu :
dawártetwashinterderTür !

         Schwebezustand,unbewusst

          von hinten tief hinein

          affengeile Mörderlust

          so soll das Leben sein

[Gast]

Hallo Stefka,


ich komme Mal direkt zur Sache: ich finde die Verse, die du uns hier vorstellst, total interessant. Formell sowieso. Und ganz besonders auch rhythmisch - insofern finde ich Form und Titel genial passend!!
Was mich stört, ist der, in meinen Augen, total plumpe Inhalt. Ich kann keinerlei Empfindung oder sonst etwas ableiten. Bei mir bleibt inhaltlich nichts übrig, als eine relativ stupide Anreihung von Worten.
Leider habe ich aber auch keine konstruktive Idee, wie aus den rein formell äußerst gelungenen Faktoren eine inhaltliche Entsprechung entwickelt werden könnte?!
Hast du noch andere Gedichte in dieser Art?


Grüße
Gerhard

[stefka]

Grüß Dich, Gerhard,
's ist spät geworden,heute Nacht... vielen Dank für Deine lobenden Worte !
Ich muss Dir auch ein Kompliment machen: Du hast ziemlich genau erfasst, um was es mir ging! Zumindest teilweise. Das Projekt ist der Versuch, durch metrische Steigerungen und Variationen mehrere Rhythmen zu erzeugen, die ganze Kiste soll sozusagen ohne Noten auf Trommel oder Schlagzeug spielbar sein... ich habe es natürlich ausprobiert, es funktioniert.

Der Inhalt ist aber nicht plump, er ist nicht existent ! Ich habe einfach intuitiv gereimt, mit dem Vorsatz, zu grooven. Dass die Reime interessant geworden sind, ist nur ein glückliches Nebenprodukt. Also alles nur so eine Art Lautmalerei mit Takt... In einem Parallelfaden zu" Auf zu neuen Ufern" habe ich meine Herangehensweise etwas ausführlicher erklärt...

                      Gruß   Stefka

PS.: die Texte hier im Forum sind alles, was ich zu bieten habe !

[Gast]

Ich kann mir tatsächlich gut vorstellen, wie das mit Congos oder Bongas klänge!
Ich finde nur einfach, dass eben noch deutlich Luft nach oben ist, wenn du den Inhalt nicht mehr oder weniger beliebig liessest. Nichtsdestotrotz war es mir eine gerne gelesene Abwechslung.

[stefka]

Erklärung denn gelesen, Cowboy ?   LG   stefka