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Gegenwart im Buch

 
 
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nothingisreal
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Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag04.05.2014 19:57
Gegenwart im Buch
von nothingisreal
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich weiß, dass diese Frage sicherlich gefühlte hundert Mal gestellt wurde, aber ich blick trotzdem nicht durch.

Wenn ich in einem Buch über ein Ereignis spreche - das immer wahr ist - wie kann ich es dann in der Vergangenheit schreiben.

Beispiel:
Zitat:
Ihr war das Konzept einer guten Show bekannt – läuft alles harmonisch, wird das Publikum schnell gelangweilt.


Für mich klingt das
Zitat:
Ihr war das Konzept einer guten Show bekannt – lief alles harmonisch, war das Publikum schnell gelangweilt.

absolut falsch.

Ich bin ratlos.

Danke für Hilfe.


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seitenlinie
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Beiträge: 1829

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Beitrag04.05.2014 20:48

von seitenlinie
Antworten mit Zitat

Sicher gibt es Situationen, wo Präteritum so schräg klingt, dass man es besser umformuliert.
Das ist hier m.E. nicht der Fall. Eingebettet im Text ist das 2. Beispiel völlig korrekt.

Möchtest du ganz bewusst Präsens wählen, dann machst du am besten einen echten Gedanken, ein Zitat oder eine
wörtliche Rede daraus.

Dann würde ich aber das bevorzugen: "... läuft alles harmonisch, ist das Publikum schnell gelangweilt."
(Sonst wäre es Passiv.)
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

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Ei 10


Beitrag04.05.2014 20:51

von Nicki
Antworten mit Zitat

Hier in diesem Link wird gut erklärt, was es mit dem epischen Präteritum auf sich hat.

http://de.wikipedia.org/wiki/Episches_Pr%C3%A4teritum


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nothingisreal
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Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag05.05.2014 19:34

von nothingisreal
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hm... Okay.

Nicki, danke für den Link. Schaue es mir gleich an smile


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nothingisreal
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Beitrag05.05.2014 19:54

von nothingisreal
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Okay, soweit ich das verstehe:

Das Buch ist ein eigenes Universum. Dort ist allen vergangen und nichts ist beständig.

Sehe ich das richtig?

Wenn ich also sage:
Zitat:
Um diesen Planeten kreist der Mond


dann ist das solange falsch, wenn ich das ganze Buch in der Vergangenheit schreibe. Auch wenn das Kreisen des Mondes beständig ist.
Es muss:

Zitat:
Um diesen Planten kreiste der Mond


heißen.


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Mogmeier
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Moderator
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Beitrag05.05.2014 21:55

von Mogmeier
Antworten mit Zitat

Meines Erachtens bezieht sich nur das Geschehen, das im temporären Zusammenhang innerhalb einer Handlung abläuft, auf die jeweilig gegebene Zeitform.

Beispiel: Er blickte auf den Monitor und sah in dem Moment, wie sich die Planeten um ihre Sonne bewegten. Für ihn war das nichts Ungewöhnliches. Planeten bewegen sich nun mal um ihre Sonne herum.


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Nicki
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Wohnort: Mönchengladbach
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Beitrag05.05.2014 22:09

von Nicki
Antworten mit Zitat

Mogmeier hat Folgendes geschrieben:
Meines Erachtens bezieht sich nur das Geschehen, das im temporären Zusammenhang innerhalb einer Handlung abläuft, auf die jeweilig gegebene Zeitform.

Beispiel: Er blickte auf den Monitor und sah in dem Moment, wie sich die Planeten um ihre Sonne bewegten. Für ihn war das nichts Ungewöhnliches. Planeten bewegen sich nun mal um ihre Sonne herum.

Wenn du das so schreibst, würde ich es immer als ausgesprochene Gedanken des Protas lesen. Nur ohne Gänsefüsschen. Das zweite bewegen muss ins Präteritum, so lange es keine wörtliche Rede oder Gedanken sind.


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Mogmeier
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Moderator
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Beiträge: 2677
Wohnort: Reutlingen


Beitrag05.05.2014 22:20

von Mogmeier
Antworten mit Zitat

Da gebe ich dir teils Recht, denn ohne weiterführenden Kontext, seitens meines Beispiels, ist die Zäsur (ohne Hervorhebung) nicht ersichtlich.

Die Zäsur ist darin eine (beständige) allgemeine Aussage.


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seitenlinie
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Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag06.05.2014 10:44

von seitenlinie
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Mogmeier hat Folgendes geschrieben:

Beispiel: Er blickte auf den Monitor und sah in dem Moment, wie sich die Planeten um ihre Sonne bewegten. Für ihn war das nichts Ungewöhnliches. Planeten bewegen sich nun mal um ihre Sonne herum.


Das kann als Gedanke der Figur gedeutet werden. Darauf deutet der Satz hin "Für ihn war das ..."

Es kann sich aber auch um den Kommentar des Erzählers handeln.

Er blickte auf den Monitor und sah in dem Moment, wie sich die Planeten um ihre Sonne bewegten. Das ist nichts Ungewöhnliches.
Planeten bewegen sich nun mal um ihre Sonne herum.


Die Ergänzung "in dem Moment" könnte bereits ein Hinweis auf zwei Perspektiven sein.
Bei einem Ich-Erzähler wäre es der Wechsel vom erlebenden zum auktorialen Ich-Erzähler.*

Ich blickte auf den Monitor und sah in dem Moment, wie sich die Planeten um ihre Sonne bewegten. Für mich war das nichts Ungewöhnliches.
Planeten bewegen sich nun mal um ihre Sonne herum.


*Das war Mist.
Wir wechseln zwar den Modus, aber ich weiß nicht, ob es dafür eine Bezeichnung gibt.
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Mogmeier
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Beitrag09.05.2014 01:46

von Mogmeier
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seitenlinie hat Folgendes geschrieben:
*Das war Mist.


Die Fußnote finde ich total goldig! Erinnert mich irgendwie daran, dass es bei mir um das Thema ›Erzählperspektive‹ auch nicht gut bestellt ist. Bisher habe ich dabei immer aus dem Bauch heraus entschieden und lag bis auf wenige Fauxpas noch im Bereich des Möglichen. – Eine Belehrung darüber ... bei mir zumindest zwecklos.

Aber mal zurück zum eigentlichen Thema ...

Nothings erstes Beispiel klingt für mich am plausibelsten. Allerdings würde ich darin den Gedankenstrich durch einen Doppelpunkt ersetzen (danach ggf. klein weiterschreiben) und ›wird‹ würde ich austauschen durch ›ist‹. Das ›ist‹ bestätigt dann nämlich mE einmal mehr die Tatsache, dass es auch immer so ist wie es ist.


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Nicki
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Beitrag09.05.2014 08:00
Re: Gegenwart im Buch
von Nicki
Antworten mit Zitat

nothingisreal hat Folgendes geschrieben:


Zitat:
Ihr war das Konzept einer guten Show bekannt – läuft alles harmonisch, wird das Publikum schnell gelangweilt.


Zitat:
Ihr war das Konzept einer guten Show bekannt – lief alles harmonisch, war das Publikum schnell gelangweilt.



Das zweite Beispiel ist im Sinne des epischen Präteritums genau richtig. Sonst müsste man ja genauso den ersten Teil des Satzes hinterfragen, denn vielleicht waren  der Prota die Tatsachen auch heute/jetzt noch bekannt.
Sobald man des Präsens verwenden möchte, muss man zur wörtlichen Rede übergehen. Selbst erlebte Gedanken werden im Präteritum belassen.
Im Grunde genommen ist das EP nicht die Wiedergabe einer richtigen Vergangenheit, sondern ein literarische Konstruktion.


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nothingisreal
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Beitrag21.05.2014 20:59

von nothingisreal
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Tut mir Leid, dass ich auf eure Kommentare nicht sofort geantwortet habe.
Danke, die haben geholfen.


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