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Kino Vollbart Eselsohr
Beiträge: 236
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30.11.2007 12:21 Das Geheimnis des braven Viktor F. von Kino Vollbart
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Hi.
homus homini lupus est.
ru
Das Geheimnis des braven Viktor F.
Victor F., seines Zeichens ein herausragender Wissenschaftler auf dem Gebiet der Thermodynamik und Kernphysik, wurde von der mächtigsten Regierung der Welt, deren Name hier ungenannt bleiben muss, für ein ultrageheimes Geheim-Projekt angeworben, das allerdings bei Weitem nicht so geheim war, wie jenes, das Viktor F. am Tage seiner Einstellung unter Eid zu verschweigen geloben musste.
„Wir arbeiten mit einer besonderen Fertigungstechnik, die es uns erlaubt, mit minimalem Aufwand, sowohl an Material, wie an Kosten, zu arbeiten,“ sagte ein Mann im teuren Anzug, über dem er wie nachlässig, wohl aber seinen Rang betonend, einen weißen Arbeitskittel trug, aus dessen Brusttasche eine Schutzbrille lugte.
„Ich verstehe nicht ganz,“ sagte Viktor F..
„Diese Fertigungstechnik, von der, überflüssig zu erwähnen, nicht einmal unserer Regierung vollste Kenntnis hat, erlaubt es uns, ein derart großzügiges Honorar an unsere Mitarbeiter zu zahlen, weswegen es ratsam wäre, zu verschweigen, womit wir unser Budget dort einsparen, um es Ihnen hier zukommen zu lassen. Wir verstehen uns doch?“
„Noch nicht ganz.“
„Nun. Sie werden gleich verstehen. Die Technik, von der ich hier spreche, nennt sich Nanotechnologie. Wir haben sie, wie ich mit Stolz sagen kann, zu einer Perfektion geführt, die es uns erlaubt, aus jedem beliebigen Gegenstand einen anderen zu formen. Das bedeutet, wir könnten aus einer Bananenschale einen Taschenrechner fertigen. Zum Beispiel.“
Viktor F. stockte der Atem. Soweit ihm bekannt war, steckte die Nanotechnologie noch in den Kinderschuhen, oder besser gesagt in den Neugeborenen-Wärmesocken.
„Sie wirken erstaunt,“ sagte der Mann in Anzug und Kittel, ohne jedoch eine Antwort zu erwarten. „Das ist ihr gutes Recht. Es hat uns nicht wenig Aufwand gekostet, unsere Fortschritte auf diesem Gebiet geheim zu halten. Nun, kommt es uns und Ihnen zugute.“ Er grinste süffisant.
„Aber könnte man mit dieser Technik nicht den Hunger bekämpfen? Die Armut? Sogar Kriege?“
„Das tun wir doch. Wir bekämpfen Ihre und meine Armut. Nun denn. Ich zeige Ihnen jetzt ihren Arbeitsplatz. Wenn Sie mir bitte folgen würden. Oh, eines noch. Wenn Sie damit einverstanden sind, zu niemandem je ein Wort über diese Sache zu verlieren,“ der Mann lächelte wieder wegwerfend, als sei das nur eine reine Formalität, derer man eigentlich keine Beachtung zu schenken brauchte, „unterzeichnen Sie bitte hier.“ Er machte ein Kreuz vor die Linie unter einem mehrseitigen Dokument.
Viktor F. war ein Mann fester Prinzipien, einer, man könnte fast sagen, Anhänglichkeit an die Wahrheit, er war ein mitleidiger Mensch, denen verbunden, die weniger Glück hatten als er, die Unterprivilegierten, ein Mann mit einem großen Herz, jemand, der über Ungerechtigkeiten nicht schwieg, selbst dann, wenn es unbequem oder sogar schmerzhaft war.
Er überflog den Vertrag, sein Blick blieb einige Sekunden an einer Summe hängen, die den letzten Lotto-Jackpot wie ein lächerliches Trinkgeld aussehen ließ, und die sein jährliches Einkommen bezeichnete. Dann unterschrieb er.
Weitere Werke von Kino Vollbart:
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ibet Wortedrechsler
I
Beiträge: 73
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I 30.11.2007 12:43
von ibet
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hi!
nichts, leere, zeitverschwendung ... diese stichwörter kamen mir als erstes in den sinn.
ist schon klar, du möchtest hier auf kafkaesk machen, aber das hat nur der meister himself beherrscht.
der text gibt mir nichts, sagt mir nichts, transportiert nichts, wirft keine fragen auf.
der schreibstil ist gut, gehoben und geschliffen. daran gibt es nichts auszusetzten.
allein der inhalt ist dürftig.
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Eireena Eselsohr
Beiträge: 360
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30.11.2007 18:30
von Eireena
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Hallo Kino,
das Thema, das letztendlich alles eine Frage des Geldes ist, und aber einer bestimmten Summe fast jeder käuflich wird, finde ich gut.
Allerdings finde ich die Umsetzung - trotz der gefälligen Sprache - nicht besonders gut, da es nichts Rundes ist. Keine Geschihcte mit einem Spannungsbogen. Man lernt erst die Charaktereigenschaft deines Protas als einen moralisch gefestigten Menschen kennen, als er beretis einen Satz später ein moralisch verwerfliches Angebot unterzeichnet.
Der Leser kann also nicht mit einem Prota mitfiebern, dass er hart bleiben und den Pfad der Tugend nicht verlassen soll. Das wäre vielleicht notwendig gewesen, um es eine richtige Geschichte werden zu lassen, die den Leser auch emotional einbindet. Sicherlich sind auch andere Spannungsbögen denkbar, aber anhand des gegebenen Materials springt dieser eine zumindest ins Auge.
Oder ist dies nur ein Ausschnitt aus einem größeren Teil? Dann sieht es natürlich anders aus, aber auch hier fände ich es ungeschickt, erst an so später Stelle etwas über die Moralvorstellungen des Mannes kundzutun.
LG
Eireena
_________________ Wer A sagt, beherrscht noch lange nicht das ganze Alphabet. © Andreas Marti |
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Kino Vollbart Eselsohr
Beiträge: 236
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01.12.2007 07:24
von Kino Vollbart
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Hi.
Dieser Text ist keine Geschichte. Ich habe ihn unter Talentschmiede gepostet, weil es nur ein Fragment ist, ein kurzer Gedanke, der mir kam, schnell verschriftlich.
Ich selbst kann mit dem Thema nichts anfangen. Zu oberflächlich. Bei diesem Text geht es imgrunde nur um die Sprache.
Wer immer mit der Grundidee etwas anfangen kann, darf sich hier bediehnen.
ps Ich b in mir nicht ganz im Klaren darüber, was hier Kafkaesk sein soll. Die Sprache nicht, der Inhalt nicht, der Text nicht.
ru
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6422 Wohnort: 50189 Elsdorf
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01.12.2007 08:12
von Ralphie
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Zitat: | „Ich verstehe nicht ganz,“ sagte Viktor F.. |
Nach einem Abkürzungspunkt am Ende eines Satzes erfolgt kein zweiter Punkt.
Über den Inhalt möchte ich nichts sagen, weil es offensichtlich ein Fragment ist, das durchaus in eine andere Geschichte integriert werden kann. Und als solches funktioniert er.
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Eireena Eselsohr
Beiträge: 360
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01.12.2007 12:36
von Eireena
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Moin Kino,
Danke für die Erklärung.
Es wäre gut, wenn Du zukünftig in der Überschrift mit angeben könntest, was es genau ist, ob "nur" ein Fragment, eine KG oder sonswas.
Das würde die Rezension dazu erleichtern.
LG
Eireena
_________________ Wer A sagt, beherrscht noch lange nicht das ganze Alphabet. © Andreas Marti |
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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01.12.2007 12:42
von MosesBob
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Eireena hat Folgendes geschrieben: | Es wäre gut, wenn Du zukünftig in der Überschrift mit angeben könntest, was es genau ist, ob "nur" ein Fragment, eine KG oder sonswas. |
Über so ein Tool haben wir uns schon mal Gedanken gemacht. Ich denke, es wird einsatzbereit sein, wenn die Belletristik in Genres eingeteilt wird.
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Kino Vollbart Eselsohr
Beiträge: 236
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02.12.2007 11:16
von Kino Vollbart
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Hi.
Ralphie hat Folgendes geschrieben: | Nach einem Abkürzungspunkt am Ende eines Satzes erfolgt kein zweiter Punkt. |
Oh, danke.
Eineera hat Folgendes geschrieben: | Es wäre gut, wenn Du zukünftig ... angeben könntest ... was genau es ist ... |
Okay, ich werd's versuchen.
ru
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