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Canyamel Eselsohr
Beiträge: 350 Wohnort: Saargemünd
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25.03.2012 19:00 Yael von Canyamel
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Yael
Jemand hatte meinen Kopf in ein unsichtbares Tuch gehüllt. Ich spürte es zum ersten Mal am Morgen nach meiner Rückkehr. Als ich mich mit Yael in dem Café auf der Ben Yehuda Straße traf. Wir hatten unsere Handynummern ausgetauscht. Ich hatte sie angerufen.
„Wo kommst du eigentlich her?“ fragte sie.
„Aus Berlin.“
„Kenn ich. Hab Freunde dort.“
„Wirklich?“
„Ja. In welchem Hotel wohnst du?“
„Im Lev Yerushalayim.“
Yael erzählte, dass sie bei ihrer Schwester wohnte. Sie war bei der IDF und in Urlaub mit ihrem Freund nach Eilat gefahren. Dem israelischen Ballermann.
„Warst du auch bei der Armee?“ fragte ich.
„Jedes Mädchen geht hier zur Armee.“
„Kanntest du einen von den Soldaten?“
„Nein.“
Ich musste daran denken, dass „Welt“ auf Hebräisch „Olam“ heißt. Und die Wurzel dieses Wortes „versteckt“ bedeutet. Es passte. Das Tuch hatte begonnen, die Schönheit zu verbergen. Die sephardischen Augen. Das hautenge Metro Tel Aviv-Top. Die abgebrochenen Fußnägel in den staubigen braunen Leder-Flip Flops.
„Wo wohnt deine Schwester?“ fragte ich.
„In Katamon.“
Der Kellner brachte unseren frischen Pfefferminztee. Yael ignorierte sein Lächeln.
„Wo ist das?“ fragte ich.
„Im Süden von Jerusalem.“
Ihre Finger spielten mit dem Davidstern an ihrem Hals. Sie murmelte etwas über ein Appartement, das ihre Schwester und ihr Freund vor ein paar Monaten gekauft hatten. Ich dachte an Johanna. Ich hatte versprochen, sie anzurufen. Vorgestern im Hotel. Vor der Fahrt. Bevor Lea sagte, sie würde sich ein Pony wünschen.
„Was wolltest du in Hebron?“ fragte Yael.
„Einen zukünftigen Geschäftspartner treffen.“
Das Zucken eines Lächelns auf ihren Lippen. Flüchtig wie der Zufall auf einer Landstraße in der Westbank. Wildfremde Menschen in drei Autos. Eine Bombe. Ein zerfetzter Kinderkörper unter einem Olivenbaum.
„Triffst du dich noch mit ihm?“
„Nein“, antwortete ich. „Ist das weit von hier?“
„Was meinst du?“
„Katamon.“
Sie seufzte. Schien auf mein Tuch zu blicken. Das die Welt vor mir verbarg.
„Nein.“
Wir ließen uns auf das Bett fallen. Ihre Locken schlängelten sich um meinen Kopf, während sie an meiner Unterlippe saugte. Ich fuhr mit den Händen über ihre Brüste, ließ meine Finger über die Wellen ihrer Rippen gleiten und drang in sie hinein.
Am Abend saß Yael im Bikini auf dem Balkon und spielte Gitarre. Unter uns strahlten die Lichter der Altstadt. Wir aßen Datteln. Eine Zikade lärmte. Als ich Yael zum Abschied an mich drückte, erzählte sie von ihrem unsichtbaren Tuch. Das die Schönheit der Welt aussperren würde. Für den Rest ihres Lebens.
Weitere Werke von Canyamel:
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junimond7 Leseratte
Alter: 50 Beiträge: 141 Wohnort: schönste Stadt der Welt
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25.03.2012 23:54
von junimond7
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ich habe mir die geschichte nun vier mal durchgelesen
habe nun 4 intepretationen dazu
ich gebe es auf
es verwirrt mich, dass ich nicht verstehe worum es eigentlich tatsächlich geht
es mag an mir liegen, aber es fliesst in die bewertung mit ein
sorry
_________________ Misch ein bisschen Torheit in Dein ernsthaftes Tun und Trachten. Albernheiten im rechten Moment sind etwas Köstliches. |
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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26.03.2012 00:13
von Dienstwerk
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Neutraler Befederungskommentar - wenn es die Zeit erlaubt, später evtl. mehr.
LG, Ana
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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26.03.2012 09:22
von lady-in-black
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Moin,
bei dir scheint das Thema "Israel" Vorrang vor dem Wettbewerb zu haben. Anders kann ich jedenfalls meine spontanen Gedanken zu deinem Text nicht ausdrücken.
Zitat: |
Sie war bei der IDF |
Zitat: | Ich musste daran denken, dass „Welt“ auf Hebräisch „Olam“ heißt. Und die Wurzel dieses Wortes „versteckt“ bedeutet. Es passte. Das Tuch hatte begonnen, die Schönheit zu verbergen. Die sephardischen Augen. Das hautenge Metro Tel Aviv-Top. |
Mir sagt weder "IDF" etwas, noch kann ich was unter sephardischen Augen oder hautengen Metro Tel Aviv-Tops vorstellen.
Inhaltlich mit Sicherheit für einen längeren Text geeignet. Du schreibst souverän, das sollte daher auch kein Problem für dich sein.
Jedoch bei einer Wortvorgabe von maximal 450 Stück ...
tut mir leid, da wurde zuviel angerissen und (zwangsläufig) nicht zu Ende geführt, um mir gefallen zu können.
_________________ - Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt. |
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ney Leseratte
Beiträge: 187 Wohnort: Leipzig
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26.03.2012 21:03
von ney
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sehr stimmige geschichte. und auch, wie die sache mit der verschleierung umgesetzt wurde, gefällt mir. bisher eine meiner favoriten.
_________________ all lives end. all hearts are broken. caring is not an advantage. |
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Nathaniel Leseratte
Alter: 30 Beiträge: 142 Wohnort: Wenn ich nun einer von den andern wäre, ...
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26.03.2012 22:01
von Nathaniel
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Vorneweg, der Anfang ist mir zu angehakt, zu viele Sätze getrennt, die meiner Meinung nach zusammengehören. Das stoppt den Lesefluss.
Etwas erscheint mir an diesem Text nicht ganz logisch:
Am Anfang sind sie im Café, so habe ich das verstanden. Sie reden miteinander, ein Kellner kommt. Dann lassen sie sich aufs Bett fallen? Im Café? Fehlt ein Absatz? Aber auch dann finde ich den Szenenwechsel unpassend.
Wer sind Johanna und Lea? Zu viele Namen...
(Frau und Tochter vielleicht?)
Irgendwie will keine Interpretation hinhauen, der Text sträubt sich dagegen.
Für mich ergibt er aus keinem Blickwinkel einen Sinn. Sry.
Nathaniel
_________________ *
Du willst wissen, wer ich bin?
Ich bin... ich. Nicht mehr, nicht weniger. Einfach ich.
Wobei das -nebenbei bemerkt- mehr ist als ein Wort. |
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lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3913 Wohnort: wien
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27.03.2012 16:49
von lupus
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das ist gut
richtig gut.
ohne zu künsteln wird hier eine Geschichte erzählt, kaum dass ein Wort zu viel ist. Es wir über den Dialog erzählt, wie beiläufig werden wichtige Infos gestreut, die fast lapidare Sprache schafft eine Stimmung, die der Situation angemessen ist ... Trauer, Resignation (ein bisserl, aber ein 'Es geht einfach weiter' (trotz des Tuches).
Da sind einige wunderbare Formulierungen drin
Zitat: | Ich musste daran denken, dass „Welt“ auf Hebräisch „Olam“ heißt. Und die Wurzel dieses Wortes „versteckt“ bedeutet. wenn man schon in der Ben Jehuda sitzt, gell??Es passte. Das Tuch hatte begonnen, die Schönheit zu verbergen. Die sephardischen Augen. Das hautenge Metro Tel Aviv-Top. Die abgebrochenen Fußnägel in den staubigen braunen Leder-Flip Flops. |
das begeistert mich ... nicht der Wortwahl wegen (die is nix besonderes) sondern wegen der Stimmung und gleichzeitig wird der Schluss vorbereitet
Zitat: | Das Zucken eines Lächelns auf ihren Lippen. Flüchtig wie der Zufall auf einer Landstraße in der Westbank. Wildfremde Menschen in drei Autos. Eine Bombe. Ein zerfetzter Kinderkörper unter einem Olivenbaum. |
Chapeau!
Zitat: | Als ich Yael zum Abschied an mich drückte, erzählte sie von ihrem unsichtbaren Tuch. Das die Schönheit der Welt aussperren würde. Für den Rest ihres Lebens. |
auch das schön. Mit einer kleinen Einschränkung: der letzte Satz. Ich hätte ihn weggelassen, es dem Leser überlassen, es sich zu denken oder nicht. So wirkt es ein bisserl zu bestimmt und schmeißt den Grundtenor des Textes über den Haufen, der für mich irgendwie ein 'irgendwie' beinhaltet.
Zitat: | Ich fuhr mit den Händen über ihre Brüste, ließ meine Finger über die Wellen ihrer Rippen gleiten und drang in sie hinein. |
die gesamte Erotik ist in ihrer Anti-Erotik wunderbar aufgehoben ... es hat eh alles keinen Wert, alles nicht wichtig, es is wie es ist .. nicht mehr nicht weniger
der Dialog sehr kompakt, authentisch
zwei Sachen:
es ist erst spät klar, ob das PI männlich oder weiblich ist. Das hätte ich gerne früher gewusst.
Sie war bei der IDF ....' ... wer 'sie'? Der Bezug ist ungenau
Fazit: sehr gut gemacht
lgl
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
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Rufina Klammeraffe
Beiträge: 693
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27.03.2012 18:03
von Rufina
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Hallo,
Vorgabe:
Bittersüß umgesetzt. Sehr schön, find ich.
Sprache:
Zitat: | Das Zucken eines Lächelns auf ihren Lippen. Flüchtig wie der Zufall auf einer Landstraße in der Westbank. |
Der zweite Satz hier ist einfach nur super gut gelungen.
Zitat: | Ich fuhr mit den Händen über ihre Brüste, ließ meine Finger über die Wellen ihrer Rippen gleiten und drang in sie hinein. |
Hier stört mich das "hinein" und hat zu einem Lesehänger geführt. Ich hätte es vielleicht einfach bei "ein" belassen.
Inhalt:
Wie oben schon gesagt, bittersüß. Du verrätst nicht zu viel und auch nicht zu wenig. Der Text ist fordern, aber nicht überfordernd und vor allem bringt er richtig viel Gefühl mit. Gefällt mir einfach richtig gut.
Viele Grüße
Rufina
_________________ Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden. (Douglas Adams) |
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Gast
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27.03.2012 18:29
von Gast
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Hallo ...,
Ja. Ziemlich beeindruckt bin ich. Und zwar davon, wie du soviel erzählst, in solch einem kurzen Text, wie gekonnt Dialoge und Erzähltes sich abwechseln, wie du diese Geschichte aus Zeitgeschichte heraus erzählst und wie ich zurückbleibe und denke, dass es nicht hilft, um den Schmerz der anderen zu wissen. Das allein reicht nicht, um einander näher zu kommen. Und so bleibe ich traurig zurück. Er weiss, wie es sich anfühlt, dieses unsichtbare Tuch, aber beide werden allein bleiben.
Mir gefällt deine Erzählweise, es ist nichts zuviel (ausser vielleicht: "er drang in sie hinein" - seltsam brutal (Absicht?), finde ich, und man weiss (weiter oben nicht, ob sie ihre Schwester meint, oder sich selbst (Bezug), aber du hast einen guten Schluss gefunden, und das zeichnet die Geschichte auch noch einmal aus.
Lorraine
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Nicki Bücherwurm
Alter: 68 Beiträge: 3611 Wohnort: Mönchengladbach
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27.03.2012 21:28
von Nicki
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Wegen Zeitmangel und nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, nur Federn zu vergeben, aber nicht zu kommentieren. Meine Bewertung setzt sich zusammen aus dem Bauchgefühl, dass da etwas steht, das mir gefällt, das ich gerne lese, das ich verstehe.
Weiterhin ob die Themenvorgabe eingehalten worden ist und ob grobe Rechtschreib und Grammatikfehler auftauchen.
Wer wissen möchte, warum sein Text meine Federnanzahl bekommen hat, fragt mich am besten nach den Osterferien, wenn ich wieder im Lande bin.
_________________ MfG
Nicki
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein
*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress |
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halcyonzocalo Einsamer Trancer
Alter: 34 Beiträge: 1202 Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo
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28.03.2012 13:28
von halcyonzocalo
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So ganz warm werde ich mit diesem Text nicht. Einige Passagen werfen bei mir Fragen auf. (Diese Stelle mit der Landstraße und der Bombe beispielsweise).
Warum die Beiden dann ins Bett steigen, wird mir auch nicht ganz ersichtlich. Sprachlich geht der Text in Ordnung, aber insgesamt ist er mir zu unpräzise. 4 Federn.
_________________ Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum. |
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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29.03.2012 14:42
von adelbo
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Ein Text, der mich sehr verwirrte. Zunächst liest er sich gut und oberflächlich betrachtet klingt er auch interessant. Wenn man aber dann in die Tiefe geht, kommt man, zumindest ich, ins Schleudern.
Ich empfinde den Text als sehr konstruiert. Zum Beispiel den Davidsstern an ihrem Hals
Der Grund für die unsichtbaren Tücher erschließt sich mir nur bedingt, bei dem Protagonisten überhaupt nicht.
Bei der Frau durch ihr Leben in Israel, das kann man nachempfinden.
Mir ist der Text zu oberflächlich gehalten. Den Sinn einiger Dialoge kann ich nicht finden.
Techtelmechtel eines Geschäftsmannes mit einer Frau aus Israel, die bei der Armee war, wie alle Frauen in Israel usw.
Gestört haben mich auch solche Sätze wie:
Zitat: | Das Zucken eines Lächelns auf ihren Lippen. Flüchtig wie der Zufall auf einer Landstraße in der Westbank. Wildfremde Menschen in drei Autos. Eine Bombe. Ein zerfetzter Kinderkörper unter einem Olivenbaum.
„Triffst du dich noch mit ihm? | “
Das meinte ich mit konstruiert, genau wie dieser Vergleich, der sich schön liest, aber in meinen Augen hinkt. Und dann die Frage, deren Sinn sich mir überhaupt nicht erschließt.
Tut mir Leid, ein auf den ersten Anschein wirkungsvoller Text, aber er kommt bei mir nicht an.
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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derSibirier Reißwolf
D
Beiträge: 1250
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D 29.03.2012 17:39
von derSibirier
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Gut geschrieben.
Der Satz mit den drei Personen im Auto und die Bombe,
möge ihn verstehen, wer möchte.
6 Federn
Grüße
Sibirier
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Malaga Klammeraffe
Beiträge: 826
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29.03.2012 21:32
von Malaga
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Ich denke mal, dass die politische Situation das Tuch ist, das den beiden die Schönheit der Welt aussperrt, aber sicher bin ich mir nicht, vor allem, da der Erzähler ja gar kein Einheimischer ist, sondern aus Berlin stammt.
Hab heut wohl auch ein Tuch überm Kopf, viele Geschichten erreichen mich nicht so richtig.
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Gast
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29.03.2012 21:41
von Gast
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Boah.
Das hätte ich nicht erwartet - auf den letzten Meter sozusagen. Extrem feine Umsetzung eines so schweren Themas. Was mir gefällt ist, dass unglaublich viel über die Figuren und Situation erzählt wird. ohne jeden Infodump.
Sehr leise Töne, sehr Glaubwürdig und vor allem: es wird dem Thema gerecht. Ganz klar: 9
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Zeth Jin Leseratte
Alter: 39 Beiträge: 141
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31.03.2012 09:13
von Zeth Jin
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Du läßt mich mit einem Fragezeichen zurück. Woher kennt sich der Protagonist und Yael? Wer ist Lea (ich hege die starke Vermutung, dass es sich dabei um die Tochter des Protas handelt, was noch mehr fragen aufwirft (Mutter, andere Kinder, Familie?) ).
Die Idee dieser unsichtbaren Tüchern, scheiterte an der Umsetzung, leider.
Sprachlich ist der Text sehr gelungen. Schön klarer Stil. Bis auf den Inhalt, der alles verklärt.
Aber bei den ganzen Hinweisen (Pony, Autobombe, Geschäftspartner...), glaube ich, dass die Geschichte in Wirklichkeit, viel viel größer ist, nur der Rahmen ist zu klein.
Alles wird gut
Zeth
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Maestro Eselsohr
Alter: 67 Beiträge: 337
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31.03.2012 15:52
von Maestro
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In dem Dialog kommen immer wieder Fragen, die aus dem Zusammenhang gerissen scheinen. Außerdem kommen mir einige Fragen sinnlos vor.
Zitat: | „Warst du auch bei der Armee?“ fragte ich.
„Jedes Mädchen geht hier zur Armee.“
„Kanntest du einen von den Soldaten?“
„Nein.“ | oder ein anderes Beispiel
Zitat: | „Was wolltest du in Hebron?“ fragte Yael.
„Einen zukünftigen Geschäftspartner treffen.“
„Triffst du dich noch mit ihm?“
„Nein“, antwortete ich. „Ist das weit von hier?“ |
Warum die beiden dann plötzlich im Bett landen, ist mir ebenfalls ein Rätsel.
Tut mir Leid, ich verstehe diese Geschichte nicht und vergebe deshalb nur zwei Federn
Maestro
_________________ Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell |
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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31.03.2012 18:08
von Piratin
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Lieber PoKaPro-Teilnehmer,
Irgendwie blicke ich nicht ganz durch, wer von den Beiden das unsichtbare Tuch trägt - oder sind es am Ende doch Beide?
Das Attentat in einem Nebensatz als flüchtigen Zufall im Vergleich heranzuziehen, empfinde ich als unpassend.
Liebe Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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31.03.2012 19:50
von Mardii
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Das ist auch die einzige Gemeinsamkeit zwischen der Israeli und dem Deutschen, dass alle Welt meint, in dieses Tuch eingewickelt zu sein, sei es durch Wüstensand oder durch Feinstaub gewirkt. Wenn man sich trifft, sei es, um gemeinsam Tee zu trinken oder zur Volkerverständigung allgemein, kann man es lüften. Ansonsten birgt es schützend das Haupt.
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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Herbert Blaser Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 313 Wohnort: Basel
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31.03.2012 20:24
von Herbert Blaser
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Die Geschichte erinnert mich an eine Agentengeschichte (Mossad - verhüllter Kopf - Abtransport - Verhör). Ich verstehe nicht, warum beide Personen das unsichtbare Tuch tragen. Stammt auch der Protagonist aus Israel? Aber diese Stimmung einer undefinierbaren Trauer habe ich an Israelis auch kennengelernt.
6 Federn
_________________ Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?
Marcel Proust |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4299
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31.03.2012 22:00
von hobbes
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Rätselhaft.
Mann mit Familie trifft sich mit seiner Geliebten, soviel glaube ich verstanden zu haben.
Auf alle Fälle habe ich mal wieder etwas dazugelernt (sephardisch).
Und die Geschichte, hm. Die ist irgendwie so ... surreal.
So, als ob man sie nur von weither, mit einer gewissen Distanz erzählen könnte. Als ob man nicht aussprechen könnte, um was es eigentlich wirklich geht. Das bleibt zwischen den Zeilen. Analog zu dem unsichtbaren Tuch.
Die beiden sind hinter dem Tuch und ich, als Leser, erhasche nur ganz kleine Einblicke, wenn eine Windböe ein Tuchende nach oben weht.
Was dazu führt, dass ich mich gar nicht richtig traue, etwas dazu zu schreiben. Komisch. Ich habe so das Gefühl, ich würde etwas kaputtmachen, je nachdem, was ich jetzt dazu schreibe. So, als wäre da irgendwas und wenn ich jetzt etwas völlig banales wie "schlängeln find ich unpassend" schreibe, würde das die Magie zerstören.
Ja. Irgendwie hab ich das Gefühl, es ist alles so wichtig, was da steht und sei es auch nur, dass sie den Kellner nicht anlächelt. Und dass ich es doch eigentlich verstehen müsste. Als ob da noch jemand im Hintergrund steht und mir zuflüstert: "Ja verstehst du es denn nicht? Was das bedeutet?". Aber er kann es mir nicht laut sagen. Will/darf/kann es nicht aussprechen.
Hm. Keine Ahnung, was ich davon halten und wie ich das befedern soll.
Ich fange mal mit 6 Federn an und denke noch weiter darüber nach.
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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01.04.2012 00:22
von anuphti
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Ich verstehe diese Geschichte und ihre Bilder einfach nicht.
Auch nicht nach dem 10. Lesen.
Ich würde mich über ein paar erklärende Hinweise des Urhebers freuen.
So ist sie für mich solide geschrieben und ich finde die Sprache durchaus poetisch, aber ich verstehe sie trotzdem nicht.
Deshalb nur 5 Federn.
LG
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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