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Mr. Curiosity Exposéadler
Alter: 35 Beiträge: 2545 Wohnort: Köln
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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21.11.2011 00:03
von firstoffertio
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Es ist beeindruckend, was und wie du das hier in Worte gefasst hast.
Diese Zeilen finde ich besonders gut:
"so lange bleiben sie schatten und huschen
durch die winkel der stadt die noch stumpf sind.
sie nehmen den schwung auf indem sie sich ducken"
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MrPink Lyromane
Alter: 53 Beiträge: 2431 Wohnort: Oberbayern
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21.11.2011 10:26
von MrPink
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Moin Mr. C,
gefällt mir gut. Nur die "Art von Ekstase" könnt man meiner Meinung nach weglassen. Die Flut wirkt an sich schon stark genug, als dass es da noch eine Erklärung benötigen würde. Und dass dir mit den "fremdgenerierten Gezeiten" eine sehr starke Formulierung gelungen ist, ist dir ja selbst schon klar geworden. Den Fettdruck würd ich weglassen, der entwertet die schönen Bilder und Formulierungen, die du verwendest.
sehr gern gelesen.
andi
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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Gast
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21.11.2011 10:53
von Gast
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Hallo David,
deine Gedichte sind schon darum spannend, weil man, hat man sie spät abends gelesen, morgens nie weiß, was man beim zweiten Lesen vorfindet: Ist das Gedicht überhaupt noch da? Oder hat es, wie hier, nur die Tonfassung erwischt? (War eine gute Entscheidung, glaube ich - hier wurde die Lesung dem Text ausnahmsweise nicht gerecht meinen Ohren nach)
Der Inhalt gefällt mir eigentlich gut, ein paar Bedenken habe ich nur bezüglich der Darstellung - je näher sich an Gedicht in der Sprache der Prosa annähert (z.B. durch das häufige Verwenden von Nebensätzen), desto störender finde ich die durchgehende Kleinschreibung und die fehlende Zeichensetzung.
Die "Ekstase", da stimme ich meinem Vorkommentator zu, kann raus. "Ekstase" ist schon an sich ein Larifari-Wort, und dann noch "eine Art von"?
Die Stelle ist auch eine von denen, wo ich mich immer frage, was man dem Leser / Hörer zuerst nahe bringt - die Handlung, was einleuchtend, aber spannungsarm und kurzatmig ist, oder die Umstände? Hier hätte letzteres auch was, weil es das "fortreißen" etwas staut und dadurch wirksamer macht?
wird diese ferne die stadt überfluten
von spielplatz schul- und bahnhof
sie fortreißen
Hm. Vielleicht nicht. Ob du aber die drei Artikel brauchst vor spielplatz ..., bliebe immerhin zu bedenken.
Nun. Wie gesagt: Ein schöner Text.
(ach ja: "fremdgenerierte Gezeiten" nehme ich so mit im Text - schadet ihm nicht -, aber als einen "Höhepunkt" ansehen kann ich den Ausdruck dann doch nicht. Oder ist's eine "Überschrift im Text"?)
Gruß,
Soleatus
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Mr. Curiosity Exposéadler
Alter: 35 Beiträge: 2545 Wohnort: Köln
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21.11.2011 12:26
von Mr. Curiosity
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Danke euch für die bisherigen Kommentare.
@firstoffertio:
Das freut mich natürlich, dass du nichts zu beanstanden hast.
@Mr. Pink und soleatus:
Ich warte mal ab, wie störend andere die Ekstase empfinden. Für mich klang sie irgendwie passend, aber mein Gefühl ist auch manchmal auch etwas defekt ^^
Die "fremdgenerierten Gezeiten" habe ich fett geschrieben, weil es eine Überschrift im Text ist. Sonst stünde es darüber. Fand es ganz passend, dass die "Über"schrift quasi mit in die Verse "gespült" wird.
Interessant fand ich die Anmerkung, dass Kleinschreibung und fehlende Zeichensetzung bei prosaischer Lyrik ein Manko seien. Für mich ist genau das Gegenteil der Fall. Da sieht man wieder wie unterschiedlich Empfindungen sein können.
LG David
_________________
"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."
(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris") |
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Rufina Klammeraffe
Beiträge: 693
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21.11.2011 14:25
von Rufina
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Hallo David,
ich finde deinen Text gelungen. Er vermag es, ein soziales Problem auf einen Ort zu verknappen, ohne oberflächlich zu sein.
Ob es nun die Ekstase braucht ... Vielleicht wäre "Euphorie" passender, aber das ist nur kurz angedacht. Ich weiß nicht, ob ich mich überhaupt an der Formulierung "eine Art von Ekstase" gestört hätte, wenn ich die anderen Kommentare nicht gelesen hätte. Aber nun, fällt es mir schwer, sie beim wiederholten Lesen außen vor zu lassen.
Ich denke, eine Präzisierung von "eine Art von" wäre schön.
Viele Grüße
Rufina
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Neopunk Eselsohr
Alter: 30 Beiträge: 365 Wohnort: Realität
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21.11.2011 14:37
von Neopunk
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Hey C.
Nicht das, was ich erwartet war (vor allem von dir). Erst einmal: Ich finde es vollkommen überflüssig den Titel im Text noch einmal fett hervorzuheben - ein aufmerksamer Leser wird schon bemerken, dass der Titel nicht nur ein Titel, sondern auch Inhalt des Gedichtes ist. Als eingestülpte Überschrift taugt er - verzeih mir das, auch wenig.
Zu deinem Gedicht! Schon tausendmal gehört. Gut, wir können uns jetzt streiten, inwiefern es etwas neues geben kann oder nicht, weil es ja "blabla, nichts neues unter der Sonne gibt", dennoch glaube ich, dass du das Thema viel besser bearbeiten könntest. Abseits des Normalwustes sozusagen.
Und jetzt - ein wenig genauer:
Die erste Strophe ist durchaus gut. Du sprichst die Entwicklung der Jugendlichen an (oder?) und ihr "Erwachsenwerden". Einzig das erste "und" in der ersten Zeile stört mich.
Vielleicht schreibst du besser:
"sie ducken sich weg unter worten, nehmen
schwung auf und schaukeln sich höher und höher"
Das Komma muss natürlich nicht sein.
zu "fremdgenerierte gezeiten": Wenn du es einstülpen willst und DAS auch zeigen möchtest, schreib doch eher noch:
"und gipfeln die hinter der hofmauer liegen fremdgen
nerierte
gezeiten. eines tages (sie sind sicher)"
Auch eine Mögochkeit, wie ich finde.
Zur zweiten Strophe:
Die ersten zwei Zeilen - gut. Poetsich. Das ganze ist ja ein Gedicht. Aber Ekstase ist so vollkommen fehl am Platz, vor allem "ihr Präfix" "eine art" mit der du das Ganze abschwächst. Da denke ich dann: Wenn schon Ekstase, dann auch richtig!
Rausch klingt in dem Zusammenhang besser. Sie glauben in ihren Alkohol und Zigarettenfantasien an "eine Art" (ich schreibs ja selber Rausch ) Rausch; dieser Rausch vibriert in der Zukunft und schwingt bis zu ihnen in die Gegenwart.
Der Bindestrich passt nicht. Du benutzt doch sonst auch keine Satzzeichen, von Punkten abgesehen. Damit schwächst du auch wieder deine Formlosigkeit ab.
Zur dritten Strophe:
Zitat: | Diese Zeilen finde ich besonders gut:
"so lange bleiben sie schatten und huschen
durch die winkel der stadt die noch stumpf sind.
sie nehmen den schwung auf indem sie sich ducken" |
Jup, stimme ich firstoffertio bedingungslos zu.
Aber die vorletzte Zeile "nennen es jugendzeit dieses gefühl dieses spiel"
funktioniert überhaupt nicht. Wenn ich sie rausnehme, dann klingt die dritte Strophe mir der letzten Zeile "mit der Schwerkraft". Ansonsten aber auch nicht. MMn. änderungsbedürftig.
Alles in allem hältst du den Ball flacher, als du musst. Find' ich nicht gut- du bist ja schließlich in der Lage, kein Gedicht, wie jedes andere zu schreiben.
lg Nod
p.s: Es ist keinesfalls beleidigend gemeint. Es ist persönlich (was ich geschrieben habe), aber nur, weil du gute Gedichte schreibst. Und dieses viel besser sein könnte.
_________________ “What if you slept? And what if, in your sleep, you went to heaven and there plucked a strange and beautiful flower? And what if, when you awoke, you had the flower in your hand? Ah, what then?” - S.T. Coleridge |
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Mr. Curiosity Exposéadler
Alter: 35 Beiträge: 2545 Wohnort: Köln
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21.11.2011 15:04
von Mr. Curiosity
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Ok, die "Ekstase" scheint ja echt ein Problem zu sein ..
Deine Anmerkungen, Neopunkt, - ich muss es gestehen - kapiere ich z.T. nicht.
Ich lese auch sehr viel an Lyrik und trotzdem bin ich noch nie auf ein Gedicht gestoßen, dass diesem hier in der Wahl der Bilder gleicht. Rein thematisch hat es nunmal alles bereits gegeben. Wenn ich Lyrik lese, erkenne ich oft ähnliche Themen, nur eben unterschiedlich ausgearbeitet.
Zu deinen Verbesserungsvorschlägen: Ich verstehe sie größtenteils nicht.
Zitat: | Einzig das erste "und" in der ersten Zeile stört mich.
Vielleicht schreibst du besser:
"sie ducken sich weg unter worten, nehmen
schwung auf und schaukeln sich höher und höher" |
Das würde das Metrum der Zeile zunichte machen. Die erste Strophe besteht aus Daktylen und Anapästen (nicht 100&-tig rein, aber das ist auch ok so, den ersten Vers will ich aber schon gerne sauber haben).
Zitat: | "und gipfeln die hinter der hofmauer liegen fremdgen
nerierte
gezeiten. eines tages (sie sind sicher)" |
Was soll das für einen Sinn machen?
Zitat: | Sie glauben in ihren Alkohol und Zigarettenfantasien an "eine Art" (ich schreibs ja selber Rausch ) Rausch |
Ich merke gerade erst, dass Drogenabhängigkeit ja auch eine Lesart ist, die mir gar nicht bewusst war.
Zitat: |
Aber die vorletzte Zeile "nennen es jugendzeit dieses gefühl dieses spiel"
funktioniert überhaupt nicht. Wenn ich sie rausnehme, dann klingt die dritte Strophe mir der letzten Zeile "mit der Schwerkraft". |
Welchen Sinn würde das machen? Es geht darum, das Gefühle für sie nur ein Spiel mit der Schwerkraft sind und somit auch nur künstlich. Ich denke, das wird schon relativ deutlich ... ohne diese Zeilen wäre der Sinn zunichte gemacht.
Ich meine es auch keinesfalls beleidigend. Aber irgendwie kann ich mit deiner Kritik, auch wenn sie ausführlich ist, jetzt nicht so viel anfangen
LG David
_________________
"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."
(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris") |
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Neopunk Eselsohr
Alter: 30 Beiträge: 365 Wohnort: Realität
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21.11.2011 15:17
von Neopunk
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Ja. Das habe ich befürchtet. Also erst einmal. Meine Sprachverrenkungen mit "fremd generierte gezeiten" bezog sich auf deine Äußerung, du wolltest es einstülpen in den Text. Das war für mich so, wie du es geschrieben hast, nicht erkennbar.
Zu der Schwerkraft. Die vorletzte zeile passt einfach nicht. das wars da auch schon.
lg Nod
_________________ “What if you slept? And what if, in your sleep, you went to heaven and there plucked a strange and beautiful flower? And what if, when you awoke, you had the flower in your hand? Ah, what then?” - S.T. Coleridge |
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Mr. Curiosity Exposéadler
Alter: 35 Beiträge: 2545 Wohnort: Köln
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21.11.2011 19:08
von Mr. Curiosity
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Ich habe soleatus Vorschlag für die zweite Strophe in fast der Form übernommen.
Jetzt ist die "Ekstase" weg und die Überschrift innerhalb des Textes weniger aufdringlich.
Weitere Änderungsvorschläge konnte ich nicht berücksichtigen.
__________
Der Gruppe von Jugendlichen gewidmet, die oft auf dem Spielplatz bei mir in der Nähe rumhängen, um dort zu rauchen und in den Abend reinzuleben.
sie ducken sich weg unter worten und nehmen
schwung auf und schaukeln sich höher und höher
erkennen mit jedem mal mehr von den schleichpfaden
und gipfeln die hinter der hofmauer liegen fremd
generierte gezeiten. eines tages (sie sind sicher)
wird diese ferne die stadt überfluten sie alle
vom spielplatz schul- und bahnhof
fortreißen
so lange bleiben sie schatten und huschen
durch die winkel der stadt die noch stumpf sind.
sie nehmen den schwung auf indem sie sich ducken
nennen es jugendzeit dieses gefühl dieses spiel
mit der schwerkraft.
_________________
"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."
(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris") |
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