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Lena


 
 
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aiscare
Geschlecht:männlichSchneckenpost
A

Alter: 55
Beiträge: 8
Wohnort: Bornheim-Hersel


A
Beitrag29.05.2010 22:25
Lena
von aiscare
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Sie saß auf einer Bank im Garten ihrer Freundin Larissa und wartete. Die Sonne stand hoch am wolkenlosen Himmel, die Luft war warm, und an dem kleinen Teich versuchte Larissas Hund Frösche zu fangen. Larissa selbst war noch nicht zu Hause, doch das störte Lena nicht, sie ging im Haus ihrer Freundin ein und aus. Mit ein wenig Glück würde Larissas Vater vor ihr nach Hause kommen, dann würde Lena vielleicht mit ihm sprechen können. Sie schloß die Augen und schlief in der warmen Nachmittagssonne, bis sie durch eine Hand an ihrer Schulter geweckt wurde. Richard, Larissas Vater stand vor ihr und lächelte sie an. Sie wußte nicht, wie lange sie geschlafen hatte, und sie setzte sich wieder etwas gerade hin. Er setzte sich zu ihr und hielt ihr ein Glas mit Orangensaft hin. Sie nahm es und trank einen Schluck von dem eisgekühlten Getränk. Erfrischt und jetzt hellwach wollte sie den Augenblick nutzen, um ihm zu sagen, wie sehr sie ihn verehrte, daß er der Mann ihrer Träume war, seit sie noch ein Kind war, und daß er allein sie glücklich machen könnte. Sie faßte nach seiner Hand und sprach ihn so ruhig an, wie sie nur konnte. Ihr Herz schlug bis zum Hals, und doch sagte sie alles, was sie sagen wollte. Er schaute ihr dabei ernst und direkt in die Augen. Als sie endete, herrschte einen Moment ein gespanntes Schweigen, dann küßte er die Hand, die ihn immer noch festhielt, und noch bevor er ein Wort sprach, wußte sie schon, daß dies ein "Nein" war. Er sagte ihr, daß er mit nun fast sechzig zu alt für eine so junge Blüte von gerade zwanzig Jahren wäre, und sie wußte es. Er sprach davon, wie ihre Ehe in wenigen Jahren aussehen würde, sie eine gereifte Frau und er ein Tattergreis, und sie wußte es selbst. Sie mußte eingestehen, daß er mit allem Recht hatte, auch mit seiner Ablehnung, und doch war es eine Niederlage, eine schlimme, schlimme Niederlage. Sie saßen schweigend zusammen, trotz des peinlichen Gesprächs in inniger Vertrautheit. Er mußte es nicht sagen, sie wußte, daß auch er Gefühle hegte, doch sie aus guten Gründen nicht zuließ. Er war ein starker, beeindruckender und sehr vernünftiger Mann, so vernünftig, wie man nur sein konnte, dieser dumme, dumme Mann. Er würde niemals ein Wort darüber verlieren, und sie immer auf Händen tragen, soweit es möglich war für einen Mann, der die beste Freundin der eigenen Tochter begehrte. Als Larissa schließlich zu ihnen in den Garten kam, gelang es den beiden, die Situation völlig zu überspielen. Sie sprachen niemals wieder darüber, auch nicht, als Richard zwanzig Jahre später erkrankte. Die Ärzte kurierten an ihm herum, doch schnell war klar, daß er am Altern krankte und nicht mehr lange leben würde. Dieser starke und lebendige Mann verfiel in kürzester Zeit zu einem Wrack. Die beiden Frauen kümmerten sich rund um die Uhr um ihn. Lena war noch immer ohne Mann und Kind, Larissa zumindest war schwanger, von wem wußte niemand, und Lena fragte nicht. Das Schicksal wollte es, daß Larissa im Krankenhaus ihr Kind bekam, als ihr Vater starb, er und sein Enkel sich niemals sahen. Die beiden Freundinnen, die schon vorher in dem großen Haus zusammen mit Larissas Vater lebten, lebten nun weiter gemeinsam mit Larissas Sohn. David, wie er genannt wurde, war ein Sonnenschein und wuchs zu einem wahren Prachtkerl heran. In der Schule fielen ihm die Dinge zu, er war beliebt und ausgesprochen hübsch anzusehen. Schnell fanden ihn die jungen Mädchen, doch er machte sich nichts aus ihnen. Mit zunehmenden Alter bemerkte Lena wehmütig, wie sehr er doch seinem Großvater ähnelte. Dieser ungestüme Tatendrang, die Leichtigkeit, die ganze Klarheit im Wesen. Er hätte sich sonstwo vergnügen können, doch oft saß er mit seiner Mutter und Lena im Garten und unterhielt die beiden. Und an einem warmen Sommertag setzte er sich zu Lena auf die Bank unter dem Ahornbaum und sprach sie an. Zuerst verstand Lena überhaupt nicht, wovon er sprach, doch schlagartig begriff sie, daß er seine Liebe gestand. Sie lächelte und erklärte ihm so schonend sie nur konnte, daß sie eine alte Frau war, und er ein junger Mann, der das Leben noch vor sich hatte. Sie fragte ihn, wie eine Ehe funktionieren sollte, in wenigen Jahren würde sie endgültig eine alte Frau sein, und er sein Leben verschwendet haben. Mit einem Lächeln antwortete er, daß er ein Einsehen habe, daß dies eine unerfüllte Liebe bleiben würde, und daß das Leben weitergehen würde, für sie beide. Sie hätte heulen können, der kleine David war wie Richard. In einem kurzen Augenblick der Unaufmerksamkeit küßte er sie schnell auf den Mund, schaute ihr noch einmal tief in die Augen und sprang dann auf, um im Haus frische Getränke zu holen. Keinen Moment zu früh, Larissa war gerade nach Haus gekommen und kam in den Garten. Und wieder überspielte Lena ihre Verwirrtheit. Sie sprach niemals wieder über diesen Moment. Jahre später fand David eine Frau, mit der er eine Familie gründete und ein Haus in der Nähe bezog. Er kam immer noch oft, auch mit der Familie, doch es war nicht das gleiche wie zuvor. Die beiden Frauen, nun schon deutlich gealtert, richteten sich in ihrem Leben ein, und desöfteren gestalteten sie es um. So verschwanden die Blumenbeete, als sie sich nicht mehr selbst darum kümmern konnten, und die Schlafzimmer wurden im Erdgeschoß eingerichtet, als das Treppensteigen zu mühsam wurde. Wieder war es ein warmer Sommer, und wieder war Larissa nicht zu Hause, als Lena einen Schwächeanfall hatte und einige Zeit unter dem alten Ahornbaum lag, bevor sie gefunden und versorgt wurde. Die Ärzte gaben ihr Pillen und Säfte und versprachen ihr, sie würde schon bald wieder zu Kräften kommen. Lena wußte es besser, sie war alt und würde sich nicht mehr erholen. Das war für sie in Ordnung, sie war fast einhundert Jahre alt, ein gutes Alter um zu sterben. Sie hatte ein gutes und schönes Leben gehabt, auch ohne Mann und Kind. Larissa saß bei ihr, wie sie immer da war. Auf einmal überkam es Lena und sie wollte eine Lebensbeichte abgeben. Sie sprach zu Larissa und erzählte ihr alles, die vielen kleinen Geheimnisse, auch die Sache mit Richard und mit David. Sie sprach darüber, wie sehr sich eine Familie gewünscht hat, und wie sie jetzt ihren Frieden gefunden hatte. Als sie fertig war, dämmerte schon der Abend, die rote Sonne schien durchs Fenster. Jetzt begann Larissa zu sprechen. Auch sie erleichterte ihr Gewissen. Sie erzählte davon, daß sie von der Liebe zwischen ihrem Vater und Lena immer gewußt habe. Genauso wie die Liebe zwischen ihr und David. Sie sprach davon, wie sie selbst Lena immer geliebt habe, aus der Ferne, unerkannt, unerwidert. Wie sie sich schließlich irgendeinem Jungen hingab, nur um schwanger zu werden, und Lena einen Sohn schenken zu können. Wie sie immer Lena und David als ihre Familie gesehen hätte. Sie war dankbar für all die Jahre, und sie hätte es niemals anders haben wollen. Lena konnte nichts mehr sagen, zu aufgewühlt war sie. Larissa erhob sich von ihrem Stuhl und legte sich zu ihr. Sie hielten sich an ihren Händen und schauten einander in die Augen bis sie einschliefen. Niemand konnte später erklären, wie oder warum es geschah, doch in dieser Nacht hörten beide Herzen auf zu schlagen.
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Ilona
Klammeraffe
I


Beiträge: 558
Wohnort: irgendwo in Hessen


I
Beitrag30.05.2010 10:00

von Ilona
Antworten mit Zitat

Das ganze liest sich anstrengend. Kansst Du ein paar Absätze reinmachen? Du würdest Deinen Lesern einen Gefallen tun

Grüße


Ilona
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*Gast*
Klammeraffe
*


Beiträge: 504
Wohnort: Rheinland-Pfalz


*
Beitrag30.05.2010 11:39

von *Gast*
Antworten mit Zitat

Hallo aiscare,

die Geschichte an sich, der Plot, ist interessant. Aber diesmal scheint mir der Text zu wenig ausgearbeitet. So ist von Larissa eigentlich gar nichts zu spüren und ihr Geständnis am Ende wirkt nicht stimmig. Dazu kommen die vielen Wortwiederholungen und Füllwörter, so wie die fehlenden Absätze, die das Lesen erschweren. Ich habe mir mal erlaubt, den Text durch einen Wortzähler laufen zu lassen:

Der Text enthält 1215 unterschiedliche Begriffe.

    * sie (65)
    * und (60)
    * er (33)
    * die (30)
    * war (26)
    * zu (24)
    * ein (18)
    * wie (18)
    * in (17)
    * ihr (17)
    * lena (17)
    * sich (16)
    * es (15)
    * mit (15)
    * daß (14)
    * der (14)
    * eine (13)
    * nicht (13)
    * doch (11)
    * larissa (11)
    * würde (10)
    * sprach (9)
    * als (9)
    * mann (8)
    * immer (8)
    * an (8)
    * noch (8)
    * wußte (7)
    * wieder (7)
    * das (7)
    * auch (7)
    * um (7)
    * im (7)
    * auf (7)
    * leben (6)
    * hatte (6)
    * ihn (6)
    * david (6)
    * den (5)
    * schon (5)
    * für (5)
    * dem (5)
    * ihm (5)
    * larissas (5)
    * einen (5)
    * so (5)
    * vater (5)
    * konnte (5)
    * haus (5)
    * niemals (5)
    * beiden (5)
    * einem (5)
    * von (5)
    * nur (4)
    * dieser (4)
    * richard (4)
    * garten (4)
    * sagen (4)
    * ihrer (4)
    * kind (4)
    * sein (4)
    * aus (4)
    * familie (4)
    * augen (4)
    * können (4)
    * wollte (4)
    * wurde (4)
    * jahre (4)
    * hätte (4)
    * frau (4)
    * mehr (4)
    * liebe (4)
    * sehr (4)
    * selbst (4)

Da das Problem bei Deinen Geschichten anscheinend häufiger auftritt, ist der Link für Dich vielleicht interessant: http://www.letter-factory.com/wordcount.php?s=ead0b8db8b781f001ae93af4cb28d251

Eine weitere Schwierigkeit mit der Geschichte hatte ich dadurch, dass viel Gefühle beschrieben wurden, aber nicht wirklich gezeigt. Lena blieb mir fremd. Die großen Zeitsprünge taten ihr Übriges, sie kamen mir zu unvermittelt, noch nicht mal durch einen Absatz getrennt.

Schön fand ich, wie Du den Faden mit der Bankszene wieder aufgenommen hast. Der Enkel war beinahe derjenige, der mir in der Geschichte am deutlichsten wurde. Aber auch Lena wirkte auf mich in dieser Szene am glaubwürdigsten.

Zitat:
Sie schloß die Augen und schlief in der warmen Nachmittagssonne, bis sie durch eine Hand an ihrer Schulter geweckt wurde. Richard, Larissas Vater stand vor ihr und lächelte sie an. Sie wußte nicht, wie lange sie geschlafen hatte, und sie setzte sich wieder etwas gerade hin. Er setzte sich zu ihr und hielt ihr ein Glas mit Orangensaft hin. Sie nahm es und trank einen Schluck von dem eisgekühlten Getränk. Erfrischt und jetzt hellwach wollte sie den Augenblick nutzen, um ihm zu sagen, wie sehr sie ihn verehrte, daß er der Mann ihrer Träume war, seit sie noch ein Kind war, und daß er allein sie glücklich machen könnte. Sie faßte nach seiner Hand und sprach ihn so ruhig an, wie sie nur konnte. Ihr Herz schlug bis zum Hals, und doch sagte sie alles, was sie sagen wollte.


Den Abschnitt habe ich willkürlich ausgewählt und versucht ihn etwas zu straffen, dabei die Personalpronomen zu reduzieren, ohne allzuviel in Deinen Stil einzugreifen. Ist nur als Anregung gedacht:

Zitat:
Ihre Augenlider sanken herab. Nicht lange, und sie fiel in der warmen Nachmittagssonne in einen traumerfüllten Schlaf, bis die Berührung einer Hand an ihrer Schulter die Wirklichkeit zurück brachte. Richard, Larissas Vater, stand vor ihr und lächelte. Seine Hand hielt ihr ein Glas Orangensaft entgegen. Dankbar nippte sie von dem eisgekühlten Saft, fühlte sich sogleich erfrischt. So allein mit ihm, sprudelte es aus ihr heraus, wie sehr sie ihn liebte, schon immer geliebt hatte, seit ihrer Kindheit, dass er der Mann ihrer Träume wäre.


Lieben Gruß
Sabine

edit: Beim Wiederlesen merke ich, dass Deine Geschichte wirkt wie die Zusammenfassung eines Romans. Der Stoff würde dazu ausreichen.  Wink
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