Bestandsaufnahme

[jim-knopf]

Bestandsaufnahme

Nach beinahe 21 Jahren meines Lebens
stehe ich völlig fassungslos vor der Tatsache,
dass ich zu keiner Zeit und niemals
in der Lage war, einzuschätzen,
ob ich glücklich bin.

Das ist ein bisschen,
wie nicht zu wissen,
was man gestern getan hat.

[Nihil]

Hi Jim!
Schönes Gedicht, in dem ich mich auch selbst wiederfinden kann. Das
Leben ist so an einem vorüber gezogen und man weiß nicht, ob es sich ge-
lohnt hat oder nicht. Man hat eben einfach gelebt, was hätte man auch an-
deres tun sollen? Zwei kleine Anmerkungen habe ich noch: Ich würde die
erste Strophe in zwei Sätze brechen, da sie sich sonst ein wenig atemlos
liest. Und eine Bestandsaufnahme ist für mich etwas Ruhiges, Überlegtes, das
man nicht in der Eile tun kann. Die Redundanz von zu keiner Zeit und
niemals war sicherlich so gewollt, mich stört sie aber. Ein Begriff reicht,
um sich klar zu machen, was man vor sich hat. Und das ist es ja, was du
willst.

Ansonsten gefällt es mir wirklich gut!

- Nihil

[Angst]

Erst habe ich gedacht: "Das ist viel zu alltäglich!", beim zweiten, dritten Lesen dann war ich in der Lage, diese Schlichtheit anzunehmen und sie toll zu finden. Die zweite Strophe ist wirklich gelungen und regt zum Nachdenken an. Nur störe ich mich ebenfalls an der – in meinen Augen – unnötigen Wiederholung von zu keiner Zeit und niemals. Ansonsten: schöne Sache!

Liebe Grüsse,
Scheinheilige