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Idem per idem


 
 
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trivial
Wortedrechsler
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Beiträge: 67



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Beitrag06.11.2023 06:48
Idem per idem
von trivial
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Etwas fehlt in diesem Haus.
Die Stühle sind benutzt, das Geschirr steht im Schrank. Manche Türen waren lang verschlossen. Ich mach sie auf und schließ sie wieder zu. Alles ist etwas staubig aber steht gewohnt an seinem Platz. Ich steh auf, geh hinaus und frage mich, etwas fehlt in diesem Haus?

Immer und immer wieder und wieder und wieder. Ich reiß die Türen auf, ich schmeiß die Stühle um. Aber etwas fehlt in diesem Haus. Die Suche ist der Verlust ist der Funke ist die Verzweifelung ist die Wut ist das Feuer. Ich brenne, ich brenne alles nieder.

Nun fehlt mir dieses Haus.

Ich bau es wieder auf. Stein auf Stein.
Genauso wie es früher war. Genauso wie es immer war. Ich seh mich um, dann steh ich auf und geh hinaus...

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Soleatus
Reißwolf


Beiträge: 1001



Beitrag06.11.2023 10:48

von Soleatus
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Hallo Trivial!

Das gefällt mir – ich mag Texte, die immer von neuem ansetzen, in einer Kreisbewegung zurückkommen und ihren Gegenstand unermüdlich gleich und doch anders verhandeln.

Du hast den Text in die Lyrik gestellt, was angesichts seines verzichts auf eine in Versen gegliederte Gestaltung erst einmal aufällt; aber ich denke, er löst sich doch von den Gepflogenheiten der Prosa, so dass er als Prosa-Gedicht wirken kann. Ein wenig mehr dieses "Auflösens" wäre aber doch noch möglich, scheint mir?!

Etwas gestört hat mich das "Immer und immer wieder und wieder und wieder." Ich glaube, dass liegt am Mangel an Bildlichkeit, was es ein wenig wie einen Kommentar wirken lässt, eine Aussage auf einer anderen Ebene; und vielleicht auch an der sehr direkten Art, wie das Wiederholen und Zurückkommen ausgesprochen wird. Aber das ist sicher nur ein Punkt am Rande!

Gruß,

Soleatus
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trivial
Wortedrechsler
T


Beiträge: 67



T
Beitrag06.11.2023 14:14

von trivial
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Hallo Soleatus,

danke für Deine Antwort. Ich muss gestehen, da ich mich auch etwas zierte, hier etwas zu veröffentlichen, hatte ich nicht so genau überlegt, ob Lyrik oder Prosa. Zu meiner Schande muss ich gestehen, ich wüsste auch nicht, wo man da die Grenze zieht. Da es mir hauptsächlich,  respektive nur darum geht meine Gedanken einzufangen und ich es ursprünglich nur für mich schrieb, war es erst mal jeder Kategorisierung erhaben...

Das ist auch etwas, was mir ein wenig sorge bereitet, ich schrieb immer nur für mich, meist wenn ich ziemlich niedergeschlagen war, wenn ich zukünftig etwas schreibe und immer schon, zumindest Unbewusst einen Dritten im Kopf habe, könnte es vielleicht zu einer Kunst (ob gut oder schlecht) werden aber seine ursprüngliche Notwendigkeit verlieren. Entschuldigung, ich verliere mich wieder etwas. Vielleicht weißt Du ja, was ich meine oder es ist eventuell sogar die Misere, vor die jeder steht, der versucht seine Gedanken in Worte zu fassen. Ist doch das Wesen der Sprache sich mitzuteilen andererseits all meine Gedanken sind in Worten gefangen und ich versuche sie mit Worten zu befreien, um sie wieder mit Worten zu konservieren...Ich höre jetzt lieber auf, bevor ich mich ganz verzettel.

Jedenfalls danke, dass Du mir deine Aufmerksamkeit schenktest.

Liebe Grüße
R
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trivial
Wortedrechsler
T


Beiträge: 67



T
Beitrag06.11.2023 18:29

von trivial
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Nachtrag: Zwei Gedanken die ich mir in Zuge dessen machte. Die vielleicht nicht als eigenständiges Thema in Lyrik oder Prosa bestehen könnten, die aber als Erläuterungen meinerseits vielleicht dienlich sind. Jetzt nicht explizit auf das Thema bezogen, aber grundsätzlich zu dem, was mich aktuell antreibt.


Immerwieder versuche ich zu sagen, wie bedeutungslos Sprache ist, wie jeder Satz meine Welt umfasst und kleiner macht. Immerwieder denke ich, noch einen Satz, dann sind ihre Grenze und mein Ziel erreicht. Und wieder bin ich meinen Worten voraus, wie jener, der immer Abschied nimmt.
-------------------------

Es war die Sprache, die die Grenze in mir zog. Den Keil in mich trieb und in tausend Stücke schlug.

Es war die Sprache, die dies zu mir sagte.
Es war aber auch die Sprache, die als allererstes nach mir fragte.

Es wird auch die Sprache sein, die mich vielleicht einst beweint.

Nur für den Moment fehlen mir die Worte


Zur Kategorisierung würde ich für mich unterscheiden, beziehungsweise wäre für mich der größte Unterschied, ob man in der Sprache "spielen" oder über sie "klettern" will. Gibt es den Unterschied oder ist es nur ein Hirngespinnst meinerseits?
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Soleatus
Reißwolf


Beiträge: 1001



Beitrag08.11.2023 09:58

von Soleatus
Antworten mit Zitat

Hallo Trivial!

Eigentlich muss man beim Schreiben keinen "Dritten im Kopf haben"; aber einen Text in einem Forum zu veröffentlichen bedeutet immer, dass sich dieser Text mit einem anderen Menschen in ein Gespräch einlässt unter Ausschluss des Verfassers, und dass der Verfasser dann in der Lage sein muss, mit dem zurechtzukommen, was dieser andere Mensch nachher über dieses Gespräch berichtet; er muss es, bis auf ganz krasse Fälle, auch dann gelten lassen können, wenn es weder ihn selbst noch seine Absicht beim Schreiben bestätigt. Das ist nicht leicht, und wer damit Probleme hat, veröffentlicht am besten gar nicht oder nur auf Wegen, die diese Rückmeldungen weitestgehend ausblenden.

Zur Einordnung: Wenn du noch andere Texte hast, die schwer zuzuordnen sind, stell doch ruhig einen davon in die Prosa; da kommentieren einmal mehr Nutzer als in der Lyrik, sie schauen aber auch aus einem anderen Blickwinkel auf die Texte. Und mehr und verschiedene Eindrücke sind immer gut?!

Gruß,

Soleatus
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trivial
Wortedrechsler
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Beiträge: 67



T
Beitrag08.11.2023 15:24

von trivial
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Hallo Soleatus,
ich muss gestehen, ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich mit einer "Veröffentlichung" bezwecke. Ich denke ein Teil von mir möchte eine Rückmeldung und diese sollte wohl im besten Fall positiv sein.

Ein anderer Teil in mir fürchtet, dass jegliche Rückmeldung korrumpierend wirkt. Einerseits kann man auf ihr in ungeahnte Sphären vordringen oder noch tiefer Fallen. So oder so macht sie etwas, was die (meine) innere Integrität bedroht. Zwischen diesen beiden Polen bewegt es sich bei mir wohl. Sicher gibt es Menschen, die damit keinerlei Probleme haben, aber ich denke auf die ein oder andere Art beeinflusst es jeden. Es ist wohl aber auch das, was das Menschsein ausmacht, während mich die Angst ausmacht, mich im Strudel dieses Kollektiv nicht behaupten zu können und unterzugehen.

Liebe Grüße
R
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