Wirtschaft/Geschichte 1935

[Minerva]

Eine wichtige Frage, da ich von Wirtschaft mal so keine Ahnung habe.

Ende 1935 gab es eine Lebensmittelknappheit in Deutschland, weswegen z.B. mehr importiert wurde.
Nehmen wir mal an, es gibt einen Lebensmittelgroßhändler, der seine Waren (auch viele importierte) an verschiedene Geschäfte verkauft.
Wie wirkt sich die Krise auf seine Finanzen aus?

Profitiert er eher davon, weil die Preise steigen oder macht er Verluste?

Oder kommt es darauf an ... worauf?

Vielen Dank!

[Willebroer]

Lebensmittel braucht jeder. Das ist gut für den Händler. Zumal er bei Knappheit die Preise erhöhen kann und dann mit wenig genauso viel verdient.

Andererseits sind Lebensmittel (zumindest einige, vor allem Brot) häufig politische Manövriermasse und werden künstlich verbilligt. Allerdings meist über Subventionen, was wiederum den Händler freut.

Ein Faktor ist die Konkurrenzsituation oder ob man eine Art Monopol hat. Dann steht man besonders gut da.

Aus obigen Gründen würde ich die Frage also nie aus rein theoretischen Überlegungen beantworten, sondern immer nach konkreten historischen Daten forschen. Vermutlich würde die Rechnung fast immer zu Gunsten des (Groß-)Händlers ausgehen (im Gegensatz zu den Erzeugern).

[Minerva]

Vielen Dank,

ich bin am Überarbeiten und das Thema betrifft die Nebenbeihandlung. Leider der einzige Punkt, für den ich nicht großartig vorab recherchiert habe.
(was gelernt für's nächste mal ...)

Man könnte aber annehmen, dass diese Krisensituation zu Anspannung und Ängsten beim Großhändler führt, auch wenn er erst mal davon profitiert.
Vor allem, wenn mit Lebensmitteln gehandelt wird, die nicht zur Grundernährung gehören. Wenn die Leute mehr zahlen müssen für Getreiden, Kartoffeln, Gemüse, Fette, Fleisch etc. geben sie sicher weniger aus für Kaffee, Kakao, Schokolade, Zucker, Gewürze, Dosenfrüchte usw.
Rein theoretisch, wenn ich nicht so sehr ins Detail gehe (was sowieso nicht in die Handlung gehört), könnte ich das ja so andeuten, wie es mir recht ist und man es nicht genauer ausdeuten kann

EDIT: Ich habe mich etwas falsch ausgedrückt. Es handelt sich um einen LIEFERANTEN für Lebensmittel, keine Geschäfte mit Eigenverkauf.

[Thomasius]

Schau nochmal in der Wirtschaftsgeschichte nach. 1935 gab es vielleicht etwas steigende Preise, aber keine wirkliche Versorgungsnotlage.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft_im_Nationalsozialismus

https://de.wikipedia.org/wiki/Agrarwirtschaft_und_Agrarpolitik_im_Deutschen_Reich_(1933%E2%80%931945)

[Minerva]

Es gab vorab deutliche Missernten, dann steigende Preise bei gleichbleibenden Löhnen und Schlangen vor den Geschäften, hier und da auch Unruhen im Bezug auf das Regime.
Im Jahr darauf Kanonen-statt-Butter- Einschwörungen.
Von Notlage habe ich nicht gesprochen.

Aber wie gesagt, mich interessiert nur, wie sich sowas auf einen regionalen Lebensmittellieferanten ausgewirkt haben mag.
Auch wenn es nicht extrem ist, möchte ich dessen Stimmung in einem Nebensatz ansprechen (und nicht dass hinterher die Wirtschaftsexperten den Kopf schütteln )