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Einstand in das Forum mit einem kurzen Prolog einer Fantasy Geschichte, die ich grob plane


 
 
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Boecklim
Geschlecht:männlichErklärbär
B


Beiträge: 1
Wohnort: 35039, Marburg


B
Beitrag29.02.2024 16:51
Einstand in das Forum mit einem kurzen Prolog einer Fantasy Geschichte, die ich grob plane
von Boecklim
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo ihr Alle! Ich bin ein junger Student der sich schon sein Leben lang gerne Geschichten ausdenkt und schreibt/liest! Allerdings kam ich mit dem Schreiben nie so richtig hinterher, so wie ich es wollte. Daher bin ich mir auch sehr unsicher, wie ich mittlerweile meine eigenen Geschichten einschätzen kann. Da ich gerade motiviert bin, endlich zu lernen, wie ich besser schreiben kann um eine Geschichte mal wirklich weiter auszuspannen als einige Seiten, habe ich mich hier angemeldet und wollte mal den groben Versuch eines kurzen Prologes für eine eher düster angesiedelte Fantasy-Geschichte von mir hochladen, um hoffentlich mal etwas konstruktive Kritik dazu zu hören. Vergesst nicht, viel Erfahrung habe ich noch nicht und ganz rund ist dieser kleine Part ohnehin noch nicht (: Gerne kann ich auch nochmal mehr zu der Idee der weiterführenden Geschichte erläutern

Prolog:

Es war eine eigentlich finstere Nacht, als die grellen Lichter den Himmel erhellten und noch glühende Asche wild durch die stürmenden Lüfte peitschte. Eine drückende Welle von Hitze durchzog die Luft und die Flammen zischten wie blutrünstige (hungrige?) Bestien aus lodernden Funken noch immer gierig zwischen den Ruinen auf. Dem veraschten Boden einer einstigen Stadt entsprangen große Rauchschwaden, die sich langsam und in alle Richtungen über ein unvorstellbares Chaos an Verwüstung ausbreiteten.  

Das, was von den einstigen Bauten von Dalgumes noch übrig war, waren höchstens nackte Skelette, bestehend aus nichts mehr als verkokeltem Knochen.  

Trotz alledem regierte zwischen dem knisternden Feuer und dem Pfeifen des Windes eine beinahe betäubende Stille, kein verzweifelter oder entsetzter Ruf hallte mehr durch die Nacht, wenngleich doch das Feuer noch immer brannte und die Stadt von einem geradezu riesigen Ausmaß war. Je länger man diesen Anblick zu bestaunen vermochte, desto deutlicher erschien es: Etwas Seltsames war über diesen Ort gekommen und dieses Etwas, hatte keine Gnade walten lassen. Der Tod hatte sich hier niedergelassen und er hatte auch die letzten Schreie in tiefer Dunkelheit verschluckt. Der Horizont entbrannte in einem wilden Blutrot, aber weiter unten, am Fuße der Stadt, gab es nur noch boshafte Schwärze.

Boshafte Schwärze - und einen einzigen, an ein Wunder grenzenden Funken von Leben, der sich ganz plötzlich unter den Aschen dieses verlorenen Friedhofes regte! Es war kaum zu glauben, doch tatsächlich erschienen die Umrisse einer einzelnen Gestalt aus Lumpen, die langsamen Schrittes durch das tote Dickicht zu schwanken schien.  

Die Gestalt durchquerte die restlichen Überbleibsel der einstigen Stadt wankend, sich hin und wieder an verbrannten Balken stützend oder durch Hindernisse schlagend und bahnte sich auf diese Weise, wenn auch unter einigen Mühen, einen Weg aus den gewaltigen Ruinen heraus, wo sie nun, entkräftet angesichts Ihres schweren Weges, auf Ihre Knie fiel. Diese Position angenommen, verharrte sie so eine ganze Weile, so lange, dass man hätte annehmen können, dass es wohl Ihre letzte Tat gewesen sei.  

Und doch sollte es so nicht kommen.

Denn die Gestalt regte sich langsam wieder, fasste sich behäbig an ihren Kopf und schüttelte sich dann mehrmals. Dann, nach einigen erfolglosen Versuchen, gelang es ihr endlich, sich wieder aufzurichten.  

Im nächsten Moment entglitt ihr ein so markerschütternder Schrei, dass jedes Tier im Umkreis von mehreren Meilen wohl damit begann, das Weite zu suchen. Die Gestalt schien gepackt von einer unfassbaren Rage. Das von Asche und Kohle gezeichnete Bündel tobte und jammerte, drehte sich die Arme über das Haupt geschlagen wieder und wieder im Kreis, bis es je stoppte und erneut einige Meter gen Osten, fern der Grenzen der Ruinen zog und dort, dem Anschein nach, ihre Fäuste ballte. Ihr Blick war gerichtet auf einen fernen Punkt, der sonderbarerweise weit, weit oben an den Gipfeln des fernen Nachthimmels zu liegen schien.  

Mittlerweile dämmerte im Königreich Arades wieder die erste Morgendämmerung, als sich die Gestalt Schritt für Schritt in jene selbe Richtung schleppte, bis dass Sie irgendwann vollends zwischen den Bäumen und Büschen des nächstliegenden Waldes verschwand und die schwarz verbrannte Stadt verlassen hinterließ.  

Folgte man in jener Nacht dem Blick der sonderbaren Gestalt, sah man in jener Nacht das Selbe, was sie erblickt hatte, so konnte man zwischen den Wolken des Nachthimmels etwas Erschreckendes erkennen, dass die Welt von nun an verändern sollte...

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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1239
Wohnort: An der Elbe


Beitrag29.02.2024 17:19

von Arminius
Antworten mit Zitat

Hallo Boecklim,
mein Eindruck: die etwas altertümelnde Sprache und der Bombast von sehr vielen Adjektiven und Adverbien bremst das Lesevergnügen (zumindest bei mir) aus. Eigenwillige Kombinationen wie boshafte Schwärze, wildes Blutrot oder entglitt ein markerschütternder Schrei wirken maniriert.
Diese Position angenommen, verharrte sie so eine ganze Weile, so lange, dass man hätte annehmen können, dass es wohl Ihre letzte Tat gewesen sei liest sich wie Fahrradfahren bei Gegenwind mit gezogener Bremse. Bereits der vorangehende Satz ist viel zu lang.
Das vierte Wort (eigentlich) würde ich weglassen.
Die Formatierung des Textes ist lesefreundlich gestaltet, das Szenario etwas klischeehaft, aber in diesem Genre wohl üblich.
Da kannst Du noch mehr daraus machen, es sei denn, der Stil ist bewusst so gewählt. Dann wäre es allerdings nicht mein Ding.
Gruß
Arminius


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Hugin_Hrabnaz
Geschlecht:männlich(N)Ich-Erzähler

Alter: 48
Beiträge: 248
Wohnort: Ulm


Beitrag29.02.2024 17:36
Re: Einstand in das Forum mit einem kurzen Prolog einer Fantasy Geschichte, die ich grob plane
von Hugin_Hrabnaz
Antworten mit Zitat

Hallo Boecklim,

ich schreibe mal frei von der Leber hinweg, was mir nach zwei Durchgängen des Textes so durch den Kopf schießt:

1.
Das Setting finde ich interessant, ebenso die Stimmung und der Gedanke, der Geschichte eine Katastrophe als Prolog voran zu stellen, um gleich klar zu machen, dass es sich um sehr bedeutungsvolles, weltbewegendes Geschehen handelt.


2.
Stilistisch trägst du mit den adjektivischen Attributen relativ dick auf. Es kommt selten weniger als ein Adjektiv auf ein Substantiv, und die Vielzahl und Dichte dieser Substantiv-Adjektiv-Kombinationen ist für mein Empfinden doch etwas erschlagend, obwohl ich erklärtermaßen nicht zu den Schreibratgeber-Geeks gehöre, die grundsätzlich 90% aller Adjektive tilgen würden. Epische Fantasy darf deskriptiv und bisweilen auch sehr dramatisch bebildert werden, doch alles kann eben zu viel sein, und hier bist du meines Erachtens schon ein wenig über der Linie, gerade im ersten Absatz. Da ist es für meinen Geschmack etwas zu sehr überdramatisiert. Mir ist völlig klar, dass du das extrem dramatisch haben willst... Hiroshima meets Pompeii... völliges Flammeninferno. Überlege dir trotzdem, ob das Inferno nicht spürbarer wird, wenn du all diese infernalischen Attribute nicht komplett auf einmal über den Leser ausschüttest, sondern gezielter, dosierter und damit effektiver einsetzt. Du hast allein im ersten Satz "grell", "Lichter", "erhellen", "glühen", "wild", "stürmend"; und im zweiten Satz "Hitze", "Flammen", "lodernd", "Funken". Das sind in zwei Sätzen ganze 10 Attribute, die "Feuersbrunst" schreien. Die willst du auch darstellen, klar, und ich bin bei dir, dass man dafür auch solche Attribute nutzen soll, aber es gibt auch ein "zu viel", das der Leser dann mit einem süffisanten "Jo, ne, is schon klar... heiß war es auch noch..." kommentieren könnte.

Nicht böse gemeint, sondern konstruktiv. Ich meine, dass die Feuersbrunst echter und intensiver wirken würde, wäre sie nicht so sehr mit Attributen überfrachtet.


3.
Formal sehe ich (noch) ein relativ großes Problem mit gewissen Redundanzen. Das deckt sich ein wenig mit Ziffer 2, wenn einfach zu viele Attribute auf einmal die genau gleiche Stimmung unterstreichen sollen. Hin und wieder beißen sich auch Attribut und Nomen bzw. Nomen und Verb, z.B. kann man einen solchen Anblick wirklich "bestaunen", oder ist er nicht eher "verstörend" oder "entsetzlich"? Ist es wirklich etwas "Seltsames", das eine solche Verheerung anrichtet, oder nicht eher etwas "Erschreckendes", "Unfassbares" oder "Entsetzliches"? Rumpelstilzchen ist ein "seltsamer" Antagonist, ein klingonischer Bird of Prey ist eher ein "schrecklicher" Antagonist. "Restliche Überbleibsel" ist in der Regel eine Tautologie, es sei denn, man hätte den Großteil der "Überbleibsel" schon vorher weggeräumt. "Entgleitet" ein "Schrei"? "Entgleiten" ist eher eine versehentliche Handlung oder ein Eigenreflex. Ein "Stöhnen" oder "Säufzen" entgleitet. Hier scheint es doch eher Zorn, Verzweiflung zu sein, also ein aktiver, befreiender Akt des Schreiens.

4.
Handwerklich gibt es immer mal wieder noch Tippfehler, oder ein paar Plural/Singular-Unsauberkeiten ("Aschen" ist im Deutschen zwar zulässig aber doch sehr unüblich, im Gegensatz zu englisch "ashes"; dafür "verkokeltem Knochen" im Singular, wo man bei vielen Skelleten eher Plural erwarten würde, es sei denn alles wäre zu einer Knochenmasse verschmolzen) und Groß-/Kleinschreibungs-Problemchen ("Ihre" als Possessivpronomen der Gestalt ist immer klein zu schreiben), aber das ist Werkstatt- oder Lektorat-Thema und würde hier im Einstieg jetzt wohl zu weit führen. "Je" statt "Jäh" fällt mir noch auf, und einmal wechselst du das Pronomen (für "das Bündel" einmal "es" und einmal "sie" - da dachtest du wohl an "die Gestalt"). Das kann bei sehr langen Sätzen passieren. Auch das Schachtelsatz-Thema solltest du mal in Angriff nehmen. Ich bin im Gegensatz zu den meisten tatsächlich ein Freund langer Sätze, aber man muss schon gut aufpassen, dass es nachvollziehbar bleibt und möglichst linear und unverschachtelt, wenn man das tut. Sonst passieren solche Dinge, dass man z.B. vergisst, dass das Subjekt des Satzes sächlich war und nicht weiblich.


Viel Kritik, ich weiß. Ist aber komplett konstruktiv gemeint, weil ich glaube, dass die Story Potential hat und deutlich an Lesbarkeit gewönne, würdest du an den Punkten arbeiten. Nicht, um mir besser zu gefallen, sondern tatsächlich, um den Spirit noch greifbarer und unmittelbarer zu machen.

Ich hoffe, du kannst was daraus ziehen.

Viele Grüße und weiterhin viel Spaß am Schreiben,

Hugin.
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