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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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25.05.2008 14:18 Das Wachen von Enfant Terrible
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Wenn du die Schlacht überlebst
und die Nacht dich verschont,
wird die Morgendämmerung zeigen,
dass der Duft des Sieges
deinen Atem ebenso zerfrisst
wie der Rauch der Niederlage.
Du kannst nur auf die Zeit warten,
und den Geschmack deiner Tränen
mit dem Wüstengras vergleichen -
und entdecken, dass am bittersten
immer das Wachen sein wird,
das Wachen inmitten von Schlafenden.
Weitere Werke von Enfant Terrible:
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3415 Wohnort: Heidelberg
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25.05.2008 14:22
von Eredor
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*vom hocker fall*
Reggy, das ist Klasse!
Habe nicht einmal einen Fehler gefunden, auf dem ich herumhacken kann, um meine Kritikseele zu befriedigen
lg Dennis
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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26.05.2008 16:40
von Enfant Terrible
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Hallo Dennis,
es tut mir leid, ich bemerke erst jetzt, dass da eine Antwort auf mein Gedicht erschien..
Danke dir für dein Lob, es freut mich sehr, dass dir das Gedicht gefällt! Mich würde interessieren, welche Wirkung es auf dich macht, wie du es interpretieren würdest.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3415 Wohnort: Heidelberg
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27.05.2008 20:05
von Eredor
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Oh, auch ich bemerke erst jetzt deine Antwort.
Die Wirkung, die es auf mich macht... es ist nicht leicht, es genau zu interpretieren.
Da wir aber morgen unsere Zentrale Klassenarbeit in Deutsch schreiben und ich vermutlich die Gedichtsinterpretation wählen werde, versuche ich mich mal.
Du willst wohl die Allgemeine Schlechtheit des Krieges herauskristallisieren. Dass es egal ist, ob man diesen gewinnt, verliert, überlebt oder nicht überlebt. Dass er jeden Menschen zeichnet, und das auf ewig.
Bei der zweiten Strophe bin ich mir sehr unsicher.
Ich musste da sehr angestrengt nachdenken und selbst dann ließ sich kein Schlüssel finden.
Ich vermute, dass es das Wüstengras ist, das mich auf die Spur führt, jedoch kann ich mir so wenig darunter vorstellen!
Die Tränen des Lyrischen Du's fühlen sich ausgedorrt an, ausgelaugt. Vertrocknet. Wüstengras ist mit viel zu viel Sonne beschienen. Die Tränen des Soldaten resultieren aus viel zu viel Trauer und Schrecken.
Ebenso deine letzten drei Verse verunsichern mich.
Am bittersten ist es deiner Meinung nach, inmitten von Schlafenden wach zu sein. Das kann viele Bedeutungen tragen.
Fragt sich erstmal, ob es Menschen sind, die tatsächlich schlafen, symbolisch schlafen oder es nur so aussieht und sie in Wirklichkeit Tot sind.
1. Ergibt für mich wenig Sinn
2. Man sieht als einziger, dass der Krieg schlecht ist, während der Rest - nunja, eben schläft. Es nicht realisiert. Nicht realisieren will.
3. Erklärt sich von selbst und verstärkt nur die beiden anderen Sätze.
Ich hoffe, es ist nicht an mir vorbeigerauscht, das Thema.
Beeindruckend an dem Gedicht fand ich die Wortwahl. Diese Melancholie, die zugleich einen Meilenstein setzt und warnt.
lg Dennis
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Elvis Brucelee Klammeraffe
E Alter: 53 Beiträge: 741
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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29.05.2008 21:13
von Enfant Terrible
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Verspätet (warum bemerk ich Antworten immer erst so spät?!), dafür aber umso aufrichtiger bewundere ich die Tiefe und Treffsicherheit eurer Interpretationen. Es ist für Dichter die größte Freude, wenn sich jemand so genau mit ihren Texten befasst, über den Sinn nachdenkt - mir persönlich sind solche Dinge wichtiger als beispielsweise direktes Lob.
Meine eigene Intention bei dem Gedicht war eine Quersumme eurer Interpretationen. Zuerst ist das LI (in Wirklichkeit ein Lyrisches Du, aber wir wollen mal nicht pingelig sein ) ein Soldat, der für den "Schlaf" (sei es der Tod oder die Ahnungslosigkeit und Ignoranz, beide Varianten sind zulässig) kämpft. Erst wenn es zu spät ist, gehen ihm die Augen auf und er entdeckt die Einsamkeit, die Sinnlosigkeit seiner Situation - als Sieger und einziger Überlebender in einer apokalyptischen Welt, wo der Sieg nichts mehr wert ist.
Danke euch nochmals für eure Überlegungen!
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
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ASP
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