"Ich bin Schriftsteller" Reaktionen

[Addi]

Da schreiben eins der wenigen Dinge ist, die ich mehr oder weniger gut beherrsche, verheimliche ich es keinem.
Bisher haben eigentlich alle positiv darauf reagiert, und seitdem bin ich immer  der Mann wenn es irgendwie um was kreatives geht.

[Arby]

Hallo!

Ich war immer der in meiner Familie der dazu "Auserkoren" wurde wenn es etwas zu schreiben gab. Sei es die Ansprache zur Hochzeit meiner Schwester oder etwas ähnliches. Trotzdem habe ich mich erst gestern getraut meiner Mutter mal ein paar meiner "geistigen Ergüsse" vorzulegen. darunter auch die Anfänge meines Romans.

Auf die Kritik warte ich allerdings immer noch.
Ich werte die verstrichene Zeit einfach mal positiv. Vielleicht nimmt sie es ja wirklich ernst und macht sich in Ruhe ein paar Gedanken darüber.

Gruss, Arby

[Plague Rat]

Dass ich schreibe, wir in meiner Familie positiv aufgenommen und ich werde durchaus auch ermutigt, weil ich schon immer gut schreiben konnte. Solange ich meine Schule nicht vernachlässige.
Meinem Bekannten/- Freundeskreis hab ich davon noch nichts mitgeteilt, da das alle Banausen sind und ich schon spöttische Bemerkungen einstecken musste weil ich so viel lese und mich mit Historie beschäftige.

[Ralphie]

Zunächst hat man mir das nicht geglaubt -- bis ich dann andere Klamotten und eine andere Armbanduhr trug und mir auf den Sammlerbörsen plötzlich die teuersten Figuren leisten konnte.  

[Enfant Terrible]

Was mich total nervt, ist die Reaktion der bescheuerten Kumpels meiner Alten: "Dann wirst du mal so reich und berühmt wie die Rowling"? Ich HASSE das, weil ich Rowling hasse!

[Seneca]

[Ralphie]

Ich werde in der Regel müde oder ungläubig belächelt.

[1x1x1x1]

Bei mir wissen es Freunde und auch Verwandte. Von meiner Verwandtschaft kam im Grunde nur ein Müdes Lächeln, selbst jetzt wo mein erstes Buch ja raus kommt. Meine Schwester umgeht dieses Thema immer gekonnt, da sie sich selbst auch mal an einem Buch versucht hatte. Aber da sag ich immer, wer im Leben nur zwei Bücher in Händen hatte, der kann keines schreiben. Ich denke, das seht ihr genauso.
Meine Freunde dagegen sind richtig stolz drauf. Besonders meine beste freundin, die in meinem Roman ja als Vorlage für Dakota herhalten musste. Die platzt bald vor Stolz.

[Canyamel]

Wenn ich sage, ich arbeite journalistisch, hat meistens niemand ein Problem damit und fragt auch nicht groß nach.

Als Schriftsteller stelle ich mich normalerweise nicht vor, da ich ja gerade erst einen längeren Roman und ein Dutzend Kurzgeschichten geschrieben und davon auch noch nichts bei einem größeren Verlag veröffentlich habe. Trotzdem gab ich ein paar Mal testweise der Versuchung nach und habe gesagt, dass ich Schriftsteller bin. Die Reaktionen ließen sich grob in drei Kategorien einteilen:

1. Bewunderung: "Klasse, ich wollte auch schon immer mal ein Buch schreiben!"

2. Unglauben: "Aha, und was arbeitest Du WIRKLICH?"

3. Mitleid: "Werden Deine Einkünfte als Schriftsteller eigentlich auf Dein Hartz IV angerechnet?"

[Alogius]

Du hast Punkt 4 vergessen:

4. "Ach, echt? Wow! Ich schreibe nämlich auch!!!"

[1x1x1x1]

[Eredor]

Bei mir sind die Reaktionen eindeutig.






...



WAS?!?!??? DU!?!?!?   

[Biggi]

Naja, also als Schriftstellerin bezeichne ich mich noch nicht. (Ohne Veröffentlichung eines Bestsellers, von dessen finanziellen Spuren man sich am Geldautomaten was abholt, um einkaufen zu gehen oder ein Traumhaus am Starnberger See oder ein Schlösschen in der Toskana zu kaufen, ist es nur mein zeitintensives Hobby  hmm .).
Also leicht entschärft: "Ich schreibe"...

* Freunde schenken mir jetzt Bücher, damit ich weiß, was die "Konkurrenz" so treibt.
* Ein ehemaliger Klassenkamerad meinte: "Das wundert mich gar nicht, dass du in die Tasten haust. Du konntest deinen Mund noch nie halten."
* Außerdem kennt jeder mindestens einen, der auch gerade einen Verlag sucht.
* "Wann machst du das eigentlich?" = dezenter Hinweis auf die zahllosen Aufgaben einer Hausmami. [Da war sie wieder   ]. Mein Mann fragt in letzter Zeit immer, ob ich weiterschreibe oder schon wieder im Forum rumtolle   .
* Ach ja, die Nachbarmütter bekommen auch mal was zu lesen. Gefällt es ihnen, bekomme ich nach ein paar Wochen Feedback (weil sie vorher noch Kerstin Gier zu Ende lesen mussten), wenn nicht, gehe ich immer davon aus, dass das Papier sinnvoll genutzt wurde und im Kaminofen wohlige Wärme gespendet hat   .

[Nordlicht]

Ich hab da mit den deutschen Begriffen ein Problem, hab die Wahl zwischen freie Journalistin und Schriftstellerin, aber so richtig passt mir keins. Schriftsteller klingt nach veroeffentlichten Buechern, da hab ich bisher nix vorzuweisen, und Journalistin klingt nach viel Recherche und Interviews mit Leuten, was ich auch nicht mache.

"Freelance writer" ist da ein viel freierer Begriff, mit dem ich mich besser identifizieren kann und ja auch gluecklicherweise hier in meiner kanadischen Heimat verwenden kann.

[caesar_andy]

Ich gesprächen erwähne ich ab und an mal, das ich als Hobby Schreibe, was ja auch der wahrheit entspricht, vertiefe das allerdings nie weiter, wenn ich nicht eingehender befragt werde. Denn wer dafür von sich aus kein Interesse mitbringt, der wird auch die leidenschaft dahinter nicht verstehen.

Aus meiner Familie weiß nur meine Kleine Schwester etwas genauer bescheid. Meine eltern interessiert es schlicht nicht. Und der Freund meiner älteren Schwester ist so ein notorischer Besserwisser (aber KEIN "Wisser"), dass ich schon auf Schmerzen stehen müsste, um ihn in Versuchung zu bringen, mein Manuskript lesen zu wollen ^^

[chrizzel]

An die große Glocke hänge ich mein Hobby ebenfalls nicht, das hängt aber damit zusammen, dass ich eben noch nichts vorzuweisen habe und Ausdauer gehört zu einem Schriftsteller auch dazu. Ich schreibe vielleicht seit einem  Jahr bewusst mit Verstand.. Das reicht mir noch nicht, um es in die Welt hinauszuschreien. Aber klar, wenn jemand fragen würde "Was hälst du von Schritstellerei?", dann würde ich sagen "Find ich jut!"

[EdgarAllanPoe]

Da es im Deutschunterricht auch die ein oder andere Gelegenheit gibt, Geschriebenes vorzutragen, hält man sich bei mir an die Äußerung, ich sei ein Psychopath, der Leute absteche. Bloß kennt niemand meine weiche Seite, ich bin nicht verrückt. Schreibt ein Wahnsinniger Liebesgedichte?  hmm

Eddie

[FictionWriter]

Zu diesem Thread-Titel dürften hier wohl nur eine handvoll Leute posten.
Nämlich jene die eine Veröffentlichung vorweisen können.

Für uns andere sollte es wohl eher heißen:
"Ich schreibe"- Reaktionen

("Ich spiele Fußball"- Reaktionen)

 

[Fahrender Gaukler]

[Gabi]

"Was? Du? "
Ungläubige Gesichter.
"Dann bist du ja bald berühmt."
Ja, die Reaktion kenne ich auch zur genüge.  

Ich habe es nie an die große Glocke gehangen. Lediglich eine Freundin wusste, dass ich schreibe und natürlich meine Familie.

Dann kam der Tag, an dem ich nach Berlin reisen musste, um mich mit der Lektorin zu treffen. Bedauerlicher Weise hatte ich keinen Tag Urlaub mehr übrig. Also musste ich meiner Chefin erzählen, wofür ich unbedingt einen Tag frei haben musste.
Da war es raus.
Und auch als die Kollegen mich fragten, wo ich war, habe ich dann nicht mehr hinterm Berg gehalten.
Die verblüfften Gesichter waren es wert.

L.G.
Gabi

[Michael]

Ich halte mich auch bedeckt. Lediglich eine Handvoll Leute wissen es. Ich konzentriere mich mehr darauf, zu lernen, mich immer weiter zu entwickeln und zu verbessern. Darauf kommt es doch an.
Ich habe immer das Gefühl, dass einige (jetzt keine Bestimmten) sich toll vorkommen, wenn sie sich Schriftsteller titulieren. Plötzlich werden Kunstgalerien besucht, der Kulturteil der Zeitung gelesen und spießig rumgelaufen. Das passt mir nicht. Jeder soll so bleiben, wie er ist, sich nicht verbiegen, nur um "kulturell" zu wirken.

Ich sage es mir so. Man muss es sich verdienen, Schriftsteller zu sein. Daraufhin arbeite ich. Ich will das Handwerk perfektionieren, um vielleicht irgendwann einmal wirklich ein Buch zu veröffentlichen (natürlich auf herkömmliche Weise, kein BOD, DKZ). Dann kann ich mich immer noch Schriftsteller kreischen...

Liebe Grüße
Michael

[TomFloow]

Hallo Forumsteilnehmer!

Schreibe jetzt schon seit ca einem Jahr u. bin schon einige Zeit hier im Forum. Liebe es zu schreiben u. zu lesen. Versuche mich ständig zu verbessern und das Handwerk des Schreibens zu erlernen.

Leider ist es in meiner Umgebung nicht so einfach, da ich von meiner Freundin, Eltern und Verwandten nur belächelt werde u. sie mir Nahe legen, mit dem Blödsinn (Schreiben) aufzuhören. Nur mein kleiner Sohn ist total begeistert, da ich viele Geschichten für ihn schreibe bzw. ihm erzähle am Abend.

Bei einem Unfall am Anfang des Jahres, habe ich mir den Daumen schwer verletzt, dass ich operiert werden muss. Ein Schicksalsschlag für mich, da ich im Moment nur eine Hand verwenden kann u. es sich in den nächsten Wochen nicht ändern wird (Gips u. dannach Therapie).

Mir macht es aber riesig Spass zu Schreiben und ich werde weiter meinen Traum leben.

Muss dazu sagen, dass keiner meiner Verwandten liest. Wahrscheinlich auch ein Grund, warum sie so wenig gefallen daran finden.

Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht?

glg Tom