verschwinden

[Enfant Terrible]

winzig genug,
durchsichtig genug
um sich in
einem wassertropfen
zu verstecken,
der keine gefühle
hineinlässt.

nicht, dass der schmerz
mich übersieht, oder
keinen platz mehr findet -
nur findet er mich
zu unwichtig.

bin ich doch nur
eine winzige narbe aus staub
auf dem gesicht der welt

seele und körper
schmal genug, um
zwischen diesen gitterstäben
hindurchzupassen

verschwinden...

[Meg]

Also mal der Reihe nach durch...
Die erste Strophe finde ich sehr gut. Das Bild mit dem Wassertropfen ist aussagekräftig und schön. Die letzten zwei Zeilen komen mir ein wenig "plump" vor, vielleicht kanst du da noch was verfeinern...

Die zweite Strophe finde ich auch noch gelungen, auch wenn mir irgendwie der Zusammenhang zur ersten fehlt und der Tonfall schon anfängt, ein wenig ins selbstmitleidige abzurutschen.
Nur findet er mich zu unwichtig finde ich ein bisschen gestelzt, dafür dass der Rest der Strophe "natürlich" und unverdreht geschrieben ist. Er findet mich nur zu unwichtig würde meiner Meinung nach besser rein passen.

Den Rest des Gedichtes finde ich einfach nur grottig (tut mir leid, dass ich das so direkt sage). Ich bin mir absolut sicher, dass du das vieeeel besser kannst. Der Tonfall ist endgültig nur noch selbstmitleidig und vorallem bei der dritten Strophe musste ich an ein schmollendes Kleinkind denken. Auch die Bilder sind... langweilig, ihnen fehlt die gelungene Metapher, die die meisten deiner Gedichte haben. Und zu guter letzt fehlt komplett der Zusammenhang zu den ersten zwei Strophen, zumindest ist er mir nicht klar geworden (z.B. Was haben die Gitterstäbe mit dem Wassertropfen zu tun?)

Tut mir leid, dass ich so harsche Kritik übe. Aber ich schätze dich so ein, dass du die Kritik verwendest, um etwas besseres daraus zu machen. Und das du das kannst, davon bin ich überzeugt.

lg, Meg

[Enfant Terrible]

Danke dir für deine ehrliche Kritik, auf genau derartige Rezensionen lege ich wert! Ich fand das Gedicht, um ehrlich zu sein, selber furchtbar, musste mir sowas aber von der Seele schreiben. Werde deine wertvollen Bemerkungen auf jeden Fall beachten!

[Meg]

gut, hatte echt schon Angst, das könnte doch ein bisschen arg harsch rüber gekommen sein... bin schon gespannt, was du draus machst...
lg, Meg

[Berni]

Hi Krümel,

ich muss mich der Ansicht von Meg anschließen. Ich möchte sogar meinen, dass du mit den ersten beiden Strophen allein gut dabei gewesen wärst. Irgendwie habe ich das Gefühl, du wolltest noch mehr, aber dir ist die Luft ausgegangen.  

Nur das Ende der 2. Strophe

[Enfant Terrible]

Danke euch für eure hilfreichen Kritiken!
Würde mich über weitere Verbesserungsvorschläge freuen, dazu möchte ich einmal die - etwas unglücklich umgesetzte - Grundidee angeben: Das LI will sich verdünnisieren, will sich vor den Schmerzen verstecken. Egal wo, egal zu welchem Preis, nur möchte das LI so unscheinbar werden, dass es nicht mehr zum Sündenbock gemacht wird.