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Älterer Protagonist in YA-Geschichte

 
 
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MrSandman
Geschlecht:männlichErklärbär
M


Beiträge: 4



M
Beitrag14.04.2016 16:11
Älterer Protagonist in YA-Geschichte
von MrSandman
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich bastel gerade an einer Idee für eine Geschichte / ein Buch, was ich prinzipiell im Genre Young Adult platzieren würde, bzw. was ich gerne für eine Zielgruppe in der Altersklasse schreiben würde. Die Story dreht sich darum, seinen Platz in der Welt zu finden, der Welt seinen Stempel aufzudrücken, aber gleichzeitig die Welt akzeptieren zu lernen, mit Schmerz und Verlust leben zu lernen und trotzdem für seine Überzeugung zu kämpfen. Außerdem geht es auch darum, wer entscheiden darf, wie eine Gesellschaft zu leben hat.

Ich denke, dass solche Themen wichtig sind für Menschen (das Ringen mit der Realität des Lebens auf dieser Welt), die gerade ihren Weg in die Welt der Erwachsenen finden, deshalb möchte ich gerne für diese Zielgruppe schreiben. Das Problem: so wie die Geschichte im Moment steht ist der Protagonist Anfang 30 und immer wenn ich versuche den Protagonisten jünger zu machen wird die Geschichte schwächer.


Kurze Zusammenfassung:

Die Geschichte spielt in einer totalitären Gesellschaft in der nahen Zukunft. Die Menschen werden allerdings nicht durch Unterdrückung sondern subtile Manipulation fügsam gemacht. Von daher stört sich auch kaum jemand daran, dass die Menschen in dieser Gesellschaft nicht wirklich frei sind. Die Regierung und die Konzerne nutzen die Medien um die Bürger dumm, abgelehnt und lethargisch zu halten.

Der Protagonist hat sein Leben bisher vorbildlich gelebt. Studiert, angesehener Job, Frau, ein kleines Haus, zwei Kinder, ein Hund. Allerdings hat er eine rebellische Ader und merkt, dass er in seinem Job, ja in der ganzen Gesellschaft nicht wirklich frei ist und das stört ihn enorm. Die meisten seiner Mitmenschen haben dafür kein Verständnis. In seiner Naivität bohrt er aber zu tief. Er besucht die falschen Ecken des Internets, redet mit den falschen Leuten, stellt die falschen Fragen. Irgendwann wird die Regierung auf ihn Aufmerksam und tut, was sie immer mit Unruhestiftern tut: der Protagonist wird zum Feind der Gesellschaft erklärt und soll weggesperrt werden.

Ihm gelingt rechtzeitig die Flucht, allerdings muss er dabei seine Frau und Kinder, Freunde und Kollegen zurücklassen, die jetzt davon ausgehen, dass er ein Krimineller ist. Er ist am Boden zerstört, alles wofür er sein Leben lang gearbeitet hat ist verloren.

Der Rest der Geschichte dreht sich darum, dass er einer Untergrundbewegung beitritt, wie er mit dem Verlust seiner Familie klar kommt (die ihn jetzt - aufgrund gefälschter Informationen - hassen), wie er damit klar kommt, dass seine Familie seinetwegen leiden muss. Er lernt im Untergrund eine neue Frau kennen und verliebt sich, allerdings will er auch seiner Familie treu bleiben in der Hoffnung, sie eines Tages zurückzugewinnen und sein leichtsinniges Verhalten wieder gut zu machen.

Es geht um mehrere Spannungsfelder: Festhalten an der alten Liebe oder nach vorne schauen und die Vergangenheit ruhen lassen? Für die eigenen Werte kämpfen und dabei geliebte Personen verletzen oder sich unterordnen, damit es den geliebten gut geht? Im eigenen Interesse für die eigene Familie kämpfen oder dem Untergrund treu bleiben? Ist eine Rebellion im Sinne der eigenen Ideale gerechtfertigt, wenn die Gesellschaft als ganzes nicht unbedingt ein Problem mit der Unterdrückung hat?

Das ganze basiert allerdings darauf, dass der Protagonist eine Familie hat, die er aus egoistischen Gründen (seine Unzufriedenheit ggü. dem System) im Stich gelassen hat. Wenn ich den Charakter zu jung mache, hat er nicht halb so viel zu verlieren. Von den Eltern / Großeltern löst man sich sowieso im Rahmen der Pubertät und Liebesbeziehungen kommen und gehen in dem Alter ohnehin. Der Verlust wäre nicht so groß und es wäre viel einfacher, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und nach vorne zu schauen. Wenn man allerdings mit viel Mühe ein Leben aufgebaut hat (Haus, Familie, Job), lässt man das nicht so leicht hinter sich. Dann versucht man vielleicht auch, es wieder zurückzubekommen. Der Konflikt zwischen Loslassen und Festhalten ist viel größer.

Die Frage ist also zweierlei:
1) Ist es ok einen älteren Protagonisten in einer YA-Geschichte zu haben? Würden das Leute im Alter von 15 - 20 Jahren lesen wollen?
2) Wenn nicht, gibt es einen Weg den Protagonisten jünger zu machen ohne die Geschichte dabei nennenswert zu schwächen?

Vielen Dank schon mal im Voraus. Ich hoffe, das Dilemma ist ausreichend klar geworden. Wenn nicht, einfach Fragen!
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Aneurysm
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 462



Beitrag14.04.2016 16:36

von Aneurysm
Antworten mit Zitat

Hi MrSandman,

für mich hört sich die Geschichte vielversprechend an. Mir fällt auch keine Möglichkeit ein, ihn gleichzeitig jünger zu machen und die Spannung aufrecht zu erhalten. Deshalb würde ich dir empfehlen, den Plot so zu lassen und notfalls ein Buch für Erwachsene daraus zu machen, wenn es nicht anders geht. Eine gute Geschichte für Erwachsene ist meines Erachtens besser als eine mittelmäßige Geschichte für Jugendliche. Oder ist es so wichtig, dass es ein YA-Roman wird?

Liebe Grüße

PS: Ich bin übrigens 14 und würde mich dafür interessieren, so etwas zu lesen. Das heißt aber nicht, dass es bei jedem in dem Alter so ist.
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1735



Beitrag14.04.2016 17:25

von Stefanie
Antworten mit Zitat

Ich sehe vor allem das Problem, dass dein Protagonist als sehr unsympathisch rüberkommt, wenn er seine Familie im Stich lässt, gerade die Kinder.
Ein jüngerer, sagen wir Anfang 20, der seine Freundin und große Liebe zurücklässt und vielelicht den begehrten Studienplatz, verliert auch viel, aber nicht zwangsläufig die Sympathie des Lesers.

Aber ich habe keine Bedenken, dass YA das Ursprüngliche nicht lesen würden.
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Lee Ares
Geschlecht:weiblichLeseratte
L

Alter: 26
Beiträge: 122
Wohnort: Bayern


L
Beitrag14.04.2016 17:34

von Lee Ares
Antworten mit Zitat

Hi du,

ich lese viel YA und, ganz ehrlich, mich würde es stören, wenn in einem Jugendbuch eine Protagonist deutlich älter ist als ich. Die Geschichte hört sich aber an sich nicht schlecht an.

Nur wenn ich ein Jugendbuch suche und dann im Klappentext lese, dass der Prota schon 30 ist, würde ich das Buch vermutlich wieder zurückstellen bzw. weitersuchen.

Das Problem ist bei mir, dass ich mich schlecht mit einem Protagonisten identifizieren kann, der Kinder hat und ganz andere Probleme als ein Protagonist in meinem Alter.

Ist es denn nicht möglich, ein All-Age-Buch draus zu machen? Ich glaube nämlich kaum, dass du den Prota um gut 10 Jahre jünger machen kannst, ohne die Geschichte nennenswert zu verändern.
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag14.04.2016 17:35

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Hallo MrSandmann,

mir kommt der Prota nicht unsympathisch rüber, da er einen guten Grund hat, seine Familie zu verlassen - und selbst wenn er sich einredet, dabei das richtige zu tun. Um sie nicht in Gefahr zu bringen zum Beispiel.

Ich persönlich finde es albern, das Alter des Protas anzupassen. Ich habe letztens darauf geachtet, weil es schon einmal so eine Diskussion gab. Selbst in Kinderfilmen sind manchmal Hauptprotas zu finden, die so gar nicht dem "richtigen" Alter entsprechen. Siehe "Ich - einfach unverbesserlich" zum Beispiel. Was allerdings viele diser Storys haben, sind junge Nebenfiguren.

Außerdem wäre es glaube ich gut möglich, den Jungen jünger zu machen. Der ist Anfang dreißig hast du gesagt. Warum eigentlich?
Wenn er mit achtzehn Schule beendet, mit zweiundzwanzig seinen Abschluss macht, heiratet und ein Jahr darauf Vater wird, ist er erst dreiundzwanzig. Das würde auch funktionieren, es sei denn, du willst, dass das Kind schon sprechen kann. Dann machst du ihn halt vier-/fünfundzwanzig.

Meine Gedanken dazu.

LG NIR


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"Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham
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Lilala
Gänsefüßchen
L


Beiträge: 22



L
Beitrag14.04.2016 18:06

von Lilala
Antworten mit Zitat

Ich denke, du solltest den Roman so schreiben, wie du dir das vorgestellt hast.
Und ich denke auch, dass er für junge Menschen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren geeignet ist. Allerdings denke ich nicht, dass es ein Young Adult Buch wird. Young Adult zeichnet sich ja gerade (fast immer) dadurch aus, das der Protagonist noch so am Anfang seines Lebens steht und sich die Leser dadurch extrem mit ihm identifizieren können.
Das ist dann in diesem Fall nicht gegeben und ja auch so gewollt, da du ja selbst schreibst dass die Situation bei Menschen Anfang 20 dadurch dass noch keine Familie gegründet wurde anders ist.

Aber ich denke nicht, dass dass etwas macht. Ich glaube das Buch kann trotzdem für die Zielgruppe interessant werden, die meisten Leser in dem Alter greifen auch zu "Erwachsenenliteratur".
Trotzdem sehe ich die Hauptzielgruppe für dein Buch eher so um die mitte 20, da in dem Alter Fragen wie Familienplanung und feste Bindungen mehr Gewicht bekommen. Ende der Teenagerjahre/Anfang 20 ist es halt mehr noch die erste große Liebe, der Weg der beruflich eingeschlagen wird und das Ablösen von den Eltern.
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Sissi Fuß
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 385
Wohnort: zwischen vielen Büchern


Beitrag14.04.2016 18:36

von Sissi Fuß
Antworten mit Zitat

Eine weitere Möglichkeit wäre, deinen Prota noch etwas älter zu machen und ihm Kinder im Teenageralter anzudichten, die er auch in den Schlamassel mit reinzieht. Da gibt es einige schöne Konflikte, die du in die Geschichte einbauen kannst. Ein Kind könnte sich zum Beispiel auf die Seite des Vaters schlagen und ihm nacheifern, das andere könnte gegen ihn sein und ihn zusätzlich in Schwierigkeiten bringen. Damit deckst du die Eltern- und die Teenager-Generation ab. Außerdem ist es so vielleicht spannungsreicher.

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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1443



Beitrag14.04.2016 20:27

von Jack Burns
Antworten mit Zitat

Warum klammerst Du Dich an genau diese Zielgruppe? Wenn die das aufgrund des Alters des Protagonisten nicht lesen wollen, was ich für Quatsch halte, dann liest es eben eine andere Zielgruppe. Z.B. Dreißigjährige, die auch noch nicht wissen, was mit ihrem Leben wird. Das sind auch eine ganze Menge.

Jack


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MrSandman
Geschlecht:männlichErklärbär
M


Beiträge: 4



M
Beitrag15.04.2016 15:57

von MrSandman
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Wow, vielen Dank für die vielen Antworten!

Nochmal ein Punkt, der vielleicht nicht richtig rübergekommen ist: die Entscheidung, seine Familie zu verlassen, trifft er nicht freiwillig. Er macht einen Fehler indem er zu viel herumschnüffelt und die falschen Fragen stellt und daraufhin ist er gezwungen seine Familie zu Verlassen. Diesen Fehler bereut er sehr und in dem Rest der Geschichte geht es darum, wie er mit diesem Fehler umgeht.

Viel Jünger machen möchte ich ihn deshalb nicht, weil die Kinder schon ein gewisses Alter haben sollten. Sie sollen alt genug sein um wenigstens im Ansatz zu verstehen, warum Papa auf einmal weg ist - also irgendwas zwischen Kindergarten und Grundschule. Ich sehe da eine Szene vor mir, in der der Protagonist aus Sehnsucht seiner Familie nachspioniert und ein Gespräch zwischen Mutter und Tochter belaucht, im Sinne von: "Mama, warum ist Papa ein Verbrecher?" (Ja, ich kann ein ziemlicher Sadist sein, was meine Charaktere angeht).

Ich finde eure Punkte alles in allem sehr sinnvoll. So wie ich das jetzt sehe sollte ich entweder ein Buch schreiben, das für alle Altersgruppen geeignet ist oder die Geschichte anpassen. Aber ein YA-Buch wird das so wie es im Moment steht nicht.

Ein gangbarer Weg könnte sein, das Buch einfach so zu schreiben, wie ich einen YA-Buch schreiben würde (was die Sprache und die Ausgestaltung von Gewalt angeht) aber es nicht geziehlt als YA-Buch zu platzieren. Die spannende Frage ist, welches Genre es dann wäre. Für ein reines Cyberpunk-Genre wäre es evtl. nicht brutal/blutig/erotisch genug. Für ein Science-Fiction Buch wäre es nicht futuristisch genug (die Technologie spielt eine eher untergeordnete Rolle). Aber ich sollte schon eine Zielgruppe haben, damit die Geschichte auch in die Hände der richtigen Leser kommt. Hmmm...

Ich würde die Frage gerne umformulieren:
Welches Genre/welche Zielgruppe seht ihr für die die Geschichte wie sie jetzt beschrieben ist (Mitte 30, Vater, etc.) in einem Stil der eher wenig Gewalt, Sex und High-Tech enthält?
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Isabelle34
Klammeraffe
I


Beiträge: 567



I
Beitrag15.04.2016 18:20

von Isabelle34
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Mir ist nicht ganz klar, weshalb du unbedingt einen YA-Roman schreiben möchtest. Für mein Empfindungen passt da das Alter des Protagonisten einfach nicht. Natürlich gibt es Leser Anfang zwanzig oder jünger, die sich daran nicht stören. Nur denke, ich, der Großteil erwartet Protas in ihrem Alter. Deswegen greifen sie zu YA-Romanen.

Anders herum würde mich dein Roman vielleicht interessieren, aber ich würde ihn im YA-Regal nie finden, weil ich dort nicht suche. Weil ich eher weniger Romane mit 'jugendlichen' Protas lese.

Entweder du schreibst den Roman so, wie du ihn dir vorstellst und ordnest ihn dem passenden Genre (ohne Experte zu sein, wäre das nicht ne Dystopie?) zu oder du legst dein Hauptaugenmerk auf einen jüngeren Prota. Eventuell kannst du den Mann noch älter und dafür ein Kind älter machen. Damit es in dem Bereich 17/18 ist oder er hat einen jüngeren Bruder/Schwester in dem Alter.

Die meisten Leser wollen sich (und sei es unbewusst) mit den Prota identifizieren. Das sehe ich bei einem Ü30-Prota mit Grundschulkindern im YA-Bereich eher nicht.
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scopie
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 152



Beitrag15.04.2016 19:45

von scopie
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Hi MrSandman,

du kannst auch einfach erstmal mit dem Schreiben anfangen - und zwar so, wie du die Geschichte im Kopf hast. Es werden ja nicht von heute auf morgen 500 Seiten in Stein gemeißelt, die unbedingt in Genre X passen müssen. Der Gedanke ist: Während des Schreibprozesses kann sich noch einiges ergeben, und möglicherweise wirst du währenddessen deutlicher merken, welchen "Touch" deine Geschichte hat, welcher Sprachstil sich richtig anfühlt etc. Wenn du dich komplett verrennst, kann man immer nochmal grübeln.

Falls dir unabhängig vom Genre ein Hauch Jugend wichtig ist: Dein Protagonist könnte mit 16, 17 ungewollt ein Kind gezeugt haben, das zum Zeitpunkt deiner Geschichte also schon ein Teenager wäre. Wie man es im Detail auch gestalten würde, es würde das Saubermann-Image ("vorbildliches Leben") etwas auflockern, gleichzeitig Konfliktpotential bieten und allgemein eine interessante junge Figur schaffen, die weniger passiv sein könnte als ein Grundschulkind. Nur ein kleiner spontaner Einfall.

Liebe Grüße
scopie
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MrSandman
Geschlecht:männlichErklärbär
M


Beiträge: 4



M
Beitrag15.04.2016 21:34

von MrSandman
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Warum ich ein YA-Roman schreiben will? Weil ich YA-Romane mag! Very Happy Das ist doch der einzige Grund warum man sich ein Genre aussucht, oder? Weil man es gern hat?

Wie dem auch sei, ich bin ja mitlerweile schon gar nicht mehr so versteift darauf. Wichtig ist mir lediglich, ein Buch zu schreiben, welches unter anderem auch für die Zielgruppe 15 - 20 (oder so) geeignet ist, einfach weil diese Menschen mir sehr am Herzen liegen. Bücher hatten auf mich eine starke Auswirkung in dem Alter. Bücher können in dem Alter eine Orientierung bieten, Trost spenden, einfach nur eine Flucht aus dem Chaos der Pubertät sein und vieles mehr. Deshalb ist es mir wichtig ein Buch zu schreiben, was ich guten Gewissens meinen Kindern in die Hand drücken würde, wenn sie denn irgendwann so alt sind. Ob das dann Young Adult, Science Fiction, Cyberpunk oder was-weiss-ich-was heisst, ist mir egal.

Der Grund warum ich hier so auf dem Genre rumreite ist folgender:
Ich denke, wenn man seine Leser nicht enttäuschen will ist es sinnvoll sich eine (Kern-)Zielgruppe zu suchen und deren Vorlieben und Abneigungen beim Schreiben im Hinterkopf zu behalten. Jemand der Young Adult kauft erwartet einen jugendlichen Protagonisten der seinen Platz in der Welt sucht, seine innere Stärke entdeckt, einiges an Verwirrung und vielleicht eine kleine Liebesgeschichte. Jemand der Science Fiction liesst erwartet High-Tech, Raumschiffe und mindestens ein abgefahrenes Konzept aus der Kategorie Was-Wäre-Wenn. Jemand der Cyberpunk liest erwartet viel Action, Rebellion gegen das Establishment, Drogen, Virtual Reality, grafische Gewaltbeschreibung und expliziten Sex. Wenn man sich nicht an die Grundlegenden Zutaten hält, riskiert man den leser zu enttäuschen. Nicht, weil das Buch schlecht wäre, sondern weil das Buch einfach nicht in die Hände der richtigen Zielgruppe gerät. Die Leute, denen das Buch gefällt finden es evtl. schlicht und ergreifend nicht, weil sie in der falschen Ecke des Ladens suchen.

Deshalb ist es mir wichtig, dass ich mir vorher überlege, für welches Genre ich die Geschichte schreibe. Weil es den Inhalt der Geschichte maßgeblich beeinflusst. Ich möchte verhindern, dass der Roman zu wenig futuristisch für Science-Fiction-Fans ist, zu zahm für Cyberpunk-Fans und zu erwachsen für Young Adult Leser.
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag16.04.2016 22:15

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Zitat:
Jemand der Science Fiction liesst erwartet High-Tech, Raumschiffe und mindestens ein abgefahrenes Konzept aus der Kategorie Was-Wäre-Wenn.


Ähm ... nein. Das, was du unter SF hier beschreibst, deckt nur einen Teil des SF-Genres ab. Wink


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MrSandman
Geschlecht:männlichErklärbär
M


Beiträge: 4



M
Beitrag16.04.2016 23:33

von MrSandman
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Ist mir schon klar, das sollte auch nur kurz plakativ darstellen, warum ich Genres für sinnvoll halte. Eine abschließende Behandlung des SF-Genres könnte wahrscheinlich ein (kurzes) Buch füllen.
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medizynicus
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 477
Wohnort: Bad Dingenskirchen


Beitrag17.04.2016 19:56

von medizynicus
Antworten mit Zitat

Genre ist doch klar: es handelt sich um eine Dystopie. Mit oder ohne SF-Elementen.
Was die Altersgruppe angeht: Wenn es wirklich Jugend/Junge Erwachsene sein soll, dann ist ein Prota, der Familie hat (bzw. hatte) uninteressant, mit dem kann man sich weniger identifizieren - es sei denn, er ist sehr jung (also tatsächlich mit 16 Vater geworden, jetzt Anfang/Mitte zwanzig - wer sagt denn, dass das in der Gesellschaft nicht so üblich ist?).
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