18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Ãœbersicht -> Prosa -> Einstand
Plötzlich Killerin


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
zazou
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 64
Beiträge: 6



Beitrag23.03.2014 16:27
Plötzlich Killerin
von zazou
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

als Neue hier im Forum habe ich eine Zeit lang still mitgelesen. Nun traue ich mich mal, euch einen ersten Text zu präsentieren. Ich bin sehr gespannt, was passiert. Very Happy

Herzlichen Gruß

Vera

Nun geht's los:
----------------------------------

Dass ich schon bald eine Killerin sein würde, ahnte ich nicht, als ich die Bäckereifiliale betrat.
„Hallo Biene“, begrüßte mich Michaela hinter der Bäckereitheke. Alle nannten mich Biene, obwohl ich eigentlich Sabine hieß.
„Hallo Micha, machst du mir eine Latte to go?“
„Klar.“
Ich schaute mich in der Bäckerei um. In der Ecke saßen Herr Friedrich, mein früherer Lehrer, mit Herrn Michels, dem früheren Küster. Davor unterhielten sich zwei Frauen, die ich nicht kannte. Sie bereiteten sich sicher auf den Einkauf vor. Draußen vor der Bäckerei standen noch einige ältere Männer und rauchten. Die meisten Gesichter kannte ich, wenn mir auch die Namen nicht einfielen. Schließlich war Grefrath eine überschaubare Gemeinde und ich lebte hier mein ganzes Leben. Meine Aufmerksamkeit wurde von einem Mann am ersten Tisch direkt am Fenster in Beschlag genommen. Das war definitiv kein Grefrather. Den hatte ich hier noch nie gesehen. Er sah viel zu edel aus und passte überhaupt nicht in dieses frühmorgendliche Dorfambiente. Er trug einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd, dessen obere Knöpfe soweit geöffnet waren, dass man eine geschmackvolle Goldkette und den Ansatz des vollen, schwarzen Brusthaares erkennen konnte. Seine Haut war gebräunt. Überhaupt wirkte er südländisch. Das schwarze Haar war streng nach hinten gegelt, und seine Augen musterten mich intensiv. So intensiv, dass ich das Gefühl hatte, an den Stellen, an denen seine Blicke auf meinen Körper trafen, Nadelstiche zu verspüren. Ich versuchte zuerst seinen Blicken auszuweichen, aber dann dachte ich mir, was soll’s. Schließlich wollte ich Abenteuer erleben. Immer schon hatte ich davon geträumt, hinaus in die Welt zu ziehen und spannende Dinge zu erleben. Bisher hatte es nur noch nicht geklappt. Aber irgendwann schon. Dieser Mann sah nach einem ganz besonderen Abenteuer aus. Also versuchte ich, meine Flirtkenntnisse auszugraben und erwiderte seine bohrenden Blicke so gut ich konnte. Ich hoffte, es würde wenigstens ein bisschen Erotik mitschwingen. Unsere Blicke trafen sich und Signale glitten auf der unsichtbaren Verbindung hin und her. Das Spiel schien ihm zu gefallen und ich spürte, wie das Kribbeln in mir emporstieg.

Herr Friedrich winkte mir zu und riss mich aus meinen Gedanken.
„Wie geht’s deiner Oma, Biene?“, rief er mir zu. Ich machte einen Schritt auf ihn zu, damit ich nicht auch über alle hinwegrufen musste.
„Gut“, antwortete ich.
„Bestelle ihr Grüße, ja?“
„Mache ich.“ Ich stand fast am Tisch des Südländers und nahm seinen Duft wahr. Einen männlichen Duft, der drohte, meinen Füßen den Halt zu nehmen. Der Mann schaute mich intensiv an. Vor ihm lag ein brauner Umschlag und mit seinen Blicken schien mich dieser teuflisch gut aussehende Kerl darauf hinweisen zu wollen.

„Hier dein Kaffee to go.“ Micha stand an der Theke mit dem Kaffeebecher in der Hand. Ich löste mich von den Blicken des Mannes und machte wieder einen Schritt auf die Theke zu.
„Danke“, sagte ich, legte das Geld hin und griff den Pappbecher. Dann drehte ich mich wieder zu meinem Gegenspieler. Der war aber schon aufgestanden. Mit einer großen Geste schob er seinen Umschlag an den Rand des Tisches und sandte mir bedeutungsschwangere Blicke. Dann verließ er die Bäckerei. Meine Augen hefteten sich an seinen Körper, verfolgten jeden seiner geschmeidigen Bewegungen und ließen erst los, als er durch die Tür verschwunden war. Dieser Mann verstand es, eine Frau um den Verstand zu bringen. Möglichst teilnahmslos schlenderte ich an den Tisch und starrte auf das braune Papier. Was bezweckte er damit? Sollte ich den Umschlag nehmen oder einfach liegen lassen? Allerdings erschienen mir seine Blicke sehr eindeutig gewesen zu sein. Dieses Etwas war für mich. Ich nahm es schnell und quetschte mich an einer Frau, die gerade die Bäckerei betrat, vorbei auf die Straße. Draußen schaute ich mich um, aber von meinem geheimnisvollen Südländer war nichts mehr zu sehen. Ich rannte, soweit es der Kaffeebecher zuließ, vor bis an die Ecke zur Hohe Straße. Die Straße lag ruhig vor mir. Die meisten Menschen waren irgendwo bei der Arbeit. Das Ortsbild von Grefrath war zu dieser Zeit von Rentnern und Hausfrauen geprägt. Eine Hausfrau kam langsam mit zwei prall gefüllten Einkaufstüten auf mich zu. Ich schaute mich weiter um. Rechts an der Ecke zur Dunkerhofstraße gab es die Apotheke, daneben das Lederwarengeschäft, den Juwelier und einen Friseur. An der linken Ecke lag die Sparkasse. Ein älterer Mann radelte an mir vorbei und nickte leicht mit dem Kopf. Keine Ahnung, wer das war und wahrscheinlich hatte er nur automatisch genickt. Von dem Südländer konnte ich nichts mehr entdecken. Er war weg. Ratlos betrachtete ich den Umschlag. Vielleicht hatte er seine Telefonnummer darauf notiert. Aber ich sah nichts. An einem Ende war eine Ausbeulung zu sehen. Der Umschlag schien etwas Dickeres, Weiches zu enthalten. Aber hier auf der Straße konnte ich ihn unmöglich öffnen. Ich beschloss, ihn erst einmal mit ins Büro zu nehmen.

Einmal quer über den Deversdonk erreichte ich die Steuerberatungskanzlei, in der ich arbeitete. Manfred Schmitz, Wirtschafts- & Steuerberatung, stand auf dem bronzenen Schild, das hochnäsig neben der Tür prangte. Hier hatte ich schon meine Ausbildung gemacht, nachdem es in Süchteln nur zur Mittleren Reife gereicht hatte. Zum Abitur langte es bei mir nicht. „Sabine, du musst dich besser konzentrieren“, hatte Frau Blanken, meine damalige Klassenlehrerin immer gesagt. Das sagte sich so leicht. Wäre der Stoff spannender gewesen, hätte es ja vielleicht geklappt. Auf jeden Fall war meine Auswahl an geeigneten Lehrstellen nach der Schule nicht so imposant. Meine Oma kannte den Vater von meinem Chef. Sie waren zusammen zur Schule gegangen und trafen sich alle paar Jahre zum Klassentreffen. Sie hatte ihm von meinem Lehrstellendilemma erzählt und er versprach, mal mit seinem Sohn zu reden. Einen Tag später hatte ich die Lehrstelle zur Steuerfachangestellten. In meinen Träumen hatte ich mich nie als Steuerfachangestellte gesehen. Da war ich Geheimagentin, Privatdetektivin oder wenigstens Kopfgeldjägerin. Die Lehrstellen zu diesen Berufen waren in Grefrath allerdings dünn gesät. Somit landete ich in der Steuerberatungskanzlei. Immerhin hatte ich hier mein Reich. Ich schmiss den Laden, denn mein Chef hatte höhere Ambitionen. Er sah sich als Wirtschaftsmagnat von Grefrath und konzentrierte sich mehr auf sein Engagement im Schützenverein als auf die Mandanten. Generell pflegte er einen eher gehobenen Lebensstil und manchmal fragte ich mich, woher er eigentlich das Geld dafür nahm. Ich sah ihn eigentlich nie im Büro und die Fälle, die ich so bearbeitete, waren eher Kleinkram. Zu Reichtum brachten sie niemanden.

„Da bist du ja, Biene. Wo ist denn die Akte Meissner?“
Mist, ausgerechnet heute musste er einen Anfall von Arbeitswut kriegen.
„Die liegt auf meinem Schreibtisch. Ich bringe sie dir.“
Ich stellte meinen Kaffeebecher ab, legte den Umschlag daneben, schmiss meine Jacke über den Stuhl und schnappte mir die Akte.
„Hier. Was ist denn damit? Gibt es Probleme?“
„Nein, nein, ich habe nur den Senior von Meissner gestern auf dem Golfplatz getroffen und er fragte nach dem Stand der Dinge.“
Ich lachte. „Ach so, du hast dich blamiert, weil du keine Ahnung hattest, wovon er überhaupt redete.“
„Als Chef kann man schließlich nicht alles wissen. Schließlich bezahle ich dich dafür. Und nicht unerheblich, wenn ich das hinzufügen darf.“
Das hielt er mir immer vor. Er hatte recht. Er bezahlte mich gut, gemessen an dem, was Steuerfachangestellte sonst bekamen. Ich sah mich aber mehr als Office Managerin und dafür war es zu wenig.

Ich ging zurück in mein Büro und schloss die Tür. Neugierige Blicke konnte ich jetzt nicht gebrauchen. Ich musste sehen, was der Umschlag enthielt. Meine Jacke hängte ich an den Garderobenständer und dann setzte ich mich auf meinen Bürostuhl. Hatte ich mir nicht vorgenommen, meinen Schreibtisch aufzuräumen? Eigentlich nahm ich mir das jeden Tag vor und tat es dann doch nicht. Und jedes Mal ärgerte ich mich darüber. Ein zermürbender Teufelskreis, den ich wohl auch heute nicht durchbrechen würde. Dazu beschäftigte mich der Umschlag, der vor mir auf der verbleibenden freien Fläche auf meinem Schreibtisch lag und am hinteren Ende deutlich ausgebeult war. Was mochte er wohl enthalten? Durfte ich ihn überhaupt öffnen? Schließlich hatten wir so etwas wie das Postgeheimnis. Aber ich hatte ihn ja nicht aus einem Briefkasten gefischt und er trug weder eine Briefmarke noch eine Zieladresse. Nein, ich würde mich wohl nicht strafbar machen, wenn ich ihn mir mal näher ansah. Vorsichtig untersuchte ich die zugeklebte Seite. Sie erschien mir nicht verdächtig. Dennoch zögerte ich. Man las doch immer von diesen Briefbomben, die explodierten, wenn man sie öffnete. Hatte ich nicht letztens erst in einer meiner Serien eine Folge gesehen, die von einem Anschlag mit Antraxviren handelte, die auch in einem Briefumschlag steckten? Amerikanische Krimiserien waren meine Leidenschaft. Toughe Ermittlerinnen, die jedes Mal große Herausforderungen zu bewältigen hatten. Ich liebte es, mich an ihre Stelle zu träumen. Wäre es jetzt so, dann enthielte dieser Umschlag ganz bestimmt etwas höchst Gefährliches. Beruhige dich Biene, sagte ich mir. Warum sollte mir jemand eine Bombe oder ein tödliches Virus andrehen? Deine Fantasie geht mit dir durch, ermahnte ich mich. Dennoch schaute ich genauer auf meine Schreibtischplatte, ob nicht doch ein weißes Pulver aus dem Umschlag gerieselt war. In meinen Fernsehkrimis war es immer ein weißes Pulver. Ich konnte aber nichts erkennen. Das Öffnen schien also ungefährlich zu sein. Mit spitzen Fingern porkelte ich an der Ecke der zugeklebten Seite herum, bis eine Öffnung entstanden war. Dann führte ich meinen Finger in das entstandene Loch und zog ihn durch, um den Umschlag vollends zu öffnen. Ich spreizte die Öffnung und schaute hinein. Zum Vorschein kam ein Blatt. Ich zog es langsam heraus. Als es ganz heraus war, untersuchte ich es von allen Seiten. Es war fast leer. Nur das Foto eines Mannes war abgebildet und darunter stand ein Name und eine Adresse. Lutz Makowski, Mintropstraße 26, Düsseldorf.
Der Mann auf dem Foto war nicht mein Südländer. Anscheinend war es dieser Lutz Makowski. Sein Gesicht erinnerte mich an einige Schurken aus meinen Serien. Wenn ein solches Gesicht in den ersten Minuten im Fernsehen erschien, wusste ich, das war definitiv ein Bösewicht. Ich legte das Blatt beiseite, untersuchte den Umschlag weiter und griff hinein, um zu ergründen, was dieses Weiche war. Als ich es herauszog, erschrak ich heftig. Ich hielt einen dicken Bündel Geldscheine in Händen. Lauter 200 und 500 Euro-Scheine. Ich grübelte, ob ich überhaupt schon einmal einen 500 Euro Schein gesehen hatte und hier war gleich ein ganzer Stapel.

Wenn mich nicht alles täuschte, waren das mindestens 30000 Euro. Mir wurde schwindelig und ich ließ das Geld auf den Schreibtisch und mich in meinen Stuhl fallen. Was sollte das? Warum gab mir ein unbekannter Mann so viel Geld? Mein Kopf ratterte. Das muste ein Irrtum sein. Dieser Umschlag konnte unmöglich für mich sein. Am besten ich brachte alles ins Fundbüro. Vielleicht hatte der Mann den Umschlag einfach nur vergessen und unsere Blicke waren ein Missverständnis. Womöglich irrte er schon suchend um die Bäckerei herum, weil er den Umschlag nur vergessen hatte. Ich sprang auf und schaute durchs Fenster über den Platz, ob ich ihn vielleicht dort umherlaufen sah. Ich konnte aber nichts erkennen. Vielleicht sollte ich besser zur Polizei gehen. Ja, das erschien mir der bessere Weg. Die Polizeidienststelle war ja gleich gegenüber. Mist, sie war heute gar nicht besetzt. In unsere Gemeinde verirrte sich die Polizei nur zwei Mal in der Woche für jeweils zwei Stunden. Das war aber nicht heute am Freitag. Ich könnte den Notruf wählen, aber das erschien mir dann doch übertrieben. Vielleicht sollte ich stattdessen Jochen anrufen. Er war schließlich Polizist. Aber nach unserem letzten Beziehungsende hatten wir kaum miteinander gesprochen und es drängte mich auch nicht, dies zu ändern. Dabei war er ein wirklich netter Kerl und ich konnte jederzeit auf ihn zählen, wenn ich Hilfe brauchte. Allerdings war er auch außerordentlich korrekt und würde das Geld sofort konfiszieren. Dabei waren 30000 Euro eine Menge Geld. Was man damit alles machen könnte? Ich könnte gleich einen Flug in die USA buchen und endlich New York erleben. Oder auf die Kö nach Düsseldorf fahren und ausgiebig shoppen. Ich wendete das Bündel in den Händen hin und her. Es fühlte sich gut an. Zu gut. Ich brauchte Hilfe. Dringend. Schnell griff ich zum Telefonhörer und wählte Bettys Nummer.



_________________
Blog: Veras Welt
Der aktuelle Roman: Rausgekickt: Blaue Vögel
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8672
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag24.03.2014 15:41

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Hallo zazou

Ich muss gestehen, dass ich noch nicht ganz warm werde mit Deinem Text.

Zwar hast Du einen schönen Stil und kannst anschaulich und lebendig erzählen. Sprachlich gibt es also wenig auszusetzen.
Aber der Aufbau der Geschichte ist mir zu wenig zielstrebig und nicht kompakt genug ausgeführt, denn Du erzählst und beschreibst ständig Dinge, die die Geschichte nicht wirklich vorwärts bringen.
Da gibt es meiner Meinung nach viel Potenzial für Kürzungen und Straffungen.

Das ist der Einstieg in ein spannendes Buch mit dem vielsagenden Titel „plötzlich Killerin“, da sollte es also von Beginn an knackig zur Sache gehen.
Das dörfliche Ambiente kannst Du mit wenigen prägnanten Ausdrücken zeichnen und zu Beginn der Geschichte muss der Leser nicht gleich mit dem beruflichen Werdegang der Protagonistin konfrontiert werden, wenn doch eigentlich ganz andere Elemente Gewicht haben sollten und der Leser eine gewisse Geschwindigkeit erwartet.

So ist es zwar nett geschrieben, wirkt aber auf den Leser umständlich und langsam.
Und da der Anfang einer Geschichte auch ein Versprechen über ihre generelle Art beinhaltet, ist das leider nicht förderlich – zum Beispiel wenn es nach dem Anlesen um eine eventuelle Kaufentscheidung im Buchladen gehen sollte.

Die Idee finde ich gut und vielversprechend.
Zur Umsetzung habe ich aber nur drei Worte: Straffen, straffen, straffen …
Doch da Du pfiffig schreiben kannst, bin ich mir sicher, dass Du das auch umsetzen wirst.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinen Worten ein wenig helfen.
Sie sind kritisch ausgefallen, aber das ist sicher nicht böse gemeint: Deine Geschichte hat Potenzial.
Deine Schreibe auch.
Du kannst da also etwas Gutes draus machen … smile

LG Merlinor


_________________
„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
zazou
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 64
Beiträge: 6



Beitrag24.03.2014 16:12

von zazou
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Melinor,

danke für Deine ehrliche Antwort. Du nennst genau die Dinge, die ich selbst beim Lesen nicht mehr so bemerke, weil ich mit der Zeit betriebsblind bin.
Ich schaue mir den Text daraufhin nochmal an.

Herzlichen Gruß,

Vera


_________________
Blog: Veras Welt
Der aktuelle Roman: Rausgekickt: Blaue Vögel
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag24.03.2014 23:15

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Ich persönlich mag eine langsame Schreibweise, wenn sie konsequent durchgezogen wird. Aber im letzten Absatz wird das etwas schwammig.  Dass und warum die Polizeistation zu ist, und dann hat sie auf einmal einen Bekannten, der Polizist ist... Dieser Paragraph überzeugt mich so nicht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
JT
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 53
Beiträge: 731
Wohnort: Im Buchstabensalat
Ei 7


Beitrag25.03.2014 09:05

von JT
Antworten mit Zitat

Hallo zazou,

ich schließe mich Merlinors Kommentar an. Alles was ich jetzt anführe, ist natürlich meine subjektive Meinung, nimm einfach das, was du gebrauchen kannst und vergiss den Rest. Ein paar deiner Beschreibungen solltest du ein wenig nebensächlicher einfließen lassen, dann wirken sie nicht so aufgezählt. Du hast viele Wortwiederholungen drinnen, oder sogar ganze Sätze, die lediglich das Selbe aussagen, wie der Satz davor, darauf solltest du deinen Text noch einmal abklopfen. Ich nehme mir mal den ersten Abschnitt vor.

Zitat:
Dass ich schon bald eine Killerin sein würde, ahnte ich nicht, als ich die Bäckereifiliale betrat.
„Hallo Biene“, begrüßte mich Michaela hinter der BäckereiTheke (Verkaufstheke). Alle nannten mich Biene, obwohl ich eigentlich Sabine hieß.
„Hallo Micha, machst du mir eine Latte to go?“
„Klar.“
Ich schaute mich in der Bäckerei(langsam weiß ich, dass sie in einer Bäckerei steht wink , kannst du also getrost streichen.) um. In der Ecke saßen Herr Friedrich, mein früherer Lehrer, mit Herrn Michels, dem früheren(ehemaligen) Küster. Davor unterhielten sich zwei Frauen, die ich nicht kannte. Sie bereiteten sich sicher auf den Einkauf vor. Draußen vor der Bäckerei(dem Laden) standen noch einige ältere Männer und rauchten. Die meisten Gesichter kannte ich, wenn mir auch die Namen nicht einfielen. Schließlich war Grefrath eine überschaubare Gemeinde und ich lebte hier bereits mein ganzes Leben. Meine Aufmerksamkeit wurde von einem Mann am ersten Tisch direkt am Fenster in Beschlag genommen. Das war definitiv kein Grefrather. Den hatte ich hier noch nie gesehen. Er sah viel zu edel aus und passte überhaupt nicht in dieses frühmorgendliche Dorfambiente. (würde den Satz anders anfangen vllt. Außerdem wirkte er fehl am Platz, viel zu edel für unser frühmorgendliches Dorfambiente) Er trug einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd, dessen obere Knöpfe soweit geöffnet waren, dass man eine geschmackvolle Goldkette und den Ansatz des vollen, schwarzen Brusthaares erkennen konnte. Seine Haut war gebräunt. Ãœberhaupt wirkte er südländisch. Das schwarze Haar war streng nach hinten gegelt, und seine Augen musterten mich intensiv. So intensiv, dass ich das Gefühl hatte, an den Stellen, an denen seine Blicke auf meinen Körper trafen, Nadelstiche zu verspüren. Ich versuchte zuerst seinen Blicken auszuweichen, aber dann dachte ich mir, was soll’s. Schließlich wollte ich Abenteuer erleben. Immer schon hatte ich davon geträumt, hinaus in die Welt zu ziehen und spannende Dinge zu erleben.(Das z.B. sind zwei Sätze, die mMn redundant sind. Streich einen der beiden Sätze) Bisher hatte es nur noch nicht geklappt. Aber irgendwann schon. Dieser Mann sah nach einem ganz besonderen Abenteuer aus. (mh, ich fände es schöner, wenn du die beiden Sätze kombinierst.) Also versuchte ich, meine Flirtkenntnisse auszugraben und erwiderte seine bohrenden Blicke(also wenn mich jemand bohrend anschaut, versuche ich nicht mit ihm zu flirten, da bohrende Blicke eher negativ sind.)  so gut ich konnte. Ich hoffte, es würde wenigstens ein bisschen Erotik mitschwingen. Unsere Blicke trafen sich und Signale glitten auf der unsichtbaren Verbindung hin und her. Das Spiel schien ihm zu gefallen und ich spürte, wie das Kribbeln in mir emporstieg.


Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig mit meinen Anmerkungen helfen. Wie gesagt, nimm davon was du gebrauchen kannst und von dem du meinst, dem stimme ich (also du nicht ich Smile ) zu.

LG JT


_________________
LG JT
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
zazou
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 64
Beiträge: 6



Beitrag31.03.2014 16:11

von zazou
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke JT,

Deine Hinweise sind sehr hilfreich und für mich auch sehr nachvollziehbar. Ich ärgere mich nur, dass ich solche Dinge nicht selbst gesehen habe.
Ist immer wieder erschreckend, wie betriebsblind man wird.

1000-Dank,

Vera


_________________
Blog: Veras Welt
Der aktuelle Roman: Rausgekickt: Blaue Vögel
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wolfi
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 600
Wohnort: München


Beitrag31.03.2014 20:30

von Wolfi
Antworten mit Zitat

Hallo zazou,

ich habe deine Geschichte gelesen und ich muss sagen, daraus lässt sich sicher etwas machen. Erst mal zum Titel, der etwas irritierend ist. Er ist für mich unverständlich, da er nicht komplett ist.
Nun, wenn ich deine Geschichte lese, schleichst du wie eine Katze um den heissen Brei herum. Du hast sehr viele Nebensächlichkeiten, die deine Geschichte bremsen und was eigentlich garnicht die Geschichte in Schwung bringt. Sehr langatmig beschäftigst du dich mit Kleinigkeiten, die unbedeutend sind. Dadurch geht eine evtl. Spannung verloren. Des weiteren sind Unstimmigkeiten vorhanden. Wenn du über einen Auftragsmord schreiben willst, was ich so aus der Geschichte gelesen habe, so lässt der Vermittler nicht einen Umschlag am Tisch liegen, ohne ein Wort zu verlieren. Den Umschlag kann die Bedienung mitnehmen und u.U. in den Müll werfen. Sollte es sich hier wirklich um einen Auftragsmord handeln, so ist der Gesprächspartner oder der Ausführende oder der Mörder bzw. der Empfänger dieses Briefes immer dabei. D.h., der Vermittler schiebt dem Mörder das Kuvert direkt zu, also überreicht es ihm persönlich. Ich denke, da bist du noch etwas unbedarft an die Sache herangegangen und hast zu wenig Bücher über die Strukturen der Mafia gelesen. So wie du das schreibst, ist es leider nicht möglich.

Wenn du dir den ersten Absatz in Ruhe durchliest, mußt du dir eingestehen, dass hier nichts interessantes passiert. Wenn ein Leser, der dein Buch in die Hand nimmt diese Zeilen liest, wird es ziemlich bald ins Eck werfen. Der sagt sich wo bleibt die Spannung? Also musst du in den ersten Zeilen DAS was den Leser vom Hocker reißt bringen. Du mußt wirklich Spannung erzeugen. Nur somit kannst du den Leser in deiner Geschichte halten. Baue deinen Anfang um. Es muß krachen und dann kannst du Erfolg haben.
Natürlich brauchst du eine Struktur. Überarbeiten ist hier absolut angesagt. Aber...
aus deinen Zeilen lässt sich sicher etwas positives machen. Also, nicht den Kopf in den Sand stecken. Aller Anfang ist schwer. Man muß nur dahinter bleiben und täglich dran arbeiten.
Viel Glück!

LG
Wolfi


_________________
Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können.
(Albert Einstein)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Magpie
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 48
Beiträge: 1250
Wohnort: NRW


Beitrag09.04.2014 09:56

von Magpie
Antworten mit Zitat

Die Idee ist gut, ich würde aber den Titel ändern.
Er klingt zwar gut, aber wie die Vorgänger schon gesagt hat, macht er den Leser einfach zu "heiss" und dann geht es recht langsam los.
Ich finde im Grunde den Anfang mit den Beschreibungen des Ortes nicht schlecht und denke, mit einem weniger reisserischem Titel würde es sich auch besser lesen.
Der Titel selbst ist zwar gut, aber verrät einfach zu viel (man weiss sofort, wozu der Umschlag sein sollte: ein Auftragsmord --> wenig Spannung hier)
Ich persönlich nicht das Wort Killerin nehmen, sondern eher Mörderin...

Ansonsten spannend, würde gerne wissen, was weiter passiert wink
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Ãœbersicht -> Prosa -> Einstand
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Ãœbersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
... und plötzlich darf ich ein Sachb...
von MueSku
MueSku Roter Teppich & Check-In 6 13.09.2023 16:36 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Feedback
Plötzlich glücklich
von Soraja
Soraja Feedback 62 03.09.2018 12:36 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Rechtliches / Urheberrecht / Copyright
Autorenname nach Heirat plötzlich KÃ...
von Epiker
Epiker Rechtliches / Urheberrecht / Copyright 3 30.08.2017 20:42 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Eure Gewohnheiten, Schreibhemmung, Verwirrung
Nach dem zweiten Lektorat gefällt mi...
von Belfort
Belfort Eure Gewohnheiten, Schreibhemmung, Verwirrung 11 24.04.2017 10:29 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Ideenfindung, Recherche
Medizinische Frage: Blinddarmdurchbru...
von Flar
Flar Ideenfindung, Recherche 5 23.04.2017 15:36 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungBuchBuchEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungBuchEmpfehlung

von Boro

von Traumtänzerin

von Lionne

von silke-k-weiler

von Lapidar

von Gefühlsgier

von silke-k-weiler

von Gefühlsgier

von Kätzchen

von Jarda

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!