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Flar Eselsohr
Alter: 56 Beiträge: 406 Wohnort: Bei Halle, Sachsen-Anhalt
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23.04.2017 15:36 Medizinische Frage: Blinddarmdurchbruch plötzlich und ohne Vorgeschichte möglich? von Flar
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Nachdem ich ein wenig im www gesucht habe:
Ist es möglich, dass jemand einen plötzlichen Blinddarmdurchbruch bekommt, ohne dass er vorher Schmerzen hatte, es den Verdacht gab?
Für meinen Kommissar wäre das der Grund, einzuspringen und "in Vertretung" die Ermittlungen zu übernehmen. Zumindest bittet man ihn darum.
Der andere ist krank, hatte nur Fieber und Erbrechen, dachte an eine Grippe.
Dann ein plötzlicher Schmerz und eine harte Bauchdecke...
Wäre das Denkbar?
Für mich ist das Plötzliche, Unerwartete wichtig.
Vielen Dank.
_________________ "Leute fragen mich, warum ich so grausame Sachen schreibe. Ich erkläre ihnen dann gerne, dass ich das Herz eines kleinen Jungen habe… und es in einem Einmachglas auf meinem Schreibtisch steht."
(King of Horror Stephen King) |
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Deichschaf Wortedrechsler
D
Beiträge: 58
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D 23.04.2017 16:36
von Deichschaf
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Ich würde sagen, theoretisch schon, jedenfalls sowas in der Art. Als mir letztes Jahr der Blinddarm rausgenommen werden musste, hatte ich eine Zimmernachbarin, die auch so plötzlich mit Krämpfen und Erbrechen zu kämpfen hatte, dass sie sofort stationär aufgenommen und ziemlich direkt operiert werden musste, das war allerdings knapp vor dem Durchbruch (war aber nur noch eine Frage der Zeit und deshalb alles ziemlich dringend.)
Also, ich denke schon, dass es eine atypische Form geben kann, wo alles sehr schnell geht (vielleicht, wenn das Immunsystem sowieso schon geschwächt ist).
Aber auch ohne Durchbruch kann es alles recht eilig sein: Ich hatte einen komischen Druck im Bauch, habe einen Termin beim Hausarzt gemacht und dachte, ich könnte noch locker-flockig meine Zeitungsseite vollschreiben. Pustekuchen, am gleichen Abend haben sie mir das Viech schon rausoperiert, d.h. von "etwas Druck" bis OP waren es nur ca. 8 Stunden, bei der anderen Patientin ging es aber deutlich schneller/heftiger zur Sache, entsprechend wurde da auch nicht lange gefackelt. Hoffe, das hilft dir weiter.
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Geronimo Wortedrechsler
Beiträge: 50 Wohnort: good ol' Germany
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23.04.2017 17:31
von Geronimo
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Also ich kann jetzt auch nur von einem Fast-Durchbruch berichten beim Papa einer Freundin von mir. Der fühlte sich an einem Tag nach dem Aufstehen unwohl, hatte auch leichtes Fieber und ein wenig Bauchschmerzen. Also auch eher die von Dir angesprochenen Symptome, die man eher eine Grippe, Magenverstimmung etc. zuordnen würde. Es ging dann eigentlich alles relativ schnell, er klagte auf einmal über stechende Bauchschmerzen (ich glaub das war dann nachmittag) und die Familie hat ihn dann vorsorglich ins Krankenhaus gefahren, da Wochenende und Hausarzt nicht greifbar.
Jedenfalls haben die ihn dann sofort operiert und auch gesagt, wäre er eine halbe Stunde später gekommen wäre es wohl schon zum Blinddarmdurchbruch gekommen.
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medizynicus Eselsohr
Beiträge: 477 Wohnort: Bad Dingenskirchen
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23.04.2017 17:46
von medizynicus
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Jede Appendizitis kann unbehandelt zu einer Perforation ("Durchbruch") führen, auch wenn es viel wahrscheinlicher ist, dass die die Sache auch unbehandelt ausheilt (mit großem Risiko einer erneuten Erkrankung).
Für den Plot passt's also.
Der Patient wird plötzlich Bauchschmerzen bekommen, eventuell mit Übelkeit und Erbrechen (muss aber nicht sein). Hohes Fieber und Schüttelfrost sind typisch, müssen aber nicht sein.
Die "harte Bauchdecke" ist ein Befund bei der klinischen Untersuchung, es ist aber eher unwahrscheinlich, dass dem Patienten selbst das auffällt, er klagt einfach nur über wahnsinnige Schmerzen bei der geringsten Berührung, vor allem rechtsseitig (also rechter Unterbauch), die schlimmer werden, wenn er aufsteht oder sich bewegt, am besten noch ist es mit angezogenen Beinen im Bett auszuhalten.
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orangelunar Leseratte
O
Beiträge: 105
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O 23.04.2017 18:09
von orangelunar
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Dass man keine Bauchschmerzen hat im Vorfeld, wenn der Blinddarm (bzw. der Wurmfortsatz) sich entzündet und schließlich durchbricht, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Dass das längere Zeit undiagnostiziert bleibt: definitiv ja.
Ich hatte als Kind dieses zweifelhafte Vergnügen. Über Monate hinweg immer wieder Bauchschmerzen, ein paar Mal auch übergeben - die Kinderärztin hat nie Blut abgenommen und sprach immer nur von Magenverstimmung und dergleichen. Bis Ostern kam und wir aus dem Skiurlaub wiederkamen, da war meine Mutter es leid, dass ich ständig Bauchweh hatte. Die Kinderärztin war in Urlaub, also zum Arzt meiner Eltern gegangen. Resultat: sofortige Einweisung ins Krankenhaus und OP noch am selben Tag. Mit anderen Worten: Ich bin skigelaufen mit durchgebrochenem Blinddarm, und das Ding war schon länger durchgebrochen, durch den Baumraum gewandert und an der Leber verwachsen. Mit Bauchfellentzündung, vier Schläuchen nach der OP, damit das Sekret abfließen kann, und all dem ganzen nachfolgenden "Spaß".
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Flar Eselsohr
Alter: 56 Beiträge: 406 Wohnort: Bei Halle, Sachsen-Anhalt
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23.04.2017 19:01
von Flar
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Vielen Dank, Eure Antworten helfen weiter. Jetzt weiß ich, wie ich es einigermaßen realistisch einbauen kann. Danke noch mal!
_________________ "Leute fragen mich, warum ich so grausame Sachen schreibe. Ich erkläre ihnen dann gerne, dass ich das Herz eines kleinen Jungen habe… und es in einem Einmachglas auf meinem Schreibtisch steht."
(King of Horror Stephen King) |
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