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Schlummerchen
Geschlecht:weiblichErklärbär
S

Alter: 39
Beiträge: 2



S
Beitrag15.10.2007 15:53
Jugendbuch
von Schlummerchen
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,
ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin. Ich bin 13 und versuche momentan ein Kinder- und Jugendbuch zu schreiben, was mir doch manchmal sehr schwer fällt. Habs mir irgendwie leichter vorgestellt. Ich wollte jetzt einfach mal ein paar Meinungen einholen - nicht nur die von meiner Familie, weil die natürlich alle sagen, das das toll ist. Wie gesagt, soll es mal ein Roman werden, da ich aber anfangs nicht so viel schreiben soll, hier mal die erste Seite. Würd mich freuen, wenn ihr es lesen könntet udn mir sagt, was ihr davon haltet.

Ratte fielen immer wieder die Augen zu. Die eintönige, etwas nasale Stimme des Mathematik-Lehrers Mathias Boef, die immer wieder unterbrochen wurde von einem Röcheln, denn er war erkältet sowie das eintönige Thema „Gleichschenkliges Dreieck“ taten ihr übriges. Ratte gähnte herzhaft und wohl auch etwas zu lautstark, denn Herr Boef hatte ihr tadelnd den Kopf zugewandt und einige andere Kinder kicherten hinter vorgehaltener Hand. Herr Boef zog streng eine Augenbraue nach oben: „Ts, ts, ts,“ setzte er an, wurde aber von seinem eigenen Niesen unterbrochen. „Hatschi.“ „Gesundheit,“ murmelte Ratte. „Nach dem neuen Knigge sagt man nicht mehr Gesundheit,“ tadelte der Lehrer. Ratte schaute betreten zu Boden und ignorierte Hermine, die von hinten ihren Stuhl schubste.
„Also dir scheint langweilig zu sein. Dann komm doch mal an die Tafel und zeig uns, ob du schon kannst, was wir gerade besprochen haben!“ Herr Boef zog geräuschvoll die Nase nach oben, was wieder zu Gekicher im Klassenzimmer führte. „Ruhe!“ brüllte er und sah erwartungsvoll Ratte an, die noch immer wie versteinert auf ihrem Platz saß. Endlich fasste sie Mut und stand auf. Mit wackeligen Beinen ging sie zur Tafel und versuchte nicht in die hämisch grinsenden Gesichter ihrer Mitschüler zu blicken.
Dann stand sie vor der Tafel, die ihr mit einem Male viel größer erschien. „So, dann zeichne uns doch mal ein gleichschenkliges Dreieck.“ Der Lehrer ging mit glackernden Schuhen durch die Reihen und blieb schließlich abwartend, die Hände vor der Brust verschränkt, an der großen Fensterfront stehen. „Nun?“
Zaghaft nahm Ratte das große Geodreieck, das wie immer an der Wand vor der Tafel stand und setzte es an. Die Kreide quietschte vernehmlich und einige Kinder stöhnten gequält oder hielten sich die Ohren zu.
Rattes Gesicht schien förmlich zu dampfen, so rot war sie geworden. Voller Verzweiflung starrte sie den Strich auf der Tafel an, als ob dieser ihr die Antwort geben könnte. Aber je mehr sie ihn anstarrte und sich das Hirn zermarterte sie konnte die Lösung nicht finden. Der Strich vor ihren Augen verschwamm und sie merkte wie ihr die Tränen herabrannen. „Heulsuse,“ hörte sie es flüstern. Wütend blickte sie zu Boden und verwünschte im Stillen ihre Großmutter. „Die sei nämlich auch immer so nah am Wasser gebaut gewesen,“ sagte ihre Mutter.
„Setz dich und pass in Zukunft auf und träum nicht.“ Der Lehrer hatte ihr das Dreieck aus der Hand gezogen und beeilte sich schnell wieder auf ihren Platz zu kommen, um ihr noch immer puterrotes Gesicht hinter einem Buch zu verstecken.
Nach schier endlosen 10 Minuten klingelte es endlich und die Jungen und Mädchen der 5b strömten lachend und redend nach draußen. Nur Ratte schien es nicht eilig zu haben. Langsam packte sie ihr Matheheft und das große, grüne Buch „Mathematik 5. - 6. Klasse“ in die Tasche und ging nach draußen. Auf dem Flur war es bereits ganz leer, den draußen schien die Sonne und die Kinder wollten ihre 15-minütige Pause gut nutzen. Langsam schlenderte Ratte zum Pausenhof und setzte sich dort abseits der anderen lachenden, schwatzenden oder spielenden Kinder im Schneidersitz auf den Boden. Sie öffnete den Rucksack und holte ihr Pausenbrot heraus. Vorsichtig öffnete sie an einer Seite das Papier und hielt ihre Nase vor die Öffnung – Leberwurst. Sie hasste Leberwurst. Schnell packte sie es wieder ein und zog aus ihrer Jacke einen Müsliriegel, den hatte sie für Notfälle einstecken. Und ein Leberwurstbrot war eindeutig ein Notfall.
„Hey Ratte, willst du nicht mitspielen?“ rief Ali, einer ihrer zwei besten Freunde. Er stand zusammen mit seinem Zwillingsbruder Mohammed, ihrem anderen besten Freund, in einer Gruppe zusammen und spielten Hackisack.
Das ist ein Spiel bei dem ein kleines mit Granulat oder Sand gefülltes Stoffsäckchen allein oder zu mehreren mit Beinen und Füßen gespielt wird.
Ratte schüttelte den Kopf. Sie war eine Grobmotorikerin und war froh nicht über ihre eigenen Füße zu stolpern. Ali zog bedauernd die Schultern hoch, widmete sich dann aber wieder dem Spiel.
Ali und Mohammed waren eineiige Zwillinge und für denjenigen, der nicht genau hinsah kaum zu unterscheiden. Sie waren arabischer Abstammung, lebten aber schon seit etlichen Jahren in Deutschland. Sie hatten eine leicht dunklere Haut, tiefschwarze, mandelförmige Augen und freche Grübchen um ihren Mund. Im allgemeinen konnte man sagen, dass sie wirklich hübsche Jungs waren. Ganz im Vertrauen hatten sie Ratte einmal gestanden, dass sie nur durch ein wirkliches Merkmal voneinander zu unterscheiden waren. Ali hatte im rechten Nasenflügel ein kleines, braunes Muttermal, Mohammed im linken. Ansonsten unterscheiden sie sich nicht und selbst Ratte hatte oft Schwierigkeiten sie auseinander zu halten.

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Rennschnitzel
Geschlecht:männlichFestmahl

Alter: 33
Beiträge: 1010
Wohnort: Württemberg


Sir Winterblast
Beitrag15.10.2007 15:56

von Rennschnitzel
Antworten mit Zitat

Shocked
bevor wir anfangen...
ich zitiere:

Zitat:
Ich bin 13


wieso steht dann auf deinem profil, dass du 22 bist? so kommst du auch nicht in den redlight-district. die sind da ziemlich streng.


_________________
You can be watching TV and see Coca-Cola, and you know that the President drinks Coke, Liz Taylor drinks Coke, and just think, you can drink Coke, too. A Coke is a Coke and no amount of money can get you a better Coke than the one the bum on the corner is drinking. All the Cokes are the same and all the Cokes are good. Liz Taylor knows it, the President knows it, the bum knows it, and you know it.
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Schlummerchen
Geschlecht:weiblichErklärbär
S

Alter: 39
Beiträge: 2



S
Beitrag15.10.2007 16:01

von Schlummerchen
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hab falsch geklickt beim Geburtstag. statt 8 die 9 Embarassed
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Gast







Beitrag15.10.2007 16:12

von Gast
Antworten mit Zitat

Also ich sehe 22. Wink
Na ja, erstmal : Hi, Schlummerchen und willkommen im Forum!
Nun zu deinem Text:

Zitat:
Mathematik-Lehrers
ich weiß ja nicht, für welches Kindesalter dein Buch geschrieben werden soll - vielleicht könnte man hier besser nur "Mathelehrer" schreiben, "Mathematik" klingt so erwachsen.  Wink
Zitat:
die immer wieder unterbrochen wurde von einem Röcheln, denn er war erkältet
gefällt mir nicht. Schreib: erkältungsbedingtes Röcheln - der Relativsatz in Kombination mit dem Nebensatz danach ist mmn zu viel.

Zitat:
die von hinten ihren Stuhl schubste.
klingt komisch. Jemanden zu schubsen, beinhaltet für mich, dass der Geschubste lebendig ist. Vielleicht "die von hinten gegen ihren Stuhl stieß/trat"

Zitat:
glackernden Schuhen
klackernden Schuhen, bzw. klackenden

Zitat:
„Die sei nämlich auch immer so nah am Wasser gebaut gewesen,“ sagte ihre Mutter.
Die wörtliche Rede irritiert mich hier, weil es ja nur ein Gedanke ist, oder? Schreib es besser kursiv oder so.


Zitat:
und beeilte sich schnell wieder auf ihren Platz zu kommen
und sie beeilte sich Wink

Zitat:
den hatte sie für Notfälle einstecken.
den sie für Notfälle eingesteckt hatte.

Zitat:
Und ein Leberwurstbrot war eindeutig ein Notfall.
Witziger Satz, gefällt mir! wink

Zitat:
und spielten Hackisack.
da nur Ali subjekt ist heisst es spielte.

Zitat:
Sie war eine Grobmotorikerin.
wahrscheinlich kein guter Satz für ein Kinderbuch.

Zitat:
Im allgemeinen
Im Allgemeinen.

Zitat:
Ansonsten unterscheiden sie sich nicht
unterschieden.

Fazit: Wow, nicht schlecht!  Wink Der Text liest sich bis auf die angesprochenen Sachen sehr flüssig. Dein Schreibstil ist sehr schön; du verwendest kaum überflüssige Wörter und beschreibst nicht zu viel und nicht zu wenig. Das ganze liest sich sehr interessant, da es wirklich authentisch und realitätsnah ist. Auch ein Kinderbuch-Muffel wie ich hatte hier seinen Spaß!  Wink  Wenn du jetzt 13 und nicht 22 bist, dann ziehe ich einen extra großen Hut vor dir.
Ein meiner Meinung nach gelungener Einstand - ich gebe dir 7 von 10 Punkten.
Man liest sich,
Lg Krevin
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